Empfehlungen & Fragen rund um 3to Transporter?

  • Hallo in die Runde,

    im Frühjahr soll ein größeres Transportfahrzeug angeschafft werden und ich denke das gerade in unserer Branche der 3to Transporter sehr üblich ist.
    Daher bin ich auf Eure geballte Erfahrung gespannt!
    Von der Größe her soll es ähnlich in die Richtung des Ducato L4H2 gehen: Laderaumlänge 2,5-3m, Höhe 1,7m - 2m.

    Die Frage die sich mir als erstes stellt:
    Welches Modell/Hersteller ist auf lange Sicht am vielversprechensten?

    Ich habe Hersteller und Transporter mal aufgelistet:

    • Merzedes Sprinter
    • VW Crafter
    • Fiat Ducato
    • Ford Transit günstig
    • Iveco Daily günstig
    • Renault Master
    • Nissan NV400
    • Peugeot Boxer
    • hyundai h350
    • Citroen Jumper


    Im allgemeinen wird mir der Sprinter am ehesten empfohlen, welcher allerdings aufgrund seiner Beliebtheit auch sehr teurer ist.
    Der Peugeot Boxer soll wohl nur in der Garantiezeit brauchbar sein und anschließend schnellstmöglich abgestoßen werden?! Jedenfalls habe ich da die meisten Negativberichte bezüglich Schäden an Motor und Antriebsstrang gelesen.


    Die zweite Frage - Frontantrieb oder Heckantrieb?
    Gerade im Winter stelle ich mir die Frage was wohl am besten wäre? Aufgrund der Masse der Ladung sollte doch an der Hinterachse die beste Bodehaftung sein oder?



    Die dritte Frage - Gebrauchtkauf, Neukauf oder Leasing?
    In erster Linie favorisiere ich den Gebrauchtkauf eines Fahrzeuges nicht älter als 5 Jahre. Vor dem Neukauf schrecke ich noch etwas zurück, da die Kiste eben massiv abgenutzt wird und somit jeder Kratzer zu schade wäre. Auf der anderen Seite profitiert man erheblich von der Garantie sollten Schäden auftreten.
    Bezüglich dem Leasing habe ich überhaupt keine Erfahrungen. Die Gefahr ist natürlich groß das man nach 4-5 Jahren bei einem Fahrzeugwechsel für sehr viele Schönbheitsfehler (Lackpatzer, Kratzer, Verbrauch der Bezüge) teurer aufkommen darf.

    Wie es denn grundsätzlich Eure Meinung und Erfahrung?

  • Was ist mit Toyota? Ich würde auf jeden Fall einen Japaner wählen.


    Im Schnee ist Frontantrieb oder 4x4 von Vorteil.


    Bei Neu/Gebrauchtkauf ist eine Frage der Philosophie. Ein neues Fahrzeug kann bei gewissen Kunden einen psychologischen Vorteil darstellen.

    Ein guter Gebrauchtwagen hat dafür die derbsten Abschreiber bereits weg.

    Der Ton macht die Musik.

  • ich rate zu Peugeot Boxer, Citrön Jumper, Fiat Ducato (ist eh alles das selbe Fahrzeug)


    - die haben ein ordentliches Packmaß, da kann man entspannt drei standard Transflexen nebeneinander tippen, ohne das die schrägen Seitenwände zum Problem werden.

    - dank Frontantrieb schön niedig hinten im Vergelich zu Sprinter, Iveco und Co.

    - Als Leasing, dann biste auf der sicheren Seite (bzgl. Service, Garantie, etwaige Dieselverbote) und kannst es auch schön abschreiben.

    - Hinten ordentlich ausgebaut und mit Schutz der Radkästen, dazu noch ordentlich fahren, normale Gebrausspuren sind normalerweise im Leasing kein Problem.

    - Gewerblicher Gebrauchtkauf von Fahrzeugen mach glaube ich finanziell betrachtet keinen Sinn. (bin da aber nicht der Experte)

  • Boxer, Ducato und Jumper haben den entscheidenden Vorteil, dass sie innen breiter als 180cm (irrc 186) sind.

    Da in unserer Branche fast alles mindestens 1 60er Maß hat (Cases, Lautsprecher etc...) kriegst Du hier vernünftig 3 Packstücke nebeneinander.

    Sprinter hat nur 176cm, der Iveco Daily hat viel zu schräge Seitenwände und eine zu hohe Ladekante.

    Ansonsten 24Monate leasen, zurückgeben und dann mit dem neuen Modell weiter...

    Kaufen wär mir in Anbetracht von Dieselskandalen und damit einhergehenden Fahrverboten zu riskant.

  • Wir haben Sprinter, wobei ich ganz klar sagen muss, dass der nicht unter allen Umständen die erste Wahl sein muss.

    Ein paar allgemeine Ansätze:

    -Sprinter ist definitiv der teuerst, lässt sich am individuellsten konfigurieren und es gibt das dichteset Werkstattnetz

    -Forderradantrieb: größerer Wendekreis (beim Sprinter-niedrigere Ladekante)

    -Winter: beladen ist Hinterradantrieb besser. Leer nicht!

    -schau unbedingt auf die Zuladung (da ist Sprinter nicht der Marktführer)

    ...Holz ist braun!

  • Privat habe ich einen Hyundai H1 People. Frontmotor und Heckantrieb. Sobald der erste Zentimeter Schnee gefallen ist, packe ich 75kg Kies und 5kg Salz in den Kofferraum auf die Achse. Damit habe ich immerhin etwas Zusatzgewicht auf den Antriebsrädern und im Notfall kann ich mir einen Pfad mit Kies/Salz bahnen. Aber es ist schon extrem ungünstig im Schnee.


    Andererseits habe ich das Auto schon ein paar Jahre und bin dank guter Schneeräumung und globaler Erwärmung nur etwa 2mal stecken geblieben (so dass ich zu Schaufel und Kies greifen musste).

    Der Ton macht die Musik.

  • Vielen Dank für die bisherigen Tipps!

    Die ungünstigen Abmaße des Laderaumes wären mir sicherlich erst beim beladen aufgefallen. Der Gedanke ist schon sehr viel Wert!

    Eurer Erfahrung nach spricht also in erster Linie nichts gegen den Peugeot Boxer?
    Es ist natürlich auch richtig das Fahrzeuge die sehr häufig verkauft werden auch entsprechend häufig im Netz bezüglich möglicher Fehler auftauchen.

    Hat der Sprinter eigentlich noch immer das Problem so unheimlich schnell zu rosten?

  • ich kaufe mir definitiv keinen franzosen mehr. mehrere kabelbrüche nach wenigen jahren, einmal stand das fahrzeug (Renault Trafic) deshalb ganze drei wochen in freiburg bei einem händler! und nach 130tkm war der motor quasi eine vollbaustelle, ich hätte 4000,- reinstecken müssen. und ich hab ihn definitiv nie gedroschen und immer schön warm gefahren.

    deshalb: schnauze voll.

    und einem freund erging es mit einem Boxer leider nicht besser.


    zur frage mit dem heckantrieb:

    das haben die kollegen ja auch schon schön beantwortet.

    im winter ist es keine gute idee, wenn die ladefläche nicht belastet ist. ausserdem haben fahrzeuge mit heckantrieb in der regel eine etwas höhere ladekante, weil die kardanwelle und das achsgetriebe ja auch platz brauchen.

    deshalb ist hier der frontantrieb ein sehr guter kompromiss, wenngleich ich persönlich sehr auf heckantrieb stehe...

    ich bin übrigens seit ende 2012 mit Ford Transit unterwegs.

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • .

    ich bin übrigens seit ende 2012 mit Ford Transit unterwegs.


    Der neue Transit wurde mir auch von einem KFZ Betrieb wärmstens empfohlen. Die alten Kinderkrankheiten sollten weitestgehend behoben sein. Die enorme Rostanfälligkeit soll wohl auch der Vergangenheit angehören.


    4Art:
    Ja definitiv Hängerbetrieb! Aber worauf ist denn da großartig zu achten?

  • Interessante Frage, die uns aktuell auch beschäftigt. Wir haben zur Zeit einen Sprinter im Betrieb, der quasi ab Kauf anfing zu rosten.Die Sache mit der Ladebreite würde mich ebenfalls interessieren. Ist das "bequem" tippen von 60er Cases beim Ducato/Boxer/Jumper wirklich so oder eher etwas aus der Abteilung "Das geht, sorgt dann aber für ein hübsches Dellenmuster rundherum"?

  • Wir haben bei uns Iveco (Heckantrieb, 3.5 Tönner) und Sprinter (Frontantrieb, 3.1 Tönner) im Einsatz. Beim Iveco kommen wir auf 3.5 Tonnen Hängelast - Frontantrieb üblicherweise nur 2.8 Tonnen. Es gibt Auflastsmöglichkeiten - dann aber nur mit zusätzlichem Hilfsrahmen. Und das kann richtig teuer werden. Ausserdem laufen die grossen Hänger beim Heckantrieb schöner hinterher - das finde ich persönlich wenigstens...


    Achtung: CH-Normen! In der Schweiz ist erst ab 3.5 Tonnen ein Fahrtenschreiber nötig - deshalb gibt's hier viel mehr Transporter, die 3.5 Tonnen Gesamtgewicht haben. Dafür gibt's für die alten Männer wie mich leider keinen Klasse 3, der ja bis 7.5 Tonnen geht.


    Uebrigens zum nochmal bestätigen: Ich fahre schon seit zig Jahren mit Ducato-Womo's mit (mindestens 8o) 3.5 Tonnen in der Gegend rum - und ich könnte jetzt nicht sagen, dass da mehr Probleme als bei den Kisten, die wir im Geschäft haben. Allerhöchstens mehr Standschäden... Aber da kann der Ducato nichts dafür.

  • IDie Sache mit der Ladebreite würde mich ebenfalls interessieren. Ist das "bequem" tippen von 60er Cases beim Ducato/Boxer/Jumper wirklich so oder eher etwas aus der Abteilung "Das geht, sorgt dann aber für ein hübsches Dellenmuster rundherum"?

    das ist wirklich entspannt, sogar drei NIVTEC-Podestwagen passen nebeneinander rein.
    Bei uns leidet höhstens der mittlere Holm etwas bei speziellen Kisten, aber das ging bisher beim Leasing immer problemlos durch.

  • Ich liebe auch den Ducato. Reparaturen extrem günstig und eher selten. Sehr hohe Zuladung und niedrige Ladekannte. Beim Kauf unbedingt auf "Maxi" achten, das ist das belastbarere Fahrwerk und ich würde immer den stärksten Motor nehmen, da man bei voller Ladung die kleinen 130 PS Kisten durchaus quält. Bei den großen Motoren sind eigentlich keine Probleme bekannt, ganz im Gegenteil.

    Einen sehr niedrigen Verbrauch hat er auch noch.

    Anekdote: Bei uns im Nachbarort gibt es einen Händler, der seit mindestens 40 Jahren Mercedes hat, und seit einigen Jahren auch Ducato Nutzfahrzeuge.

    Ich fragte ihn: "Was spricht eigentlich für den Sprinter?"

    Er: "Ganz ehrlich: Nichts!"


    Viele Grüße

    Tobias

  • Was die reinen Maße des Laderaums angeht, naja, es gibt da schon Unterschiede. Der Ducato ist breiter, 60er Kisten daher schöner zu packen. Stimmt. Aber versucht mal einen 4m Truss Wagen der Länge nach in einen L4H2 zu schieben :) Auch ein Unterschied wie Tag und Nacht ist der Fahrkomfort, Fahrwerk, Sitze. Und ja, gefahren hab ich alle... Im Endeffekt sollte aber jeder heutzutage das finden, was er möchte.

  • ich würde immer den stärksten Motor nehmen, da man bei voller Ladung die kleinen 130 PS Kisten durchaus quält.

    hallo Tobias, beim thema transport haben wir wohl sehr verschiedene erfahrungswerte wie mir scheint.

    also ich komme mit den 125PS meines transit super zurecht. auch vollgeladen läuft er, ohne ihn auch nur ansatzweise quälen zu müssen, ohne probleme.

    nur wenn ich mal zusätzlich meinen anhänger dran habe und eine steigung hoch muss, komme ich in die verlegenheit die drehzahl merklich zu erhöhen. aber auch dann bin ich von "quälen" wirklich weit erntfernt.

    den letzten transporter, den ich mit ladung und hänger dran wirklich quälen musste, war damals der 207er Benz mit 70PS, also den vorgänger vom sprinter. der hatte damals noch nicht mal eine servolenkung - und vor jedem hügel musste ich vorsorglich schonmal runterschalten ...

    damit kann ich deinen beitrag leider nicht ganz nachvollziehen, sorry.

    du hast möglicherweise die falschen 130PS kisten gefahren ;)

    oder du fährst zu spät los zum job ^^

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • Naja, es gibt ja auch jenseits der PS - schulligung: KW - ein paar entscheidende Faktoren. Der gerade auslaufende Sprinter 906 (2006-2018) hatte als Hecktriebler z.B. 4 unterschiedliche Achsuntersetzungen. Dann hat der eine eben eine Rakete für kleines Gewicht auf ebener Strecke und der andere ein ‚langsameres‘ Lastgefährt. Mit kürzester Untersetung sind aber immernoch 130km/h drin... und/oder 3,5t Anhängelast.

    Ich hab mir sowas als Rollheim umgebaut, kriege dementsprechend nur 2 Transflex nebeneinander bei 4m innenlänge - darf aber auch die Trailerbühne am Sonntag anhängen und zahle wenig Versicherung/Steuern.


    Ich tendiere auch zum Hecktriebler - klares Minus bei der unbeladenen Bodenhaftung & Ladehöhe - aber geringerer Wendekreis, beladen und mit Hänger im Vorteil und ich hab schon auf Festival-Plätzen mit Schneeketten hinten manch anderen dumm stehen gelassen ;)

    ...hauptberuflicher Sarkastiker.