Audio Analyzer günstig

  • Hallo,


    ich mische nur nebenbei ein paar Chöre und Theatergruppen, Die Theatergruppe hat sich eine etwas professionellere Anlage angeschafft. Zudem auch ein digitales Mischpult. Jetzt stellt sich mir die Frage ob sich die Anschaffung eines Audio Analyzer lohnt? Habe mal geschaut. Wollte das Budget niedrig halten. Gefunden habe ich den Phonic PAA3 oder evtl. auch eine Softarebasierte Lösung wie den WinAudioMLS PRO von Dr. Jordan Design mit einem günstigen Messmikrofon (z. B. OMNITRNOIC MIC MM-2USB).


    Was meint Ihr? Und habt bitte Mitleid mit mir. Meine Fähigkeiten sind nur semi-prof.


    Vielen Dank schon mal im Voraus.

  • Hallo Bender, willkommen.


    2 Fragen hätte ich dazu:


    1) Was hast du mit dem Analyzer vor?

    2) Um welches Digitalmischpult handelt es sich dabei?

    Freelancer für Audio Beschallung/Recording seit 2003 - Alle Beiträge spiegeln meine persönliche Meinung/Erfahrung als von Herstellern & Vertrieben unabhängiger Tonmensch wieder

  • Hmm,

    der Ansatz Signalgererator und Analyzer ist für die Einmessung nicht so hilfreich. Das ganze geht mit einer Dual-FFT Software (üblich) oder über die Messung der Impulsantwort + FFT Transformation deutlich besser. Da gibt's dann verschiedene Softwareprodukte wie SATlive, smaart, sysTune, SIM ....


    Tomy

    SIM II Operator and Dante Level I-II-III (alles sogar zweimal :)
    Jugendschwimmabzeichen, Rettungsschwimmabzeichen in Bronze
    Meine kommerziellen Softwareprodukte SATlive und LevelCheck

  • Hmm,

    der Ansatz Signalgererator und Analyzer ist für die Einmessung nicht so hilfreich. Das ganze geht mit einer Dual-FFT Software (üblich) oder über die Messung der Impulsantwort + FFT Transformation deutlich besser. Da gibt's dann verschiedene Softwareprodukte wie SATlive, smaart, sysTune, SIM ....


    Tomy

    OK, Danke für den Hinweis.


    SATlive scheint nicht schlecht zu sein

    smaart ist leider zu teuer

    sysTune leider zu teuer


    Habe bei anderen Tonmischern gesehen, dass diese einen Analyzer zum Enrauschen und Einpegeln verwenden.

    Einmal editiert, zuletzt von bender ()

  • Habe bei anderen Tonmischern gesehen, dass diese einen Analyzer zum Enrauschen und Einpegeln verwenden.

    Das habe ich einmal bei einem Ersatzmischer einer von mir betreuten Band erlebt. Ich selber war bei der Veranstaltung nicht anwesend. Aber der Sound muss grottig gewesen sein.

    Also bevor man sich nicht 100% sicher ist was man da tut, sollte man lieber die Ohren spitzen. Ich habe solche Tools noch nie benutzt.

  • Ein Dual-FFT Analyzer ist eine große Hilfe wenn man häufig mit wechselnden Beschallungsanlagen und -situationen zutun hat. Ich selbst nutze Smaart Live auf fast jedem Job. Interessant ist ein solches Messsystem insbesondere dann, wenn das Beschallungssystem aus vielen Lautsprechern besteht (u.B. Front PA + Nearfill + Delayline + Balkon, größere Bassarays o.ä). Hat man es vor allen Dingen mit einer klassischen L/R Beschallung zu tun, können die Systeme ebenfalls einen Mehrwert bringen, hier reichen jedoch meist auch die eigenen Ohren um ein gutes Ergebnis zu erzielen.


    Um ein solches System sinnvoll benutzen zu können braucht man einiges an Erfahrung und sollte zum Einstieg mE in jedem Fall eine entsprechende Schulung besuchen (fast alle Softwareanbieter bieten solche Schulungen an). Meist bekommt man auf den Schulungen dann auch einen Sonderpreis Schulung+Software. Natürlich kann man sich das Wissen auch selbst aneignen (insbesondere Smaart hat ein sehr gutes und ausführliches Manual) jedoch ist hier Vorsicht geboten, nur allzuschnell gilt dann der alte Spruch "wer misst misst Mist".


    Zu den Kosten ist zu sagen dass man schon etwa 1000€ - 3000€ einplanen muss. Zu einem solchen System gehört eine mehrkanalige Soundkarte, 1-3 gute Messmikrofone sowie ein Laptop incl. Software.


    Ich für meinen Teil kann sagen, dass ich mein System nicht mehr missen möchte, die erzielten Ergebnisse sind tagesformunabhängig, man kommt schnell zum Ziel und kann eine Perfektion erreichen die mit den Ohren einfach nicht möglich ist. Am Ende des Tages zählt dann jedoch nicht das wissenschaftliche Ergebnis sondern das was am Ohr ankommt. Nichts ersetzt also ein geschultes Gehör, einen guten Geschmack, sowie das Know-How der technischen Grundlagen. Als ergänzendes Werkzeug ist ein solches System für den der weiß damit umzugehen mE jedoch jeden Cent wert.

  • mein senf dazu:

    ich benutze "solche tools" nun seit deutlich über zwei jahrzehnten. und ich möchte sie schon lange nicht mehr missen. ;)


    wichtig dabei ist aber, dass man lernt damit umzugehen!

    früher war die informationsbeschaffung nicht so einfach, es gab weder genug unterlagen dazu, geschweige denn seminare. auch youtube war noch lange nicht erfunden... also musste ich per "learning by doing" herausfinden, wie man mit den messmöglicheiten umgehen kann - und muss.

    das wird auch der kollege bender hier so machen müssen, wenngleich eben die informationslage und die tools heute wesentlich besser (und vor allem wesentlich günstiger!) sind.


    bender:

    eine wichtige anmerkung von mir: erwarte nicht, dass du mit hilfe z.b. eines PAA3 sofort bessere ergebnisse bekommst. auch der einsatz von messoftware wie SatLive (wirklich empfehlenswert!) muss zunächst einmal gründlich geübt werden. dazu ist auch ein gutes grundwissen über physikalische zusammenhänge erforderlich, um die gemessenen werte überhaupt sinnvoll beurteilen zu können.

    ich will dir das jetzt also nicht ausreden, ich möchte nur darauf hinweisen das diese geräte keine zauberkästen sind.

    bevor du viel geld ausgibst, fang doch vielleicht erstmal mit einer handy-app an... die sind meist auch nicht schlechter als wenn du ein messystem mit billigem messmikro kaufst... so eine handy-app kann dir z.b. feedbackfrequenzen recht genau anzeigen, das kann beim einstellen von monitoren schonmal ein tolles hilfsmittel sein.

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • Das sind sicherlich Total Tolle Tools - aber vorher solltest du dich mit den wirklichen Basics beschäftigen!

    Eine sinnvolle Anlage (Abstrahlverhalten & Aufstellung im jeweiligen Venue)

    die richtige Ausrichtung (besonders bei Tops) und Zusammenstellung (bei mehreren Bässen als Cluster/CSA/Zahnlücke etc)

    Das passende Monitoring & "Bühnenbild" (wo müssen welche Signale wie hin / lässt sich die Backlineaufstellung verbessern )

    Und vor allem: sinnvolles Mikrofonieren (welches Mic für welchen Zweck wo positioniert).



    Selbst ein Messprofi kann diese Voraussetzungen nicht wieder mit einer Top eingesessenen Anlage glattbügeln. Messen ist quasi das Sahnehäubchen: wenn der Pharisäer vorher schon kAlter Kaffee war, schmeckt's trotzdem kacke...

    Als Mischer muss man IMHO auch erstmal lernen, auf diese Parameter Einfluss zu bekommen; das ist bei fremden Anlagen & Venues schon schwer genug.

    Wenn das alles stimmt, muss nurnoch genug Zeit zur Verfügung stehen.


    Danach wünsch ich Dir viel Spaß Und Erfolg mit Messen. Oft sieht man dann plötzlich nochmal die Sonne aufgehen und macht einen großen Sprung nach vorn.

    Ob Smaart oder lieber Tomis SatLive ist Geschmacksache.

    ...hauptberuflicher Sarkastiker.

  • mein senf dazu:

    ich benutze "solche tools" nun seit deutlich über zwei jahrzehnten. und ich möchte sie schon lange nicht mehr missen.

    Ich wollte vor allem auf das Einrauschen hinaus. Dass man mit dem richtigen Werkzeug, das man richtig einsetzt, gute Ergebnisse erzielen kann ist klar. Aber die Frage klang nicht danach, als ob er so viel Geld und Zeit investieren wollte.

    Deshalb mach ich es auch nicht. Meistens hab ich L/R.

  • Ich möchte kurz erwähnen das es bei einer Festinstallation Sinn machen kann sich jemand für diesen Job zu mieten, der ein oder andere Kollege hier im Forum inkl. Mir würde das sicher gerne machen ;)


    Wenn das natürlich für unterwegs sein soll muß man wirklich einiges investieren, und dazu gehört vor allem die Investition in Wissen!


    Als Hardware Tip: es gibt Smaart im Rahmen der "AudioTools" app auch für das IPad, ist schön mobil :)

    Privater Account mit meiner persönlichen Meinung.

    Sollte es ein Problem mit meiner Neutralität zu einem Thema geben mache ich das im Beitrag kenntlich. :thumbup:

    http://www.noon.ruhr


    Application Support Engineer - HK Audio

  • Mein Berufsschullehrer in meiner (lange ists her) Ausbildung zum Radio- und Fernsehtechniker sagte damals immer:


    Wer misst, misst Mist.


    Heisst, wenn man das Meßergebnis nicht versteht und auf Plausibilität überprüfen kann erhält Mist.

    Denn er bekommt etwas angezeigt, das völlig falsch sein kann.


    Deshalb stimme ich mit einen Vorrednern ein, das Grundlagenwissen in Akustik, Beschaffenheit / Akustische Prinzipien einer Beschallungsanlage, richtige Anwendung Dieser im zu beschallenden Raum, das allerwichtigste ist.


    Ohne dies gibts nur den erwähnten Mist beim messen.


    Allerding würde ich für "einfache Messaufgaben" was anderes empfehlen (sorry für den Shoplink) z.B. dies:

    https://www.thomann.de/de/behr…496_ultracurve_bundle.htm


    Damit kann man für schmales Geld den Klang (in Grenzen) optimieren (wie schon gesagt Voraussetzung Grundlagenwissen / Verständnis für die Eigenschaften der Mess-Aparatur).


    Mache das immer wieder mal selbst und bringt schon was am Klang (keine Wunder erwarten).


    Wenn jemand so gut ist um mit den Ohren, alles genau hören und optimieren zu können, dann ist er sowieso schon Profi und braucht eigentlich kein Messinstrument mehr (ausser bei komplexen Beschallungsanforderungen).


    Aber der Fredstarter will ja "nur" nebenbei Chöre und Theatregruppen mischen.

    Damit genügt meines Erachtens die "Behringer-Lösung" um "nochwas an Klang" rauszuholen.


    Gruß

    Andreas

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    Das beste ist, was man draus macht.

  • Es war das NTI XL2

    der XL2 ist im moment wohl das beste was es in dieser klasse gibt.

    hat aber auch einen stolzen preis. für profis gut angelegtes geld, für "nebenher" ist das aber sicher etwas übers ziel hinaus...

    Also um jetzt mal einen Überblick zu bekommen.


    Die Sache mit dem Phonic PAA3 ist wohl nicht zweckmäßig. Besser wäre SatLive?

    es kommt immer noch drauf an, was du nun genau vorhast.

    Satlive ist für messzwecke eindeutig die bessere lösung, dafür ist das PAA3 (wie auch XL2) ein mobiler, in sich geschlossener apparat, der sehr schnell und unkompliziert einsetzbar ist.

    also: wie stellst du dir das denn so vor? was möchtest du genau erreichen?

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • es kommt immer noch drauf an, was du nun genau vorhast.

    Satlive ist für messzwecke eindeutig die bessere lösung, dafür ist das PAA3 (wie auch XL2) ein mobiler, in sich geschlossener apparat, der sehr schnell und unkompliziert einsetzbar ist.

    also: wie stellst du dir das denn so vor? was möchtest du genau erreichen?

    Also: Ich bin nur Anfänger in diesem Sektor. ;)

    Ich möchte gerne (hört sich jetzt bestimmt total laienhaft an) dass die PA gut und sauber klingt und dass Feedbacks vermieden werden und das mit Hilfe eines Gerätes, welches mich bei der Einstellung des internen EQ´s unterstützt.

    Ich hoffe das trifft es