Noch ein Unfall: Einsturz einer Bühne beim Atmosphere Festival

  • Ich kriege das Video nicht abgespielt; habe aber hier ein vermutlich anderes. Offensichtlich vom Veranstalter oder ähnlich.

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    Man kann ziemlich deutlich erkennen; dass die Kontruktion erst einstürzt, als die obere Plane bereits auf und davon ist.

    Ob hinten eine Folie oder eine dünne Gaze eingezogen ist; die Rückwand bereits abgeworfen wurde oder auch bereits davongeflogen ist, läßt sich nicht erkennen.


    Was zu erkennen ist ist; das die Bogenbühne im Verhältnis zur Höhe und Breite extrem schmal ist.

    Sowas halte ich generell statisch für ziemlich grenzwertig; müßte eigenlich nach vorn und hinten mit Stahlseilen flach abgespannt werden.

    Ob dem so war, läßt sich nicht erkennen. Ist aber ziemlich blöd mit den Seilen im Publikum..


    Auffällig auch die eher mäßige Ballastierung an den Seiten, was aber wohl keine Rolle gespielt hat.

    Die anderen Bögen sind vermutlich auch wegen der schweren Arrays stehengeblieben.


    Erstaunlich auch, das die Segel in der Mitte relativ unbeschädigt blieben.

    Never stop a running System

  • Man kann ziemlich deutlich erkennen; dass die Kontruktion erst einstürzt, als die obere Plane bereits auf und davon ist.

    Man sieht in allen Videos eindeutig, dass die Plane sich ablöst, an einigen Punkten aber an der Hinterkante der Konstruktion noch fest hängt, sich also eben nicht los reißt, sondern hängen bleibt und daraufhin der linke, hintere Tower versagt.

    Mehr Ballast und Abspannen hätten hier ziemlich sicher nicht geholfen.

  • Warum lief das Festival bei diesem Sturm überhaupt noch?

    Mal davon abgesehen das es das Rig zerrissen hat sollte man doch bei diesen Windgeschwindigkeiten (die man im Video nur erahnen kann) die ganze Nummer sowieso unterbrechen.

  • Videoanalyse No. 4


    Also ich sehe das keiner der 4 Tower versagt hat. Alle 4 stehen noch ziemlich gerade da. Ballast war also ok. Auch die tiefe der Konstruktion ist kein Problem. Abgerissen sind allein die Rundbögen an den Winkelblöcken. Die 4 Eckbefestigungen waren zu wenig/schwach für dieses extrem nach oben ausgeweitete Rundbogendach.

  • Videoanalyse Nr.5:

    Ich muss bisher e-on beipflichten, finde aber insgesamt das Festivalgelände für ein kleines Festival (5000er) in einer südamerikanischen Millionenstadt recht ordentlich aufgebaut!

    Da bin ich aus hiesigen Gefilden schlimmeres gewohnt.

    Bühne und Barüberdachung sind zumindest dem Anschein nach ordentlich (?) ballastiert und mit Erdnägeln abgespannt.

    Das Deko-Konzept und das bunte Sonnensegel sind minimalistisch, absolut zweckmäßig und zumindest für die aufgetretenen Windböen ausrecihend dimensioniert.


    Damit will ich nicht den tödlichen Fehler minimieren!

    Ich finde es nur etwas erschreckend, dass dieser Zwischenfall in den hiesigen Medien breitgewalzt wird. Auch das von Madmax verlinkte Video (des Veranstalters) mit Hintergrundmusik und tanzendem Publikum am Anfang finde ich etwas befremdlich.


    Hierzulande wird nicht einmal die LoPa und ein systematisches Versagen aller Ebenen sauber aufgearbeitet, während man dann auf solche Unglücke wie in Brasilien schielt, bei denen ein Versagen Einzelner (egal ob Bühnenbauer, Statiker oder fehlendes Unwetterbewußtsein seitens des Veranstalters) zum Zusammenbruch geführt haben.

    Sorry, aber DAS irritiert mich!

    ...hauptberuflicher Sarkastiker.

  • Auffällig ist, dass die Bögen an allen 4 Auflagern an exakt der gleichen Stelle abgerissen sind. Das würde zumindest auf einen systematischen Fehler hindeuten. Abgerrissen sind die Bögen allerdings nicht etwa an den Verbindungen (scheint eine Thomas GP-Truss oder ähnliches zu sein). Nein, wie sich im Video

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    gut erkennen lässt, hat es die Gurtrohre der ersten geraden Strecken nach den Keilstücken / Käseecken am Auflager einfach abgeschert. Rückwandgaze war zum Zeitpunkt des Sturmes offensichtlich schon keine mehr drin. Was ich allerdings nicht erkennen kann, ob innerhalb des Daches Windverbände angebracht waren, die den Bogen in sich hätten stabilisieren können?!?!?


    Auffällig ist auch, dass eine Traverse zum Einsatz kam, die lediglich in vertikaler Richtung Diagonalbracings hatte und daher für Lasten quer zur Traverse - und die gibt es bei einem Open-Air-Bühnendach zuhauf - alles andere als geeignet ist, oder wie seht ihr das?

    Einmal editiert, zuletzt von crazy.matze ()

  • Jo, jetzt kann mans sehen. Camco kennen die da nicht. Sieht eher wie Thomas oder Tomcat Truss aus. Is aber unwichtig. Der Bogen ist aus vielen kurzen Geraden zusammengesetzt. Das ist schonmal schlecht. Windverbände im Dach hätten auch nichts gebracht. Die Truss war für diesen Monsterbogen einfach nicht geeignet bzw. zu schwach. Was eventuell etwas gebracht hätte, wäre Truss mit innenliegenden Diagonalen, also gegen verdrehen in sich selbst.

  • Ich vermute, dass aufgrund der Scherkräfte durch pendelnde Traversen und Videoscreens im Bogen die Verbindungen versagt haben. Ansonsten bin ich auch der Meinung, dass das durchaus ein sauberer Festivalaufbau ist, der so manchem ähnlich großen Festival hierzulande gut zu Gesicht stehen würde.

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