‚best practice‘ gesucht um Technical Rider zusammenzuführen

  • eben. Da würde man die Fragen der Zuständigkeit/Sinnhaftigkeit jeweils anders beantworten.

    Für mich klingt "Frage der Zuständigkeit" eher so, als wenn man Aufgaben wegdeligieren will.

    Klar, die Motivation ist vermutlich beim Wacken am größten und der Gewinn beim Clubfestival; aber wer zwingt euch, Kulturamtsbühnen zu bedienen? Auf der anderen Seite ist die Planung für's Wacken etwas langwieriger (und somit (besser) bezahlt), als die des Straßenfestes vom Sportverein, die ich in der Kneipe auf einem Bierdeckel zusammenschustere.


    Ein "kleines Singer/Songriter Festival in BaWÜ" ist jetzt auch nicht zwangsweise ausufernde Planung.


    Bei mir steht die Veranstaltung im Vordergrund. Wenn die entspannt läuft, war die Vorbereitung gut. Wenn nicht, hab ich einen Teil der Hausaufgabe schlecht erledigt oder den falschen Job angenommen.

    ...hauptberuflicher Sarkastiker.

  • DIs für Akustik je 2 Downstage SL SC SR, Vocals 3 Upstage und 3 Downstage).

    verständnisfrage:

    SL, SC, SR ist mir soweit bekannt, aber was ist upstage/downstage, bzw. wie ist das definiert?




    treibsand hat geschrieben: (komischerweise kann ich folgende textstelle nicht als zitat einfügen)

    "Bei mir steht die Veranstaltung im Vordergrund. Wenn die entspannt läuft, war die Vorbereitung gut. Wenn nicht, hab ich einen Teil der Hausaufgabe schlecht erledigt oder den falschen Job angenommen."


    das möchte ich zu 100% so unterschreiben! :thumbup:

    die ausnahmen bestätigen natürlich die regel, vor allem die von mir bereits genannten probleme mit musikern, die sich einen feuchten kehricht um korrekte vorab-informationen scheren.

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • Die Begriffe Upstage/Downstage stammen aus der Zeit, als die Bühnen üblicherweise ein leichtes Gefälle in Richtung Publikum hatten. Da war Upstage wortwörtlich höher als Downstage.

    Es gibt in Frankreich z.B. noch recht viele Bühnen dieser Art.

    Ich finde die Theater-Bezeichnungen praktisch, wenn man sich daran gewöhnt hat.

    Daraus kann man auch noch ganz viele Kombinationen bauen.

    DSL, DSC, DSR ist noch normal, die Zwischenpositionen DSCL, DSCR, die Außenpositionen DSLL, DSRR, die Seitenbühnenpositionen (für Backline, Monitorpult) OSR, OSL (off-stage).

    Ich finde auch, daß alle Kanallisten und dergleichen die Bühnenposition von Dingen immer und überall mit aufführen sollten. Das kostet sonst beim Patch planen nur unnötig Zeit.
    Und beim Stageplot gerne auch alle In- und Outputs wenigstens andeuten.

  • Jupp, kommt aus der angloamerikanischen Theater/Varietewelt und ist eigentlich eine Neunteilung:

    upstage left - upstage center - upstage right

    left - center - right

    downstage left - downstage center - downstage right


    Für uns genügt meist die Sechsteilung, die ich eigentlich auch logisch finde: upstage ist dort wo (meistens:)) die riser stehen, also hinten oben. Die Kürzel fand ich schon immer hilfreich auf den kleinen Feldern der Exel sheets für Festivalvorbereitung und zum Kanäle beschriften. Hab' ich in den Achzigern von irgend welchen Amiridern übernommen.

  • US/ DS/ SL/ SR ist sozusagen das internationale Koordinatenkreuz im (immer noch angloamerikanisch dominierten) Bühnengeschehen. Das verstehen sogar Franzosen - und DAS will in diesem Zusammenhang was heißen. ^^


    Gibt's das in Zeiten mitreisender Bandsetups denn überhaupt so noch, das klassische 'Zusammenführen' von Ridern? Zumindest von den größeren Festivals kenne ich das aus den letzten ca. 10 Jahren wie folgt:

    • Je nach Art und Größenordnung der Veranstaltung handeln Veranstalter und Produktionsfirma im Vorfeld eine erfahrungsgestützte Grundausstattung aus (auf Bühne X also z.B. Sidefills/ 12-16 Wedges, 2 Drum Subs, 4-8 In Ear Strecken, 4-8 Handfunken, Patchsystem incl. 3-4x 48ch. Auflösungen für Gastmonitorpulte, …).
    • 3-4 Wochen vorher erhalten die Bands bzw. deren Agenturen einen Internetzugang zu den Festivalregeln und zum auf den jeweiligen Bühnen voraussichtlich vorgehaltenen Material. Letzteres richtet sich nach dem verfügbaren Bestand der durchführenden Company bzw. nach den Anforderungen der Headliner (sofern die nicht, wie schon fast üblich, sowieso alles selbst dabei haben). Vom Rest wird erwartet, dass er damit klarkommt bzw. fehlende oder exotische Spezialitäten selbst mitbringt.
    • Bei Ankunft/ Load In jedes Acts ca. 3-4 Stunden vor Show klären die Gewerke dann untereinander, wie's wirklich läuft: eigenes Pult oder doch Festivalpult? Festivalpatch oder linear gemäß Channel List (wg. eigener Pultfiles und/ oder Pulte)? Ab wann kann ich eine Auflösung für meinen Pultplatz haben? Wer stellt Mikrofonie/ Stative/ NF Kabel? Bandfunken oder Festivalfunken? Irgendwelche Besonderheiten oder ungeplante Änderungen, die so nicht aus der BA hervorgehen? Ist die (Roll)risersituation wie geplant oder gibt’s irgendwelche Probleme?
    • Gleiches gilt natürlich auch für Backliner (Festivalausstattung und/ oder Bandsetup?) oder Lichtler (Backdrop groß? Backdrop klein? Videofile?) Wenn dabei auf beiden Seiten Menschen agieren die wissen was sie tun, ist das alles innerhalb weniger Minuten geklärt (zur Not auch in Zeichensprache...) und läuft anschließend in aller Regel auch reibungslos ab.

    Und weil ein bisschen Gemecker natürlich niemals fehlen darf: in manch einem näheren oder auch entfernteren Nachbarland (von dem man's vielleicht zunächst gar nicht so erwarten würde) funktioniert das alles mittlerweile oft deutlich problemloser als auf der einen oder anderen Deutschen "WIR wissen wie's geht/ das haben wir immer schon so gemacht/ alles andere ist sowieso verboten!" Bühne.

    "Okay. Wir machen das mit den Fähnchen."

  • ... größeren Festivals....


    in manch einem näheren oder auch entfernteren Nachbarland (von dem man's vielleicht zunächst gar nicht so erwarten würde) funktioniert das alles mittlerweile oft deutlich problemloser als auf der einen oder anderen Deutschen "WIR wissen wie's geht/ das haben wir immer schon so gemacht/ alles andere ist sowieso verboten!" Bühne.

    vs.

    ...kleines Singer and Songwriter Festival in BaWü


    Ich bin mir recht sicher dass da die eine oder andere Null Differenz vor dem Komma im Budget besteht. Auch im Vergleich mit dem Ausland (wenn´s da hin geht zieht die Nummer schon mal im VVK genug Leute dass sich die Reise überhaupt lohnt...).

    Schön wenn der Veranstalter sich dessen bewusst ist und auch so mit den Bands kommuniziert. Unschön und leider eine nicht weniger werdende Unsitte wenn er das nicht tut und dem auf einen spitz auf Knopf kalkulierten Fixbetrag gebuchten Technikdienstleister den schwarzen Peter zuschiebt.


    Die ehrliche, vielleicht etwas radikale Variante wäre hier nämlich oft: "Es gibt 10-20x XLR analog in (PA L/R, Monitor, Fills), ein paar sauber verlegte und getestete (!) geschirmte Cat.5e-Leitungen FoH<->Bühnenmitte bzw. Monitorplatz, Strom überall, ein paar gängige (e9xx/SM58) Handfunken um totales Frequenzchaos zu vermeiden, Moderationspult, Kommunikation (Shoutboxen, Funk), Hardware (Stative, Bühnenverkabelung inkl. Unterverteilungen, (Roll-)Riser) und ein Standardsetup inkl. Pultmann für Licht und ggf. Video.

    Backline, Pulte, Mikros, DI und IEM sind komplett euer Ding. Ausnahmen nur für extra einfliegende Künstler gegen extra Rechnung an den VA."

    Economics in eight words: "There ain't no such thing as free lunch."

    3 Mal editiert, zuletzt von niggles ()

  • Gesangsmikrofone hab ich wenn möglich als Funken auf der Bühne, da ist das Umstellen leichter. Wenn das Equipment da ist, legen wir auch für alle möglichen Positionen - in etwa - einen Monitorweg fest und halten den vorrätig. Allerdings kommt man da schnell auf 6-8 Wege.

    Und: das Beschriftungsgerät ist mein Freund :)

  • Ich wäre froh, wenn mal Rider von alleine zu mir kommen würden... Eher die Ausnahme, wenn man dann nicht hinter her läuft, nerven die Leute kurz vor ihrem Auftritt, wenn man sich eigentlich noch um die aktuellen Künstler kümmern sollte...


    Was auch richtig auf den Keks geht : bei den meisten nachmittags Shows(Fitness Center etc) :

    ... jedes Stück eine andere CD, oder Playback vom mega billig soundkarte schlecht klingenden Handy (ja auch Samsung) , weil die nicht mal eine CD mithaben...

    Mensch, eine CD brennen ist so einfach und ein Rohling kostet ja nun nicht wirklich Erwähnungsmässig Geld... Das sag ich denen jedes Jahr und beim nächsten Mal ist es wieder dasselbe...

  • Ach ja,

    Was noch fehlt:

    Die Anlage ist klasse, super Sound, Stealy Dans Album "two against Natur" klingt wie im exquisitem teuer teuer Hifi Fachgeschäft und dann kommen die Playbacks von utube gerippt,...

    Höhen und bassarm mit schönem hohen Klirrfaktor Anteil...

  • Liebe Rebecca: bei einem Festival ernsthafter Größenordnung klingt's nicht wie im exquisiten HiFi Laden. Dafür sorgen allein schon Wind und Wetter sowie die schiere Größe; erwartbar ist allenfalls ordentliche Mittelwellenqualität. Wer da versucht, die PA mit der Steely Dan CD und vielen Bässen und Höhen 'schön' klingen zu lassen hat schon im Ansatz verloren.

    Lass also die Schönheit weg und investiere stattdessen besser in ein gut durchdachtes Bühnenpatchsystem. ;)

    "Okay. Wir machen das mit den Fähnchen."

  • Lieber billbo,

    Bei gaaaaaaaaaanz groß mag das durchaus so sein, klar kenn ich das flanging durch Wind. In den Dimensionen in denen ich mich meist BEWEGE, passt aber meine Beschreibung überwiegend, nur bei stark Wind habe ich dieses Problem, zumindest bis zum F. O. H.... ZWEIFEL?

    Dann lade ich Dich herzlich ein, am 23-26august zum Schiffbrückenplatz in Rendsburg zu kommen. Bevorzugt nachmittags, dann kann ich in der Umbau Pause Steeley Dan anmachen... ;)

    LG Rebecca


    P. S. Meine allergrößte Geschichte mit ca. 16000 Leuten hatten wir das windflanging mit einigen delay-türmen verringert, im Aussenbereich waren es aktiv Monitore...

    Einmal editiert, zuletzt von Rebecca ()

  • Es gibt in Frankreich z.B. noch recht viele Bühnen dieser Art.

    Nicht nur in Frankreich.

    Aber da wir schon bei Frankreich sind:

    Dort gibt es "en court" (zum Hof) und "au jardin" (zum Garten).

    Stammt aus der Zeit, als an den französischen Adelshäusern die Anwesen fast gleich aufgeteilt und damit die Theaterbühnen immer an ähnlicher Position waren.

    en court = stage left = Bühne rechts

    au jardin = stage right = Bühne links


    Vielleicht interessiert's ja jemanden...

  • und noch einer: dänisch für SR: King's side, SL: Queen's side.


    Kommt von den königlichen Logen in einem Theater in Kopenhagen.


    Da wir jetzt komplett Offtopic sind, fasse ich mal kurz zusammen:


    Man kann sehr komplexe Excel-Tabellen erstellen, das ist teilweise gut, dennoch muß man seine Klientel und die Art der Veranstaltung gut kennen. Die Erfahrung hilft beim Erstellen eines Masterplans, der dann in der konkreten Situation auch funktioniert.