Vorhörmöglichkeiten bei Tabletmischerei

  • Brauche ich einen Kopfhörer, nehme ich ein "richtiges" Pult.

    Tonwischen mache ich nur bei Veranstaltungen, wo es um "nur" um 1-4 Mikrofone geht + vielleicht ein DJ oder Zuspielung.

    Habe zwar auch einen UI24, will mich aber nicht mit 20 Input und 10 Output am i-Pad rumquälen.

  • ist der Job ordentlich bezahlt, bleibt noch die Option, das eigene Pult aus dem Kofferraum zu holen...


    aber klassischerweise beschleunigt der Kopfhörer in der Größenordnung der Tabletmischer-VAs doch nur die Fehlersuche.

    Hatte lustigerweise erst Samstag den Fall, dass mich drei Sänger gleichzeitig durchs Mikro fragten, ob sie denn jetzt das richtige erwischt haben...

    freier Tontechniker & Eventplaner, auch Tätig im Vertrieb - hier aber rein privat unterwegs

  • ist der Job ordentlich bezahlt, bleibt noch die Option, das eigene Pult aus dem Kofferraum zu holen ...

    Vor allem dann, wenn das, was man sich für solche "Notmischungen" ausgedacht hat, mit zwei Händen bequem weg zu tragen ist und mit dem Cat5e Core und der Stagebox weniger gekostet hat als eine ordentliche, zuverlässige in ear Strecke für's Tabletabhören. ;)

  • Ich bin ja kein Kopfhörerbenutzer an sich. Die Gelegenheiten, in denen ich den Kopfhörer wirklich benutze (ich hab in mit und der steckt auch am Pult) kann man in einem Jahr sicherlich an einer Hand abzählen. Daher ist für mich der Wunsch nach einer Abhöre am Tablet noch viel weniger ausgeprägt. Allerdings denke ich dass man, sollte man das haben wollen, nicht um eine Funk-Inear-Lösung herumkommt. naja, vielleicht gibts mal Dante via WLan, dann könnte das was anderes sein;-)


    Zum Thema Tabletmischen habe ich auch so meien Gedanken die ich hier wiedergeben will.

    Unter für mich idealen Umständen (freie Wahl des FOH Platzes, eigener Monitormischplatz, genug Helferleins auf und um die Bühne, das ganze wetterfest usw.) würde ich ein Tablet maximal als Ergänzung sehen, z.B um Metering vom Pult auszulagern. Und selbst da gäbe es bei einigen Pulten auch noch die Variante das mit einem Laptop anstelle des Tablets zu machen.

    Nur sind bei mir leider die idealen Bedingungen eher rar. Meist sinds dann Jobs wo wir maximal zu zweit sind der FOH steht dann auch nicht immer akustisch ideal, wetterfest ist auch hin und wieder relativ zu sehen, Monitor wird vom FOH Pult gemacht usw. Das geht dann hin bis zu Jobs in Bars, Beisln usw. Und spätestenes da wird für mich ein Tablet schon ein Faktor. Ich kann damit bestimmte Dinge deutlich einfacher erledigen als an einer starren FOH Position, sofern die überhaupt vorhanden ist. Kein Wirt wird die 4qm seines ach so kleines Beisls abgeben für eine ausgewachsene FOH-Lösung, zumindest in unserer Gegend nicht.

    Jetzt kommt noch ein Aspekt zu tragen, der für mich nicht unerheblich ist. Nicht jede Pult/Tablet Lösung ist überhaupt geeignet für einen reinen Tabletmix. Viele hersteller bieten bei den Tablet-Apps einen derart reduzierten Funktionsumfang, dass man damit einfach keine vernünftige Mischarbeit machen kann. Für mich sind viele dieser Apps maximal Alibi-Lösungen ("Ja wir haben natürlich auch eine iPad App anzubieten") da ja der Hersteller sein primäres Verkaufsziel in Hardware hat. Ist zwar verständlich aus der Sicht des Herstellers. Aber für mich ist das halt echt wieder ein Rückschritt. Während ich beim X32 mit der Mixingstation wirklcih gut auch größere Setups(*) bedienen kann, lasse ich das Tablet beim Verwenden der dLive zunehmend im Case. Und das nicht weil die Konsole so extrem komfortabel ist, nein einfach weil die App nichts taugt für mich. Hätte ich eine App wie Mixingstation für die dLive dann würde ich die sehr wohl öfters einsetzen. Dabei wäre die dLive ja quasi die Super-Tablet-Misch-Einheit;-) Aber gut, das wird sich wohl nicht ändern. Zum Glück gibt es für die haarigen Tablet-Mischjobs ja noch eine Alternative.


    Fazit für mich: Tabletmischen kann schon ganz gut gehen, man braucht halt das passende System. Leider sind es eher die Bugdet MI-Lösungen die dabei funktionieren. Zumindest ist das der derzeitige Stand der Dinge.


    (*) Man sollte die Größe der Location nicht immer direkt auf die Menge der EIngänge, die zu bedienen sind umlegen. Ich betreue hin und wieder eine Irish Folk Band die braucht gut und gerne 16 Eingänge (Stimmen, verschiedene Gitarren, Mandolinen, Box, Geigen und allerlei sonstiges Klimbim). Da aber diese fast ausschließlich in kleineren Location, Irish Pubs eben, unterwegs ist, ist kein Platz für den FOH. Mit einem X32 Rack und Mixingstation ist das aber keine wirkliches Problem zumal sich nach dem Soundcheck auch kaum was ändert. Ein Laptop als Fallback ist aber immer mit dabei. Gebraucht hab ich es bisher noch nie;-)

    Andererseits habe ich für meine Rockband einen kleinen MPX8i. Der tuts locker für Beisl-Gigs.

  • für kneipengigs empfehle ich den bands mittlerweile, das sie das selber machen - also ohne techniker.


    damit kann man dann gleich mehrere klappen mit einer fliege schlagen: 8)

    - es gibt keinen FOH und damit auch keinen argumentationsbedarf

    - es gibt keine probleme mit livemix per tablet

    - es gibt keine beschwerden über problematischen sound (also bei mir jedenfalls)

    und das aller wichtigste:

    - es bleibt mehr geld für die musiker übrig !

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • Naja, zum einen haben besagte Band keinerlei Technik und könnten diese auch gar nicht bedienen. Sie spielen meist auch „real unplugged“. Und bei den Gelegenheiten, wo sie mich dazu holen sind die Pubs trotzdem rappelvoll —> Kein Platz für einen Mischplatz. Und dazu kommt dass diese Jobs eher ein lockeres Treffen mit Freunden ist, da macht man eben was geht. Business ist eben nicht wirklich alles.;-)

  • ... und wer sich dann zufällig auf so einen "Selbermach-Gig" verirrt und sich 'kannstema' en lässt, der hat wahrscheinlich ein erhebliches Problem mit entweder Gutmütigkeit oder eher mit mangelndem Selbstbewußtsein, denn solche "Hilfestellungen" erzeugen in der Regel keine gut bezahlten Folge-Gigs ...;)

  • ... dass diese Jobs eher ein lockeres Treffen mit Freunden ist, da macht man eben was geht...

    lockere Treffen mit Freunden sind bei mir keine "Jobs", ich meide Freundschaftsbeschallungen jeglicher Art und sollte ich je in meinem Leben doch in die Situation kommen, so habe ich dann erst recht die Wahl der Waffen und suche mir dafür nicht den hier angesprochenen Gerätetyp aus.

  • Ich denke schon. Ich mache zum Beispiel Folgendes:

    Seit meiner Rockstiftungszeit leiste ich mir das Vergnügen, genau eine junge Band zu supporten, die sich mich eigentlich nicht leisten kann. Ich profitiere davon, indem ich die Bodenhaftung nicht verliere und verstehe, was die Jungen so umtreibt, wie sie Musik machen und wie sich deren Spielbedingungen verändern. Sehr lehrreich für beide Seiten. Allerdings bestimme ich dafür sehr weitgehend die Bedingungen.

    Selten ist auch mal ein Kneipengig dabei. Da gab es allerdings noch nie Stress wegen eines Mini-FOH.

    Ich bin der Meinung, diese "Wassollichnurmachenichmußjetzttabletonlymischen"-Situationen sind selbst gemacht ... wie ich oben bereits schrieb.

  • für kneipengigs empfehle ich den bands mittlerweile, das sie das selber machen - also ohne techniker.

    In diesem Zusammenhang absolut richtungsweisend, die aktuelle Werbung/Hilfestellung des deutschen Vertriebs für Soundcraft Ui24R:


    Zitat

    EY MANN, WO IS' MEIN KANAL?


    Kurze Video Tutorials, die Dir schnell weiterhelfen!

    :love:

  • Ich bin der Meinung, diese "Wassollichnurmachenichmußjetzttabletonlymischen"-Situationen sind selbst gemacht ... wie ich oben bereits schrieb.

    Ich supporte gerne die lokale Szene - sowohl Musiker, als auch Veranstalter.

    Und greife "gerne" auch zum Wisch-o-mix. Aber eben (überwiegend) selbst so ausgewählt, weil dann m.E. die Vorteile überwiegen, bzw. ich die Nachteile ("schlechterer" Sound/holpriges WiFi) billigend in Kauf nehmen kann.


    Die andere Seite beobachte ich nämlich auch gerne in meiner Stammkneipe (sorry für den Werbeblock), in der unter der Woche aufstrebende Bands auf Hutkasse (+Catering&Übernachtung) spielen:

    Band kommt -viel zu Früh) mit eigenem (Jung-)Techniker und kleinstem FoH. Baut diesen in 3m Entfernung zur Bühne neben dem Tresen auf, stöpselt sich an die Haus-"PA" (zwei ehemalige 12" Kino-Surrounds), mikrofoniert das komplette Drumset (incl. Bassdrum), nervt die arme Tresenkraft mit Fragen, die eher der -wie abgesprochen- erst eine Std. später ankommende Haustechie beantworten kann, versucht die 4 anwesenden Nachmittags-Kaffeegäste mit ihrem ausufernden Aufbau/Casegestapel und zu lauten Soundcheck zu vertreiben und wundert sich am Ende des Abends, warum keum Geld in der Hutkasse ist.

    Dabei hat FoH 25% der Gäste die Sicht versperrt, der Sound war auf der Bühne OK, am FoH toll, 3m davor oder dahinter eher suboptimal, die Mieter über dem Café haben sich über den Lärm beschwert, die Tresenbesatzung war irgendwann von den Fragen/Anforderungen genervt und der BandTech am Ende hoffnungslos überfordert.


    Ich würde aber einem Fremdtechniker nur seeeeeehr ungern unabgesprochen irgendein Werkzeug vorsetzen - genausowenig, wie einem Vegetarier ein Steak.

    Im Vorfeld gemeinsam ausdiskutiert ist sowas aber OK.


    ...letztendlich ist aber jeder seines eigenen Hufeisens Schmied - oder so ähnlich.

    ...hauptberuflicher Sarkastiker.

  • Naja, da kann aber weder das Wisch-o-Matik Dingens noch das sau teure Pult was, wenn der Sound nicht stimmt, denn der Fehler sitzt ja in den meisten dieser Fälle davor. Da bringen dann auch coole Abhörmöglichkeiten mittels InEar nix.


    Der einzige Vorteil, den ich bei diesen Wischdingensohneknöppe sehe ist, dass wenn da nur 2 Nasen auf der Bühne rumturnen und blabla machen. Einfach die Mischkiste hinstellen, Funk einstöpseln, wenn nicht schon im Rack drin, zwei kleine 10er auf Stative dazu und fertig. Da braucht es in der Regel auch keine Vorhörmöglichkeit(en).


    Wie war das noch gleich: Das richtige Werkzeug an der Baustelle macht das Leben leichter.

    Laut heisst nicht immer gleich gut und toll und wer schreit ist meist im Unrecht.

  • Haaaaaa....

    Behringer X32 Erfahrungsberichte / Fragen / Tipps and Tricks


    Hab' schon mal der Originalapperat jefunden! Bitte beachten:

    Der Talkbackmikrofon und der Kopfhörerkabel (hier aus der Bild laufend aber garantiert am anderen Ende mit der Kopfhörer verbunden ...)


    ...noch fehlend der stationäre 18,4" Großtablettengedöns mit der Mischstation drauf bei meiner aktuellen Einsitzer-version -> "Billbos Alptraum" Mark II

  • mit der o.g. aktuellen "jungen Band" bin ich, da es in der Regel nicht in der Kneipe ist, so




    unterwegs ... immerhin 12(!) Fader und auch nicht so mächtig ... passte hier problemlos neben das Festivalpult ... und hat auch Weglaufoptionen:)