Blinde Vermietung in der VA Technik - Meinungen?

  • Guten Morgen in die Runde,

    da mich der Gedanke schön länger quält, möchte ich mal gerne Eure Meinungen einholen.

    Worum geht es?
    Sicher haben es die einen oder anderen schon gesehen, das sich Autos oder Fahrräder blind mieten lassen. Blind heist in dem Moment das der Vermieter den Mieter nicht zu Gesicht bekommt. Es gibt keinen direkten Kontakt, sondern nur indirekt über diverse Medien wie Internet oder Telefonie. Dadurch das man selbst nicht vor Ort sein muss um die Technik heraus zu geben, spart dies deutlich Zeit und man erreicht einen Zugewinn an Flexibilität!


    Wie könnte das umgesetzt werden?

    Ich stelle mir einfach mal pauschal ein Schließfachsystem vor. Dies könnte mit einem elektronischen Zahlencode gesichert werden. Der Mieter stellt seine Anfrage am Tag 1 und möchte die Technik an Tag 2 abholen. Am Tag 1 wird das Schließfach mit der Technik bestückt und mit einem Code versehen. Der Mieter wird anschließend über den Code informiert und kann sich die Geräte selbstständig abholen.

    Nun wäre die Frage wie man sich selbst am besten absichert. Ob man den Kunden nun persönlich trifft oder nicht ist in der realen Welt leider ziemlich egal, unterschlagen oder beschädigen kann er die Technik schließlich immer!

    Kameraüberwachung Indoor?
    Kameraüberwachung Outdoor und Nummernschild notieren?

    Das erfassen der Daten für Name und Anschrift halte ich für wenig sinnvoll, da sich diese sehr einfach fälschen lassen. Eine Kopie des Ausweises ist aus Datenschutzgründen ja auch nicht mehr zulässig.

    Was gibt es noch?

    EC oder Kreditkartenpflicht zum öffnen des Spind? So könnte auch gleich der Artikel bezahlt werden und man erhält echte Daten vom Mieter.

    GPS Transmitter in den Geräten fals diese nicht mehr zurück kommen? Hier ließe sich sogar ein Geozaun einrichten, so das die Technik entsprechend der Angaben des Mieters die Stadtgrenze nicht überschreitet. Fals doch, gibt es einen Alarm auf das Handy des Vermieters mit entsprechenden Koordinaten.

    Was ist Eure Meinung hierzu?
    Ist dieser Gedanke in der Zukunft umsetzbar? Macht es Eurer Meinung nach Sinn um die logistischen Gegebenheiten zu entlasten?

    Vielen Dank Euch!


  • Bei solchen Sachen braucht das "Schliessfach" schnell die Grösse einer Garage. Das ergibt für mich nur Sinn für Kunden, die regelmässig kommen und bei denen alles tadellos funktioniert.


    Wie oft schon musste ich den Kunden bei der Übergabe darauf aufmerksam machen, dass er für sein Vorhaben noch dies oder das benötigt? Solche Dinge erfährt man oft erst, wenn man sich gegenüber steht und sich noch kurz unterhalten kann.


    Spätestens, wenn man wegen einer Klinke/XLR-Kupplung nochmals ins Lager muss, ist die Ersparnis im Eimer.

    Der Ton macht die Musik.

  • Ein Bekannter hatte sowas im Umland von Berlin mal im grösseren Massstab vor und bereits auch begonnen umzusetzen, musste aber aus gesundheitlichen Gründen dann leider die Branche wechseln.

    Seine Idee: Kunde bucht über Onlineshop, gewünschtes Kundenmaterial wird in Wechselbrücken geladen, Kunde (bzw. Spedition) kommt mit LKW angefahren, gibt persönlichen PIN-Code ein, passende Wechselbrücke wird automatisch rausgefahren, Kunde kann sie aufladen und losfahren. Rückgabe genauso, nur eben umgekehrt. Und das 24/7 möglich.

    "Persönlicher" Kundenkontakt wäre hier höchstens zur Registrierung im Onlineshop nötig.

    Ist dieser Gedanke in der Zukunft umsetzbar? Macht es Eurer Meinung nach Sinn um die logistischen Gegebenheiten zu entlasten?

    Ja und nein. Kommt drauf an. Mein Beispiel zielt glaube ich auf eine andere Kundschaft ab, als du es im Sinn hast.

    Aber der Ansatz mit dem Onlineshop ist gut. Registrierung nur nach entsprechender Identifikation (Onlinefunktion vom nPA, Aktivierungscode per Brief/SMS, PostIdent,...), mit gültigen Kreditkartendaten, bei Neukunden nur gegen Vorkasse,...


    Für Beschädigung, Diebstahl etc. gibt es Versicherungen.

    Viele Grüsse,
    Mario Henkel

  • Macht es Eurer Meinung nach Sinn um die logistischen Gegebenheiten zu entlasten?

    Entlasten??

    Wohl kaum. Du brauchst ja viel mehr Lager-/Ausgabefläche und sparst nur die "Wartezeit" auf den Kunden. Der große Unterschied zu Autos/Fahrrädern ist ja, daß die Technik nicht "dezentral" gelagert & ausgegeben wird.

    Auf Trailerebene sieht das Ganze etwas besser aus, wenn da 2-3 Leuten Schicht-/Sonntagszuschläge gezahlt werden müssen und die Fahrer nicht on-time sind. Da hebn die Disponenten dann aber schon genug spare-material einkalkuliert, damit echte Ich-fahr-nochmal-schnell-ins-Lager-Notfälle nicht vorkommen.

    ...hauptberuflicher Sarkastiker.

  • Vielen Dank für die rege Resonanz!

    Ich sehe ich muss weiter differenzieren:
    Mir geht es nicht um die Vermietung für größere Veranstaltungen, wo der Faktor entsprechendes Material welches vorher vom Kunden nicht eingelant wurde zu vergessen (wie Klinkenkabel, Bolzen, Verbinder, etc.) sehr hoch ist.

    Mir geht es um den ganzen Kleinkram für den mir die Zeit zu schade ist, aber denoch genügend Geld zusammen kommt.

    Mittlerweile schaut bei mir ein typisches Wochenende wie folgt aus:
    Kunde 1: Hochzeit Aufbau durch mich mit größerem technischen Bedarf, Zeit ca. 3h (Aufbau Vormittag)
    Kunde 2: Firmenevent mit technischen Bedarf um 2h Aufbauzeit abzudecken (Aufbau Mittag)


    Kunde 3: benötigt nur eine LED Bar mit Stativ
    Kunde 4: möchte zwei UV Strahler mit Stativ
    Kunde 5: möchte eine PA Anlage für seine Geburtstagsparty und kann diese nur Vormittags abholen
    Kunde 6: ruft hecktisch am Abend zuvor an und benötigt noch 2x TTs + Mixer (Abholung Mittag am Tag darauf)

    Die Kunden 3-6 könnten nun ihre Sachen 24/7 abholen und zurück bringen. Das anze jongliere mit dem Abholzeitpunkt würde wegfallen. Die hierfür benötigte Fläche beläuft sich auch nur auf wenige m².

    Mit gefällt die Idee von Nasi, das bereits registrierte Bestandskunden diese Box nutzen könnten. So würde zumindest schon ein Teil der Zeit abgefangen werden und die Vertrauensbasis aufgrund vorhergehender Jobs wäre geschaffen.


    Wie oft schon musste ich den Kunden bei der Übergabe darauf aufmerksam machen, dass er für sein Vorhaben noch dies oder das benötigt? Solche Dinge erfährt man oft erst, wenn man sich gegenüber steht und sich noch kurz unterhalten kann.


    Hiermit habe ich mittlerweile keine Probleme mehr. Die wichtigsten Dinge können bereits via Mail oder telefonisch bei Anfrage hinterfragt werden. Die Anlagen bringen alle hauptsächlich benötigten Kabel (XLR, Chinch, Klinke) mit, die Aufbauanleitung gibt es als Video online. Den von dir angesprochenenen Punkt sehe ich da noch eher als unproblematisch.

  • Ich glaube ihr denkt viel zu kompliziert.


    Wir legen die Klamotten einfach in den Kofferanhänger und sagen dem Kunden wo der Schlüssel liegt...

    Klamotten zurück bringen? Einfach in den Anhänger legen und Schloss einrasten.



    Ist übrigens auch eine Super Paketstation für DHL, GLS, DPD....


    Unserer Kunden sind meist langjährig bekannt, die Auftragsabwicklung läuft per whatsap, dann ist auch gleich alles schriftlich hinterlegt....

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  • In meiner ex-Firma gibt es einen Abholraum...Zahlencode an der Aussentür; Durchgang in die Halle ist alarmgesichert, plus Kamera.
    Schriftliche Übergabe des Zugangscodes im Vorfeld. Also nicht unbedingt was für den einmaligen Neukunden, klar. Aber auch für das gegenseitige DryHire sehr praktisch gewesen.

  • Das Günstigste für solche Fälle (wenns professionell sein soll) sind vielleicht so kleine Lagercontainer aus Blech, wie sie z.B. von Autowerkstätten für den Nachtexpress verwendet werden. Kamera, Zahlenschloss dran.


    Frage ist halt; ob sich das am Ende wirklich lohnt.

    Sowas muss ja auch angeschafft werden.


    Für wirklich längjährige und gut bekannte Kunden sollte da eine Garage reichen, wo jeder einen Schlüssel hat und sich das Vereinbarte herausnimmt.

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