Kombination Digitalamp / Analogamp (Ringerntrafo) Lauftzeiten

  • Die reine Halbleiter-Endstufe schaltet wirklich EIN und AUS. An der Funktionsweise "Class-XYZ" der endverstärkenden Halbleiterschaltung mache ich den DIGITALamp fest. Analog ist es wieder, nachdem sich die Impulse durch das Ausgangs-LC-Filter geschwungen und dort auch Verlustleistung gelassen haben.

    Die einzigen, signifikanten Vorteile von Class-D Verstärkern sind: Watt pro ccm und kg. Sonst sind sie eigentlich die schlimmsten Signalvergewaltiger vor dem Herrn, zerhacken Analogsignale in Bröckchen, um sie anschließend wieder zu gefälliger Form zusammenzusetzen - wie ein Fleischwolf! Sie arbeiten mit Frequenzen und HF-Leistungen, die über Antenne abgestrahlt, jedem Mittelwellen-Rundfunksender (puh, das warn noch Zeiten) das Fürchten lehren würden.


    Noch mal, ohne den Zusatz "DSP", bezieht sich der landläufige Digitalamp-Begriff rein auf die Endstufenschaltung. Einen Class-A/B Verstärker mit DSP würde niemand als Digitalverstärker bezeichnen - außer typisches Marketing-Geschwafel vielleicht?

    Oder etwa doch? Brauchen wir am Ende einen Code für die interne Signalverarbeitung, wie es ihn als z.B. "ADD" auf Tonträgern gibt?

    Lieber mit Röhre geampt, als in Selbige geschaut!

  • der unterschied besteht doch darin, das es sich bei einer PWM schaltung um ein (nahezu?) stufenloses, und somit nicht zeitdiskretes verfahren handelt.

    das unterscheidet die PWM von einem „normalen“ digitalsignal

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • Das zu übertragende/verstärkende Analogsignal steckt folgendermaßen in der PWM drin: Die Anzahl der Impulse pro Zeit enthält die Information der "Frequenz". Ein 40Hz-Ton wird mehr Impulse pro Zeiteinheit enthalten, als ein 14kHz-Ton. Im Tastverhältnis steckt die Information der Lautstärke, vereinfacht könnte man sagen, dass ein langer Impuls längere Zeit Stromfluss treibt, also insgesamt mehr Leistung bringt.

    Es gibt online Schaubilder, wo man sieht, wie PWM mittels hochfrequentem Dreieckspannungs-Oszillator und einem Operationsverstärker als Komparator entsteht.

    Eigentlich ist der Wiki-Artikel ganz gut gemacht...

    In einem "normalen" Digitalsignal wäre die Information als Computer-verständliches Bitmuster codiert, wo der Takt bestimmt, wann eine 1 oder 0 übertragen wird. Dort wird das Analogsignal auch mit Impulsen abgetastet, aber zu jedem Impuls wird ein gemessener Spannungswert als "Zahl" in Form von Bits&Bytes gespeichert und kann als solche vom Rechner beliebig weiterverarbeitet werden, zum Beispiel im DSP ?

    Lieber mit Röhre geampt, als in Selbige geschaut!

  • ganz genau.


    interessant dazu auch der folgende wiki-artikel in dem klar wird, wie sich diese modulationstechnik zu analogen ind digitalen signalen verhält:

    https://de.m.wikipedia.org/wiki/Pulsweitenmodulation

    hier wird auch klar, das es sich bei der PWM nicht um ein reines digitales signal handelt, sondern um eine art mittelding aus analoger und digitaler technik.


    deshalb bin ich der meinung, das die bezeichnung „Digitalamp“ aus technischer sicht ein bisschen unglücklich gewählt ist. fürs marketing war das aber immer ein gewinnbringer.

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • Gleich vorweg, ich habe die Klopperei um das Wort Digitalamp nur quer gelesen.

    Das ist ein Fachforum und da sollten die Funktionsprinzipien also zumindest grob bekannt sein ;)


    Zurück zum Thema des Thread Starters.

    Ich habe mir die gleiche Frage gestellt, habe mich dann aber entschieden einfach mal zu messen anstatt eine seitenlange keilerei vom Zaun zu brechen.


    Hintergrund: mir flog ne RAM S6000 um die Ohren welche für einen Job kurzfristig ersetzt werden musste. Das heist gesucht waren Amps welche mit S6000 im Bass Stack harmonieren.


    Gemessen wurde mit SysTune, als Ersatzamps wählte ich QSC RMX1850HD und PKN LC4004U (also ein DIGITALAMP :D:D:D:D jetzt gibt es gleich weider Forenhaue :D:D:D) weil letztere einfach im Lager rumliegen.


    Ergebniss: Der RMX harmonierte gebrückt einwandfrei mit den S6000 und musste nur im Gain angepasst werden. Der PKN im Bass leider nicht. Die Phasenlage triftet unter 100 HZ (nach unten hin) von der des S6000 ab und könnte eventuell nur mit einem Allpassfilter zurecht gebogen werden. Ich habe die Tiefpassfilter des PKN im Verdacht welche den Effekt auslösen.


    Gruß Wolf

  • Nur nochmal zur Klarstellung:

    Digital beduetet Wert- und Zeitdiskret.

    Bei PWM steckt die Information in der länge der Pulse. Folglich ist das ein astreines analoges Signal.

    Bei Delta-Sigma gibt es ein Zeitraster. Man kann die Bits wirklich ohne Informationsverlust als Einsen und Nullen aufschreiben. Folglich ist es Digital. Dass man aus dem Bitsream duch ein simples Tiefpassfilter wieder ein analoges Signal machen kann, ändert nichts an dieser Tatsache.

    Dass diese Methode natürlich nicht mit den schwanken Versorgunsspannungen einer Endstufe harmoniert versteht sich von selbst.

    Ist die Endstufe selbst der Delta-Sigma-Wanlder werden diese Fehler natürlich kompensiert. Nur ist das ganze dann eigentlich nichtmehr digital, weil die Spannungshöhe der Pulse einen Teil der Information enthält.

  • Gut, Ihr habt Recht und ich meine Ruhe, denn im "allwissenden" Wiki steht auch

    Abgrenzung zu anderen wertediskreten Signalen

    Ein digitales Signal muss sowohl zeit- als auch wertediskret sein. Im Sinne der Schaltungstechnik ist die Eigenschaft der Zeitdiskretheit auch dann erfüllt, wenn sich das Signal nur zu diskreten Zeitpunkten ändern kann, dazwischen aber konstant und insoweit (zeit-)kontinuierlich vorhanden ist. Daneben existiert auch eine Reihe von wertediskreten Signalen, die jedoch keine digitalen Signale sind.


    Zum Beispiel ist das ein pulsweitenmoduliertes Signal, das aus einem Rechtecksignal fester Frequenz besteht mit kontinuierlich variablem Tastgrad. Ebenfalls ist eine Folge von Rechteckimpulsen, wie sie bei Messung der Drehzahl mit einer Lichtschranke entsteht, kein Digitalsignal.

    Dieses Signal ist zwar wertediskret, sogar binär, aber es kann seinen Wert ohne Bindung an einen Zeittakt mit der Frequenz der Impulse ändern.

    Ein weiteres Beispiel für die zwar umgangssprachlich gebräuchliche, aber nicht korrekte Begriffsverwendung ist die Bezeichnung „Digitalverstärker“ für Klasse-D-Verstärker, welche mittels Pulsweitenmodulation arbeiten.


    PWM ist per Definition also nicht digital - okay, akzeptiert.


    Merke: "Wenn Dir jemand den Begriff "Digitalverstärker" an den Kopf wirft, frag nach dem Datenblatt und dann biste schlauer!"


    Lieber mit Röhre geampt, als in Selbige geschaut!

  • Ist zwar schon ein Vierteljahrhundert her, aber:


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    Is ja hier auch irgendwie ein "Musik" Forum im weitesten Sinne...

    ...hauptberuflicher Sarkastiker.