One-Man-Mixer-Stand - Gibt es sowas?

  • Aber mal ehrlich: Stellt Ihr wirklich eure Pulte auf so wackelige Scheren-, Winkel-,Z-Bein- oder sonstwie Stativ(chen)? Mich nervt es schon, wenn dauernd irgend so ein besoffener Vollpfosten gegen das FOH-Bütec rumpelt (OK - ist abhängig von der Baustelle). Einer meiner Auftraggeber hatte sein Pult auch zeitweilig immer auf so einem Wackelteil aufgebaut. Wohl war mir dabei nie... Und in einem Festzelt würd ich mich das schon gar nicht trauen=O

    Ich gebe zu, mein bestes professionelles Jahr war jenes, bei dem ich zum ersten mal auf diese Jobs verzichten konnte 8)

    Mein Hauptintention für das Stativ war, daß Tische für mich zu niedrig sind. Da leidet das Kreuz nach vier Stunden mehr als vom hochwuchten.

    Und da die Pulte bzw. ihre Cases nun größer werden, habe ich diese Thread angefangen.


    Wobei ich bei wildem Publikum eher den FOH-Schutz vom FOH entkoppeln würde.


    Gruß

    Rainer

  • Ich arbeite auch (fast) immer im Stehen. Was ich deshalb gern mache bei normalen Tischen: Deckel ab , Deckel auf den Tisch und dann das Pult drauf. Ergibt eine für mich gute Arbeitshöhe (Körpergröße 1,80 m - möglicherweise auch etwas weniger, da man im Alter ja schrumpft ;() mit weniger Rückenschmerzen. Ein passendes Case ist mir aber lieber.


    Auch wichtig: Stehhilfe (Bügelhilfe!) zur Vorbeugung gegen Rücken, Schätzelein, weisste Bescheid?8)


    Aber jetzt kommen wir zur Thema: Ergonomisch korrekter FOH von Ihrer Krankenkasse empfohlen!:)


    guma

    Diese Leichtstative mit Höhenverstellung wären mir auch in ruhiger Umgebung bei 85-90cm plus Pult trotzdem zu wackelig. Jedenfalls die, die ich bisher vor dem Bauch hatte, lasse mich aber gern eines Besseren belehren, wenn es da was Ordentliches gibt.

  • so, heute hab ich wie versprochen gebastelt.

    nach viel blah blah hier mal ein paar bilder:


    Bild1= vormontierter keyboardständer mit den erwähnten verlängerungen


    Bild2= angeschraubt und erste kippstufe: die rollen des deckels sind nun freigehebelt


    Bild3= deckel abnehmen


    Bild4= so sieht die sache ohne deckel aus (steht stabil!)


    Bild5= nur noch hochkippen, fertig! da der deckel nicht mit angehoben werden muss, ist das wirklich easy zu machen.



    noch eine bemerkung am rande:

    die stativhöhe ist hier so eingestellt, das man am pult sitzen kann. die stativbeine lassen sich natürlich auch länger einstellen, so dass man bequem dran arbeiten kann (ich bin 1,84)

    ich habe folgendes probiert: wenn ich mich unter den tisch begebe und mit dem rücken das pult nach oben drücke, kann ich die höheneinstellung sehr einfach verändern. man kann also auch nachträglich die höhe fein anpassen.


    so, jetzt dürft ihr wieder was schreiben ;)

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

    Einmal editiert, zuletzt von wora ()

  • Einige ganz gute Lösungen hier ... allerdings verstehe ich immer noch nicht ganz den Sinn ... in 30 Jahren Berufsleben ist es mir noch nie passiert, das ich nicht jemanden gefunden habe, der mit mir schnell das Pult auf ein Case gehoben hat ... respektive früher noch das FX/EQ Rack ... und wenn es der Hausmeister/Caterer oder sonst jemand war ... auf was für seltsamen Veranstaltungen arbeitet ihr wo sich bei Aufbau keine helfende Hand findet ???????

  • ja, irgendwen findet man (fast) immer.

    mir ist es aber z.b. vor nicht allzu langer zeit auf einer firmenfeier mal wieder passiert, dass kein techniker weit und breit zu sehen war. auf der party hatte ich eine liveband über mein pult und über eine fremdanlage gemischt, nun war der DJ dran und die ganze hütte hatte spaß... außer ich, denn ich musste mein pult tatsächlich alleine vom case wuchten. irgendwelche besoffenen jungen schlipsträger oder die damen mit den stöckelschuhen wollte ich wirklich nicht fragen, ob sie mir mal helfen.


    es geht hier einfach darum, dass es eben manchmal jobs gibt, wo man schon vorher ahnt das die helferlage knapp werden könnte.

    und dafür hab ich jetzt ein bisschen bastelzeit und knapp 80,-EUR investiert, damit ich da in zukunft meinen rücken schonen kann.

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • Mir kommen ohne angestrengt nachzudenken auch einige Situationen in den Sinn, in denen ich komplett auf mich alleine gestellt war. Oft sind das Firmenfeiern oder Privatanlässe.


    Da war z.B. die Organisatorin einer Firmenfeier, die bei meinem Eintreffen im (brautkleidähnlichen) weissen Kleid dabei war, die Blumendekoration auf den Tischen zurecht zu rücken. Ein Haustechniker käme zu mir und die Band würde auch bald eintreffen.... Ich baute alle auf, beginnend mit leichten Dingen, hin zu immer schwereren Teilen. Als dann die Band und der Haustechniker genügend Verspätung hatten, war absehbar, dass es am Ende stressig würde. Also musste man in den sauren Apfel beissen, auch die ganz schweren Teile selber aufbauen und auch die Positionen der Mikrofone und Monitore wurde dann von mir vorgegeben (das mache ich am liebsten in Absprache mit den Musikern). Es wurde am Ende stressig, die Zeit hätte nicht gereicht für die Mithilfe von Band/Haustechniker, aber dank meinem Alleingang hat's dann doch gereicht.


    Bei der Firma bucht man mich jetzt auch seit gut 10 Jahren, weil man weiss, dass ein Anruf genügt, und dann alles erledigt wird.



    Auch schön war der Event in einer historischen Burg. Beim Eintreffen war dort nur eine Dame anwesend, der man gerne über die Strasse geholfen hätte. Der Rest kam erst +/- mit den Gästen. Dort musste ich dann so Dinge wie den +40kg Subwoofer eine Treppe alleine hochschleppen. Aber sowas passiert auch nur einmal. Danach hatte ich mein Equipment in Richtung "alles ist alleine tragbar" erweitert (für kleine Events).

    Der Ton macht die Musik.

  • ich kann mich sogar an Lichtler erinnern die mit angefasst haben ...

    8| DAS ist dann allerdings eine Blöße, die man sich wirklich nur im allerallerallerschlimmsten Fall geben mag. Dann vielleicht doch lieber Woras Schraub- und Bastel Experience...


    Mit freundlichem Gruß

    BillBo

    "Okay. Wir machen das mit den Fähnchen."

  • Also mir gefällt Wolfgangs Lösung. Da die fast nix gekostet hat, ist die schon mal mindestens für "bin gerade mal allein im Lager und will das Pult aufbauen" klasse. Das lohnt sich schon ohne dass diese Konstruktion je einen Gig sieht und die paar Male, wo man das auf dem Job braucht, würde ich das ohne Scham genau so machen. :thumbup:

  • wora
    Ist die S3000 eigentlich noch einmal zusätzlich im Case befestigt, oder steht sie nur darin? Es sieht nämlich so aus, als würde die Surface beim kleinsten Fehler aus dem Case fallen und über den Boden kugeln.

  • danke Gunther.

    nach den ersten reaktionen hatte ich schon überlegt, ob ich solche tipps jemals nochmal online stellen sollte...


    jungs, macht ruhig weiter wie bisher. wenn man derart konservativ denkt ändert sich ohnehin nix mehr :D

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • wora
    Ist die S3000 eigentlich noch einmal zusätzlich im Case befestigt, oder steht sie nur darin? Es sieht nämlich so aus, als würde die Surface beim kleinsten Fehler aus dem Case fallen und über den Boden kugeln.

    nein, das pult liegt einfach in seinem case.

    weil der schwerpunkt links von den rückwärtigen stützen ist, fällt es auch garantiert nicht heraus.

    während einer VA würde ich es aber sicher nicht so stehen lassen ;)


    eine anmerkung habe ich noch dazu:

    die klappe des doghouse will in der schrägen position natürlich nicht von alleine zu bleiben. ich habe da eine ganz einfache und pragmatische lösung gefunden, die ich hier aber nicht preisgeben werde. macht euch ruhig selber mal ein paar gedanken.

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • einfache und pragmatische lösung gefunden, die ich hier aber nicht preisgeben werde.

    Angeschraubter Drehriegel? So sieht es zumindest auf den Bildern aus. :P

    nein, das pult liegt einfach in seinem case.

    weil der schwerpunkt links von den rückwärtigen stützen ist, fällt es auch garantiert nicht heraus.

    Wenn dir beim Kippvorgang mal der Ständer wegrutscht oder man das ganze etwas zu schwungvoll macht, würde ich mir aber trotzdem Sorgen machen. Man muss ja immer damit rechnen, dass es anders läuft, als gedacht.

  • Wenn dir beim Kippvorgang mal der Ständer wegrutscht oder man das ganze etwas zu schwungvoll macht, würde ich mir aber trotzdem Sorgen machen. Man muss ja immer damit rechnen, dass es anders läuft, als gedacht.

    ich habe das ganze nun min. 10x auf und zu gemacht. ich sehe das problem nicht wirklich, denn man kippt das pult ja in die entgegengesetzte richtung, also richtung "stabile lage"

    aber natürlich sollte man beim job immer aufpassen was man tut. für doppel-linkshänder ist unser beruf generell ungeeignet.8o

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • 8| DAS ist dann allerdings eine Blöße, die man sich wirklich nur im allerallerallerschlimmsten Fall geben mag. Dann vielleicht doch lieber Woras Schraub- und Bastel Experience...


    Mit freundlichem Gruß

    BillBo

    PÄNG !!!


    tztztz


    ...es gibt auch Licht- UND Ton-Techniker, die beides erledigen und jedem Gewerke auf der Bühne helfen ;)

    ...weitere Gewerke, die bei mir im Theater benötigt werden erledige ich auch selber... :P



    sec

    "geht nicht" ? - gibt's nicht !

    ...ja, das war schon immer mein Avatar :evil:

    "Mit der Dummheit kämpfen Götter selbst vergebens" (Friedrich Schiller, " Jungfrau von Orleans")

  • Wenn du schon beim basteln bist wora, dann mach dir doch noch ein paar steckbare Spitzen in dein Aluprofil. so 10 cm und scharf. Für die Stadfeste, gegen Besoffene und Leute die sich bei Regen in dein FOH stellen.

  • ich hab mir heut zum (vermutlichen) abschluss der arbeiten genau das gegenteil gemacht: die alu kastenprofile haben jetzt einen schönen standfuß aus holz, damit ich damit keine edlen fussböden zerkratze...

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • nach den ersten reaktionen hatte ich schon überlegt, ob ich solche tipps jemals nochmal online stellen sollte...

    Nee, nee, Wolfgang. Lass dich mal bloß nicht von irgendwelchen Schl**schw*tz*rn kopfscheu machen. Jeder kommt mal in die Situation, dass man sich alleine behelfen muss.

    Solche Tipps helfen allen Interessierten und zwar sowohl im Profi als auch im Semiprofi und Amateurbereich. Super Lösung!:thumbup:Weiter so und "keine Angst vor großen Tieren...";)

    Es grüßt
    ein Knöpfchendreher.