Akustische Rückkopplung im Bassbereich

  • Hallo zusammen !!! habe wieder mal ein kleines Problemchen zu lösen und könnte eure Hilfe gebrauchen. Habe jetzt schon mehrmals auf nem Anhänger zum Karnevals Umzug die Beschallung mit meiner Anlage gemacht , zum Einsatz kommen da 4 Stück Tops von K&F und 8 Hybrid Bässe , die Bässe werden je 4 Stück links und rechts gestellt also praktisch mit dem Rücken zueinander, Mein Problem : auf dem Anhänger Bass ohne Ende , einfach zu viel auch wenn sich die Mädels auf m Anhänger gefreut haben war s für mich nicht befriedigend , ging tief und laut aber im Außenbereich war nicht wirklich viel Bass , wenn die Bässe in eine Richtung stehen sieht die Sache wieder gut aus. Mein Ziel : möchte den Bass gern auf der Straße haben und nicht auf dem Anhänger . Cardioid kommt für meine zwecke auch nicht so in Frage , kann man das eventuell mit Delay oder anders lösen ? Gruß Frank

    Einmal editiert, zuletzt von frank33oo ()

  • Um mal die Begrifflichkeiten zu klären: Du hast keine Rückkopplung, richtig?


    Mittig zwischen zwei Bass-Stacks ist immer der meiste Bass, auch wenn das hinter den Boxen ist.

    Cardioid kommt für meine zwecke auch nicht so in Frage ,

    Warum nicht? Das scheint mir am Zielführendsten. Wobei das bei deinem Aufbau wohl nicht mit Standardpresets geht.

    Eine Zeichnung könnte helfen.

  • Ein Anhänger, 4 Bässe spielen auch die eine Seite, 4 auf die andere - Rücken an Rücken wie du schreibst. Jop, das wird so nicht funktionieren. Vielleicht lässt sich das Problem lösen wenn du mal bei einer Seite die Polarität veränderst.

    Bass wirds trotzdem geben auf dem Anhänger, dafür auch rundherum!

  • Wenn du die Kisten Rücken an Rücken stellst, ist das im Prinzip eine Cardioid Aufstellung, wenn auch nicht abgestimmt. (Delay, Pegel, Invertieren). Das Ergebnis kennst du.

    Stell sie in eine Richtung und habe Spass.

  • In Anbetracht der Nutzung während eines Karnevalumzugs finde ich eigentlich auch das Verpolen einer Seite sinnvoller. Es wird auf dem Wagen zwischen den Subs deutlich leiser. Zudem läge die Nullebene dann in Fahrtrichtung, so dass auch die Wagen davor und danach weniger Bassanteile abbekommen, die haben ja u.U. auch wieder Musik. Aufgrund der Straßenbreiten bzw. bis zu Häusern als erster schallharten Reflektionsfläche sollte die Bass-Abstrahlung als Dipol für die Zuschauer auf beiden Seiten keine größeren Einschränkungen mit sich bringen.

  • 8 Bässe in solcher Konstellation aufgestellt , mit dem (phasenmässig) gleichen Signal ,

    sind eine gemeinsame Schallquelle mit praktisch Halbkugelcharakteristik .

    Wenn man dann dann noch direkt auf dieser Schallquelle "sitzt" ,

    bekommt man zwangsläufig den meisten Pegel ab .

    Eine Richtwirkung zu beiden Seiten des Hängers durch delayen zu erzeugen wird schwierig ,

    da immer alle Bässe zu dicht beieinanderstehen .

    Tommy und Annika ; "Der Sturm wird immer stärker Pippi"


    Pippi Langstrumpf ; "Macht nichts . Ich auch"


    Astrid Lindgren

  • Das wäre der Ist Zustand, wenn man stumpf 4 Bässe (in diesem Fall 4x HP650 - entspricht also 8 Einzelbässen) je an die Längsseite stellt und die Abstrahlung nach aussen richtet.

    Lücken zwischen den Bässen jeweils 1,5m (Mittenabstand der Kiste), Abstand zwischen den beiden Bassarrays 3m. Simulation für 80 Hz.

    (Bild 1)


    In der Mitte hat man das maximale Brett, wie nicht anders zu erwarten. Die Abstrahlung selbst nach aussen erfolgt allerdings gut gerichtet.


    Nun drehen wir die Phase eines Arrays, dann sieht das so aus (Bild 2).


    Wie zu erwarten entschärft sich der Pegel zwischen den beiden Arrays und nach aussen bleibt die Abstrahlung gerichtet. Allerdings büßt man auch ordentlich an Pegel und damit Reichweite ein. Das muss aber nicht negativ sein.


    Bauen wir mal je ein CSA pro Array, dann kommt das dabei raus (Bild 3).


    Einer der Bässe pro Array strahlt dann nach hinten, wird in der Phase gedreht und entsprechend seiner mechanischen Tiefe verzögert.

    Die beiden Arrays dann wieder zueinander in der Phase drehen.

    Auch wird wieder in der Mitte, zwischen den Arrays der Pegel reduziert und man erhält nach aussen eine deutlich breitere Abstrahlung.


    Man möge es sich nun selbst aussuchen und kann weitere Simulationen bemühen. Je nach Endstufenkanälen und Prozessorleistung ist dann das eine oder andere aufwändiger. Die Phase einfach drehen wäre das einfachste, da das ja auch mittels Adapterstecker direkt und ohne weiteren Aufwand gelöst werden könnte.


    Das ganze ist allerdings weder trivial noch adäaquat auf so engem Raum zu lösen, da wie schon hp erwähnte: Die Bässe stehen hierfür zu eng zusammen.


    Was helfen könnte, aber recht aufwändig wäre, ist ein EFA auf beiden Seiten nach aussen gerichtet. Dies setzt aber entsprechend Raum voraus, um das entsprechend zu stellen.

    Laut heisst nicht immer gleich gut und toll und wer schreit ist meist im Unrecht.

    Einmal editiert, zuletzt von yamaha4711 ()

  • Wie meinst du das "in Phase"?

    Bei dem stumpfen hinstellen ist ja so gesehen jeweils alles in Phase für die jeweilige Seite.

    In der nächsten Simulation wurde ja nur das gegenüberliegende Array in der Phase gedreht. Damit sollte ja schon die erste der beiden Simulationsgruppen erledigt sein.


    Hier dann das CSA "in Phase"



    Zusätzliche dazu habe ich mal noch ein EFA in zwei Variationen simuliert:

    EFA gedreht, d.h. die hintere Reihe wird in der Phase gedreht, der Abstand entspricht Lambda/4 der oberen Grenzfrequenz (hier 80 Hz) und so wird das dann auch zueinander verzögert. Geht aber wirklich nur mit zwei Reihen.

    Die beiden Arrays dann wieder zueinander in der Phase gedreht.



    Dann noch ein klassisches EFA und auch wieder zueinander in der Phase gedreht


    Also das gedrehte EFA macht den Job am besten. Das deckt sich auch mit meiner Praxiserfahrung. Allerdings gehen bei dieser speziellen Art von EFA eben max. 2 Reihen und man braucht eben Platz, wie bei jedem EFA, als auch entsprechend Endstufenkanäle und DSP Power.

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  • Das wäre der Ist Zustand, wenn man stumpf 4 Bässe (in diesem Fall 4x HP650 - entspricht also 8 Einzelbässen) je an die Längsseite stellt und die Abstrahlung nach aussen richtet.

    Lücken zwischen den Bässen jeweils 1,5m (Mittenabstand der Kiste), Abstand zwischen den beiden Bassarrays 3m. Simulation für 80 Hz.

    (Bild 1)


    In der Mitte hat man das maximale Brett, wie nicht anders zu erwarten. Die Abstrahlung selbst nach aussen erfolgt allerdings gut gerichtet.

    ...was man ganz anschaulich sieht - egal, was du da baust: irgendwo zwischen den Subs hast du noch "volles Brett". CSA ist in einem ganz schmalen Bereich zwischen den Subs toll.

    Aber: 1. kriegst du auf einem Wagen kaum 3m Pappenabstand zwischen den Re/li Subs hin,

    2. ist der Bereich mit wenig Pegel dementsprechend ~30cm breit - also Ohrabstand,

    3. kommt na noch die 3. & 4. Dimension dazu (Raum & Frequenz).


    Letztendlich darfst du überlegen, welchen Tod du hier stirbst.

    ...hauptberuflicher Sarkastiker.

  • Den Bass auf dem Anhänger wirst du nicht weg bekommen, egal mit welcher Variante. Die Simulationen oben zeigen das sehr gut, die Erfahrung vieler anderer auch.

    Aber ich denke es ist möglich, rund um den Anhänger herum druckvoll und einigermaßen gleichmäßig Bass zu bekommen. Die Frage ist, was du möchtest. Bass nur an der Seite, nur vorn und hinten (wahrscheinlich eher nicht) oder rundherum. Beim Karneval stehen die Leute ja auch nicht ewig weit weg vom Anhänger.

    Wir haben mal ne Variante gebaut, wo wir die Bässe nach unten strahlend, relativ eng beieinander unter

    den Anhänger gehangen haben. Dann kannst du die Bodenkopplung maximal nutzen. Funktioniert im Heimkino genauso (Stichwort Downfire). Das Ergebnis rundherum war wirklich gut und gleichmäßig. Und auf dem Anhänger war auch wieder Platz. Geht halt nicht mit jedem Anhänger und erfordert auch baulichen Aufwand.

  • Das wäre der Ist Zustand, wenn man stumpf 4 Bässe (in diesem Fall 4x HP650 - entspricht also 8 Einzelbässen) je an die Längsseite stellt und die Abstrahlung nach aussen richtet.

    Lücken zwischen den Bässen jeweils 1,5m (Mittenabstand der Kiste), Abstand zwischen den beiden Bassarrays 3m. Simulation für 80 Hz.

    was passiert denn in der Simulation, wenn du die Bässe alle nach innen richtest ?

  • Ich vermute dass dies auch nicht viel anders sein wird, da die Bässe einzeln Kugelstrahler sind und erst im Array richten. Ob nun die Kisten nach innen oder nach aussen strahlen ist meiner bescheidenen Meinung nach einerlei, denn ich möchte ja auf jeden Fall den Schall nach aussen lenken und das eben gerichtet.


    Zudem habe ich jetzt nicht wirklich Lust die Simulation nochmals zusammen zu bauen, Das dürfen gerne andere machen.

    Laut heisst nicht immer gleich gut und toll und wer schreit ist meist im Unrecht.

  • Für weniger Bass auf dem LKW ist das aber natürlich auch kein Konzept

    Kann man so nicht sagen. Wenn man sich nämlich bedenkt, dass bei "B6 nach innen", der Pegel im Zielbereich 12dB höher ist als bei "B6 nach außen", kann man den Basspegel um eben diese 12dB absenken. Das wirkt sich dann sehr wohl auf den Lärm auf dem Wagen aus.


    Die "tight"-Variante taugt hier nichts, weil sie den kompletten abgegebenen Druck auf eine kleine Stelle in der Mitte des Wagens konzentriert und damit der Spitzenpegel in der Mitte unnötig hoch ist. Aber da sich dieser Peak bei der Zahnlücke auf deren ganze Länge verteilt, dürfte man da in der Mitte um ganze 8dB runter kommen.

  • frage:

    muss der LKW unter brücken durch?

    falls nicht, könnte man ja in die höhe bauen und so ein geflogenes bassaray wie bei metallica bauen. 8)

    das ist nämlich direkt untendrunter ziemlich leise. ;)







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    nee loide, das war natürlich ein scherz!

    für LKW über 4m höhe benötigen wir spezielle sondergenehmigungen, z.b. muss die fahrtroute vorher genau mit den behörden abgeklärt werden. evtl. müssen dann auch lichtzeichenanlagen (ampeln) abgebaut werden etc...

    das wird also sicherlich zu teuer.

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang