Wie weit macht es Sinn…

  • Hallo Musikfreunde,

    wo ich früher als Hobbymusikant mit bekannten Tanzmusikmarken, wie z.B. Dynacord, EV, RCF, Mackie usw. unterwegs war, habe ich es mir ehrlich gesagt immer so vorgestellt, die Leute würden über den Sound der PA staunen, wenn ich mir mal eine PA von den Premiumherstellern leisten kann… wo es dann schon nach einigen Jahren soweit gekommen ist musste ich doch feststellen, dass es den Leuten doch fast immer wichtiger ist, was für Musik gespielt wird und v.a. das es genügend C2H5OH gibt, als über welche PA die Töne kommen… es gibt schon Lobworte, dass es angenehm klingt usw., die Leute haben aber keine Ahnung, dass es deswegen ist, weil die halt Musik pur – ohne Klirr – serviert bekommen. Dass aber jemand kommen würde und es wirklich bewusst bestaunen würde, dann höchstens der eine oder andere Kollege, der auch musiziert, oft ist es aber so, dass sogar Musiker nicht wirklich die Differenz zwischen einen guten und sehr guten PA unterscheiden können… von den so verbreitete sog. DJs schon ganz zu schweigen.

    Persönlich konnte ich Erfahrungen mit KS und Seeburg machen – beide super Hersteller – m.M.n. jeden Euro wert - kommt je nach Geschmack und Anwendung an was da so einem besser zusagt… von Bekannten kenne ich u.a. noch RCF TT, Coda, Voice Acoustics, TW – alles sehr brauchbar und m.M.n. wert das Geld alleine für eigenen Spaß auszugeben – v.a. wenn man Musik als Hobby sieht – auch wenn man es eher vergessen musst, wenn man glaubt man würde deswegen von den Kunden groß gelobt….

    Ich glaube nun, dass es ab einem gewissen Niveau einfach keinen Sinn mehr macht weiter mit Pas zu experimentieren – weil man halt das Rad sowieso nicht neuerfinden wird – verliert nur viel $$ beim Wiederverkauf… es sei den Ihr kennt Marken, wo die Leute bei den Gigs mit offenem Mund herumlaufen?

    BTW. Bei der Hochzeit eines Kollegen bekam ich letztens eine HK Elias um die Ohren gebrüllt, da kam außer der Musik viel Mist rüber… klar gibt es noch viel schlechtere Pas, „schön“ ist aber sicherlich anders…

    Danke, VG - Krzysztof

  • Der Hauptunterschied zwischen Mittelklasse (RCF, HK, EV, teilweise JBL) und auch kleineren Herstellern wie Voice Acoustics, harmonic design, Ritterbusch, etc. ist nicht wirklich die Qualität der Wiedergabe, sondern mehr das ineinander verzahnte Systemdenken, Service, Support, Zumietbarkeit und allgemeine Akzeptanz, wenn es um ridergebundene Aufträge geht.


    Einen klanglichen Unterschied wird man wirklich nur im direkten A/B Vergleich hören. Ob da nun etwas von d&b, L'Acoustics oder Meyersound im Vergleich zu RCF, Seeburg, harmonic design (immer in derselben Klasse wohlgemerkt) tönt ist wenn nur marginal und fällt keinem Zuschauer wirklich auf.


    Ich finde auch, dass die Anlage/Marke nicht wirklich den Ausschlag gibt, sonern eher der Systemtech/Bediener/Mischer, denn die Hauptfehlerquelle sitzt meist an den Knöppen und steckt nicht im Material.


    Ich bin schon öfters auf diversen Stadtfesten und anderen VAs Zeuge geworden, dass da amtliches Material steht (Meyersound, Seeburg, d&B, TW Audio) und es sich dennoch grottig angehört hat. Wenn man die Kisten ohne Sinn und Verstand bedient oder bessr nicht bedienen kann, dann kommt auch mit dem besten Material nur Grüze raus.

    Anders kann ein guter Tech auch aus einer mittelmässigen bis Plaste PA noch was rausholen oder zumindest Schadensbegrenzung betreiben.


    Wie du schon erwähnt hast: Dem gemeinen Zuschauer ist der Klang vollkommen Hupe, wenn nur die richtigen Stücke gespielt werden und vor allem genügend Bier, Wein und Grillwürstchen vorhanden sind. Das ist nun mal leider so und von dieser Warte aus betrachtet sollten solche VAs dann auch nur mit Mittelklasse Material und darunter bestritten werden, denn nur und nur dann rechnet sich das und ist wirtschaftlich für den Dienstleister. Allerdings kneift einen dann ab und an der Ausfall diverses Kisten, da eben das Material dann eben oft auf Kante genäht ist.


    Wenn man das als Hobby betreibt...

    Naja, der geneigte Hobbymusiker wird sicher bestrebt sein, das für ihn beste Instrument auszuwählen und zu spielen. Gitarren im Wert von über 5k€ und deutlich mehr sind oftmals gegeben. Geld für ne PA ist da dann vollkommen unwichtig und so mancher Hobbymusiker sieht es dann auch nicht ein dem Dienstleister, welcher das ja Hauptberuflich macht, Geld zu bezahlen für eine ordentlich PA. Man hat ja sein Instrument nebst Verstärker und alles ist gut. Ich hoffe du verstehst was ich meine.


    Ansonsten versteh' ich nicht ganz was das ganze soll, denn das haben wir sicherlich schon tausendmal durchgekaut. Die Sinnfrage lässt sich pauschal nicht klären. Warum kauft sich der Familienpapa ne E-Klasse mit dickem V8 drin obwohl es doch auch ein kleiner 2 L Motor tun würde.

    Laut heisst nicht immer gleich gut und toll und wer schreit ist meist im Unrecht.

  • Und was auch noch ein Unterschied zwischen JBL / EV / HK / Dynacord / RCF... auf der einen Seite und LAcoustics, D&B,...auf der anderen Seite ist; bei den Erstgenannten ist die Bandbreite der Qualität sehr groß, da gibts -zig unterschiedliche Serien, von Party-Klasse bis zu Material, was im großen und ganzen gleichwertig mit den ganz teuren ist. Und die billigen Serien sind teilweise so, dass man sich echt fragt, warum sich z.B. eine Firma wie JBL mit so etwas den Ruf kapuut macht .Bei den zweitgenannten gibt es nur die Oberklasse. Und das bringt halt auch deutliche Unterschiede in der Akzeptanz mit sich.


    viele Grüße,


    C.

  • Aber was auch sicher ist, ab einer gewissen "Mindestqualität" liegt es vor allem;


    a) an der Person, die an den Knöpfen dreht

    b) an der Quelle der Darbietung

    c) an den Räumlichkeiten

    d) an der Aufstellung des Materials


    (Reihenfolge beliebig).


    viele Grüße,


    C.

  • Den thread hätte ich schreiben können...

    Ich begreife es auch nicht wirklich... Vielen ist es es, wenn man fragt, egal und unwichtig...


    ABER!


    ...mir ist auch aufgefallen, das es doch einen großen Unterschied im unbewussten gibt.

    Zwei Beispiele:

    Zur Einweihung eines Restaurants mit Saal gab es ein Konzert einer wirklich guten Band, ich machte den Sound und Mix mit meiner Anlage (im wichtigem Bereich bell Audio, und etwas Selbstbau):

    Die Kids mit ihren Handys :Boa! hamma Band! ihr müsst sofort herkommen! Der Laden war sehr schnell Proppe voll! Ca. 1 Jahr später : gleiche Band, Anlage von Tinnitus und Söhne (billigste Hörner) und gemischt von einem bekannten... Laut? Ja... Klang? Definitiv nein! Der Laden wurde immer leerer... Nun kommt der Witz: Ich war der Band 100€zu teuer...


    Meine Anlage stand zur Miete in einer Disco. Von Zeit zu Zeit gab es auch fremdmieter der Disco, einer von denen brachte sein Audio Problem mit, eine riesige Wand von Boxen, mehr als das doppelte meiner Anlage. Von Klang war nicht zu reden. Über das Mischpult konnte ich beide Anlagen anschließen, meine war lauter und klang wesentlich besser, im Bass hatte er minimal mehr. Nun kommts:

    Während des Abends hatte ich auf meine Anlage mal gewechselt, um zu zeigen was geht und es kam schnell merklich mehr Stimmung auf. Das ließ sich auch wiederholen.

    Das sah der Veranstalter schon, aber meinen Kram wollte er dennoch nicht mieten...


    Selten wird es geschätzt, aber immerhin selten! :

    Ich glaube das es dennoch lohnt!

  • Es gibt durchaus Leute die guten Sound bemerken. Wie dieser zustande komt ist erstmal zweitrangig. Es gibt noch mehr Leute, die schlechten Sound bemerken. Kommt natürlich auch auf den Anlass der musikalischen Präsentation an.

    Ich habe mir gute Boxen gekauft weil sie mir das Leben leichter machen und weil sich die Chance dazu ergeben hat.

    Abgesehen davon haben die bei mir einen gewissen Habenwill-Reflex ausgelöst.8)

  • Dyna & HK haben nebst der MI Division, die über den Musikalienhandel vertrieben werden, eben auch die Concert Pro Sound Abteilung.


    Dyna Cobra bzw. HK Cohedra sind dann Pro Audio, HK Elias bzw. Dyna XA fallen noch unter MI.


    Wenn das unterdimensioniert ist & bis an die Grenzen belastet wird, klingt das nicht mehr so schön.


    Ich habe auch eher Mittelklasse mit KME Sound, die großen Pano Systeme & Hybride sind dann schon eine Nr. größer.


    Dort aber auch Systemamps mit DA 230, DA 428. Evtl. auch Poolgedanke

  • Jawoll, viele Aspekte und Gedanken hier hätten genauso von mir sein können ^^


    Selten wird es geschätzt, aber immerhin selten! :

    Ich glaube das es dennoch lohnt!

    So isses, und auch wie floger sehr schön schreibt.

    Mehr Leute merken, dass irgendwas nicht ideal ist - dass es super und rund ist, merken (aktiv) weniger...

    Dennoch hat man ja seinen Anspruch und möchte auch für den eigenen Spass an der Sache das möglichst beste rausholen. Gefällts mir klanglich, bin ich recht zuversichtlich, dass andere auch ihren Spaß haben.

    Was mir schon öfters passiert ist und ich immer wieder total witzig finde (ist aber auch Klientel-abhängig; ideal sind reine Hifihörer und Budgetfetengänger...):

    Wenn sich Gäste fragen, warum das denn

    a) leise, z.B. während der Essen-und-Quatschen-Phase dennoch so klar und präsent sein kann, dass man sich ungestört unterhalten und ganz nebenbei gut und schön die Musik hört, ohne die Ohren spitzen zu müssen - einfach weil sie matschfrei übertragen wird

    b) laut immer noch schön klingt und sich (mangels Klirr) gar nicht sooo laut anfühlt "wie sonst"

    In beiden Fällen denke ich mir oft ein kreisrundes Grinsen - und habe dabei noch nicht einmal ansatzweise Oberklassematerial am Start. Ist "nur" vernünftige Mittelklasse im Selbstbau, aber eben klanglich gescheites Zeug.


    Aber schön ist immer, wenn ich mein Ziel mit gutem Klang erreiche und ich freue mich dabei besonders für jeden einzelnen, dem auffällt, das es gut klingt (und wenn das bei einigen mangels besseren Wissens auch einfach nur klarer, weniger anstrengend, nicht so matschig oder sonst was heißt...)