Midas M32 Pegel - Lautsprecher

  • das ist wohl eine definitionsfrage. die ebenen spannungsverläufe beim rechteck (also die oben und unten abgeschnittenen bereiche der sinuswelle) kann man durchaus als gleichspannung bezeichnen, da sie sich ja immer eine zeitlang (etwa die halbe zeit der rechteckschwingung) auf einem festen positiven oder negativen spannungswert halten.

    Wenn man den Betrachtungszeitraum beliebig reduziert, dann kann man jedes Signal als Gleichspannung betrachten. (Langwelle => Gleichstromfunk ;))

    Hier geht es aber darum, ab wann der DC-Widerstand der Lautsprecher und das Kapazitätslimit der Netzteil-Elkos zum tragen kommt. Und das dürfte bei <10Hz der Fall sein.

    Ein Rechteck enthält aber nur vielfache der Grundwelle, was dann eben zum Risiko für die Hochtöner wird.

    Durch clippen asymmetrischer Signale kann aber durchaus auch ein echter DC-Offset entstehen.

  • Das ist ja keine beliebige Festlegung - zur Ermittlung des DC-Anteils eines (über den Mittelungszeitraum gleichförmigen) Signals musst du über volle Perioden der Grundwelle integrieren. Wählst du dein Intervall sehr klein, bekommst du eben nicht den DC-Anteil, sondern eine Momentan-Amplitude - dein AD-Wandler macht genau das ständig. Nennt man dann aber nicht DC-Anteil... ;)

    Gruß,
    Christoph Holdinghausen

  • Wow! Von einer irgendwie gearteten Rückmeldung eines LS Systems, ob es nun am Limit läuft oder nicht sind wir nun bei einer Grundsatzdiskussion zu AC/DC Spannungen angekommen und wie dieses zu interpretieren sind.

    Laut heisst nicht immer gleich gut und toll und wer schreit ist meist im Unrecht.

  • Oh man, das ist doch echt jetzt rein akademischer Natur.


    Wenn bei einer Anlage irgendein Schutz auslöst, dann ist entweder etwas defekt oder das ganze ist unterdimensioniert oder es steht halt ein Vollpfosten am Pult, der absolut Beratungsresistent ist.


    Es geht doch hier gar nicht um irgendein Feintunning und Anpassungen, um abzuschätzen ob da irgendeine rote Lampe blinkt und ob man evtl. mit dem Fader noch 2 mm an Regelweg zulegen kann, sondern offensichtlich wohl um beratungsresistente Vollpfosten und die interessiert es nicht die Bohne ob da ne rote Lampe auf Dauerlicht geht.


    Ich wette dass so eine Person auch schnell entschlossen ist den Letherman heraus zu nehmen und diesen als Meinungsverstärker nutzt, sofern man versucht den Master runter zu ziehen.


    Deswegen: Auf Nutzpegel am Pult einmessen, Messgerät hinstellen und den Summenlimiter entsprechend einstellen. Alles andere steht im Dienstleistungsvertrag und im Gastspielvertrag.

    Laut heisst nicht immer gleich gut und toll und wer schreit ist meist im Unrecht.

  • das ist wohl eine definitionsfrage. die ebenen spannungsverläufe beim rechteck (also die oben und unten abgeschnittenen bereiche der sinuswelle) kann man durchaus als gleichspannung bezeichnen, da sie sich ja immer eine zeitlang (etwa die halbe zeit der rechteckschwingung) auf einem festen positiven oder negativen spannungswert halten. das sind für mich durchaus gleichspannungsanteile.

    was du meinst ist ein gleichspannungs-offset, der sich bei unsymmetrischer +/- versorgungsspannung über eine sinusschwingung legen kann.

    Laut Definition muß die Spannung über einen längeren Zeitraum vorliegen. Ich verstehe darunter eher Stunden als Millisekunden.

    Für mich hat eine Rechteckwelle, die sich zu Null addiert, keinerlei Gleichspannungsanteil. Wenn sie aus der Nulllinie verschoben ist, ist der Offset natürlich Gleichspannung. Das aber dann auch wieder unabhängig von der Wellenform.


    Außerdem gibt es im Audio real keine Rechtecke. Wir sind ja bandbegrenzt. Unsere "Rechtecke" sehen ganz schön wellig aus, wenn man sie mal auf einem Oszilloskop anschaut.

    Man könnte digital eine nach Rechteck aussehende Wellenform kreieren, der Anblick täuscht aber. Durch die Bandbegrenzung ist auch dieses kein perfektes Rechteck, wenn es ins Analoge gewandelt würde.

  • Jetzt wird es aber wirklich sehr theoretisch.


    Ich denke jedem ist klar, das der DC Schutz vor versehentlicher Gleichspannung am Eingang bzw. durch Defekt im Modul selber schützen soll.


    Und wenn ein Mischpultbediener ein Signal nahe am Rechteck abliefert hört sicher jeder, das er da ganz große Kunst macht und lieber Maler oder Bildhauer werden sollte.

  • ok, das ist für doch mal ein verständliches argument, dem kann ich durchaus folgen.

    Aber ich schwiff ab.


    Wir wollten ja eigentlich was anderes diskutieren. Oder hatten wir das schon abgeschlossen?


    Klar ist: je nach spektraler Verteilung und Crest-Faktor clippt eine PA bei unterschiedlichen Pegeln am Pult. Transienten werden von den Pegelanzeigen auch nicht angezeigt. Sie (die Pegelanzeigen) sind also nur als grobes Hilfsmittel anzusehen.

  • man kann die anstiegszeit der LED meter leider nicht in allen digitalkonsolen einstellen.

    und es gibt meist auch keine dokumentation darüber, welche anstiegszeiten für die anzeigen verwendet werden.

    das thema hatten wir früher bei den analogpulten ja auch schon, Soundcraft hatte recht schnelle anzeigen in den LED ketten, bei Yamaha waren sie dagegen recht träge. das hatte zur folge, dass man als Soundcraft User die Yamahas gerne mal ins clipping gebracht hat, weil man es gewohnt war drumkanäle bis ins rote aussteuern zu können. bei Soundcraft hat das nix gemacht, bei Yamaha hat es dann aber schon hörbar geclippt, weil eben die schnellen transienten nicht angezeigt wurden und der pegel dann insgesamt deutlich höher ausfiel. das lag einfach an der trägen auslegung der anzeigen - man musste sich einfach daran gewöhnen.

    deshalb ist hier durchaus ein bisschen vorsicht angebracht, natürlich vor allem bei perkussiven signalen.

    als großer freund von genügend headroom habe ich auch M7CL selten deutlich weiter als -18 ausgesteuert.

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • guma, das ist natürlich perfekt gemacht!

    da muss man sich gar nicht mehr in die verschiedenen normen einlesen, sondern drückt bei bedarf einfach den button für "EBU" oder sonstwas... wirklich erstklassig!


    in meinem pult ist das einfacher gelöst, aber für meinen bedarf ausreichend:


    man kann sich da immerhin eigene presets speichern.

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

    Einmal editiert, zuletzt von wora ()

  • Mit 8 Scheiben pro Seite kriege ich 1500-1600 Leute ohne Probleme Outdoor beschallt. Indoor in Hallen etc easy 2000/2200


    vielleicht liegt auch einfach hier das Problem ... wenn mir jemand eine Achterbanane dieses Systems für "1500-1600 Outdoor" anbieten würde hätte ich auch ein Problem respektive er ... und es würden an diesem Abend bestimmt auch einige Limiterlampen leuchten ...

  • Bei alledem bin ich zum Thema des Threadstarters folgender, ganz und gar meterfreier Meinung, die genau genommen in der Beschreibung meiner Lernkurve schon enthalten war:

    Ein ordentlicher Tonler hört, wenn eine Anlage kotzt, überfordert ist, keine Lust mehr hat. Ist das nicht so, hat er am Pult nix verloren. Gibt's unterhalb dieses Zustandes keine Wohlfühlzone, taugt der Boxenaufsteller nix. Welchen von beiden Loosern wir hier vor uns haben, wissen wir nicht, da wir uns in der imaginären Welt des Internets befinden und daher in einem Forum nicht bestimmen können, ob Anlage zu klein oder Mischer zu doof ...;)