Schwanenhals Mikrofon

  • Hallo zusammen,

    gibt es eine Möglichkeit ein Schwanenhalsmikrofon mit 48V drahtlos zu übertragen? Also über eine Funkstrecke zu führen? Das Signal wird vermutlich kein Problem sein, aber die 48V zu erzeugen oder?

  • Aufstecksender wie der Sennheiser SKP 500 G4 haben 48V Phantomspeisung, wenn man einen normalen Tischsockel und ein kurzes XLR Kabel hernimmt kann man einen solchen auch gut im Rednerpult verstecken.

  • Es kommt halt auf das Mikrofon an. Die eigentliche Kapsel braucht ja keine 48V Phantom, sondern 8V plug in Power. Das liefert jeder Taschensender.

    Ich hab einfach den Verstärker im XLR Stecker ausgebaut und die Kapsel direkt an den Sender angeschlossen.

    Für die Modularen Schwanenhals Systeme kann man sich theoretisch einfach einen passenden Adapter bauen.

  • Audio-technica System 10 - da gibt es "Funkfüße". Funktionieren nach meiner Erfahrung sehr zuverlässig. https://eu.audio-technica.com/…s/System-10-Pro/ATW-T1007

    jepp, die benutze ich auch.

    sogar für mein messsystem ;)



    bevor es die gab habe ich mir anderweitig beholfen. es gibt im zubehörhandel 48V speiseteile, die mit batterie arbeiten. die hängt man einfach zwischen mikrofon und sender, schon hat sich das problem erledigt. im rednerpult sollte man sowas recht einfach unterbringen können.

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

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  • Nein, ich benutze die Schwanenhalse von Audio Technica U857QU.

    Mir ging es darum bei größeren Strecken auf das Kabel zu verzichten und die Möglichkeit es an einen Taschensender zu koppeln :)

    Das Sennheiser SKP gibt es ja leider nicht für 1G8 oder?

  • dito.

    die U857 benutze ich nun schon seit 20 jahren in allen möglichen diskussionen und konferenzräumen, das sind wirklich erstklassige schallwandler die der hochklassigen konkurrenz in nichts nachstehen.

    und dazu passt der tischsender T1007 aus dem System10 wirklich perfekt, das habe ich selbst genau so in benutzung.

    deshalb hiermit auch meine empfehlung zu dieser lösung ;)

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • Nachtrag: Ich behauptete an anderer Stelle, daß es die U857QL nicht mehr gäbe: Das war falsch, habe mich gerade wieder mit solchen bevorratet. Und diese Teile sind wirklich geil! Das System 10 arbeitet meines Wissens übrigens ohne Compander.....muss man ja auch erst einmal hinbekommen. Nun soll das hier nicht zur reinen Werbeshow verkommen - auch andere Mütter haben schöne Töchter. Ich empfehle aber nur, was ich selbst kenne und oben genannte Mics halten meiner Erfahrung nach jedem AB-Vergleich stand.

  • Das System 10 arbeitet meines Wissens übrigens ohne Compander.....muss man ja auch erst einmal hinbekommen.

    dazu möchte ich etwas beitragen:

    hab ja mal funkelektronik gelernt, deshalb kenne ich da ein paar zusammenhänge... also: die companderschaltungen bei den analogen übertragungsstrecken waren nötig, um genügend dynamik über die funkstrecke übertragen zu können. der frequenzhub der FM modulation ist rechtlich leider begrenzt, wodurch solche schaltungstricks nötig wurden. ich will das nicht zu sehr ausschmücken, hab gerade nicht viel zeit.

    aber bei digitalen übertragungsstrecken gibt es diese notwendigkeit nicht mehr, deshalb benötigten digitale funkstrecken einfach keine companderschaltungen.

    und noch was: es gibt durchaus sehr gute und unhörbare companderlösungen! die dafür benötigten bauteile kosten aber geld, weshalb man die nur in den teureren funkstrecken findet. für die günstigen funkstrecken werden sich deshalb die digitalen sendestrecken mit sicherheit durchsetzen.


    ende off topic.

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • Also ADC's und DAC's mit auch nur hinreichendem Dynamikumfang sind jedenfalls bezahlbar so lange noch nicht auf dem Markt. Ich kenne da einige tollkühne Kaskadierungen derer, das hin zu bekommen.

    Die Kompanderschaltungen der etablierten Funkmic-Hersteller arbeiten sämtlichst nahezu unhörbar - je mehr Richtung "Neuheiser", desto unauffälliger. Nervig war allenfalls, daß bei verschiedenen niedrigpreisigen (aber dennoch guten) Segmenten jeweiliger Hersteller (jedenfalls Senni) immer unterschiedliche Kompander verwendet worden sind - die Kompatibilität damit nicht gegeben war. Mir ist mehrfach passiert, daß ein(e) Künstler(in) sein (Ihr/es) totgerotztes oder mehrfach heruntergefallenes Mic durch einen Nachfolger einer "höheren Serie" ("Hat doch die selbe Frequenz, geht doch, ist doch zu hören!") ersetzt hat. Da kommt man am FOH echt in's Grübeln, es geht aber es klingt...merkwürdig. Versucht das mal selbst! System10 und System10 pro arbeiten jedenfalls vorbildlich zusammen. Das fand ich erfreulich. Ich vermute, das wird bei den anderen Herstellern ähnlich sein.

  • die dynamikinformation im analogen FM funksignal steckt im frequenzhub, also dem bereich wie weit sich die reale sendefrequenz vom "mittelpunkt" entfernen darf. dieser frequenzhub ist bei FM begrenzt auf +/-75kHz. je weiter die sendefrequenz von der nominalen sendefrequenz entfernt ist, desto lauter ist das signal.

    das problem dabei: die begrenzung auf 75kHz hub kommt aus der radiotechnik, für die ein geringerer dynamikumfang ausreichend ist (vor allem seit es geräte wie den optimod gibt ;) ) als für unsere bedürfnisse. aus diesem grund wurden zur dynamiksteigerung die kompandertechniken benutzt, die man ja bereits zu zeiten der kassettenrecorder aus den selben gründen entwickelt hatte. da gab es ja nicht nur "Dolby B", sondern auch viel bessere systeme.

    bei der kompandertechnik wird das aufgenommene signal im mikrofonsender komprimiert und im empfänger wieder expandiert (Kompressor/Expander = Kompander). der haken daran: die bauteile in beiden geräten (also sender und empfänger) müssen gut zusammenarbeiten, damit die ursprüngliche dynamik wieder genau hergestellt werden kann. je billiger dabei die sendestrecken sind, desto höher können die unterschiede in den bauteilen ausfallen (toleranz), und damit auch die abweichungen von gerät zu gerät.

    selektierte bauteile kann es aus preisgründen nur in den teueren funkstrecken geben - und mit diesen hochwertigen strecken funktioniert die übertragung ja tatsächlich so gut, dass die digitalen funkstrecken hier keine vorteile mehr bringen.

    bei den günstigen funkstrecken sieht das dagegen ganz anders aus, hier kann die digitaltechnik ihre vorteile wirklich ausspielen und zu einer deutlichen verbesserung der übertragung beitragen. wie eben im System10.

    so meinte ich das. ;)

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

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  • Nervig war allenfalls, daß bei verschiedenen niedrigpreisigen (aber dennoch guten) Segmenten jeweiliger Hersteller (jedenfalls Senni) immer unterschiedliche Kompander verwendet worden sind - die Kompatibilität damit nicht gegeben war.

    Gaaanz früher HiDyn

    Später HiDynPlus (HDP), das von SKM1072 über mehrerer Genarationen EW100 bis SKM5200 benutzt wurde.

    Die ganz neuen EW und SKM2000 arbeiten mit HDX oder im obersten Preisbereich digital.

    Die ersten HDP konnte man auch zu HiDyn downgraden.

    Also soo viele unterschiedliche gab und gibt es bei Sennheiser nicht und ein bisschen Evolution darf doch sein.


    Also ADC's und DAC's mit auch nur hinreichendem Dynamikumfang sind jedenfalls bezahlbar so lange noch nicht auf dem Markt.

    Soweit ich weiß, wird das meistens immer noch so gemacht, dass man zwei verschiedene Gainstufen nutzt und auf zwei ADCs geht. Anders kriegt man den Dynamikumfang nicht rauschfrei abgedeckt. Wenn dem so wäre, gäbe es an Digitalkonsolen sonst auch keinen analogen Gain mehr.

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