Noch Modularer..... Arria.Live System

  • War das schon hier?


    https://arria.live/


    Der Ami würde sagen „intriguing” ;)


    Einzelne Netzwerk Komponenten werden zu einem System....


    Leider zu wenige Fakten auf der Website und in meinem App-Store finde ich keine Software dazu, aber die Idee ist irgendwie cool.

    Privater Account mit meiner persönlichen Meinung.

    Sollte es ein Problem mit meiner Neutralität zu einem Thema geben mache ich das im Beitrag kenntlich. :thumbup:

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    Application Support Engineer - HK Audio

  • Also für einen Bandjob im klassischen Sinne würde ich das nicht wollen. Diese Wisch-und-Schubs Bedienung gefällt mir ganz und gar nicht. Ich hätte gerne reelle Knöpfe und Fader. Als Ersatz für ein eingebautes Display von mir aus, aber es fehlt mir hier definitiv die Hardwareconsole.


    Für sagen wir mal 2-3 Mann auf der Bühne ist das sicherlich toll, aber die machen das sowieso heute meist selbst und brauchen keinen Techniker/Dienstleister mehr.


    In der Produktbeschreibung steht ja auch, dass es gerade für Kirchen einzusetzen ist, was in mir die Frage aufwirft warum gerade Kirchen. In den wenigstens Kirchen hat man LAN vorgesehen.


    Die Idee an sich ist nicht schlecht, aber eben nicht vollständig zu ende gedacht. Statt einer zentralen Kiste das ganze aufzudrösseln und dezentral zu machen kann von Vorteil sein, wenn man an verschiedenen Stellen Einspeisungen und Abgänge braucht. Ansonsten finde ich eine zentrale Geschichte übersichtlicher. Wenn da mal eine Kiste spinnt ist man am rennen. Allerdings kann man ja für entsprechende Redundanz sorgen, wenn man mehrere dieser Zigarettenschachteln mit sich führt.


    Auch was die LAN Leitung, vor allem bei den Mikrofonen angeht. So eine LAN Leitung ist deutlich sperriger als eine Mikroleitung.


    Auch frage ich mich wie das mit der Adressierung und vor allem der Latenz ist. Geht das alles über normale IT Netzwerktechnik oder was steckt da für ein Protokoll dahinter. DANTE wird es wohl kaum sein, oder?


    Ich sehe das als Modeerscheinung, ebenso wie die Stäbchen-PAs und Brotkastenmischkisten mit ohne Knöppe. Sicherlich kann man technisch viel machen, aber gewisse Dinge kann man eben nur mit "althergebrachter" Technik zufriedenstellend lösen und angehen.

    Laut heisst nicht immer gleich gut und toll und wer schreit ist meist im Unrecht.

  • Grundgedanke finde ich sehr charmant. Insbesondere der Teil wo ich mir keine Gedanken machen muss, was ich wo eingesteckt habe, weil sich jedes Device am System anmeldet. Wenn ich dann noch Zugriff auf (fast) jedes Device habe ist das ganze nicht verkehrt. Man stelle sich vor: 4 Subcores auf der Bühne mit jeweils X Inputs und Y Outputs. Und es ist völlig egal, was ich wo einstecke, weil jede Breakoutbox bzw. noch besser jedes Mikrofone und jede Box sagt "Hallo ich bins". Oder auch "Hallo ich bins und ich glaube ich bin kaputt.".


    Aus meiner Sicht braucht es aber trotzdem eine zentrale Einheit um das Ganze zu verwalten und zu steuern. In jeder Breakoutbox die komplette Hard- und Software für 32 in 32 vorzuhalten stelle ich mir zu aufwändig vor.


    AD und DA Wandlung direkt an den Quellen bzw. Boxen hätte auch einen gewissen Charme.


    Und dann eben das Thema Latenz in so einem Netzwerk. Da würde mich auch die Praxis interessieren.


    Ob man das Ganze am Ende auf nem Tablet oder einer Blechkiste mit 2 Touchscreens, 24 Fadern, 24 Potis und 48 Tastern mischt ist eine Frage die sich für mich erst viel später stellt. Ob die konkrete Lösung hier nun "das Ding" ist sei dahingestellt. Der Grundgedanke ist aus meiner Sicht sehr gut.

  • Wer auf Idee kommt, alles mit Twisted-Pair-Leitungen zu Verkabeln, ist nicht mehr ganz bei Trost. Das ist maximal unpraktisch, mit solch starren Kabeln zu hantieren und absolut unnötig. Ein Mikrofon ist und bleibt ein Mikrofon. Da reicht eine Einkanalige-Verbindung (inkl. eines Steuerprotokolls), aber da muss man nicht 128 Kanäle von und zum Mikrofon schicken können.

  • ich bin auch eher ein freund der zentralen bedienung.

    aber es wird sicherlich anwendungen geben, bei denen ein völlig unabhängiger mix sinnvoll sein kann. nicht nur für personal monitoring (hierfür gibt es ja auch bei fast allen anderen herstellern passende lösungen) sondern z.b. in größeren gebäudekomplexen, z.b. schulungszentren. da könnte ich mir den einsatz von unabhängigen mischern durchaus vorstellen.


    bei A&H könnte man das z.b. über abgesetzte Dante inputs und den ME-1 lösen, damit lassen sich ja auch sehr viele unabhängige steuerstellen realisieren.

    da hätte man dann sogar die auswahl aus 40 verschiedenen signalen. und man hätte trotzdem noch eine zentrale verwaltung :)


    im grunde genommen ist dieses Arria system jedenfalls durchaus interessant - bis auf die systemmikrofone, das gefällt mir nicht weil man da keine freie auswahl mehr hat. aber es gibt hier ja auch anschlussboxen für andere mikrofone, damit hat sich das problem dann gleich erledigt.

    ich fände es jedenfalls für installationen interessant.

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

    2 Mal editiert, zuletzt von wora ()

  • Könnte ja sein, dass in jeder Kiste zunächst derselbe Controllerchip steckt und damit die Schnittstelle immer gleich ist. Das würde Sinn machen, um Kosten zu sparen, anstatt in jede Kiste einen dedizierten Controller einzubauen.


    Allerdings sehe ich das genau so. An einem Mikro hat eine LAN Leitung, vor allem in der zu sehenden Steckerausführung nix zu suchen.


    Gerade die Mikrofone, welche ja so ziemlich 90% der Eingangsquellen darstellen, sind sehr unglücklich gelöst. Sicher kann man so eine DI Box nehmen und da dann schon vorhandene Funkstrecken anschliessen, doch ist es dann eine kostenfrage ob ein Kleinmischpult samt normaler Verkabelung nicht effizienter wäre.


    Leitung muss man so oder so ziehen und hier ist der Verkabelungsaufwand scheinbar auch noch recht hoch, da ja jedes Kistchen getrennt angeschlossen werden möchte. Also wird man das in der Praxis wohl irgendwie zusammen fassen und dann muss da noch ein Switch oder so was rein. Nee, da hab ich lieber irgendwo ne Stagebox stehen und führe alle meine Quellen da zusammen.


    Auch in der Installationswelt sehe ich keinen größeren Vorteil, da es schon längst sehr ausgereifte Systeme gibt.

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  • Das ist nun mal der Trend. Der Errichter eines Gebäudes weiß vorher meißt noch nicht, was der Nutzer letztendlich damit anstellen will. Also werden die Häuser vorsorglich vollgestopft mit Cat oder Glas, Mikrofonkabel oder Lautsprecherleitung zieht heutzutage keiner mehr. Und Kabel nachträglich einziehen ist sehr teuer. Es wird immer mehr in diese Richtung laufen, wer etwas Einblick in die moderne Medientechnik hat, weiß von was ich spreche.


    Micha

  • Bei der Installationsvariante sehe ich allerdings einen großen Vorteil in der schon vorhandenen Bedienoberfläche in Verbindung mit einem Wischbrett. Das muss man bei Lösungen wie Soundweb oder Crestron erst mal aufwändig programmieren und designen, was man hier dann schon fertig hat.


    Ich wäre gespannt auf die Nutzerführung bzw. ob man in dem System Zugriffskontrollen/Einschränken hat, damit nicht jeder an allem rumdrehen kann.


    Sagen wir mal 2 Tagungsräume die man auch flexibel zusammenlegen kann.

    Bei getrennten Räumen wäre es halt schick, wenn man hier dann auch die Endgeräte sozusagen trennen kann und jeder Raum für sich ohne Einflußnahme auf den anderen Raum seine Einstellungen machen kann.

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  • Das ist nun mal der Trend. Der Errichter eines Gebäudes weiß vorher meißt noch nicht, was der Nutzer letztendlich damit anstellen will. Also werden die Häuser vorsorglich vollgestopft mit Cat oder Glas, Mikrofonkabel oder Lautsprecherleitung zieht heutzutage keiner mehr. Und Kabel nachträglich einziehen ist sehr teuer. Es wird immer mehr in diese Richtung laufen, wer etwas Einblick in die moderne Medientechnik hat, weiß von was ich spreche.


    Micha

    das ist auch meine erfahrung!

    es gibt heutzutage aber auch genug andere lösungen, um ein haussystem auf CAT basis aufzubauen. in sofern ist das leider kein alleinstellungsmerkmal von Arria. das einzige, was hier anders ist, ist das an jedem ausgang ein kompletter mischer hängt.

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • Wow, man hat hier manchmal das Gefühl das einige sich persönlich von technischen Geräten angegriffen fühlen....


    Die Kritik an dem Mikro und der dazu passenden buchse verstehe ich aber nicht komplett, auch wenn Ethercon nicht perfekt ist sollte es doch die beste Option sein aus kompakt und halbwegs stabil, zumindest wenn Netzwerk als Vorgabe gegeben ist.


    Es ist nicht Dante, das steht auf der Website, AVB kann es auch nicht sein aufgrund der Switch Spezifikation, also irgendwas eigenes evtl. Das meinte ich mit zu wenig Fakten.


    Ich hab mal eine Mail geschrieben und gefragt wie ich an die App komme.

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    Application Support Engineer - HK Audio

  • Wow, man hat hier manchmal das Gefühl das einige sich persönlich von technischen Geräten angegriffen fühlen....


    Die Kritik an dem Mikro und der dazu passenden buchse verstehe ich aber nicht komplett, auch wenn Ethercon nicht perfekt ist sollte es doch die beste Option sein aus kompakt und halbwegs stabil, zumindest wenn Netzwerk als Vorgabe gegeben ist.

    Das ist Polemik.
    Aber mir erschließt sich nicht der praktische Nutzen, dass man ein 8-poliges (und dementsprechend starres) Kabel nutzt, um einen einzelnen Audiostream zu übertragen. Am Ende muss man sowieso wieder auf einen Switch (Stagebox). Es gibt für digitale Mikrofone auch durchaus Lösungen (AES42), die man aber noch um eine niedrige bidirektionale Kommunikation erweitern könnte, um die notwendigen Fernsteuerungs- und Konfigurationsdaten zu übertragen. Soweit ist die Standardisierung noch nicht, aber hier handelt es sich ja sowieso um proprietäre Technik.

    Ich bin von der Herangehensweise nicht überzeugt, aber das Thema ist trotzdem interessant.

  • Ich habe die Jungs ja mal angeschrieben bezüglich der App, die Antwort kam zügig, das ist schon mal sympathisch:


    Hello,

    Thanks for your inquiry. The Arria.Live controller app is not yet posted into the Apple App Store. We are approved by Apple to do so, and will be posting it shortly. We will notify you when that happens. However, the app does not include a demo mode at this time. In order to be able to use the app in a meaningful manner, you need actual Arria.Live components connected to the local area network. Since all of the actual functionality happens on devices distributed throughout the network, demo mode is more challenging to implement than is the case when simply remoting into a mixer. We are, however, preparing some “how to” videos which will show how the app works, and we will notify you when those are available.


    If you have specific questions about features or functionality, we are happy to answer them.


    Regards,

    Dave Andersen

    Arria Live Media Inc.

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  • Spannende Entwicklung.

    Technisch sehe ich noch viel unausgeschöpftes Potenzial und Möglichkeiten.


    my2Cent:


    - für das Konzept sehr unvollständiges Produktportfolio

    - mit der richtigen Software kann das Ganze zu einem extrem mächtigen Tool werden

    - potenzielle Qualitätssteigerung vor allem bei durch Hilfs- und Haustechnikern betreuten Veranstaltungen (z.B. kleinere Kongressräume)

    - Akzeptanz wird wesentlich von der Bedien-Oberfläche und der Signalstabilität abhängen (Störanfälligkeit durch nicht zugehörige Netzwerkgeräte, WLAN-Router, etc.)


    Folgende Szenarien könnte ich mir dabei vorstellen - mal rein konzeptionell betrachtet ohne auf die oben genannten Produkte eingehen zu wollen:


    - Konferenz mit Tischsprechstellen (Schwanenhals plus integrierter LSP) mit Daisychain-Option, n-1 und möglicher Ringverkabelung: einfach mal im laufenden Betrieb eine zusätzlich dazwischen stecken und immer die Möglichkeit haben jedes einzelne und Summen aus mehreren separat abzugreifen, z.B. für Beschallung, Broadcast - ohne aufwändige Konfiguration, DSPs werden automatisch individuell vom System konfiguriert, der Nutzer sieht nur eine kompakte zentrale Oberfläche


    - automatische Einmessfunktion: man definiert Lautsprecher- und Mikrofonzonen und das System geht vollautomatisch alle LS/Mic-Kombinationen durch, erkennt ob Feedbackfrequenzen typisch für Mikrofon- oder Lautsprecherposition sind und korrigiert an der richtigen Stelle.


    - ergänzend ein systemeigenes Messmikrofon (somit immer kalibriert!! ) mit Guide im App (ähnlich dem vom DBX DriveRack)


    - spontane Erweiterung von Ausspielwegen, ähnlich einem Personal-Monitoring-System - man erstellt im Pult die Gruppen und jeder Abgriffpunkt hat seine eigene Matrix onboard - per NFC könnte man vor Ort dabei ohne Suchen schnellen Zugriff auf das Gerät erlangen


    - mit einer vernünftigen Steuerkonsole wäre das Ganze sogar als grosses System für grosse Sprachveranstaltungen mit einigen Redundanzoptionen ohne grossen Aufwand denkbar, auch wenn es eine völlig neue Herangehensweise an das Thema Signalfluss bedeuten würde.



    Im Musikbereich sehe ich das grösste Hindernis darin, dass es grundsätzlich interessant für Projektmusiker/-bands sein könnte, man dafür allerdings eine herstellerübergreifende AES-Norm bräuchte, damit jeder sein Lieblingsmikro/-preamp/ IE-verstärker / Monitorlautsprecher / whatever damit in Verbindung z.B. mit der Hausanlage nutzen kann. Bis dahin wird es allerdings noch ein seeeehr weiter Weg...



    Von den obigen Produkten sind aktuell eigentlich nur DI und "SpeakerOut" interessant um Signale im Netzwerk verteilen zu können und das - dank Insellösung - auch nur wenn der Preis recht überschaubar ist.

    Freelancer für Audio Beschallung/Recording seit 2003 - Alle Beiträge spiegeln meine persönliche Meinung/Erfahrung als von Herstellern & Vertrieben unabhängiger Tonmensch wieder