• Gleich vorne weg - ich kenne mich mit der Anwendung von d&b Systemen nicht wirklich aus. Ich habe aber vor ein paar Wochen auf einem V-System gemischt, das sich sehr ausgewogen und druckvoll präsentierte. Allerdings gab es auch dort keinen wirklichen Tiefbass, was bei dem Programm allerdings nicht störend war.

    In dem System waren sowohl V-Subs geflogen, als auch am Boden positioniert (Zahnlücke).


    Wenn der Sub im Datenblatt mit 37Hz angegeben ist, dann sollte der da ja schon ca.6dB leiser sein. Da kann das je nach Steilheit der Kurve schon stimmen, dass da nicht mehr viel Tiefbass kommt.


    Ich kann jetzt nur aus meien Erfahrungen mit anderen Systemen mutmaßen, dass solche Subs primär zur Low Ergänzung der eigentlichen Systeme gedacht sind. So bekomme ich ohne den Headroom des Systems (hier der 10") zu verringern mehr Bass aus dem System (und zusätzlich noch die Vorzüge der längeren Schallzeile - je nach Setup). Für solche Einsätze ist wirklicher Tiefbass nicht wirklich nötig oder sogar störend.


    Für echten Tiefbass gibt es dann andere Subs, die das können. Oft kommen die dann auch ohne bzw. mit einfacherer/günstigerer Flughardware aus.


    Vielleicht kann sich ja mal jemand, der das Holz regelmäßig nutzt und mehr Überblick über die komplette Bandbreite des Herstellers hat, dazu äußern - sollte es ja einige geben.


    Auf jeden Fall mal wieder was Interessantes hier, wo man gerne mit liest.

    ...Holz ist braun!

  • Ich frage noch mal was, was mir gleich beim ersten post eingefallen war:

    Da das ja nun wieder in "Deiner" Halle war:

    Kann es nicht auch möglich sein, dass diese Anordnung vor der Bühne in Deiner Halle mit ihrer Geometrie schlicht eine so ausgeprägte Überhöhung im Bass oberhalb des "verlorengegangenen" Tiefbasses macht, dass man den, obwohl vorhanden, eben nicht mehr ausreichend wahr nimmt? Das wäre für mich eine sehr naheliegende Erklärung.

  • das erste von mir geschilderte erlebnis war in Regensburg, hatte also mit der halle in der ich mittlerweile arbeite nix zu tun ;)
    und zum gestrigen erlebnis:

    wir haben zum schluss noch einzelne bässe angefahren und diese auch etwa 2m von der bühnenvorderkante weggezogen. und im vergleich zu den fest verbauten JBL subs kam da unter 50Hz nichts mehr. deshalb glaube ich jetzt erstmal nicht an eine problematische aufstellung.


    wie gesagt: ich werde mich auf jeden fall melden, sobald der kollege rausgefunden hat woran es wirklich lag.

    im moment habe ich durchaus die hoffnung, das diese sache anderen usern auch weiterhilft.

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

    Einmal editiert, zuletzt von wora ()

  • Habe nicht die V-Subs, aber kürzlich ein Rudel B6, die auch bis 37 Hz bei -5 dB angegeben sind, nachgemessen. Dabei bestätigten sich die Herstellerangaben sehr genau (hatte auch nichts anderes erwartet).


    Welcher d&b-Amp wurden denn für diese V-Subs verwendet? Wurde wirklich das richtige Setup dafür geladen oder wurde vielleicht doch ein EQ im Controller gesetzt?

  • das erste von mir geschilderte erlebnis war in Regensburg, hatte also mit der halle in der ich mittlerweile arbeite nix zu tun ;)
    und zum gestrigen erlebnis:

    wir haben zum schluss noch einzelne bässe angefahren und diese auch etwa 2m von der bühnenvorderkante weggezogen.

    Habt ihr mal in die Amps rein geschaut? Factory Reset gemacht und einfach das V-Sub Preset ausgewählt? Gerade bei D20 und D80 kann man sehr viel Gemeinheiten in irgendwelchen Untermenüs verstecken...

    Economics in eight words: "There ain't no such thing as free lunch."

  • Habt ihr mal in die Amps rein geschaut? Factory Reset gemacht und einfach das V-Sub Preset ausgewählt? Gerade bei D20 und D80 kann man sehr viel Gemeinheiten in irgendwelchen Untermenüs verstecken...

    ich kann mich nur auf die aussagen des verantwortlichen technikers verlassen. er hat geasgt, dass alles auf werkseinstellung stehen würde.

    na ja, warten wir´s ab was sich dann so ergibt.

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • Moin Wora,

    der Thread ist zwar schon etwas älter, aber da ich die letzten Jahre einerseits wegen der fast schon infaltionären Verbreitung von CSA gradient Subwoofern oder Stacks immer wieder beobachtet habe wie diese falsch eingesetzt werden und ich auch häufiger danach gefragt werde, habe ich beschlossenen das Thema etwas aufzuarbeiten. Mit gradient oder endfired Subs vor der Bühne würde ich als erstes fragen wollen, ob das eine, für Mehrzweckhallen typische, geschlossene Bühne war.

    Falls ja, heißt die Antwort schlichtweg: Falsches Werkzeug für diesen Einsatz.


    Gerichtet abstrahlende Bässe können vor einer Rückwand, oder geschlossener Bühne nicht so wirklich funktionieren bzw. löschen sich in der untersten Oktave auf der Hauptachse selbst aus.

    Die V Subs sind jetzt keine Teifbasswunder, können sie auch nicht weil es gradient Subs sind, allerdings kommt da unter 60 Hz durchaus noch etwas raus. Gradient bringt mit sich, dass der Rearsub auf der Hauptachse, also vorne, eine Oktave unterhalb der Zielfrequenz mit 90 Grad Phasenverschiebung ankommt, aus denen 3 dB weniger Addition zwischen front und rear folgen.


    Beim V Sub dürfte den Gehäusemaßen nach, das akustische Zentrum des jeweils nach vorne und nach hinten strahlenden Chassis ca. 46cm vom jeweiligen Gitter entfernt liegen. Das führt zu einer Zielfrequenz von etwa bei 50Hz. Die Lossfrequenz liegt demnach bei 25 Hz und dieser Bereich ist in der Regel knapp eine Oktave breit - also by Design schonmal -3dB bis ca. 40 Hz.

    Ausgehend von der Zielfrequenz, muss mittels dem Passivdesign der V Subs der Rearkanal um ca. 5.1ms verzögert werden, was sich vor einer Wand noch fataler auf die untere Oktave auswirkt, als es das eh schon tut. Das Problem hat man mit allen "zwangsgradient" Subwoofern, sobald sie zu nahe vor einer begrenzend wirkenden Fläche stehen. Wie das zusammenhängt erfasse ich die kommenden Tage / Wochen mal in zwei Videos, es wird ja langsam etwas wärmer. Im ersten Teil mit omnidirektional abstrahlenden Subs, die man durch stumpfes Umdrehen vor einer geschlossenen und massiven Bühne deutlich effizienter nutzen kann, und im zweiten Teil mit cardioid Subs. Ob gradient oder endfired spielt dabei gar nicht sooo die Rolle.

    Ich poste dann die Links, ich habe mir die letzten Tage Gedanken gemacht wie man das erfassen und erklären kann.


    Grüße Matze

  • grandiose idee!


    der kollege hatte sich übrigens, entgegen seinen versprechungen, nicht mehr bei uns gemeldet.

    und mittlerweile war mir die sache sogar entfallen ... ob er darauf spekuliert hatte, kann ich natürlich nicht sagen. aber ein "gschmäckle" bleibt da natürlich zurück.


    und zu deiner frage:

    die bühne ist 1,17m hoch, hat einen stabilen betonboden, auf dem der holzboden der bühne montiert ist. sehr feste konstruktion, da bewegt sich nix.

    vor der bühne sind sehr schwere und feste, mit dickem holz verkleidete metallrahmen in den boden eingesteckt, damit niemand in den orchestergraben fallen kann. diese konstruktion ist definitiv schallhart. man kann also sagen, dass die bässe hinter sich eine sehr feste wand hatten.

    wenn ich dich richtig verstanden habe, müsste man solche bässe dann besser auf die bühne stellen, damit sie nach hinten keine reflektionsfläche haben.

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • und zu deiner frage:

    die bühne ist 1,17m hoch, hat einen stabilen betonboden, auf dem der holzboden der bühne montiert ist. sehr feste konstruktion, da bewegt sich nix.

    vor der bühne sind sehr schwere und feste, mit dickem holz verkleidete metallrahmen in den boden eingesteckt, damit niemand in den orchestergraben fallen kann. diese konstruktion ist definitiv schallhart. man kann also sagen, dass die bässe hinter sich eine sehr feste wand hatten.

    wenn ich dich richtig verstanden habe, müsste man solche bässe dann besser auf die bühne stellen, damit sie nach hinten keine reflektionsfläche haben.


    Ok, das mit der Bühne dachte ich mir so in etwa.

    Das Thema Subs vor solchen Bühnen ist allgemein recht kritisch, da die Breite durchaus ausreicht, um auch für tiefe Frequenzen destruktive Reflektionen zu erzeugen. Dazu noch die Maße der Subs zzgl. akustisches Zentrum, das mal zwei und schon ist unter 60Hz, breitbandig spürbar, aus. Je nach Abmaßen den Subs und Abstand zur Bühne.

    Noch schlimmer wird das mit default gradient oder endfired Subs, die man von Haus aus nicht anders verwenden kann, weil sie in sich so gebaut sind und nicht omnidirektional betrieben werden können.


    Das Konzept für das Video steht schon und sofern mir kommende Woche das Wetter nicht in die Suppe spuckt, mache ich das da fertig. Vermutlich in Englisch, da ich mein ganzen Trödel langsam internationalisiere.


    LG Matze

  • ok, die sache mit der sprache finde ich jetzt persönlich nicht so schön, bin auch der meinung, dass es in englisch schon recht viel infomaterial gibt.

    aber klar, wenn es dich weiter bringen kann, geht das natürlich völlig in ordnung. ich bin schon sehr gespannt.

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • Ich habe da nochmal darüber nachgedacht. Ich denke ich mache das auf Deutsch und Englisch und probiere parallel ma, ob sich das im Nachgang auf Englisch dazu einsprechen lässt. Also wird es eine deutsche Version geben :)

  • Das Konzept für das Video steht schon und sofern mir kommende Woche das Wetter nicht in die Suppe spuckt, mache ich das da fertig. Vermutlich in Englisch, da ich mein ganzen Trödel langsam internationalisiere.


    LG Matze


    Hey Matze,


    vielleicht könntest du in diesem oder einem separaten Video noch den folgenden Aspekt beleuchten:


    Was passiert mit so einem Cardio Konstrukt wenn man es unter einer Kleu/Bütec Podestbühne aufbaut.

    Insbesondere bei dem kompakten V-GSub ist das ja durchaus möglich bzw wegen Kundenansprüchen notwendig.


    Interessante Fragen hierbei wären inwiefern die Richtwirkung beeinflusst wird und ob zusätzlich auch der Frontsound dadurch leidet.


    Danke für deine Mühe! :)

  • Hey,

    im Grunde passiert im zweiten Teil des Videos fast genau das.

    Im ersten Teil zeige ich das Verhalten vom Omnisub, im zweiten das vom cardio gradient Sub. Der V Sub fällt unter diese Gruppe. Ich glaube, das wird ganz cool.


    Ich mache jetzt mal wieder den Ketzer und sage, dass im Freifeld betrachtet, die Wiedergabe vorne bei jedem gradient Konzept, leidet.

    Dabei spielt es keine Rolle ob aktiv, also getrennte DSP Kanäle für vorne und hinten, mit Allpassfiltern, Delay und EQs realisierten Zeitverschiebungen und Anpassungen des Amplitudenfrequenzgangs, 2 zu 1 oder 1 zu 1, oder passiv wie beim V Sub. Darauf gehe ich in dem Video aber nicht ein. Das zählt für mich zu den Dingen, die man erklären und direkt anhören muss, um jegliche Beeinflussung durch Marketing und Nebelkerzen von Glaubenskriegern auszuklammern :D

    Einmal editiert, zuletzt von mathias81 ()