Kompressor als RMS-Limiter DriveRack PA2

  • Hallo zusammen,

    ich habe erfolgreich seit längerer Zeit bei meinem Driverack Venu360 den Kompressor als Peak-Limiter und den eingebauten Limiter als RMS-Limiter benutzt. Nun habe ich jetzt meine Driverack Sammlung um den kleinen Bruder PA2 erweitert. Dieser hat nun leider keine RMS-Limiter sondern nur übliche Peak-Limiter. Auf die Funktionalität des RMS-Limiters würde ich jedoch ungern verzichten.


    Nun die Frage ob man mit dem Kompressor des Driveracks einen RMS Limiter basteln kann? Meine Idee war/ist eine sehr hohe Ratio (20-30:1 ?) einzustellen damit der Kompressor erst nah am RMS-Wert komprimiert und dann bei der max RMS Spannung dicht macht?


    Dürfte das so funktionieren oder wird das Pumpen des Kompressors unerträglich bzw treten andere Effekte auf an die ich im Moment noch nicht gedacht habe?


    Vielen Dank für eure TIpps

  • ich kenne den controller nicht wirklich, aber wenn der kompressor gut eingestellt ist, sollte das klappen was du möchtest.

    damit es nicht stark pumpt, kann man die regelzeiten z.b. sehr lang machen.


    die allerbeste methode ist aber, seine anlage groß genug zu dimensionieren, damit man entweder gar nicht oder nur sehr selten ins limit fahren muss!

    die ohren werden sich dann bezüglich deutlich geringerer klirranteile bedanken. :)

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • Ich bin zur Zeit dabei mir eigene "System-Amps" einzurichten. Sprich pro Amp nen eigenen Controller an dem einfach das Preset je nach Lautsprecher bzw Set (Kleinverleih mit verschiedenen Sets bei denen Aktiv & passive Lautsprecher gemischt sein können) geladen werden kann. Da gibt es leider die hardcore-Kombi(welche hoffentlich niemals gebraucht wird) bei der auf eine Lab FP9000 ein LD-Systems LDPN1222 treffen würde... Damit der Lautsprecher nicht sofort brennt würde ich dafür gerne die RMS-Limits basteln. Also im Grunde Idiotensicher machen...

    Der Traumgedanke mit dem Kunden der eine Überdimensionierte Anlage nimmt damit nichts ins Limit gehen kann, kann ich leider bei manchen Techno-Jüngern nicht umsetzen...


    Der Kompressor verringert mir doch die Dynamik und folglich auch den Spitzenwert oder nicht? Oder wie meinst du das mit dem Zielpegel?

  • Hallo,

    jetzt bin ich dabei was du meinst :D also würde ich damit eher eine komprimierenden Peak limiter bauen statt eine Limiterung des RMS-Werts... dürfte sich aber denke ich trotzdem weicher anhören als ein harter Peak-Limiter? Ich glaube da führt kein Weg daran vorbei dass ich das ganze ausprobiere wie es sich im Einsatz schlägt (Einfach mal nen Sub nehmen und sehr früh mit dem Kompressor limierten, dann sollte man das verhalten auch schon bei niedrigem Pegel hören. dürfte sich bei hohem Pegel ja nicht groß verändern?)


    Verdammt und ich hatte die Hoffnung dass ich doch irgendwie meinen RMS-Limiter bekomme...

  • Ein RMS-Limiter nutzt nicht den Spitzenpegel sondern den RMS-Pegel zur Steuerung.

    Ein Langsamer Kopressor nutzt immer noch den Spitzenpegel. Je nach Crestaktor gibt es da deutliche Abweichungen.

    jeder limiter benutzt seinen "spitzenpegel", das ist ja der sinn des limiters ;)

    ein peaklimiter reagiert sehr schnell, weil er den maximalhub begrenzen muss.

    ein RMS limiter dagegen reagiert nicht auf signalspitzen sondern auf hohe durchschnittspegel, weil er die gesamtleistung begrenzen muss. da er träge eingestellt ist und damit nicht auf die signalspitzen reagiert, kann sein threshold unter dem des peaklimiters liegen.

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • Dem Fragezeichen schließe ich mich an.

    Mein Wissensstand: ob eine Begrenzungsschaltung eher Spitzenpegel oder eher Durchschnittspegel begrenzt ist lediglich eine Frage ihrer Regelkonstanten. Aber ich lerne natürlich jederzeit gerne dazu. :/


    Mit freundlichem Gruß

    BillBo

    "Okay. Wir machen das mit den Fähnchen."

  • Evtl. Ist hier der Unterschied zwischen Peak und RMS gemeint.

    Unterm Strich sollte für wirklich sicheren Betrieb an einem viel größeren Verstärker beides vorhanden sein.

    Ein Peaklimiter gegen zu heftige Auslenkungen und ein RMS Limiter, der verhindert, das die Spulen abfackeln.

    Einmal editiert, zuletzt von ERICH () aus folgendem Grund: Autokorrektur ist ein Traum

  • Mein Wissensstand: ob eineBegrenzungsschaltung eher Spitzenpegel oder eher Durchschnittspegelbegrenzt ist lediglich eine Frage ihrer Regelkonstanten. Aber ichlerne natürlich jederzeit gerne dazu.

    Es ist auch eine Frage wie der "Spitzenwert" ermittelt wird.

    Ein normaler Limiter reagiert auf Signalspitzen über dem Schwellwert. Wie weit das Signal unter dem Schwellwert ist juckt den Limiter nicht.

    Ein RMS-Limiter bildet den Leistungsmittelwert über das komplette Signal. Entschprechen die Regelzeiten den der thermischen Zeitkonstante der Lautsprecherspule hat man einen perfekten thermischen Schutz.

  • also wir denken, das ein RMS limiter dies einfach über langsamere regelzeiten macht, damit kommt man jedenfalls genau zu dem gewünschten ergebnis.

    falls du meinst das man da anders vorgeht, würde es mich freuen von dir darüber aufgeklärt zu werden wie das gemacht wird.

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • falls du meinst das man da anders vorgeht, würde es mich freuen von dir darüber aufgeklärt zu werden wie das gemacht wird.

    Was RMS bedeutet muss ich hier hoffentlich nicht erklären. Was ein RMS-Limiter anders macht habe ich schon geschrieben. Wie so eine RMS-Limiter-Schaltung aussieht, weiß ich nicht im Detail, ist heutzutage nur ein bisschen Code und ist mir auch egal solange es funktioniert.

  • dann möchte ich gerne erklären, wie ich das mache.

    aufgabenstellung:

    - eine endstufe soll eine bestimmte durchschnittliche leistung nicht überschreiten.

    - kurze signalspitzen sollen aber durchgelassen werden, damit die speaker ihr spitzenpegelpotential auch mal ausreizen können.

    (die peakbelastbarkeit moderner chassis liegt z.b. oft 6dB über der durschnittsleistung)


    damit die schwingspule nicht zu weit aus dem luftspalt getrieben wird (ich gehe mal von einem potenten amp aus), begrenzt man den maximalhub mit einem peaklimiter. dieser limiter darf keinen weiteren hub zulassen, weshalb man hier auch von einem brickwall-limiter sprechen kann. dieser limiter reagiert aber wirklich erst dann, wenn der maximalhub erreicht wird. er ist also eine absolute notbremse. dieser limiter muss aber sehr schnell reagieren, denn signalspitzen sind im gesamtsignal verhältnismässig selten und in der regel recht kurz. also hat er sehr schnelle regelzeiten.

    wenn man diesen maximalen hub der schwingspule aber nun zu oft abfordert, der durschnittspegel also weiter angehoben wird, dann steigt auch die abgeforderte leistung, was irgendwann bei überschreiten der durchschnittsleistung zur thermischen zerstörung führt.

    um dieses problem in den griff zu bekommen, wird einzweiter limiter eingesetzt, der nur auf die durchschnittliche leistung reagiert, die signalspitzen also unangetastet lässt.

    und dies erreicht man einfach mit langsameren regelzeiten, der limiter reagiert damit also nur, wenn eine gewisse signalschwelle für einen längeren zeitbereich überschritten wird. und dieser durchschnittliche spannungswert ist reziprok zur durchschnittlichen leistung.


    mit langsameren regelzeiten lässt sich also die durschnittliche maximalleistung begrenzen (auch RMS leistung genannt), mit schnellen regelzeiten lässt sich der maximalhub begrenzen.


    welche regelzeiten genau genommen werden, darüber schweigen sich die meisten hersteller in der regel aus. es gibt aber controllerhersteller, die frequenzabhängig gewisse regelzeiten vorschlagen, ich nenne da z.b. die firma XTA.

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

    Einmal editiert, zuletzt von wora ()

  • mit langsameren regelzeiten lässt sich also die durschnittliche maximalleistung begrenzen (auch RMS leistung genannt),

    Was macht dann der Knopf mit der Beschriftung "RMS"?

    Ich will ja nicht Klugscheißen, und vielleicht hat es in der Praxis keine Relevanz, aber "langsme Regelzeit" ist nicht gliech RMS. Das weiß jeder der mal versucht hat, nicht sinusförmige Spannungen mit einem billigen Multimeter zu messen.

  • Ich kann mich irren,

    aber ist es nicht so, das bei Peak lediglich die Größe der Amplitude zählt und bei RMS die eingeschlossene Fläche des Signals zur Nulllinie - also die Leistung.


    Und erst dann kommen die Regelzeiten , mit den der Ausgangsverstärker das Signal bearbeitet ins Spiel.


    Gedanklich stell ich mir RMS immer vor, als währe da ein Kondensator (mit einem wie auch immer bemessenen Parallelwiderstand) in der Steuerleitung, dem es egal ist ob da Spitzen, Rechteck oder sonstwas kommt. Sein Füllstand hängt nur von der Menge ab.


    Ich hab dazu eine Darstellung gefunden.

    Die 0,707 x Peak gelten natürlich nur für einen Sinus - wenn das überhaupt stimmt, die Grafik ist nicht von mir.

  • aber ist es nicht so, das bei Peak lediglich die Größe der Amplitude zählt und bei RMS die eingeschlossene Fläche des Signals zur Nulllinie - also die Leistung.

    Eigentlich schon. Deshalb nimmt man den RMS-Limiter ja auch für den thermischen Schutz, weil man damit eben die Heizleistung begrenzt.


    Nur ganz ohne Regelzeit geht das nicht, da eine Dimension der Fläche ja die Zeit ist.

    Jedenfalls muss hier das Mittel vom Quadraht des Signals genommen werden.


    Ich bin mir nicht sicher wie das genau gelöst wird und ob es alle Hersteller so genau nehmen. Aber beim Speakermanagement sollte mit einem RMS-Limiter das Langzeitmittel, der dem Lautsprecher zugeführten Leistung begrenzt werden.