Vorhörmöglichkeiten bei Tabletmischerei

  • Beim Baden und/oder Duschen schiessen mir oftmals die wildesten Gedanken durch den Kopf, so wie auch heute. Ich fragte mich wie so mancher Wisch-und-Weg-Drück-und-Schieb-WLAN-Jungmischer an seinem Mit-Ohne-Knöppe-Mischgerät per Kopfhörer in die Kanäle reinhört, gerade beim Soundcheck oder vor allem auch im Liveporduktivteil dann später.


    Sicher ist es eine feine Sache mit dem Tablet durch das Venue zu springen, um das Setup zu prüfen und auch auf der Bühne das Monitoring so einzustellen, doch spätestens wenn man mal gezielt in einen Kanal reinhören will oder gar muss, was dann? Kommt das am Tablet per WLAN raus oder wird das per Leitung vom Rackmischer auf der Bühne übertragen oder gar gefunkt?


    Ich für meinen Teil brauch meinen Kopfhörer griffbereit am Mit-Knöppe-Mischgerät, um auch ab und an mal die einzelnen Kanäle seperat durchzuhören oder mir eben mal kurz die wichtigsten Quellen direkt aufs Ohr zu legen. Sicher hört man das Ergebnis über die PA, doch ab und an ist es sicherlich hilfreich und sinnvoll, auch mal per Kopfhörer rein zu hören.


    Wie handhabt ihr das denn oder liege ich da meilenweit daneben und bin ich zu old school?

    Laut heisst nicht immer gleich gut und toll und wer schreit ist meist im Unrecht.

  • Teilweise auch Kabelgebunden... *hüstel* ;)


    Wenn ich am Bühnenrand beim Changeover den FoH unterstützen will, route ich mir gern mal den PFL auf einen Output der Stagebox und zieh mir von dort ein Kabel zum "Oldschool"Kopfhörer.

    geht aber nur, wenn der Kollege am FoH das weiß und seinen PFL dementsprechend zurückhaltend nutzt - also im eingespielten-Team-Modus.


    Wer auf Latenzen steht: da lässt sich oft noch was mit Bluetooth oder tunneln machen. Dazu braucht es aber externe Sendehardware am Pult. Letztendlich ist es aber kein Mischgefühl mehr und ein Kopfhörerkabel am Tablet ist die absolute Pest!

    ...hauptberuflicher Sarkastiker.

    Einmal editiert, zuletzt von treibsand ()

  • Mal ehrlich, InEar Strecke für PFL?! Tut das Not?

    Für mich ein weiterer, schwerwiegender und essentieller Grund reine Mit-Nix-Knöppe-Nur-Wischbrett-Mischgeräte strikt abzulehnen. Nicht dass ich mich als Tonmensch nicht ernst genommen und mehr oder minder in irgendeine dunkle kleine Ecke geschoben fühle (was dann auch noch so ist), sondern mir damit auch wichtige Kontrollfunktionen entzogen werden, welche bei einer Mit-Knöppekonsole einfach vorhanden und nutzbar sind.

    Laut heisst nicht immer gleich gut und toll und wer schreit ist meist im Unrecht.

  • Noch nicht und da ich eben nur Mischgeräte mit Knöpfen und ohne Wischbrettbedienung am laufen habe, mache ich mir da auch noch keine wirkliche sorgen. Allerdings habe ich so meine bedenken und da ich jetzt am Wochenende wohl oder übel doch dazu "verdonnert" bin so ein Wischbrettmix zu machen, kam mir eben dieser Gedanke.


    Nicht dass es nicht gehen würde, aber irgendwie fehlt dann schon ein bisschen was.


    Auch in Hinblick eben auf den immer noch anhaltenden Hyp, vor allem im Hobby- und Semibereich, wo doch alles so stolz auf ihre Wischbretter sind und auch die Veranstalter, welche eben keinen Platz mehr fürs FoH einplanen.


    Soll jetzt auch keine Diskussion über pro und konftra für Wischbrettmischer geben. Mich interessiert einfach wie ihr das seht, ob es notwendig ist PFL per Kopfhörer zu haben und wenn ja, wie es eben praktisch und vor allem einfach ist dies für Wischbrettmischer zu realisieren. Sobald halt eine Leitung mit ins Spiel kommt, führt man ja das Wischbrett ad absurdum.


    Auch weiß ich nicht, ob überhaupt bei den ganzen Apps so etwas grundsätzlich vorgesehen ist, PFL und ob an den diversen Kisten ein Ausgang für Kopfhörer überhaupt vorhanden ist. Gut, ich kann ja auch jeden x-beliebigen anderen Ausspielweg verwenden. Aber so richtig klassisch....?!

    Laut heisst nicht immer gleich gut und toll und wer schreit ist meist im Unrecht.

  • Meistens gibt es einen Kopfhörer Ausgang, es ist also schon vorgesehen, ich stelle fest das ich das bei dieser Art Job aber kaum vermisse.

    Ging mir bisher auch so. Die Wisch-Gigs beschränken sich bei mir auf weniger komplexe Schallereignisse mit +/- 8-10 Kanälen gleichzeitig und meist auf kleine Locations. Das ging immer ohne Kopfhörer bisher.

    Der Ton macht die Musik.

  • Bei dem Thema muß ich sofort daran denken, dass man bei der Uli B. FABRIK den "echten" Tablet FOH mit Kopfhörerverstärker und von vorn bedienbarer Talkback-Taste, was für mich die Grundaustattung von FOH ist, für 575,- € Brutto VK gegen das selbe Dingens mit MIDAS Aufkleber ohne diese zwei einen FOH ausmachenden Eigenschaften für 990,- € getauscht hat.


    Statt dass der Misch-Mob diesen Gerät einfach so lange nicht kauft, bis dass das Chinullivolksbehridasleckmichmaoisttotundderrestbestechlichkonsortium den vernünftigen Gerät wieder baut, werden einfach Tablettenmischapperate erstanden, die entweder den "WirmischenunsvonderBühneIrrtum" bedienen ober durch ein kostspieliges Drahtloskopfhöhrgedöns mit Ausfallpotential aufgewertet werden müssen.


    Fazit:

    SELBST SCHULD :D:D:D


    PS

    Kann mir bitte mal einer so eine Veranstalter-Schnarchnase vorstellen, die den WWschen Sperrsitz-FOH = 1HE+Klapprechner+Tablet verweigert???

    Das, ihr Lieben ist für mich die urbane Legende, eine definitiv von Pseudobeschallern erfundene Fiktion ... :P

  • yamaha4711: hast du die Situation schon erlebt, dass dich jemand dazu verdonnern wollte? Kann ich mir fast nicht vorstellen.

    habe ich vor 3 jahren mal erlebt, bei einem stadtfest im ruhrgebiet.

    man wollte dort die "gehobenere deutsche musikszene" einführen und hat dann eine künstlerin gebucht, die immerhin mal einen Nr.1 hit hatte. auch wenn es schon ein paar jährchen her ist, ist die dame immer noch sehr professionell unterwegs und hat auch wirklich erstklassige musiker dabei - und einen treuen fanclub!

    und dann steht doch tatsächlich das mischpult NEBEN der bühne - und der kollege sagt doch glatt: "hier ist das tablet, damit kannst du die show direkt aus dem publikum heraus mischen" =O


    warum zur hölle lesen manche kollegen keine RIDER??


    ich habe dann dankend abgelehnt, was der der beschaller vor ort gar nicht verstehen wollte, und die show per kopfhörer vom pult neben der bühne gemischt.

    das geht übrigens mindestens genau so gut und hat gegenüber der spielzeugmischerei per tablet tatsächlich mehr vor- als nachteile.

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • Die Latenz ist halt entsprechend Hoch, ...

    Heißt das, es braucht dann ein bisschen weniger Monitordelay im FOH- Tower, damit es wieder so einigermaßen passt? :)


    An dem Tag, an dem der Erste von mir verlangt, einen Bandmix per iPad abzuliefern, gehe ich in Rente. Versprochen!

    "Okay. Wir machen das mit den Fähnchen."

  • Heißt das, es braucht dann ein bisschen weniger Monitordelay im FOH- Tower, damit es wieder so einigermaßen passt?

    Ich fürchte eher, dass man bei den meisten Veranstaltungen ein negatives Delay bräuchte. ;)

    War auch eher ein Proof of conzept. Hab mehr Wert darauf gelegt, dass die beiden Dinge funktionieren, die dem X32 fehlen: Mehrspuraufnahme, mp3-Player.

  • Nicht unbedingt, dennoch hübsch, wenn es ohne zusätzliche technische Hilfsmittel möglich ist. Dedizierte InEar für PFL Luxus und noch ne Mikrofunkstrecke für dediziertes Talkback.... Kostet in Summe in tauglich gleich nochmals den Preis des Mischgerätes. Irgendwie sinnfrei das ganze dann.


    Man möge mir verzeihen, doch irgendwie erscheinen mir in Bezug auf dieses Feature, das selbst das billigste Knöppepult zur simplen Nutzung an Bord hat, so jedes Nurwischbrettbbedienbetriebmischgerät immer mehr suboptimal.

    Laut heisst nicht immer gleich gut und toll und wer schreit ist meist im Unrecht.