Also ich bin ja auch langjähriger A&H Nutzer und hatte jetzt drei Tage eine SQ6 im Festivalbetrieb unter den Fingern. Hier mal ein paar Erfahrungen:
Find ich gut:
- superkompakt & leicht, sehr viel Pult auf wenig Raum
- gutes Display, helle Channeldisplays mit ordentlichen Farben
- Mix-To-All Button ist cool und macht einen guten schnellen Workflow bei Ch->Mon oder FX
- USB Anbindung an PC mit 32CH Mitschnitt incl. freier Zuweisung der Abgriffe ist toll gelöst und funktioniert super
- Routing Matrix
- klingt gut
- Display ist auch mit Sonneneinstrahlung noch ganz OK zu erkennen
- GEQ greift (im Gegensatz zum PEQ) sehr beherzt zu
- Multicolor CH Metering LEDs sind sehr gut gelöst und lassen einen die mehrstufigen LED Anzeigen echt nicht vermissen
- sau viele UDK's
- viele Local INs/Outs
Find ich nicht gut:
viele kleine unausgereifte Dinge in der Software die hoffentlich noch behoben werden Hier mal ein paar Sachen die mir jetzt grad noch einfallen:
- beim Drücken des PADs wird Audio des Kanals für ca. 3sec gemuted
- ändert man beim Fenster für Kanalbenennung vor dem bennen zuerst die Farbe kann man danach nicht mehr den Kanalnamen editieren sondern muss das Fenster nochmal neu öffnen
- beim Basteln von Layern kann man im Ziellayer die Kanäle nicht von A nach B ziehen / tauschen. Außerdem geht ein "zwischenreinziehen" mit Aufrücken nicht. (nervt total wenn der Drummer doch noch eine Tom mehr + SPDS dabei hat und man sich dann den GANZEN Layer neu machen muss...)
- hat man Kanäle einmal benannt werden einem in der Routing Matrix nur noch die Namen und nicht mehr die Kanalnummer angezeigt
- Bereiche im Touchscreen sind teilweise ECHT klein (z.B. das Feld um den Namen zu ändern ist so klein dass ich oft echt 3-4 Mal drücken musste um es zu treffen und ich hab echt nicht unbedingt Wurschtfinger...
- Scrollen funktioniert in der Routing Matrix nur im Patchfeld selbst und nicht am Rand bei den Namen /Ch Nummern. Das ist SEHR fehleranfällig weil das Pult beim durchscrollen schon ab und zu mal ausversehen einen Kreuzpunkt setzt...
- keine Shows auf dem Pult selbst speicherbar (nur auf USB)
- USB Stick geht generell nur wenn man ihn vorher mit dem Pult formatiert (eigenes Dateisystem?) Habe mehrere meiner FAT32 Sticks probiert, gingen alle nicht.
- Beschränkung auf 3 Matritzen (Groups/Auxe können im Verhältnis frei zugeteilt werden, Matritzen nicht)
- Effektsection noch sehr sparsam ausgestattet (zB keine Multibanddynamics)
- der Spardirektzugriff auf die EQ Bänder hat mich wesentlich mehr genervt als ich gedacht hab...
- der Parameter Encoder für alles was im Menü passiert ist weiter vom Display entfernt als der Gain Encoder vom EQ. Das hat bei mir sehr oft dazu geführt dass ich versehentlich einen EQ Gain verstellt habe
- Trennlinien der Felder in der der Routingmatrix sind bei Sonneneinstrahlung NICHT mehr erkennbar
- DCA Zuweisung funktioniert nur über den Schirm und nicht über den physikalisch vorhandenen ASSIGN Button
Die Cons sollen jetzt niemanden davon abhalten sich mit dem Pult zu beschäftigen, zum einen sind manche Dinge davon sicher sehr subjektive Eindrücke, zum anderen ist A&H ja sehr vorbildlich was die Updatezyklen angeht, insofern bin ich mir sicher dass viele Dinge in den nächsten Updates kommen werden.
Ab morgen gehts mit einer GLD bis Ende der Woche weiter. Insgesamt hat das Pult schon Spaß gemacht, ich freu mich jetzt aber definitiv auch auf die GLD, die schon nochmal ein ganzes Eckchen mehr kann, die ich besser kenne und die als Gesamtsystem natürlich schon wesentlich ausgereifter ist.
Beste Grüße,
pfeiffe