Kaufberatung für Digitalmixer

  • Moin!


    Ich habe in nächster Zeit vor, mir einen neuen Mixer zu zu legen, da ich mich von meinem UFX1204 mittlerweile doch zu sehr eingeschränkt fühle. Ich fange einfach mal an, meine Anforderungen zusammen zu tragen.

    • Es muss ein Digitalmixer sein, das ist nicht verhandelbar. :)
    • Mehrere Male pro Jahr bin ich in broadcastender und recordender Funktion auf Computerkunstfestivals unterwegs, und folgende Signale müssen da rein und raus:
      • 1 bis 4 Mikros, und bis zu 8 Stereosignale unterschiedlichster Herkunft, mal analog line-level, mal digital über USB oder Dante,
      • bis zu 5 Stereoausgänge für Streaming, kleine Lautsprecher und mehrere Kopfhörer, jeder Ausgang mit unterschiedlichem Mix.
      • Das ganze sollte auch einigermaßen transportabel sein und nicht zwei Meter Platz auf einem Tisch verbrauchen.
      • Idealerweise ist der Mixer (nach Konfiguration) auch durch Laien bedienbar.
    • Dann steht das Gerät natürlich auch zuhause neben mir. Hier werden allerdings nur eine Handvoll Stereospuren sowei ein oder zwei Mikros genutzt, und das ganze geht dann auch nur an einen Hi-Fi-Verstärker und kleine Boxen.
    • Richtig super wäre es, wenn man mit dem Gerät auch DAWs remote controllen könnte. Ich benutze Reaper und Bitwig, würde mich, wenn dem Gerät das lieber ist, aber auch mit Pro Tools anfreunden.
    • Und dann habe ich in einer fernen Zukunft vielleicht auch noch vor, mit dem Gerät Bands zu recorden oder möglicherweise auch live zu mischen; das steckt allerdings noch in den Kinderschuhen.
    • Das Gerät sollte nicht mehr als ~3000 € kosten. Support für Dante sollte entweder schon vorhanden oder nachrüstbar sein. (Wenn Dante nicht von Haus aus dabei ist, muss USB-Audio-Interface vorhanden sein.)
    • Kein Behringer. :)

    Ich habe in der Vergangenheit schon mit dem M32R gearbeitet, und wenngleich es das da oben alles kann, werde ich damit einfach nicht warm.


    Hart verguckt habe ich mich in das Soundcraft Si Impact, welches zwar ein bisschen größer als gewünscht wäre, aber halt auch so seine kleinen Macken hat (z.B. keine Sidechain für Gate/Kompressor, ein Feature, dass man beim Radio ganz gern hat).


    Und dann ist da noch das SQ-5 von Allen & Heath, welches ich auch sehr gerne habe, welches aber im Vergleich zum Si Impact wie ein Kinderspielzeug aussieht, mit seinen ovalen Buttons und den geschwungenen Encoderlinien.


    Gibt es in der Preis- und Featureklasse noch andere Geräte, die ich übersehen habe?

  • Und dann ist da noch das SQ-5 von Allen & Heath, welches ich auch sehr gerne habe, welches aber im Vergleich zum Si Impact wie ein Kinderspielzeug aussieht, mit seinen ovalen Buttons und den geschwungenen Encoderlinien.

    Komisch, auf mich wirkt das genau anders herum. Das Impact hätte mir viel zu viele kleine Knöpfe in Schachbrett-Anordnung, etwas, das ich bei der A&H QU schon schrecklich fand (man muss intensiv auf's Pult gucken, um das zu finden, was man sucht) - da finde ich die Oberfläche der SQ deutlich angenehmer - und auch wertiger. Aber Geschmäcker sind bekanntlich verschieden.

    Ansonsten schreckt mich immer wieder ab, was man so über die Remote-Apps und Softwarestabilität von den kleineren Soundcraft-Generationen hört, wobei hier auch beim SQ momentan durchaus noch viel Luft nach oben ist.

    Gibt es in der Preis- und Featureklasse noch andere Geräte, die ich übersehen habe?

    Wenn ich das richtig sehe, würde ein Yamaha TF-1 mit Dante-Karte auch noch passen, oder?

  • Wenn ich das richtig sehe, würde ein Yamaha TF-1 mit Dante-Karte auch noch passen, oder?

    Vom TF-1 lese ich momentan das Manual, um heraus zu finden, was das so alles kann. Optisch finde ich es ja ein bisschen dünn, und je mehr man über den Touchscreen machen muss, desto mehr haben Leute davor Angst, die meinen, dass Dinge kaputt gehen, nur weil sie sie anfassen.


    QSC Touchmix ist einen Blick wert. Der 16er vielleicht.

    Das QSC hatte ich bisher nicht auf dem Zettel, das sieht auch wie ein Spielzeug aus, aber da werde ich nochmal ein bisschen Recherche betreiben. Ein Manko ist schon mal, dass es keine Dante-Karte dafür gibt, und das 32x32-USB-Audiointerface gibt’s nur bei dem 30 Pro.


    Das Impact hätte mir viel zu viele kleine Knöpfe in Schachbrett-Anordnung, etwas, das ich bei der A&H QU schon schrecklich fand (man muss intensiv auf's Pult gucken, um das zu finden, was man sucht) - da finde ich die Oberfläche der SQ deutlich angenehmer - und auch wertiger.

    Ich finde, das Impact sieht einfach ultimativ nach Business aus, das hellere Grau, alles eckig, geil. :)


    Aber Geschmäcker sind bekanntlich verschieden.

    Korrekt! :)


    Ansonsten schreckt mich immer wieder ab, was man so über die Remote-Apps und Softwarestabilität von den kleineren Soundcraft-Generationen hört, wobei hier auch beim SQ momentan durchaus noch viel Luft nach oben ist.

    Remote-Apps sind in der Tat auch noch so’n Ding… ich bin (bisher) nicht für PA verantwortlich, daher ist Mobilität nicht superwichtig, aber einfach mal eben so vom Handy aus irgendwas fixen können ist schon cool. Das M32R mit der Mixing Station für Android ist da schon ein echter Hammer.


    Midas? M32R im speziellen.

    Wie erwähnt, mit dem habe ich schon gerbeitet, aber ich bin nicht zufrieden damit, und ich kann diese Unzufriedenheit leider auch nicht besser in Worte fassen. :/



    Auf jeden Fall vielen Dank schon mal für das Feedback!

  • Stände ich vor der Wahl so würde ich das SQ5 mit Dante-Karte nehmen. Das kommt mit den ~3000€ daher und hat alles was gebraucht wird. Und es klingt wirklich gut. Zudem hat es die modernste Architektur. Und nach kurzer Zeit ist es wirklich einfach zu bedienen.

    Das TF1 ist für mich eine kastrierte Geschichte für den MI Bereich, da wollte halt Yamaha der allgemeinen Preisentwicklung etwas entgegensetzen. Das gilt für mich auch für das SI. Ich konnte mich mit dem Sound und den Möglichkeiten der kleinen Soundcraft einfach nie anfreunden. Aber gut wenn das optische Erscheinungsbild eine Tragende Rolle spielt...

    Als einzige sinnvolle Alternative zum SQ sehe ich derzeit nur das X/M32, da es rein funktional in Summe die Produkte der Marktbegleiter übertrumpft. Aber gut, das ist ja raus;-)

  • Wie erwähnt, mit dem habe ich schon gerbeitet, aber ich bin nicht zufrieden damit, und ich kann diese Unzufriedenheit leider auch nicht besser in Worte fassen.

    Sorry, hab ich irgendwie überlesen. Ist halt von der Struktur recht fix und die Bedienoberfläche recht unflexibel. Das sind aber andere auch in dieser Preis- und Größenklasse. Ist allerdings auch schwer Argumente zu finden, wenn du selber nicht genau weißt, was dich daran stört.

  • Also Mischpulte sind Werkzeuge und da sollte man bei der besseren Funktion auch die Optik mal hinten anstellen.

    Daher von mir auch ein Wink Richtung SQ5 von A&H, es ist das modernste der genannten Pulte, die Entwicklung wird sicher noch viele nette Features bereit halten aber die von dir gewünschten sind schon an Bord.


    Si Serie.... och nö, alleine die billige wackelige haptik....


    Wenn das Budget deutlich höher wäre gäbe es mehr Alternativen aber selbst dann wäre wahrscheinlich das SQ noch die beste Wahl.

    Privater Account mit meiner persönlichen Meinung.

    Sollte es ein Problem mit meiner Neutralität zu einem Thema geben mache ich das im Beitrag kenntlich. :thumbup:

    http://www.noon.ruhr


    Application Support Engineer - HK Audio

  • ich würde an der stelle, wie nicht anders zu vermuten, ebenfalls auf das SQ5 verweisen.
    wir haben sowohl SI als auch SQ im haus. vor allem die kanalübersicht in der SQ empfinde ich wesentlich besser als in der SI.

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • Stände ich vor der Wahl so würde ich das SQ5 mit Dante-Karte nehmen. Das kommt mit den ~3000€ daher und hat alles was gebraucht wird. Und es klingt wirklich gut. Zudem hat es die modernste Architektur. Und nach kurzer Zeit ist es wirklich einfach zu bedienen.

    Das SQ-5 ist momentan auch mein Favorit.


    Das TF1 ist für mich eine kastrierte Geschichte für den MI Bereich, da wollte halt Yamaha der allgemeinen Preisentwicklung etwas entgegensetzen. Das gilt für mich auch für das SI. Ich konnte mich mit dem Sound und den Möglichkeiten der kleinen Soundcraft einfach nie anfreunden. Aber gut wenn das optische Erscheinungsbild eine Tragende Rolle spielt...

    „Tragende Rolle“ ist übertrieben, sonst gäbe es für mich keine andere Wahl als das Impact. Die Optik ist allerdings nicht alles. :)


    Was fehlt dem TF-1, was die anderen haben? (Bin noch nicht durch mit dem Manual! ?) Und was ich bisher z.B. über die Preamps und EQ des Impacts gehört habe, war eigentlich überwiegend positiv… aber ist natürlich auch viel Subjektivität dabei.


    Sorry, hab ich irgendwie überlesen. Ist halt von der Struktur recht fix und die Bedienoberfläche recht unflexibel. Das sind aber andere auch in dieser Preis- und Größenklasse. Ist allerdings auch schwer Argumente zu finden, wenn du selber nicht genau weißt, was dich daran stört.

    Das ist richtig, und ich habe hier auch keine gedankenleserischen Wundertaten erwartet. :) Ein Teil meiner Unzufriedenheit stammt, glaube ich, tatsächlich aus der Unmöglichkeit, die Fader so zu konfigurieren, wie man sie gerne hätte und stattdessen immer Kompromisse machen muss.

  • Ich finde die Bedienung des Pultes muss auch immer zu einem persönlich passen. Mir sagen da die A&H Pulte am meisten zu, während für mich die Soundcraft mit ihren verschachtelten Menüs und den kleinen Displays ein graus sind und mir bei Yamaha TF-1 zu viele Hardware Buttons/Encoder fehlen (da hab ich lieber ein 01V96).


    Kenne jetzt deine Aufträge nicht genau, aber je nach Job ist das Klacken der TF-1 Tasten... sagen wir mal unvorteilhaft. Dafür haben sie im Vergleich zu A&H einen definierteren Druckpunkt.

    Am Ende des Tages alles Geschmackssache, aber ich kam mir schon mal sehr blöd vor als ich im Gottesdienst den rauschenden Gitarrenkanal beim Gebet mutete und sich alles zu mir umdrehte... hängt halt total davon ab wo und wie man es einsetzt.

    freier Tontechniker & Eventplaner, auch Tätig im Vertrieb - hier aber rein privat unterwegs

  • Und was ich bisher z.B. über die Preamps und EQ des Impacts gehört habe, war eigentlich überwiegend positiv… aber ist natürlich auch viel Subjektivität dabei.

    als user beider mischgeräte darf ich dazu sagen: mach dir keine sorgen, das SQ leistet sich im vergleich keinerlei blöße.

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • Das QSC hatte ich bisher nicht auf dem Zettel, das sieht auch wie ein Spielzeug aus, aber da werde ich nochmal ein bisschen Recherche betreiben. Ein Manko ist schon mal, dass es keine Dante-Karte dafür gibt, und das 32x32-USB-Audiointerface gibt’s nur bei dem 30 Pro.

    Du kannst zwar keine externe DAW ranhängen, aber der Einzeltrack- und Summenmitschnitt ist auch mit dem 8er und 16er Touchmix kein Problem. Ich nutze dafür eine kleine USB-SSD.