Wie sicher kann/soll ein Limiter sein?

  • Ich pflegte stehts den Mixer zum Höhepunkt des Abends gegen 0dB auszusteuern.

    Ich möchte jetzt nicht auch noch DJs bashen, aber genau so eine Aussage ist ja auch schon vorsichtig ausgedrückt "seltsam". Was tun, wenn meine PA bei 0 dB auf der Tanzfläche bereits 130 dB bringt, weil sie eben genug Reserven hat?

    Letztendlich hat ein DJ leider die Macht (oder den Fader) für die Lautstärke in der Hand und müsste deswegen Entscheidungen mit der Kompetenz eines Tontechnikers treffen, die er halt sehr oft nicht hat.

    Zu den Limitern: Peak Limiter unterscheiden sich in Ihrer Qualität enorm, weshalb man durchaus durch Wechsel eines Controllers bei etwa gleicher "Gefahr" erheblich mehr aus einer Anlage herausholen kann. Oft deswegen, weil der Limiter A: musikalischer und B: zuverlässiger greift. Ein Negativbeispiel ist der gern genutzte Behringer DCA Controller. Aus Budgetgründen sicher ein zu rechtfertigendes Gerät, das aber hier keine Stärke ausspielt.

    Somit kann man durchaus Anlagen durch bessere Limiter auch sicherer machen. Ich möchte sogar behaupten, mit ganz speziellen Controllern, wie z.B. der von Linea Research, sogar nahezu unzerstörbar, wenn man auf ca. 2 dB Maximalpegel verzichten kann. Das könnte man sogar noch einer Systemendstufe noch vorschalten. Dann kann man aber logischerweise auch die Idiotenbremse kaufen.


    Viele Grüße

    Tobias

  • @ Tobias: In der Schweiz ist es ja so, dass der maximale Schalldruck per Verordnung definiert ist. Das ist zwischen 93 bis 100dB, je nach Bewilligung und Auflagen, die damit verknüpft sind.


    Da finde ich es logisch, wenn der Tontechniker dafür sorgt, dass ich mit 0dB am DJ-Mixer den Grenzwert erreiche. Wenn ich dann bei 0dB 130dB erreiche, hat jemand seinen Job nicht verstanden.


    Ein DJ ist nicht mit dem Tontechniker zu vergleichen, sondern mit einem Musiker. Der Musiker ist am Ende auch nicht für den Schalldruck det PA verantwortlich.


    Ich bin mit allen Konsequenzen für den DJ einverstanden, wenn er das Pult überfährt. Aber bei 0dB am DJ-Mixer sollte der erlaubte Maximalpegel erreicht sein. Alles andere ist vergleichbar mit dem Gitarristen, der immer wieder den Amp lauter macht.

    Der Ton macht die Musik.

  • Da finde ich es logisch, wenn der Tontechniker dafür sorgt, dass ich mit 0dB am DJ-Mixer den Grenzwert erreiche.

    0dB was?

    0dBFS? 0dBu? Nominalpegel = +4dBu? Oder doch -10dBV? Oder gar +6dBu?

    Die legalen Grenzwete sind A-Gewertet, also Frequenzabhängig. Das passt dann schon gar nicht mehr zu irgendwelchen flackernden Lämpchen am Pult. Ganz abgesehen von den zeitlichen Konstanten die mit einbezogen werden müssen.

  • 0dB was?

    0dBFS? 0dBu? Nominalpegel = +4dBu? Oder doch -10dBV? Oder gar +6dBu?

    Die legalen Grenzwete sind A-Gewertet, also Frequenzabhängig. Das passt dann schon gar nicht mehr zu irgendwelchen flackernden Lämpchen am Pult. Ganz abgesehen von den zeitlichen Konstanten die mit einbezogen werden müssen.

    Das kann mir doch als DJ in diesem Moment völlig egal sein. Das Pult steht dort, der Techniker hat das eingerichtet.

    Ich spiele Musik und fahre maximal 0dB am DJ-Mixer, der Rest ist Sache des Technikers. Ausser natürlich, er erklärt mir vorher, wie er das gerne haben möchte - dann mache ich das auch so.


    Als DJ habe ich auch nix mit der dB-Messung zu tun (ganz egal, wie komplex das sein mag). Auch das ist Sache des Technikers vor Ort.



    Anders herum, wie man sich das als DJ vorstellt, wie es optimal wäre:


    - Es steht das dort, was abgemacht wurde

    - Das Zeug ist auf einer guten Höhe positioniert und steht sicher

    - PA und Monitor sind sinnvoll gestellt

    - Es funktioniert alles

    - Es gibt ein "Spare" Gerät, falls mal ein Player aufgibt

    - Man trifft sich eine Stunde, bevor es los geht, richtet sich gemütlich ein, trinkt mit dem Techniker einen Kaffee und bespricht allfällige Spezialitäten des Ladens und eben auch, wie das mit der Lautstärke geregelt wird ("schau mal, hier haben wir das Disyplay. Du darfst da maximal bis XY dB fahren, sonst regelt das System auf XZ dB runter." Manchmal gibt es Einschränkungen ab einer gewissen Zeit. Auch, wie man am Ende aufhört, wird idealerweise kurz abgesprochen ("Ich spiele um XY:XX den letzen Song, danach bitte die FL-Beleuchtung anwerfen"):


    So Zeug halt.


    Innerhalb von "meinem" Spielraum will ich dann die Lautstärke selber reglen und mag es gar nicht, wenn mir dann der Techniker vor Ort reinpfuscht. Ich halte mich konsequent an das Limit und fahre nur bis 0dB. Deshalb gibt es dann auch keinen Grund, mir ins Geschehen einzugreifen.

    Der Ton macht die Musik.

  • Nachtrag: wenn der DJ seinen eigenen Krempel mitbringt, muss man sich eben die 15 Minuten zusätzlich einplanen, damit eben der Techniker mit dem DJ zusammen die Anlage kurz checken kann und ggf. Anpassungen vornimmt, damit der Ausgangspegel des DJ-Mixers passt.


    Diese ganzen Horrorszenarien mit DJs kenne ich nur von absoluten Einzelfällen. In der Regel kann man das in einer Ruhigen Minute vor dem Event klären. Das schnallen bei mir sogar die Teenies an den Kinderdiscos.

    Der Ton macht die Musik.

  • Der DJ kann doch ruhig +21dBu aus dem DJM900 (beispielsweise) schicken - mit einem 20dB PAD beispielsweise sind das dann am FoH Mixer nur noch +1dBu, und als leitender Tonmensch stellt man das vorhandenen System an einem weiteren FoH Pult eh so ein wie man es für geeignet hält. Ob das jetz 90dB SPL, oder 130dB SPL sind ist doch dann egal.

    Und wer Angst vor einem verzerrenden (weil zu hoch gegainten) DJM hat, der kann es doch auch mal mit Vordämpfern in speziellen Cinch Kabeln an den Eingängen vom DJ Mixer versuchen. Funktioniert ebenfalls einwandfrei, auch bei Gain auf Rechtsanschlag.

  • In einem anderen Forum wurde zur Frage von Dämpfungsgliedern bei symmetrischen Signalen berichtet, dass auf Hot und Cold je ein R von 720 Ohm gelegt werden solle; zudem zwischen Hot und Cold einmal 160 Ohm gelegt werden muss. Metallschicht 1/4W, 1% wurde empfohlen.

    Macht dann -20 dB.

    Anscheinend sind 720 Ohm nicht so gut zu bekommen; handelsüblichere 715 tuns wohl ebenso und kommen dann auf 19,95 dB so was...


    Für 10 dB Pad seien zwei Mal 510 Ohm und ein 470er zu nehmen, so schreibt man...

    ;)

    Allerdings sehe ich jetzt erst, dass Du gern die RCA-Leitung bedämpfen magst.

    Dazu hab ich jetzt ad hoc keine konkrete Ansage gefunden...


    Grüße Andy