"Beam Steering" PA Systeme

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    Während ich Array Processing für durchaus sinnvoll halte (d&b ArrayProcessing, Martin MLA, oder auch EASE Focus + FIR Maker), habe ich persönlich bisher noch kein Beam Steering System gehört, das mir klanglich gefallen hat. Klang für mich immer flach, leblos und kraftlos. Ob das mit der Technologie selbst zu tun hat oder an anderen Faktoren liegt, darüber kann man nur spekulieren. Ein System voller künstlicher Interferenzen erscheint jedenfalls im Widerspruch zu hoher Impulstreue zu stehen...

    Das scheint ja die Philosophie von Krampera (KV2) zu bestätigen. https://www.kv2audio.com/de/technologie.html Das oben angesprochen Beamsteering beim VHD scheint allerdings dann nicht wirklich logisch.

  • Die obere Zeichnung zeigt zwei Dinge sehr eindrücklich:


    Einmal einen der Lieblingstricks von Demagogen, das gezielte Weglassen von Information, (hier ganz platt das Fehlen von Pegelverhältnissen im Bezug zur Frequenz) welches Unsinniges sofort plausibel erscheinen lässt.


    Zum anderen wie wenig Physik auch nach zwanzig Jahren Vertikalarrays bei manchen Boxenbauern und Beschallern tatsächlich angekommen ist ...:rolleyes:

  • guma: könntest du das bitte noch ein wenig konkretisieren? Ich nehme an, dass du zum einen darauf anspielst, dass in der Grafik die Bündelung der Systeme ignoriert wird, so dass die Zuhörer eben nicht eine Vielzahl von Quellen hören (abhängig von der Frequenz/Treiberanordnung - bei den obersten Frequenzen ist da ja die Baugrösse der Treiber ein Problem).


    Wie meinst du das mit den Pegelberhältnissen und der Frequenz?

    Der Ton macht die Musik.

  • Naja, jedenfalls wird nicht deutlich, daß man sich mit Linearrays ja quasi "einen" grossen Lautsprecher zusammenbaut. Allerdings klingen die KV2-Sachen bei sehr hoher Effizienz doch etwas zu gut, als daß man Krampera hier ernsthaft Physikferne unterstellen könnte. Die Grafik ist ja von dessen oben verlinkter Seite.


    Ich kann mir vorstellen, daß Guma hier auf eventuelle Interferenzen/Phasen in Pegelabsenz anspielt, was diese ja dann weit weniger kritisch wirken lässt. Also so ähnlich wie bei den Grafischen Absenz-EQ's.

  • Bei einen korrekt konstruierten Line Array hört der Zuhörer immer nur einen kleinen Ausschnitt des Arrays - und nicht, wie in der Grafik suggeriert wird, alle Quellen auf einmal (und gleich laut). Das ist das eine.


    Das andere ist, dass die Grafik die Existenz von Kohärenz negiert, und überhaupt sehr wenig Verständnis davon aufzeigt, wie Schallwellen sich neben Begrenzungsflächen ausbreiten.


    Im Idealfall funktioniert so ein Array wie ein einziger großer Lautsprecher. In der Praxis gelingt das auch über ein sehr breites Frequenzspektrum zumindest in der Hauptabstrahlrichtung sehr gut. Sonst würde diese Produktgattung auch nicht eine solche Verbreitung erlangt haben, und sich ihre definitionsgemäßen Eigenschaften und Vorzüge nicht einwandfrei experimentell nachweisen lassen.


    Wie ich eingangs erwähnte stehen für mich Beam Steering und Array Processing daher diametral auseinander. Beam Steering stört oder vernichtet gezielt Kohärenz zur Beeinflussung der Abstrahlung. Curved Arrays beeinflussen die Abstrahlung mechanisch. Array Processing dient dann auch nicht der Abstrahlungsbeeinflussung, sondern der Glättung des Frequenzgangs auf der "Empfängeroberfläche". Idealerweise ohne Beeinflussung der Zeit (Phase... Kohärenz).

  • Die Produkte klingen ohne Zweifel sehr gut. Aber er hat eine sagen wir mal recht spezielle, sehr puristische aber auch teilweise naive Sicht auf viele Dinge. Ob er das selbst glaubt was da in der Grafik gezeigt wird, oder ob das seine Marketingabteilung verzapft hat, schwer zu sagen... Aber auch das ganze "super analog" und "MHz Sampling" ... geht schon ganz schön derbe in Richtung Hi-Fi Esotherik.