Anschaffung, neues Line Array ala L-Acoustics Kara

  • Ich habe 2 größenmäßig vergleichbare Systeme von Seeburg (K24/G-Sub) und L-Acoustics (SB18/Arcs Wifo).

    Wenn ich die System im Lager nebeneinander stelle und mit CD vergleiche, sind sie erstaunlich nah beieinander. Wenn ich aber auf einem Job darauf eine Band mische (was ich mit beiden Systemen oft mache) sind die Unterschiede extrem groß. Auf dem L-Acoustics System bekomme ich sehr schnell und problemlos meinen Wunschsound. Auf der K24/G-Sub Kombi habe ich immer Schwierigkeiten einen schönen, unaufdringlichen Vocalsound hinzubekommen. Insgesamt ist man oft den ganzen Abend am Schrauben und nie wirklich glücklich, zumindest nicht, wenn man weiß wie es mit anderen System geht.

    Ich will dir bei deinem Beispiel nicht widersprechen, da ich dazu keine eigene Erfahrung beisteuern kann. Aber ein Induktionsschluss ist hier kein gutes Mittel, um zu bewerten, welcher Hersteller zu bevorzugen ist.

    Dieser Logik folgend wäre beim Vergleich von d&b Q mit d&b Y das Ergebnis, dass d&b besser als d&b ist. :/

    Das ergibt natürlich keinen Sinn. Genau so ist es auch bei vergleichbaren Systemen unterschiedlicher Hersteller: Da wird sich vielleicht eine Mehrheit finden, die ein System klanglich besser findet; es wird aber auch Personen geben, die sich auf andere Bereiche fokussieren und daher eben genau das andere System bevorzugen.


    Wenn man sich ein neues System kaufen will, sollte man am besten ganz nüchtern aufschreiben, welche Jobs damit in den nächsten Jahren bedient werden. Wie oft ist es wichtig, welcher Name auf dem System steht? Wie oft wird der Name entsprechend vergütet? Kann man zusätzliche Einnahmen durch Dry Hire generieren? Was habe ich in einigen Jahren für einen Restwert?

    Je nach Anwendungsprofil weist der projizierte (Neudeutsch) "Return of Investment" bzw. die Rendite deutlich in Richtung einer der Lösungen. Auch die Auslegungsgröße bzw. die Investitionsmenge sollte man dahingehend optimieren: Für zwei Jobs im Jahr 10 Scheiben zusätzlich zu kaufen, wird sich nicht rechnen.

    ich denke auch, dass die Antworten der anderen gut gezeigt haben, dass kategorisch kein hier aufgeführtes System absolut katastrophal ist und man von einem Kauf nur abraten kann. Jeder hat andere Präferenzen, manche Systeme sind einfach in der Summe etwas besser als andere, aber richtiger Müll ist eben auch nicht dabei.

    Eine Anmerkung hätte ich noch, was man bei L-Acoustic, aber auch TW oder Seeburg beachten sollte: Die Zumietbarkeit kann durch Designänderungen (bspw. neue Frontbespannungen oder andere Farben) eingeschränkt werden.

  • Sicher findet man zu jedem Punkt auch Gegenargumente.

    Viele Punkte sind auch nicht für jeden relevant.

    Ein kleinerer Verleiher oder Anwender kann auch mit Seeburg total glücklich sein,

    so lange er nicht den direkten Vergleich im täglichen Umgang hat.

    L-Acoustics hat nicht ohne Grund die Position, die sie derzeit haben.

    Ab einer bestimmte Firmengröße/ Auftragsvolumen kommt man um einen Premiumhersteller nicht mehr herum bzw. man kommt einfach nicht mehr weiter.


    Von den ganzen vielen kleinen Qualitätsunterschieden, habe ich ja auch noch gar nicht angefangen.

    Seeburg:

    Plastefüße an Bässen, so das die Bässe auf glatten Böden anfangen zu wandern

    schlecht haltende Rollenbretter an K24

    schlechte/billige Rollen an den Rollbrettern

    usw.

    L-Acoustics ist da einfach qualitativ viel, viel konsequenter!


    B.t.w. außerdem glaube ich, das die Eingangsfrage sowieso nicht real ist.

    Wer bereit bzw. in der Lage ist die genannte Summe für ein System auszugeben fragt nicht so komisch in einem Forum nach.

  • B.t.w. außerdem glaube ich, das die Eingangsfrage sowieso nicht real ist.

    Wer bereit bzw. in der Lage ist die genannte Summe für ein System auszugeben fragt nicht so komisch in einem Forum nach.

    Das war auch mein erster Gedanke, aber statt Yacht und Kartoffelsalat ist´s doch ein ganz guter Thread geworden.

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    Signatur?

  • Von den ganzen vielen kleinen Qualitätsunterschieden, habe ich ja auch noch gar nicht angefangen.

    Seeburg:

    Plastefüße an Bässen, so das die Bässe auf glatten Böden anfangen zu wandern

    Ahh, das kenne ich auch - vom SB18. Man darf auch durchaus fragen, warum bei diesem Pin 2 an der Speakonbuchse nicht durchkontaktiert ist (hätte das geschadet?), das Anschlussfeld nicht versenkt ist und vorne zwei Metallteile herausstehen, die man (wie bei den schwarzen Kisten aus Deutschland) auch am Rollbrett hätte montieren können.

    Man kann das durchaus als qualitativ konsequent bezeichnen, nicht aber als gute Lösung.


    Wer Fehler sucht, der findet welche. Durchweg bei allen Herstellern.

  • diese meinung teile ich nur zum teil ;)

    natürlich wird niemand in dieser größenordnung eine entscheidung nur anhand von forenbeiträgen tätigen... es sei denn, er wäre schön blöd.


    aber um weitere ideen zu erkunden ist die frage in einem forum sicherlich nicht die schlechteste idee.

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • gehört denn Meyersound heutzutage nicht mehr dazu?


    seit ich fest in einer halle arbeite, geht mir da so langsam ein bisschen der überblick verloren...

    Auch wenn wir hier von Systemen in einer Grössenordnung reden, in die ich nie kommen werde/will, klinke ich mich mal hier ein.

    Finde die Frage zu Meyer interessant, da die seit längerem eine Art Sonderstellung zu haben scheinen (nicht im positiven oder gar negativen Sinne; einfach neutral). Die Marke wird immer im Zusammenhang mit den ganz grossen genannt, scheint aber (zumindest im Südwesten) nicht die Verbreitung zu haben und allgemein wird es weniger diskutiert bzw. sind Informationen dazu verfügbar.

    Woran liegt das? Zu schwer, zu teuer?


    Habe in letzter Zeit viel M'elodie gebraucht gesehen, was hier zur Eingangsfrage passen würde und mich auf die Frage brachte...

    Was machen Bits am liebsten?

    Bus fahren! :D

  • Die Zumietbarkeit wird hier immer als eines der wichtigsten Argumente aufgeführt. Ich frage mich, wie wichtig diese in der Praxis ist? Hole ich mir wirklich einige Elemente eines Linearrays für einen Event? Stelle ich nochmals 4 Subs dazu? Was mache ich jetzt mit dem Amping, Controlling? Wie weiss ich am Ende, welche Kisten dem Kollegen gehören, welche Wheelboards, etc.?


    Ist es nicht einfacher, dann gerade ein grösseres System "en Bloc" zu mieten und sich dahingehend gut zu organisieren? Ist es ein Weltuntergang, wenn Nearfills und Delaylinien von einem anderen Hersteller kommen? Kann die zweite, dritte Bühne nicht auch mit einem anderen Produkt gefahren werden?


    Bei mir ist es eher so, dass ich gewisse Bereiche zumiete und dort gar nicht erst investiere. Das ist für mich wirtschaftlicher (z.B. Video/Projektion, etc.).


    Aber ja, bin gespannt, was die "Grossen" hier dazu für Erfahrungen haben.

    Der Ton macht die Musik.

  • Bei mir ist es eher so, dass ich gewisse Bereiche zumiete und dort gar nicht erst investiere. Das ist für mich wirtschaftlicher (z.B. Video/Projektion, etc.).

    ganz genau so mache ich das auch. ich kann mit meinem hausmaterial beschallungen bis etwa 1000 personen machen, für alles andere leihe ich dann einfach die passende technik.

    es gibt so viele firmen, die das lager voll haben...

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • Ist es nicht einfacher, dann gerade ein grösseres System "en Bloc" zu mieten und sich dahingehend gut zu organisieren?

    Angenommen du machst jetzt ein Festival, für welches du, sagen wir, 10 Schnitz d&b Y pro Seite und 20 Subs inkl. Amping benötigst - also fragst du bei der nächst grösseren Vermietbude deines Vertrauens das Material an.


    Dummerweise haben die allerdings aufgrund 15 weiterer Anfragen für das Wochenende nur noch 8 Tops, 12 Subs und 1/4 des benötigten Ampings im Lager.


    Was ist dir lieber, dass sie dich einfach weiter auf die Suche schicken, damit du beim nächsten vor dem selben Problem stehst, oder wenn sie ihrerseits kurz bei 3-4 Partnerfirmen anrufen und dir dein gewünschtes Set evtl. sogar direkt anliefern?


    Ist es ein Weltuntergang, wenn Nearfills und Delaylinien von einem anderen Hersteller kommen?

    Weltuntergang nicht, aber wenn du innerhalb eines bestimmten Systems arbeitest, vereinfacht es oft die Arbeitsabläufe. Einige Hersteller legen auch Wert darauf, dass die Produkte ihrer Angebotspalette grundsätzlich gleich oder ähnlich klingen, bei der Durchmischung kann man davon weniger ausgehen.
    Gerade wenn du z.B. wenig Zeit für den Aufbau und Einrichtung hast, kannst du so deine Beschallungsabdeckung im Vorfeld simulieren und sogar gröbere klangliche Anpassungen bereits im Büro vornehmen und vor Ort einfach auf die Amps aufspielen. Herstellerübergreifend muss man dann meist etwas mehr schätzen bzw. sich auf seine Erfahrung mit den jeweiligen Produkten verlassen. Auch was z.B. Maximalpegel angeht.

    Freelancer für Audio Beschallung/Recording seit 2003 - Alle Beiträge spiegeln meine persönliche Meinung/Erfahrung als von Herstellern & Vertrieben unabhängiger Tonmensch wieder

  • Ist es ein Weltuntergang, wenn Nearfills und Delaylinien von einem anderen Hersteller kommen?

    Nein, kein Weltuntergang, aber es macht dem Anwender das Leben schwerer.


    Fangen wir mal vorne bei der Planung an...


    Simulation/Prediction:

    Hier gibt es eigentlich keine (Software)Lösung, bei dee man beliebige Hersteller miteinander kombinieren kann. Bei Programmen wie bspw. EASE (Focus) ist es auch sehr unterschiedlich, wie die GLL Files/Balloon Daten erfasst wurden. Es gibt hier leider ein paar Hersteller, da sieht man sehr deutlich, dass bestimmte Dinge nicht gemessen, sondern nur berechnet wurden. Innerhalb einer geschlossenen Welt zu bleiben macht dies also schonmal einfacher und vor allem professionell, da man genau weiß, was man bekommt und nicht mit Schätzungen, Erfahrungen oder VErmutungen plant.


    Handling:

    Wer bei einem Hersteller bleibt, der hat einen bestimmten Workflow. Dieser ist dann gewohnt und geht leicht von der Hand. Hier spart man Zeit und Nachdenken/Überlegen beim richten der Systeme. Spezielle Schnellverbindersysteme, Systemverkabelung, uvm. irgendwann hat man es einfach drin und muss sich nicht umstellen.


    Akustisches einrichten:

    Wenn man z.B. auf Produkte eines Premiumherstellers setzt, der sehr konsequent ist, was seine 'akustische Linie' angeht (nennenswert sind hier z.B. Coda Audio oder auch Meyer Sound), passen kombinierte Lautsprechertypen sehr gut und schnell zusammen. Frequenzberlauf, Phase, aber auch oft vernachlässigte Details wie Power-Compression, THD uvm. matchen einfach und lassen ein System in sich stimmig klingen. Hier spart man viel Zeit beim Einmessen und Entzerren eines Gesamtsystems.


    Bedienung vor und während der Show:

    Bleibt man bei einem Hersteller, kontrolliert man alles mit einer Software und hat immer nur einen Anlaufpunkt um alle erdenklichen Änderungen vorzunehmen. Vorraussetzung ist natürlich eine gute Remote-Control-Software. Dies ist meiner Meinung nach absolute Vorraussetzung um in der A-Liga mitzuspielen.

    Leider gibt es hier noch viele Hersteller, die zwar gut bis super klingende Produkte haben, aber keine Lösung anbieten ihre Systeme gescheit zu tunen. Für den Systemtechniker ein Graus!


    Ein guter Systemer würde größere gemischte Systeme dann nur mit einem weiteres Tool angehen, bspw. Lake Controller, Meyer Sound Galileo, Outline Newton, etc.


    Man sollte also das Gesamtbild betrachten, inkl. Workflow. Ein Beschallungssystem kauft man einmal und hat es dann erstmal und kann/darf/muss damit arbeiten. Wenn man aber bei jedem Einsatz Zeit und Nerven spart, freut man sich erst richtig über seine Investition und erkennt ob diese gut war oder nicht.

  • Es kommt halt sehr darauf an, was man macht:


    Für die klassische 10x8m Stadtfestbühne mit Main, Nearfill und ein paar Delaylautsprecher brauche ich keine hochintegrierte Systemlösung. Da kann man nehmen was einem akustisch und vom Handling am besten in den Kram passt. Einfach innerhalb der Zone nicht durcheinander mischen und alles zueinander passend dimensionieren.

    Erfahrungsgemäss finde ich z.B. bzgl Aufbaugeschwindigkeit für Main 1x DSP plus notwendige Anzahl Amps klar im Vorteil gegenüber Amps mit integrierter DSP - solnge man keine Spielereien innerhalb des Arrays machen will; wenn man viel dezentrale und detailliert vorgeplante Beschallung (z.B. Messe, Sprachbeschallung, Theater mit verschiedenen Ortungen etc.) macht, ist es jedoch ein Graus.


    Lautsprecher-Systemverkabelung finde ich jetzt auch nicht das K.O.-Kriterium, da kann man auch selber passend tätig werden. Da hat ja ein „Premiumhersteller“ mittlerweile eher ein regelrechtes Steckverbinder-Ghetto fabriziert.


    Ist jetzt alles aber nur aus der Sicht „Eigenanwendung“ - im DryHire kann das halt wieder ganz anders aussehen.

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  • Das Labline 2-8 haut schon was weg. Haben wir uns angehört in Schwerte. Schon erstaunlich. Die Referenz Aufnahme stammt wohl von Meyer


    Dazu die Labsub 18 & als 5. Weg dann die Doppel 15" Aktiv


    http://westlab-audio.com/de/pr…e-series/labline-twoeight


    Referenzen u. a. Euroblast


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  • Wenn du das Während der laufenden Diskussion gemacht hättest wäre das auch kein Problem gewesen.

    Aber mehrere ältere Themen durch Deine gezielte Werbung wieder hochzuholen nervt einfach nur.