ProAudio Technology

  • Eine allgemeine Frage in die Forengemeinde:


    Wie würdet Ihr einem Laien erklären, wo sich die Firma ProAudioTechnology in der Welt der Beschallungsfirmen eingliedert? Völlig unabhängig vom Preis. Also bei den üblichen Verdächtigen ( d&b, Meyer, L´acoustics und wie sie alle heißen)


    Sorry für die etwas seltsame Fragestellung, hoffe es ist klar was gemeint ist.


    Edit: sorry bin verrutscht, bitte ins Boxen-Forum verschieben

    Einmal editiert, zuletzt von Midas ()

  • Ich finde es für Laien immer am einfachsten die kfz Nomenklatur zu nehmen, da wäre PAT dann für mich Golf klasse, aber ich habe auch echt wenig damit zu tun gehabt

    Privater Account mit meiner persönlichen Meinung.

    Sollte es ein Problem mit meiner Neutralität zu einem Thema geben mache ich das im Beitrag kenntlich. :thumbup:

    http://www.noon.ruhr


    Application Support Engineer - HK Audio

  • Das ist schonmal ein guter Ansatz.

    Und was passiert, wenn der Laie dann argumentiert: der Golf ist eines der beliebtesten Autos überhaupt, damit wäre PAT für 95% aller Jobs perfekt.

    Nur leider greift die Masse (Verleiher usw.) zu d&b, L´acoustics usw.

    Wie erklärt man das dem Laien?

  • Warum greift die Masse denn zum Golf und nicht zur S-klasse? Geld, da kann man das Beispiel X32 nehmen, verkauft ohne Ende wegen eines guten Preises.


    Aber Profis sind dann eher so wie Professionelle Autofahrer, mehr Kilometer im Monat und die nehmen dann auch eher einen Passat ;)

    Privater Account mit meiner persönlichen Meinung.

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    Application Support Engineer - HK Audio

  • warum muss man das überhaupt einem laien erklären?

    für die sind lautsprecher doch ohnehin einfach nur lautsprecher. wenn du ihnen erzählen würdest, das die PAT lautsprecher wie Lamborghini sind, können die das doch genau so wenig einordnen.

    irgendwie verstehe ich den hintergrund dieser frage einfach nicht.

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • Der Unterschied zur X32 ist aber, dass sich das Pult verkauft wie warme Semmeln, die Produkte von PAT eher weniger, nicht zuletzt weil die Höllstern ein halbes Vermögen kostet und ausser gut klingen fast nichts kann.


    Oft sind die Laien oder anders gesagt, die wenig Erfahrenen die, die das Zeug kaufen und uns Techniker damit auf Jobs schicken und natürlich IHR System für das Beste ever halten. Da ich die letzten Jahre viel mit dem PAT-Material unterwegs bin, aber noch öfter mit L´acoustics, kenn ich den Unterschied Ziemlich genau. Tu mir aber schwer, diesen den Laien mitzuteilen, da diese sich für einen AB-Vergleich zu schade sind...Wie gesagt, IHR System ist das Beste.

  • ach so, solche „laien“ meinst du... sags doch gleich ;)


    gegen dickköpfigkeit ist einfach kein kraut gewachsen. ich kenne da auch einen kollegen, der niemals eine andere meinung als seine eigene gelten lässt. das macht er stets mit einer beeindruckenden vehemenz. es kann aber sein, dass er eine woche später genau das gegenteil behauptet... das ist manchmal wirklich frustrierend, genau wie bei Trump. mit solchen leuten kann man nicht sinnvoll diskutieren, dann macht man eben möglichst einen bogen drum.


    im falle deiner laien kann es aber auch sein, das sie einfach ihre investition verteidigen wollen. du sagst ja z.b. das die endstufe sehr teuer ist. aber es ist auch bekannt, das es sich dabei um sehr zuverlässige und langlebige produkte handelt. wer also auf qualität hohen wert legt, ist hier schonmal sehr gut bedient. möglicherweise gehören sie ja genau zu dieser klientel?


    und soweit ich weiss sind die lˋacoustics gerätschaften auch nicht gerade billig zu haben. ich kenne die PAT preise nicht, aber ich kann mir nicht recht vorstellen, dass sie nennenswert teurer als die franzosen sind.


    da ich die PAT lautsprecher aber noch nie gehört habe, obwohl meine freundin sogar aus diesem ort bei freiburg kommt, kann ich allerdings überhaupt nicht einschätzen wie die akustische qualität gegenüber lˋacoustics ist.

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • Also zur akustischen Qualität; ich hatte bisher mit zwei Systemen zu tun, bei denen ich auf Anhieb gedacht habe; wow, das klingt jetzt aber mal richtig gut (besser als das, mit dem man so im allgemeinen zu tun hat). Eines war von l'acoustics und das andere von PAT. In sofern; mir persönlich kam das Material schon sehr hochwertig vor. Ich würde sagen, spielt schon in der Oberklasse mit, aber wenn ich das Geld ausgeben müsste, würde ich wohl auf die bekannteren Namen setzen...


    viele Grüße,


    C.

  • Nun, zu „funktionierenden Systemen“ gehört für mich weit mehr dazu, als eine gutklingende Box mit Konserve auf Null-Achse.

    Hier mal einige Punkte die auffallen:


    Beide PAT single 18er Bässe SW18 und VS18 schaffen laut Website nicht mehr als 130dB SPL

    Das ist absolut nicht mehr State Of The Art, und verlangt, dass man schon unter das MT12 Top mindestens 2 Bässe drunter stellen muss. Man hört da immer sagen: jaaaaa das Top ist soooo laut, da müssen mindestens 2 Bässe drunter....Nein eben nicht das Top ist so laut sondern die Bässe zu leise. Punkt.


    Die Höllstern Endstufen (auch die neuen mit Display) haben nach wie vor keinen digitalen Eingang.

    Vernetzt wird das ganze über ne 9-Pol Buchse, RS-232 oder RS-485. Kein Netzwerkprotokoll, also immer hübsch die USB-Adapter mit rumschleifen.

    Auch immer hübsch mit anzusehen: wenn 2 Techniker und ein Informatiker sich an der Endstufensoftware am Laptop versuchen und für ein einfaches Lautsprecher-Preset aufrufen und speichern 15 minuten brauchen um danach auf dem Job festzustellen, dass es wohl doch nicht gepasst hat. :)


    Meine Meinung: es gibt definitiv Gründe, warum PAT nicht so einfach Technische Daten von ihren Lautsprechern preisgibt. Und wenn sie es tun, dann geben sie damit überall an. Sobald man aber vergleicht, landet PAT ganz weit hinten.


    Beispiel:


    K1XT: laut Hersteller 145 dB SPL

    Original K1 von den Franzosen: 149 dB SPL

    Selbst das kleinere K2 Hat noch 146 dB


    K1XT: 96 Kilo

    K2: 56 Kilo


    Finde den Fehler :)


    PAT Lautsprecher klingen am Anfang alle ziemlich laut, abgesehen vom Bass.

    Es klingelt aber dabei auch schnell in den Ohren.



    Um mal von L´acoustics weg zu kommen:


    Ein d&B E oder Q Top wird man im Vergleich viel viel lauter fahren können, weil sie einfach auf Dauer erträglicher sind.


    Wie gesagt, ist meine Meinung.



    Von den Kommentaren bisher gehe ich davon aus, dass PAT wohl noch lange nicht in der Oberklasse akzeptiert ist, wenn es bisher so wenig Leute gibt, die damit Erfahrung haben?

  • Irgendwie bezweifle ich, dass Du das ProAudio Material wirklich ausreichend oft in der Hand gehabt hast. Fakt ist, nach den Zahlenspielen auf dem Papier müsste Meyersound oder Martin den Franzosen überlegen sein. Alles Käse, Physik gilt für alle! Mich hat es noch nie interessiert was auf dem Papier für Leistungsangaben stehen. Es gibt drei Informationen die wichtig: Impendanz, Lautsprechertyp und was kann die Endstufe. Alles andere gehört an den Stammtisch!

    Übernehme keinerlei Haftung! :)

  • Ähm... @Midas: In Deinem Post sind leider ein paar Punkte drin, die schlicht falsch sind. Und zwar bezüglich der Pegel, welche die verschiedenen Systeme "schaffen"...


    Fakt ist: Es gibt bisher keine eindeutige und zwingende Norm, wie der maximale Schalldruck zu ermitteln und in Datenblättern anzugeben ist. Somit ist es jedem Hersteller selbst überlassen, wie er was misst und veröffentlicht.


    Es gibt einige (auch namhafte) Hersteller, die geben Vollgas rosa Rauschen auf die Lautsprecher und lesen dann vom Pegelmesser den höchsten Peakwert ab, den sie finden können. Manche kumulieren den Pegel sogar über alle Frequenzen... So kommt man natürlich auf sehr "beeindruckende" Zahlen...


    Andere Hersteller messen den Maximalpegel mit Sinus-Bursts und setzen ein bestimmtes Maximum an Verzerrungen als Limit an. Diese Messmethode ist wesentlich restriktiver, aber realistischer und praxisnäher. Sie führt aber zu leider zu deutlich niedrigeren Werten. Schlecht fürs Marketing.


    Eine dritte Variante ist ein brauchbarer Mittelweg: Dieser legt die gemessene(!), mittlere Empfindlichkeit der Box und ihre Belastbarkeit zur Grundlage. Aber auch hier kommen deutlich kleinere Werte heraus, als bei der ersten Methode.


    Im Ergebnis bedeutet das, dass diese Datenblatt-Angaben für den Nutzer sehr häufig nicht sinnvoll vergleichbar sind!!! (Ja, drei Ausrufezeichen. Mach ich sonst nie!!!)


    Am ehesten vergleichbar wird es, wenn man die Messungen von unabhängiger Stelle heranzieht, die immer nach der selben Norm durchgeführt werden, z.B. in Production Partner Testberichten.


    In der Praxis kann es also ohne weiteres sein, dass ein System mit geringerem Maximalpegel nach Datenblatt lauter und sauberer performen kann, als ein System mit deutlich höherer Angabe. Solch einen Fall haben wir schon mit einem der von Dir oben zitierten Systeme gehabt. Obwohl unseres laut Datenblatt ganze 9dB(!) weniger Maximalpegel erreichen soll als der o.g. Wettbewerber, ist unseres in der Praxis praktisch gleichauf, in einigen bereichen sogar stärker...

  • Ohne jetzt völlig OT werden zu wollen:


    Der Post von "midas" kommt mir fast wie ein Troll vor oder er liegt in mangelnder Sachkenntnis begründet.


    Ein 18" BR Bass ist ein 18" BR Bass ist ein 18" BR Bass. In den schon fast standardisierten Abmaßen einer solchen Kiste im 60er Würfelformat tut sich zwischen verschiedenen Herstellern erstaunlich wenig und Unterschiede sind eher geschmacklicher Natur. Wie soll es auch anders sein? Das Volumen ist gegeben und damit landet man bei den üblichen Reflexabstimmungen bei grob 93-97dB/W/m. Zusammen mit der elektrischen Belastbarkeit und dem üblichen Hubvermögen eines 18" Brot- und Butterchassis kann man sich den damit erreichbaren maximalen Pegel recht schnell ausrechnen und der liegt bei kaum einer modernen 18"-Kiste oberhalb 130dB / 1m im Halbraum. Ausnahmen bestätigen die Regel.


    Daher würde ich die Angabe von PAT durchaus als realistisch bezeichnen.

    Dazu kommt natürlich noch der Marketingaufschlag und wie oben schon erwähnt die Messmethode, wobei dann bei einigen Herstellern recht phantasievolle Werte entstehen. Toll fürs Marketing und den Stammtisch, in der Praxis irrelevant.

  • Ich denke, letztlich gilt das Kriterium der Riderfestigkeit. Wer ganz oben mitspielen will, kommt an den hochpreisigen üblichen Kandidaten nicht vorbei. Allerdings macht man es grade im besonders markengläubigen Deutschland noch nicht so etablierten Herstellern damit auch ziemlich schwer. Ich hatte z. Bsp. kürzlich (erstmalig) eine VA auf einer Dynachord (glaube Cobra) Anlage: pro Seite zwei Top im Truss und vor der Bühne vier Subs als Monoklops. Ich war sehr sehr positiv angetan von diesem System. Hat mir wieder einmal gezeigt, daß man sich vor eigenen Scheuklappen hüten sollte.

  • Lustiger Thread(starter)

    Wenn ich mal wieder einen Rechner mit richtigen Knöppen vor mir habe, werd' ich mich auch mal auslassen. ;)


    "...Außer gut klingen kann die Endstufe nix..."

    :D:D:D

    Never stop a running System

  • meiner erfahrung nach ist es ebenfalls nicht sinnvoll, die technischen angaben der maximalen lautstärke in datanblättern direkt miteinander vergleichen zu wollen.

    wie AlphaC schon passend erklärte, gibt es tatsächlich keine vorgehensweise, die von allen herstellern genau gleich eingehalten (und dann auch wahrheitsgemäß abgedruckt) wird.

    so habe ich mich beispielsweise gerade bei einem bekannten schwäbischen hersteller schon immer gewundert, das man auf liveveranstaltungen so viele lautsprecher aufbauen muss - wo sie doch vom papier her locker mit zwei drittel weniger lautsprechern auskommen müssten.


    noch besser hat es mal ein messtechniker beschrieben:

    "prima, wenn diese 15"er box tatsächlich einen wirkungsgrad von 107dB hat und mit 2000W belastbar ist, dann brauchen wir für das ganze stadion ja nur vier boxen"

    ;)


    in sofern ist es eben nicht so einfach, das man die pegelangaben verscheidener hersteller direkt miteinander vergleichen kann.


    eine sache kann man zum thema PAT aber mit sicherheit sagen:

    die systeme sind nicht wirklich "riderfest". denn dazu gehört eigentlich nur eines: eine sehr weite verbreitung, damit möglichst viele techniker das material kennen!

    nur dann können sie im vorfeld mit ruhigem gewissen "das passt dann schon" sagen.

    und genau das ist das große problem aller kleinen hersteller, egal wie gut ihre produkte auch sein mögen.

    andererseits arbeite ich persönich auch mit lautsprechern eines kleinen herstellers, die fast niemand kennt. ich muss ja keine rider erfüllen, ich schreibe selber welche. und meine kunden sind damit absolut zufrieden.

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • Fakt ist: Es gibt bisher keine eindeutige und zwingende Norm, wie der maximale Schalldruck zu ermitteln und in Datenblättern anzugeben ist. Somit ist es jedem Hersteller selbst überlassen, wie er was misst und veröffentlicht.


    Siehe: E DIN EN 60668-21 von 2018-04, Abschnitt 21.6 :)

    Ich würde mal sagen, darauf könnte man sich einigen. Für meine Begriffe und Anwendungen setze ich es entsprechend um.

  • Siehe: E DIN EN 60668-21 von 2018-04, Abschnitt 21.6 :)

    Ich würde mal sagen, darauf könnte man sich einigen. Für meine Begriffe und Anwendungen setze ich es entsprechend um.

    hast du den ganzen anderen herstellern schon mal den vorschlag gemacht? ;)

    und falls ja: wie war die reaktion? :/:saint:


    da ich diese norm nicht vorliegen habe und als nicht-hersteller auch nicht recht einsehen mag, mir diese zu kaufen:

    hättest du mal ein paar eckdaten? 8)

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • Ansätze dazu gab es schon so einige, darunter auch brauchbare. Sowohl von Herstellern als auch von Verbänden wie der AES. Nur zu einer Einigung hat es bisher nicht gereicht.


    Dürfte auch für viele problematisch sein, da man sich über die Jahre durch ständiges Überbieten wollen in astronomische Höhen "hochgepegelt" hat, und dann Schwierigkeiten bekäme den Kunden die neuen, standardisierten, niedrigeren Zahlen zu verkaufen.


    Statt dessen gibt es so Vorstöße wie von Meyer mit speziellen Messsignalen noch höhere Peakpegel fürs Papier herauszukitzeln...