Modulare LiIonen-Batterie für die Veranstaltungstechnik

  • Hallo zusammen,


    ich lese seit vielen Jahren hier im Forum mit und betreibe die Veranstaltungstechnik als 'Hobby' im kirchlichen Umfeld. Hin- und wieder beteilige ich mich gerne an Diskussionen, als studierter Physiker hauptsächlich dann, wenn es 'theoretisch' wird.


    Im Hauptberuf habe ich über 20 Jahre Erfahrung in der Produktentwicklung (Elektronik, Mechanik, Software), vor allem für Haushaltsgeräte und Automobilelektronik und war bis vor kurzem in der Geschäftsleitung eines Automobilzulieferers für den Bereich Entwicklung.


    Seit diesem Monat bin ich freiberuflich tätig und berate Firmen im Innovationsmanagement, der Produktentwicklung und im Networking in der Elektronikindustrie.


    In dem Zusammenhang unterstütze ich auch eine Firma, die in den letzten Jahren eine modulare Batterie entwickelt hat. Da Hobby und Beruf(ung) oft eng beieinander liegen war es für mich naheliegend darüber nachzudenken, ob diese Batterie nicht auch ihren Platz in der Veranstaltungstechnik haben könnte. Als Hobby-VT-ler maße ich mir aber nicht an, den Alltag in der VT so zu kennen um das abschließend beurteilen zu können.


    Damit ihr euch ein Bild machen könnte, hier der Link zur Produktseite mit einem kurzen Film dazu:

    Energytube Vorstellung




    Ich würde gerne in die Runde fragen ob ihr euch ein Produkt dieser Art in der Veranstaltungstechnik vorstellen könnt?


    Einsatzgebiet könnte überall dort sein wo mobile Energie nötig ist: Beleuchtungstechnik, Batteriebetriebene Lautsprecher, WLAN-Infrastruktur, USV, Notbeleuchtung usw. Aber eben eine einzige Batterie für alles.


    Das besondere daran ist, dass die Batterie ihre Spannung nach Bedarf einstellen kann, das Ladegerät integriert ist und sie durch zusammenstecken fast beliebig in der Speichergröße skaliert werden kann.

    Im Betrieb kann der Ladezustand über unterschiedlichste Datennetze überwacht werden. Das Handling bleibt dabei so einfach wie bei einer Primärbatterie, die man in eine Fernbedienung einlegt. Der Integrierte Datenlogger schreibt die reale Nutzung intern mit (abgegebenen Energie, Temperatur, Beschleunigung usw.). Die eindeutige ID lässt keine Zweifel über Eigentumsverhältnisse.


    Was meint ihr dazu? Lohnt es sich den Gedanken weiter zu verfolgen? Mit wem müsste man sprechen um so ein Produkt in den Markt zu bringen?


    Um transparent zu sein: Ja, diese Frage ist mit einem kommerziellen Interesse der Firma verbunden, die ich unterstütze und dafür bekomme ich auch einen finanziellen Ausgleich. Falls es daher in dieser Rubrik falsch ist, gerne verschieben.

    Das Produkt zielte bisher auf Hausspeicher, E-Bikes und andere mobile Gerätschaften - aber warum nicht auch in der VT einsetzbar?


    Würde mich sehr über euer Feedback oder auch einen Gedankenaustausch freuen.


    mslr




    freiberuflicher Berater für EnergyTube

    Einmal editiert, zuletzt von mslr () aus folgendem Grund: Bild hinzugefügt

  • Auf der Seite steht nur, dass man Solarstrom speichern kann. Das ist ja nun nichts neues.

    Irgendwie fehlen da stichhaltige Informationen.

    Das scheinen aber LiFePO4-Zellen mit einem unnötig komplexen und teuren drumherumzu sein.


    Was man für die Veranstechnik eventuell braucht sind USVs, 230V AC rein, 230V AC raus. gerne mit LiFePO4 um das Gewicht zu reduzieren.

  • Sind Samsung LiIon Zellen. Die Batterien akzeptieren jeden Gleichstrom von 36-60V durch den vorgeschalteten Dc/DC Wandler egal ob zum Laden oder zum Versorgen. Ob der von der Sonne kommt oder woher auch immer ist denen egal....

    Idee ist z.B. eine LED Leuchte mit einem Slot auszustatten. Die ist dann in einer Sekunde gewechselt. Die selbe Batterie kann ich dann in eine Akkubox stecken oder in ein E-Bike oder in eine USV ... Ob die Flexibilität unnötig teuer ist muss jeder selbst entscheiden. Ich habe aber nur eine Art von Batterie die ich nutze und um die ich mich kümmern muss, egal welches Gewerk. Brauche auch kein spezielles Ladegerät.

    Ob das wirtschaftlich ist versuche ich ja gerade herauszufinden.

  • Für Massenartikel wie LED Floorspots oder Funkmikros ist das Ding schlicht zu groß. Akkuboxen waren eine Option, da ist aber fraglich welcher Hersteller auf den Zug mit aufspringt und mit welcher Stückzahl.


    USV natürlich zwecks Gewicht interessant, aber der Anteil mobiler VT vs permanenter Netzwerkinstallation geht vermutlich im rauschen unter.


    Notbeleuchtung wäre tatsächlich interessant, Sicherheit ist ja ein schwegewichtiges verkaufsargument in Zeiten der großen Panikmache und arbeitstäglichen Katastrophen...


    Für Sprachalarmierungsanlagen und Brandmelderei wäre das evtl. auch Interessant, da die Energiedichte verglichen zu Bleigelakkus höher zu sein scheint. Frage wie das Ding nach vier Jahren Erhaltungsladung ohne aktive Nutzung performt. Und Du hast eine ordentliche Lobby zu überzeugen, solltest eine VDS Zulassung haben etc, das ist in jedem Fall was für den langen Atem und ordentlich Risikokapital. Und einen gewissen Preisdruck hast Du auch, ein 12v x 65ah Akku kostet grob 120 Euro, das wären im Vergleich etwa 8-9 Tubes, also 15 Euro pro Stück incl. Verkabelung und Trägergestell.


    Ohne Zahlen zu kennen vermute ich ja dass herstellerseitig eine gewisse finanzielle Honorierung des Entwickumgsaufwandes gefordert wird...


    Allerdings: das Argument mit der Nachhaltigkeit kann sich der Verein in den Hintern stecken (Bauform passt ja...), das ist schon wieder hochkomplexer Sondermüll als Geschenk an die nächste Generation mit einer Menge Verpackung für den eigentlichen Nutzinhalt und jeder Menge dezentralisiertem Elektronikschrott.

    Und gänzlich unkritisch kann man leider die Umweltbilanz von lithiumbasierten Energiespeichern auch nicht betrachten.


    Insofern nur halbgeil, auch wenn die Idee durchaus Potential hat.

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  • Weil eine Schuko Steckdose keine 6kW abkann ;)

    Es darf gerne auch noch weitere 2HE Einheiten dazu geben, welche mit dem Hauptsystem zu koppeln sind um die Akkukapazität zu erhöhen.

    Von mir aus auch eine 2HE Steuereinheit welche mit zusätzlichen Batterieeinheiten frei ausgebaut werden kann ...

    Ich glaube ich muss mal ein paar Gehäuse besorgen ...

  • Hust DC/DC Wandler ich habe so ein ähnliches Produkt 200Wh und wenn ich das anmache ist mein Radio tot :(. Alleine die Idee ein gleiches Format zu schaffen wird an den unterschiedlichen Interessen scheitern.


    Außerdem ergibt sich mit diesen Zellen ein erhebliches Sicherheitsproblem. Brand,Exposion usw. der sich mit herkömmlichen Mitteln nicht Löschen lässt.


    Für Insellösungen ok, aber da wo das Netz verfügbar ist wozu ?

  • Ich finde die Idee prinzipiell ganz nett.

    Nur vermutlich kaum umzusetzen.

    Da müßte schon ein großer GlobalPlayer, wie etwa Bosch dahinterstecken.

    Da müßten globale Standards eingeführt (und von allen anderen genutzt werden, wie z.b. die noch heute gängigen Batteriegrößen. Oder einst die VHS Kassette oder die CD.

    Nur wer macht da so einfach mit?

    Oder würde der Entwickler sein Knowhow die Anderen praktisch umsonst nachbauen lassen?

    Wie lange hat es gedauert; sich auf so eine lächerliche Kleinigkeit wie einen einheitlichen Ladestecker für Smartfones zu einigen?

    Ich denke, solche Sachen scheitern eher an slolchen Sachen.


    Große Batterien; wie etwa in PKWs, haben meiner Meinung nach ohnehin keine Zukunft.

    Zu lange Ladedauer, zu wenige Zyklen, zu schwer für viel Reichweite, viel zu gefährlich, zu ressourcenfressend.

    Außerdem: In Deutschland müßte das komplette privathaushaltliche Stromnetz nahezu aufgedoppelt werden..


    Richtiger Weg kann nur chemische Energie (Wasserstoff) sein, welche aus Strom bzw. der Sonne direkt gewonnen wird. Und beliebig mechanisch speicherbar ist.

    In 100 oder 200 Jahren vielleicht mal durch sowas wie Kernfusion...

    Never stop a running System

  • Methylen! Lässt sich auch regenerativ erzeugen, und du kannst damit die komplette infrastruktur nutzen wie sie ist. Und man kan es sowol in Bernnstoffzellen nutzen als auch in Verbrennungsmotoren.

    Wird aber etwas OT.

    Wenn OT, dann richtig:

    Strom mit schlechtem Wirkungsgrad in andere Stoffe umwandeln und diese dann wieder mit schlechtem Wirkungsgrad im Verbrennungsmotor zu verbrennen. Soviel Überschuß an regenerativen Energie wird man nie haben.

  • Hier mal ein paar Kommentare von mir dazu:



    Ich finde die Idee prinzipiell ganz nett.

    Nur vermutlich kaum umzusetzen.

    Da müßte schon ein großer GlobalPlayer, wie etwa Bosch dahinterstecken.

    Da müßten globale Standards eingeführt (und von allen anderen genutzt werden, wie z.b. die noch heute gängigen Batteriegrößen. Oder einst die VHS Kassette oder die CD.

    Nur wer macht da so einfach mit?

    Ja, an den Normungsgremien arbeitet wir aktiv mit. Vor allem an den Normen, die Wechselbatterien betreffen. Einige davon sind bereits verbindlich.


    Interessant für alle, die jetzt nicht unbedingt ihre Zeit und Energie darauf verwenden wollen eine wechselbare Batterie zu entwickeln und zuzulassen. Sondern die viel lieber ihr Know-How in ihrem Kernmarkt investieren.


    Klar, wenn man nur € und kWh vergleicht kaufe man besser aus China eine Batterie und ein BMS und schraube die irgendwie in sein Gerät. Das ist aber nicht der Zielmarkt.

    Zitat von marcoboy

    Hust DC/DC Wandler ich habe so ein ähnliches Produkt 200Wh und wenn ich das anmache ist mein Radio tot :(.

    Oh - der war wohl besonders günstig. Das geht auch anders..... Radioempfang wird in Zeiten des Streamings aber völlig überschätzt.;)



    Zitat von skyper

    Für Massenartikel wie LED Floorspots oder Funkmikros ist das Ding schlicht zu groß. Akkuboxen waren eine Option, da ist aber fraglich welcher Hersteller auf den Zug mit aufspringt und mit welcher Stückzahl.

    Ja, genau das versuche ich herauszufinden. Es ist klar, dass diese Artikel speziell dafür entwickelt werden müssen.


    Zitat von skyper

    Notbeleuchtung wäre tatsächlich interessant, Sicherheit ist ja ein schwegewichtiges verkaufsargument in Zeiten der großen Panikmache und arbeitstäglichen Katastrophen...


    Für Sprachalarmierungsanlagen und Brandmelderei wäre das evtl. auch Interessant, da die Energiedichte verglichen zu Bleigelakkus höher zu sein scheint. Frage wie das Ding nach vier Jahren Erhaltungsladung ohne aktive Nutzung performt. Und Du hast eine ordentliche Lobby zu überzeugen, solltest eine VDS Zulassung haben etc, das ist in jedem Fall was für den langen Atem und ordentlich Risikokapital. Und einen gewissen Preisdruck hast Du auch, ein 12v x 65ah Akku kostet grob 120 Euro, das wären im Vergleich etwa 8-9 Tubes, also 15 Euro pro Stück incl. Verkabelung und Trägergestell.

    Den Gedanken verfolgen wir auch gerade.

    Ja, die Rechnung ist grob richtig. Berücksichtigen muss man dabei allerdings, dass in kritischen Infrastrukturen die Batterien vorsorglich alle 2-3 Jahre getauscht werden. Das ist bei einer intelligenten Batterie nicht nötig und man rechnet mit 10 Jahren. Im (für uns) best case also muss Blei 3-5 Mal in 10 Jahren getauscht werden. Also (ich rechne mir das jetzt mal schön) 5x15€ plus (!!) 5x Montage- und Entsorgungskosten. Da ist eine smarte Batterie definitiv günstiger.


    Das Thema USV in der IT ist auch ein hochinteressanter Anwendungsfall. Viele moderne Server laufen in den Rechenzentren mit 24V oder 48VDC.


    Im Prinzip mache ich eine USV auf DC-Seite und sichere damit das anfällige Netzteil zusätzlich ab.

  • Was können Rauchzeichen so an an Übertragungsrate... 0,1 Baud? :P


    Die Batteriegeschichte sehe ich im Bereich von Kleinspannungs- ELA, Pflichtdurchsagen, Alarmierungs und Notlichtanlagen als mögliche Alternative zu den üblichen Blei-Gel Sonnenscheinies und Exides usw. , die nach permanenter Dauerladung nach wenigen Jahren "Dienstmüde" sind und dann kaum noch Strom hergeben wollen...

    Lieber mit Röhre geampt, als in Selbige geschaut!

  • Das galt dem Thema EMV und das ist kein Spaß. Die Politik hat ja gerade festgestellt das DAB+ unter LED Laternen zusammenbricht. So ist das wenn man einer Industrielobby auf dem Leim geht.

    Ja, kann ich absolut nachvollziehen, wenn man die Grenzen reißt macht die Entwicklung Überstunden. War lange Jahre als Entwicklungsleiter eines Automobilzulieferers für Leistungselektronik unterwegs. EMV ist kein Hexenwerk aber eben auch kein Pappenstiel.

    Wenn man Netzteile aus China für geringstes Geld für LED Beleuchtung kauft muss man sich auch nicht wundern.