Monitormix mit 2 Mischpulten

  • Hallo


    ich habe demnächst ein Konzert zu betreuen, bei dem ein Monitormischpult angefordert wurde. Für mich ist es komplettes Neuland. Unser Hauseigenes Yamaha CL5 mit Rio32 wird durch ein zweites CL5 ergänzt. HA Sharing, Pult ID und Gain Compensation dürften klar sein. Ich habe mir bereits ein Youtube Video angeschaut und habe noch ein paar Fragen:


    - wie werden die Mischpulte miteinander verbunden - mit einem Switch oder direkt übers Dante Protokoll?

    - kann man die Kanal EQs vom FOH Pult übernehmen oder müssen die neu eingestellt werden?


    Gibt es sonst noch irgendwelche Tipps / Tricks, die mir die Arbeit erleichtern?


    Gruß


    Tondreher

    Kaum macht man es richtig schon funktioniert es…

  • Bester tip: wenn das Neuland ist, vergiss das mit dem digitalen anbinden und besorg dir einen analogen Splitter!


    Du hast wenn das wirklich neu ist für dich genug zu tun, da möchtest du nicht noch das ganze Gain Getue dazu haben.


    Zu den konkreten Fragen:


    -Du kannst ohne Switch arbeiten, mit wäre aber besser, es bleibt aber trotzdem eine Verbindung über das Dante Protokoll.

    - du kannst nachdem die EQs am FOH Pult eingestellt sind diese per usb Stick auf das Monitorpult übertragen, die Erfahrung sagt aber das du da eh andere Einstellungen brauchst also mach es lieber neu und unabhängig an beiden Pulten.

    Privater Account mit meiner persönlichen Meinung.

    Sollte es ein Problem mit meiner Neutralität zu einem Thema geben mache ich das im Beitrag kenntlich. :thumbup:

    http://www.noon.ruhr


    Application Support Engineer - HK Audio

  • Gibt es sonst noch irgendwelche Tipps / Tricks, die mir die Arbeit erleichtern?

    Bester tip: wenn das Neuland ist, vergiss das mit dem digitalen anbinden und besorg dir einen analogen Splitter!


    Du hast wenn das wirklich neu ist für dich genug zu tun, da möchtest du nicht noch das ganze Gain Getue dazu haben.

    Mach' es genau so wie von Karel vorgeschlagen. Sollte der/die/das Künstler, der das Monitorpult bestellt hat, auch einen eigenen Monitormann haben, wird er Dir eher dankbar für die Analogsplitlösung sein als umgekehrt sauer weil er kein gain sharing machen darf.

  • Ich würde zu Gain Sharing mit Yamaha auch nur raten, wenn ihr das vorher in aller Ruhe aufbauen und testen könnt. Vor allem, wenn es das erste Mal ist, für euch. Auf der Yamaha homepage gibt es Videos zu dem Thema, die die Grundlagen gut beleuchten.

    Kritisch wird es, wenn mehrere Szenen (unterschiedliche Bands, etc) im Spiel sind. Dann ist höchste Vorsicht geboten, wer wann welche Szene speichert und aufruft. Sonst kommt ihr in der Hektik bei solchen Abläufen total in den Wald.

    Das kann voll in die Hose gehen, trotz vorheriger Absprachen. Ich spreche aus eigener Erfahrung!


    Ein grosses Manko finde ich, dass am Pult immer nur der analoge, oder der digitale Gain zu sehen ist. Das Umschalten in den Preferences ist viel zu umständlich für den normalen Betrieb. Und so hast Du nie echten Überblick über die Gain-Struktur.


    Also ich würde auch zu analogem Split raten, oder eben Gain-Sharing mit viel üben vorher in Ruhe und klarer Personal Struktur.


    Gruß

  • Gibt es sonst noch irgendwelche Tipps / Tricks, die mir die Arbeit erleichtern?

    - nutze Analogsplit

    oder:

    - buche einen Kollegen dazu der sich damit auskennt (frühzeitig, damit ihr das zusammen im Vorfeld durchgehen könnt)

    - Gain-Master am Monitorplatz !! - trotz GainCompensation. Wenn ein Kanal am FoH kurz lauter/leiser wird ist es im Zweifelsfall nicht so schlimm, als wenn plötzlich eine Pfeiforgie losgeht weil Kollege FoH den Arbeitspunkt für seinen PremiumRack-Kompressor optimieren möchte.


    Reist die Band mit eigenem Techniker -> Analogsplit!


    Immer dran denken: Youtube-Tutorials sind toll und informativ, stehen aber - wenn es schief geht - nicht neben dir und retten dir den Ar... ;)

    Freelancer für Audio Beschallung/Recording seit 2003 - Alle Beiträge spiegeln meine persönliche Meinung/Erfahrung als von Herstellern & Vertrieben unabhängiger Tonmensch wieder

  • Danke für die wertvollen Beiträge. Es wird wohl Analogsplit werden. Wir werden zwar einen Tag vorher alles aufbauen und alles testen, aber die Band kommt am Nachmittag vor dem Konzert (mit eigenem Techniker) und da ist wohl keine Zeit für Spielchen und Tests. Zweitens ist das wohl einmalig, dass ein Monitorpult verlangt wird und da werden wir auf Nummer sicher gehen. Übrigens - in der Band ist ein Schlagzeuger von Toto ...

    Kaum macht man es richtig schon funktioniert es…

  • Keine Angst vor großen Namen - je bekannter die Musiker sind, desto entspannter die Arbeit mit denen (ist meine Erfahrung) .

    Auch von mir klarer Tip zum analogen Split (der geht immer!) . Vorher aber festlegen, welches Pult Phantompower für die Kondensatormics gibt - das über Übertrager angeschlossene Pult kann das nicht. Besorgt Euch noch ein gutes Intercom, damit FOH und MON sich auch bei lauten Songs noch verständigen können! Am besten eines mit unübersehbar optischem (nervendem) Call-Signal!


    Solltest Du das Glück haben, eine solch offensichtlich hochklassige Kapelle am FOH mischen zu dürfen, wirst du nie wieder ohne Monitormix arbeiten wollen!


    Solltest Du den Monitor mischen sollen (müssen) : Lege Dir unbedingt einen oder zwei Wedges auf den PFL des Monitorpultes! Deine Kopfhörer laufen ja trotzdem mit - du hast aber dann wirklich ein "freieres" Arbeiten, anders kann ich es nicht beschreiben. Auch Monitormixen kann richtig Spaß machen! :thumbup:

  • falls es der herr Philips sein sollte: den habe ich als sehr angenehmen zeitgenossen kennenlernen dürfen. hab ihn zwar nicht gemischt, aber er saß mal ein konzert lang bei mir am FOH und wir haben ein paar sätze miteinander gesprochen. er war sehr interessiert am sound und das hat richtig spaß gemacht. solche musiker mag ich einfach.

    also von meiner seite: viel spaß und viel erfolg!

    beim monitormix kommt. man den musikern viel näher als sonst, nicht nur von der reinen entfernung her betrachtet. es ist einfach eine viel bessere kommunikation während des gigs. bei manchen zeitgenossen wäre man allerdings froh, wenn der abstand wieder etwas größer wäre :)

    über die frage, mit welcher philosophie an diese aufgabe herangeht, könnte man noch so einige worte verlieren. da gibt es die verschiedensten ansichten. ich empfehle hier nur eines: möglichst wenig kompression in den kanälen ;)

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • Ja, es sind Simon Phillips & Bill Evans mit dem Projekt Zen Amadeus. Wie gesagt, kommen die mit eigenem FOH Techniker, wir machen den Monitorsound.


    Es stimmt, der überwiegende Teil der Musiker in dieser Liga sind nette, unkomplizierte Zeitgenossen, ab und zu schwindelt sich ein schwarzes Schaf dazwischen, das unsereinem aber nicht die Freude an der Arbeit trüben sollte. :)

    Kaum macht man es richtig schon funktioniert es…

  • Ich hoffe, Du machst Deinen Job genau so gut wie die beiden:!:


    Ich dagegen würde eher die Finger davon lassen. Der mitreisende FOH Mann wird kaum begeistert sein, wenn der geforderte "erfahrene Monitormann" sich als kompletter Anfänger ohne jede Ahnung herausstellt ... das würde ich mir nicht antun.

  • 1. Kurz

    Du meinst deswegen sind auch alle der Meinung, man könnte hier in ein paar Sätzen ohne Probleme erklären, wie man Veranstaltungen positiv und erfolgreich durchführt ... wenn ich mal gewusst hätte, daß man das alles mit 2-3 kurzen Fragen im PA Forum lernen kann, das hätte mir viel Stress erspart ... ;)

  • Hi hi, den Herrn S. P. kenne ich noch aus der Zeit, in der ein drittes (Monitor-) Pult für ihn allein Standard war, welches er auch selbst von seiner Position hinter den Drums aus bediente. Wenn dabei dann irgendwas nicht so tat wie es sollte konnte er allerdings auch mal ziemlich unentspannt sein. Aber gut – wir waren alle mal jung.

    Außerdem hat er Ohren wie ein Luchs; ich habe noch nie ein dermaßen perfekt gestimmtes Schlagzeug erlebt. Rechne damit, dass du (zumindest was seine Kanäle anbetrifft) striktes EQ- Verbot bekommst. ^^

    "Okay. Wir machen das mit den Fähnchen."

  • Na ja, auch ich habe als (aus heutiger Warte betrachtet) unerfahrener Jungspund Monitormix für bekannte Künstler gemacht. Und es hat immer sehr gut geklappt, aber da hatte ich das halt auch vorher schon ca. 10-20mal für nicht so bekannte Bands gemacht. Und das war damals noch mit weniger Fallstricken als man bei zwei gekoppelten CL5 hat. Bei der Art der gestellten Fragen würde ich auch eher raten; jemanden erfahrenen dazu nehmen und die Gelegneheit zum lernen nutzen...


    viele Grüße,


    C.

  • Man kann nur lernen, wenn man auch mal etwas wagt. Klar könnte der Tondreher sich Unterstützung holen, welche ihm Schritt für Schritt den Weg ebnet, dabei lernt er halt nicht viel (abhängig vom pädagogischen Geschick des Helfers).


    Ich wünsche viel Erfolg und gutes Gelingen!

    Der Ton macht die Musik.