Gain in Dante erhöhen

  • Guten Tag! Ich hätte eine Frage an unsere Dante-profis.Mein Setup: iLive 112, Dante und Laptop HP Elitebook 8760w mit Cuase 9 Pro. Problem: Gainpegel bei der Abnahme akustischen Instrumenten so wie Flügel ist zu niedrig. Es ist möglich Gainpegel bei der Danteaufnahme irgendwie erhöhen?

  • Es ist möglich Gainpegel bei der Danteaufnahme irgendwie erhöhen?

    Nur an der Quelle (Pult) oder der Senke (Rechner/Cubase) direkt, nicht auf dem Weg dorthin. Wäre auch nur zusätzliche potenzielle Fehlerquellen.


    1. (wichtigster Schritt) Sauberes Gaining am Pult

    2. evtl. DirectOutLevel anpassen wenn möglich

    3. in der PostProduction in den Spuren Pegel anpassen


    Wenn das Signal erst einmal digitalisiert ist, ist es beinahe unerheblich ob der Pegel in Schritt 2, 3 oder eventuellen anderen digitalen Stufen geändert wird, solange man nirgendwo ins Clipping gerät oder der Nutzpegel irgendwo im digitalen Noisefloor versickert. (bei 24-Bit fixpoint theoretisch -144dBFs, praktisch mit Dithering vllt. 138-140dB unter Clip)

    Freelancer für Audio Beschallung/Recording seit 2003 - Alle Beiträge spiegeln meine persönliche Meinung/Erfahrung als von Herstellern & Vertrieben unabhängiger Tonmensch wieder

  • wenn die abgriffe per "direct out" angelegt sind, dann kann man in der iLive pro kanal mit einem digitalen trim (die funktion kann man sich z.b. auf die encoder legen) pegel aufholen.


    die frage ist nur, ob es in diesem falle nicht sinnvoller ist, die gains der peamps weiter auf zu machen. dabei muss man bei liveaufnahmen aber stets auf genügend headroom achten!


    es ist ja durchaus normal, das die aufgenommenen live-spuren nicht so hoch ausgesteuert sind wie "normalisierte" digitale musikdateien. diesen schritt der pegelanpassung kann man dann nach der aufnahme machen, wenn klar ist wo die signalspitzen liegen.


    darf man fragen, wo in etwa deine aufgenommenen pegel liegen? dann kann man eher abschätzen ob das ok ist oder ob man was unternehmen sollte .

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • Danke für die schnelle Antworten. was die variante 3 betrifft. Den Pegel im Programm aufzuholen, habe ich probiert. die Qualität leidet darunter sehr stark. Im welchem Bereich liegt aufgenommener Pegel schau ich morgen nach.

  • -15dB Peak ist eigentlich, wenn auch nicht optimal, nichts ungewöhnliches wenn man live gespielte Instrumente aufzeichnet und möglicherweise keinen wirklich sauberen Soundcheck vorher hatte. Definitiv problemlos in der Postpro aufholbar solange man keine miese Hardware am Frontend einsetzt. (Cubase gibt dir ja auch an, dass du bei gegebenem Peakwert einen digitalen Dynamikumfang von 22Bit = 132dB nutzt)


    Ich kenne die grafische Auflösung von Cubase nicht, aber du scheinst auf den Spuren ein erhöhtes Grundrauschen zu haben.

    Da fallen mir als Ursachen folgende Möglichkeiten ein:


    - Unzulängliche Gainstruktur - z.B. Gain aufgedreht bei aktiviertem PAD, niedriges Gain und hoher digitaler Trim, evtl. je nach Pult ungünstige Gaineinstellung (Yamaha M7 und LS9 sind z.B. so Kandidaten, da darf man, wenn rauscharm gefordert ist, eigentlich nur in ganz bestimmten 6dB-Schritten gainen)

    - aktive Signalbearbeitung im Pult, z.B. stark arbeitender Kompressor

    - Routingfehler - Ein zusätzlicher Signalabgriff (unbenutzter Kanal) der mit aufgezeichnet wird

    - billige Mikrofone

    - Raumgeräusche, Lüftung

    - Defekt, bzw. fehlerhafte Verbindung welche den Dynamikumfang des übertragenen Signals digital einschränkt


    Den Pegel im Programm aufzuholen, habe ich probiert. die Qualität leidet darunter sehr stark.

    Wenn beim anheben der Spuren klanglich etwas anderes passiert als beim lauter drehen deiner Abhöre dann ist der Algorithmus fehlerhaft was relativ unwahrscheinlich ist. Ausser du hast noch eine Bearbeitungskette (Multibanddynamics u.ä.) dazwischen.

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  • sehr gute antwort von audiobo

    dem gibt es eigentlich nichts hinzuzufügen.


    ja, man hätte die aufnahme 10-15dB lauter aufnehmen können.

    aber das weiß man bei liveaufnahmen grundsätzlich immer erst hinterher ;) in sofern ist der level erstmal alles andere als schlecht!

    wenn hier dennoch störungen vorhanden sind, muss es an etwas anderem liegen.

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • danke an audiobo für so eine umfangreiche Antwort . ich. versuche jetzt die Ursache zu finden. Wobei an Micros sollte es nicht liegen. Wir haben die vorkurzem extra ausgetauscht, weil unsere Klavierspieler war sehr unzufrieden mit dem Klang. Und haben etwas teuere geholt. Die Aufnahme über Mischpult klingt eigentlich gut.

  • vllt wäre auch eine weitere Beschreibung des Setups hilfreich wenn wir bei einer Fehlersuche weiter unterstützen sollen.


    Ein "ilive 112" ist ja noch kein Mischpult und Dante kann es so schon gar nicht...


    Evtl. auch noch ein Klangbeispiel um einschätzen zu können wo der Fehler liegt. ;)

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  • also an den mikros liegt es nicht, die benutze ich selber auch. da hier auch die neuen magnethalter benutzt wurden, die extra für ATM350 entworfen wurden, gehe ich mal davon aus das es eben diese ATM350 sind. der genannte preis passt jedenfalls dazu. die genaue positionierung ist zwar immer geschmacksabhängig, aber diese mikros sind für den zweck definitiv hervorragend geeignet.


    das pult kenne ich auch gut, das hatte ich bis vor zwei jahren auch - und habe da sehr viele gigs mit flügelmikrofonierung gemacht. das war stets tadellos.


    an den Dante einstellungen kann ich jetzt auch keinen fehler finden.


    ich würde mal ein bisschen mit den mikrofonpositionen experimentieren.

    erstmal deutlich weiter auseinander, damit die mikros nicht beide fast den gleichen bereich aufnehmen. z.b. teile ich das instument da gerne ein wenig in tiefen und höhen auf, das kann man dann bei bedarf auch ein bisschen unterschiedlich EQen.

    dann kann man ausprobieren, ob man mit den kapseln näher an die schlegel herangeht oder weiter weg. weiter weg macht z.b. den anschlagsound weicher und natürlicher.

    da muss man ein bisschen experimentieren, bis man das gewünschte ergebnis hat.


    und im ersten bild sieht man in der spiegelung des deckels, dass die mikrofon-speiseadapter hinten auf der schwingenden fläche des flügels liegen (das ist quasi die membran des instrumentes), sowas sollte man natürlich vermeiden. die speiseteile legt man entweder auf die harfe (also das stabile metallgerüst des flügels), oder man führt die dünnen kabel aus dem flügel heraus und positioniert die speiseteile ganz ausserhalb des instrumentes. aber bitte nicht auf die schwingende bodenplatte legen.


    über die spielerischen qualitäten kann ich jetzt nicht wirklich was sagen, ich spiele selbst kein klavier. aber für mein gefühl schwangen die saiten zeimlich nach, es wurde also kaum abgedämpft. wie gesagt, ich bin kein pianist und kann das nicht wirklich gut beurteilen, es ist nur so ein eindruck.

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

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  • 1. Du hast Sync-Fehler in der Aufnahme: file1 Minute1:00, 2:23, 3:07


    2. Bei dem Wegwerf-Kabel am Danteport der IDR48 wundert mich das nicht - so was lass ich nocht mal mehr daheim an meinen Drucker. Nimm bitte etwas anständiges.


    3. Der Sound erschreckt mich irgendwie und auch das laute Schnaufen.

    Gut wenn der Deckel (wie es aussieht) zum Chor hin geöffnet war ist klar dass man diesen gut als Hintergrundgeräusch wahrnimmt.


    War der Flügel noch im Raum verstärkt, womöglich gar über Monitore? Das würde die matschigen Bässe und Mitten erklären. Oder halt noch ein Mikro zuviel mit drauf.


    Ein Pegelproblem jedenfalls hast du nicht.

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