Justierung Transtechnik Dimmer Einschübe

  • Servus Kollegen,


    aus gegebenem Anlass würde ich mich über hilfreiche Beiträge zur Justierung von Transtechnik Dimmereinschüben freuen.


    Um es von vornherein klarzustellen, ich rede nicht vom halbwegs bekannten Alex Dimmer, und auch nicht dem FDX System, sondern den Einschüben TT171 und TT557/558, ihrerseits Produkte der 70er und 80er, wurden sowohl in fest installierte Dimmerschränken verbaut, als auch in „portablen“ Dimmer „Koffern“ a 6 Einschübe.

    Zum Abgleich der Einschübe gibt es nur zwei Potis, sonderlich schwer kann der Vorgang dementsprechend nicht sein.


    Selbstverständlich ist mir bekannt dass ETC auch noch heute exzellenten Service für die alten Transtechnik Produkte bietet.


    Ich suche jedoch explizit nach Erfahrungen und Methoden, welche sich „im Feld“ nutzen lassen, wenn die Option zum Einsenden der Einschübe nicht besteht.


    Ferner, da es hier immer ein großes Thema ist: Ja...als Elektrofachkraft bin ich zum Umgang mit, auch unter Spannung stehenden, Elektroanlagen qualifiziert und geübt.


    Grüße, und hoffentlich kennt das alte Zeug wer von euch!

  • Was die Potis etwa tun, ist mir schon auch klar...nur herausfinden was und wie genau diese funktionieren würde ich nur ungern, evtl. wirkt eine zu krasse Fehleinstellung destruktiv...das ist zwar unwahrscheinlich, aber leider auch nicht ausgeschlossen, spätestens beim buchstäblich biblischen Alter der Dimmer.

    Bei den Demultiplexern aus gleichem Haus zerlegt es beispielsweise, vermutlich aufgrund des Alters, mit schöner Regelmäßigkeit Tantal Kondensatoren auf den Platinen, wenn ein bestimmter Adressbereich gewählt wird :/

    Beim ersten Mal verschreckt einen die Rauchfahne noch, irgendwann wird das tauschen gegen Elkos dann Routine, und bringt Ruhe.

    Um jedoch bei den Dimmern einen ähnlichen Erfahrungsschatz anzuhäufen fehlt mir im Moment die Risikofreude...zumal die Ströme und damit das Zerstörungspotential ungleich größer sind...X/


    Falls jemand dennoch praxistaugliche Methoden kennt, oder ich selbst eine entwickelt und erprobt habe, können wir dieses Thema hier gerne reaktivieren:thumbup:

  • Entschuldigung dann solltest du die Geräte in fachkundige Hände geben.


    Kaputt geht bei den Potis nichts, du verstellst nur die Kurve.


    Keine Ahnung was an Messmittel vorhanden ist? Zur Not kann man das auch nach Gehör einstellen. Grob gesagt sind diese Parameter unproblematisch bei normalen Dimmern. Wenn die Kurve derart verzogen ist hat dies andere Ursachen. Möglicherweise ist dann der Zägezahn nicht mehr linear.

  • Du missverstehst mich vermutlich.


    Dran rumdrehen und hoffen dass nichts passiert ist Plan C, falls Auffälligkeiten im Dimmverhalten ersichtlich und intolerabel sind. Das schreckt primär auch keinen.

    Die Frage nach Praxiserfahrungen rührt daher, dass ich unvorhergesehene Betriebszustände im Zuge einer evtl. notwendigen Angleichung der Module vermeiden will, welche diese evtl. beschädigen könnten.

    Der Fall sollte bei korrekter Auslegung der Schaltung natürlich nicht auftreten. Nur wer weiß schon ob das jemals der Fall war, und nach 40 Jahren Betrieb (ohne viel Wartung) noch ist.

    Falls ich das selbst rausfinden muss, ok, falls es jemand weiß, besser! Verständlich was meine Intention ist?


    Einen Dimmer per Gehör zu justieren klingt übrigens lustig, vermutlich ist das nicht die schlimmste Option, ich würde jedoch parallel ein Oszi benutzen.

  • Einen Dimmer per Gehör zu justieren klingt übrigens lustig, vermutlich ist das nicht die schlimmste Option, ich würde jedoch parallel ein Oszi benutzen.

    Nö zumindest für den Offset und Endbereich hört man am Geräusch der Drossel relativ gut was los ist. Vorsicht mit nicht Potentialfreier Messtechnik ! Wenn man keine Ahnung hat welche Teile vom Netz getrennt sind. Sonst Differenzspannungsmesskopf verwenden.


    Generell lohnt sich der erhalt der alten Technik kaum, zumindest vom Fachmann. Aber wie ich ahne hast du die Aufgabe übernommen.

  • An den dafür vorgesehenen Potis zu schrauben muss die Kiste abkönnen.

    Ohr (für die "singende" Drossel) und Auge für den glimmenden Glühfaden reicht zur Justage.

    Wenn Deine Brenner schonen willst, stelle den max. Level auf etwas unter 100 Prozent - es könnte allerdings sein, dass Dich der Ton-Kutscher dafür schräg anschaut, wenns bei Full-On noch irgendwo surrt ?

    Lieber mit Röhre geampt, als in Selbige geschaut!

  • Generell lohnt sich der erhalt der alten Technik kaum, zumindest vom Fachmann. Aber wie ich ahne hast du die Aufgabe übernommen.

    Fachmann und Fachkraft trennt meist zusätzliche Expertise - solange Zeit zuerkannt wird diese zu sammeln soll´s recht sein. Manch anderer Kollege würde in der Zeit präferiert Zeitung lesen, bedenkt man die Güte der regionalen Presse ist es das zusätzlich Risiko jedoch vermutlich wert.

    An den dafür vorgesehenen Potis zu schrauben muss die Kiste abkönnen.

    Tja, wir werden sehen. Ihr werdet es mit Sicherheit als eine der ersten erfahren. Bei Interesse gern auch mit ein paar Hintergrundinformationen zum Einsatzort.

    Wenn Deine Brenner schonen willst, stelle den max. Level auf etwas unter 100 Prozent - es könnte allerdings sein, dass Dich der Ton-Kutscher dafür schräg anschaut, wenns bei Full-On noch irgendwo surrt ?

    Die von diesen antiken Dimmern bedienten Scheinwerfer sind weitab von den Ohren und Mikros der Kollegen vom Ton - gleichwohl mindestens fünf Meter von den Ohren des Publikums, da wir auf einer Freilichtbühne sind, gibt es zudem allerlei anderes Nebengeräusch.

    Dementsprechend könnte man das zwar so lösen, jedoch halte ich das Vergeben einer Kennlinie im Lichtpult für zeitgemäßer und flexibler.

  • Sicher, vor meinem geistigen Auge schwebte allerdings eine Steuerungstechnik aus der gleichen Epoche, wie besagte Dimmer - da rechnete ich mit wenig komfortablem Firlefanz 8o

    Lieber mit Röhre geampt, als in Selbige geschaut!

  • Die beiden Potis bestimmen den Verstärkungsgrad und den Maximalpegel der analogen Eingangstufe (normalerweise 0-10V).

    Die Kurzanleitung dazu:
    - mit Poti 1 die Aussteuerung so einstellen, dass bei 10V Eingang Vollaussteuerung erreicht wird
    - mit Poti 2 den Phasenanschnitt für die Vollaussteuerung einstellen (z.B. Begrenzen auf 220Veff um die Lampen zu schonen).

    Die Gefahr, damit etwas kaputt zu machen, besteht nicht, solange die Eingangsspannung nicht deutlich höher als 230V ist.


    Einen Schaltplan kann ich auf Anfrage an hleiter@etcconnect.com gerne zusenden.