DCX2496: Remotezugriff vom FOH (>30m), gibt es eine Plug&Play-Lösung?

  • Liebe Gemeinde,


    ich möchte gern die Möglichkeit haben, per Remote-Software auf dem Laptop am FOH den DCX an der Bühne zu steuern. Dabei soll die Entfernung (Kabellänge) auch 30m und evtl. sogar mehr betragen können und dabei kein Problem verursachen. Dass es geht, weiß ich, dazu habe ich schon einige Vorschläge gelesen. Da ich aber kein Lötkolbenfreund bin, hätte ich gern eine Plug&Play-Lösung. Gibt es da etwas?


    Meine erste Idee:


    Dieser USB-RS485-Adapter (https://www.amazon.de/dp/B01N5…m_r_mt_dp_U_9aVdCbP6BYBVA) und dann einfach ein entsprechend langes Lan-Kabel bis zur RS485-Buchse am DCX. Ich weiß bloß nicht, ob hier die richtigen Pins auch das richte tun. Wenn mir jemand sagt, dass diese Lösung out of the box funktioniert, wäre ich perfekt zufrieden. 1.gif


    Zweite Idee:


    Simpler USB-RS232-Adapter und dann mit dem hier (https://www.amazon.de/dp/B0756…m_r_mt_dp_U_ugVdCbKBQ2YE9) für die lange Strecke ein LAN-Kabel dazwischen. Funktioniert das?


    Falls nicht, wie bzw. mit welchen Geräten/Adaptern/Kabeln bekomme ich das hin?


    Weitere Details:


    - XLR-Adapter, wie sie ein paar Leute benutzen, erscheinen in meinem Fall nicht sinnvoll, da ich kein analoges Multicore mehr nutze.

    - Laptop hat keinen RS232-Anschluss. Eine USB-Lösung für RS232 oder RS485 müsste es also sein

    - Oder funktioniert irgendein Bluetooth Adapter (das wäre natürlich noch eleganter, aber auch mit der Reichweite?)

    - es soll so viel wie möglich Plug&Play dabei sein, auch wenn es dann etwas teurer wird.


    Jetzt bin ich gespannt. 1.gif


    Liebe Grüße

    spocky80

  • Moin,


    wir haben einen einfachen USB auf RS232 Adapter fest im Rack verbaut. Der funktioniert hervorragend. Ob man den Controller per RS485 über diese LAN Buchse steuern kann, weiß ich nicht sicher!


    Den USB Adapter könntest Du simpel per aktivem USB Kabeln verlängern. Damit kommt man sicher bis 5m und bestimmt auch noch bis 15m.

    Bei längeren Strecken bis 50m würde ich einen USB Cat Extender nutzen.
    Soll es noch weiter gehen, würde ich den Computer direkt beim Controller lassen und versuchen diesen per Remote über Netzwerk zu steuern.


    Plug'n'Play - ohne löten.


    Beste Grüße.

  • Hi,

    ich habe den DCX jahrelang über einen USB -> Serial Adapter -> XLR 3 Pol -> 50m Multicore -> XLR 3 Pol -> SubD gesteuert. Das funktioniert, solange man 'nur' einen DCX steuern will, problemlos. Die einzige Falle ist, dass man auf der DCX Seite eine Brücke beim Sub-D Stecker braucht (ad hoc weiß ich nicht genau wo, ich denke aber RTS -> CTS), das könnte ich aber klären (die Kabel hab ich noch)

    Der aktuelle Controller (ASM48), der sich über Netzwerk steuern lässt, zickt gefühlt deutlich mehr.


    Tomy

    SIM II Operator and Dante Level I-II-III (alles sogar zweimal :)
    Jugendschwimmabzeichen, Rettungsschwimmabzeichen in Bronze
    Meine kommerziellen Softwareprodukte SATlive und LevelCheck

  • WLAN Lösung:

    Simpler alter Laptop an der seriellen Schnittstelle des DCX2496, darauf das DSP Programm geöffnet und schließlich auf dem Case an der Bühne abgestellt.


    Ein zweiter Laptop am FOH --> Direkte WLAN Verbindung ziwschen beiden Laptops herstellen --> Steuerung mittels Teamviewer.

    So kannst du kabellos im gesamten Bereich vor der Bühne arbeiten. Wenn die Reichweite des WLAN des Laptops nicht ausreicht kann man auch einen Router nutzen.

  • Am Rande: Nicht jede Western-Buchse ist eine LAN-Buchse...


    RS232 ist nicht für lange Leitungen gemacht - unsymmetrische Schnittstelle. Kann funktionieren - wenn du eh ein neues Kabel legen musst, ist ein Mikrokabel durchaus eine Option.


    Symmetrisch ist RS485 - entwickelt für lange Leitungslängen in der Industrie, und Busfähigkeit. Ich würde an deiner Stelle nicht die USB-Verbindung lang machen, sondern die 485er. (DMX ist ein Protokoll auf 485er Basis - was DMX an Leitungslänge schafft, schaffst du hier locker auch). Achtung: da der DCX auch mit dem Comupter reden soll, kannst du hier nicht dreipoliges Kabel nehmen, du brauchst 4 Adern plus Schirm. Netzwerkkabel wäre nicht ungeeignet.


    Falls du sowieso ein LAN liegen hast, könntest du Ethernet-RS232 oder Ethernet-RS485 Wandler einsetzen. Gibts von China-billig bis Industrie-teuer, je nach dem wie wichtig dir das ist. Am Comuter wird eine virtuelle Schnittstelle eingerichtet, für die Steuersoftware ists dann ein gewöhnlicher COM-Port, voll transparent.

    Gruß,
    Christoph Holdinghausen

  • Ein zweiter Laptop am FOH --> Direkte WLAN Verbindung ziwschen beiden Laptops herstellen --> Steuerung mittels Teamviewer.

    Die Idee ist grundsätzlich gut und geht in die richtige Richtung. Würde ich auch so machen. Allerdings braucht eine Fernwartungssoftware wie Teamviewer oder auch Anydesk eine Verbindung per Internet, da die hauseigenen Server zwecks Verschlüsselung dazwischen stehen. Es ist also keine echte Punkt zu Endpunkt Verbindung.

    Geht aber dennoch: VNC, TightVNC oder einfach den windowsinternen Remotedesktop nutzen. Das ganze per LAN/WLAN und man kann soviele Kisten Fernsteuern wie man eben COM Ports am Host hat.


    Wenn man eine direkte Leitung nutzt, egal was da nun für ein Stecker drauf ist:

    RS 232 - 15m

    RS 485 - 800m

    LAN - 100m

    Streichholzschachteln zum Umsetzen der Protokolle gibt es erschöpfend, allerdings tun die mal mehr oder minder gut ihren Dienst.

    Laut heisst nicht immer gleich gut und toll und wer schreit ist meist im Unrecht.

  • Ich hab das seinerzeit mal mit einem "kabelloser USB Hub" von Medion (Aldi) gemacht. Ne simple, gebrauchte Fritzbox mit USB Port sollte es aber auch tun. Alles was du brauchst, ist ein USB Ausgang & der RS232 Adapter am DCX und Eine Wifi Verbindung... ;)


    Achso: plug&play war das mit dem DCX noch nie! Eher Plug, fluchen, ausprobieren & pray...

    Die com Ports und USB waren meist nervig.

    ...hauptberuflicher Sarkastiker.

  • Hi,

    bei mir (und Kollegen) nie Probleme mit 50m Muco + ein paar Meter vorne und hinten... RS232 (bzw. V24) war im übrigen eine Schnittstelle für Fernschreiber. Wie bei RS485 hängt da die Nutzlänge von der Datenrate ab.


    Tomy

    SIM II Operator and Dante Level I-II-III (alles sogar zweimal :)
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  • Die Idee ist grundsätzlich gut und geht in die richtige Richtung. Würde ich auch so machen. Allerdings braucht eine Fernwartungssoftware wie Teamviewer oder auch Anydesk eine Verbindung per Internet, da die hauseigenen Server zwecks Verschlüsselung dazwischen stehen. Es ist also keine echte Punkt zu Endpunkt Verbindung.

    Geht aber dennoch: VNC, TightVNC oder einfach den windowsinternen Remotedesktop nutzen. Das ganze per LAN/WLAN und man kann soviele Kisten Fernsteuern wie man eben COM Ports am Host hat.

    VNC ist unheimlich langsam. In den Einstellungen von Teamviewer gibt es auch die Möglichkeit einer Direktverbindung. Ich praktiziere das so regelmäßig.

  • VNC ist unheimlich langsam.

    ?

    Mit TightVNC hast du kaum Prozessorlast und keine spürbare Latenz. Hatte das mal im Einsatz und einen Win7-Rechner auf ein Pentium III- Laptop mit Win XP zu streamen. Nebenher lifen noch MIDI-Streams in Echtzeit. Der Laptop hat garnicht gemerkt, dass er ws zu tun hat.


    EDIT: Ich würde aber wahrscheinlich auch eher zur USB-Server-Variante tendieren.

    Silex kann ich sehr empfehlen. Absolut stabiles und Idiotensicheres System.

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    Einmal editiert, zuletzt von floger ()

  • `Direktverbindung zwischen zwei Teamviewer Rechner kenn ich so nicht (zeig mal), aber man lernt gerne dazu. Allerdings hatte und habe ich das Problem bei Teamviewer, dass dieser immer langsamer wird. Mit VNC flutscht das und mit dem Remotedesktop ebenso. Ich bin auch von Teamviewer komplett weg und nutze für Fernwartungen Anydesk. Dies wurde bisher nicht langsamer. Wahrscheinlich wird Teamviewer nach einer gewissen Zeit im kostenfreien Modus einfach ausgebremst, so zumindest meine Vermutung, da es nach ca. 1-2 Monten einsatz sehr zäh wird. Das kann ich nicht brauchen.


    Ansonsten favorisiere ich diese Methode jederzeit und nehme Abstand von all den Streichholzschateln mit Umsetzung auf und von und nach mit Leitungen und Steckern und Adaptern.


    Im übrigen funktioniert das mit der Fritzbox auch nicht wirklich, da die Implementation der USB Schnittstelle nur rudimentär ist. An so ner Kiste läuft kein Scanner oder Multifunktionsgerät und die Schnittstelle ist berühmt dafür öfters mal einfach so den Dienst zu quittieren. Dann hilft nur ein Neustart der Fritzbox.

    Laut heisst nicht immer gleich gut und toll und wer schreit ist meist im Unrecht.

  • diese lösung ist mir in letzter zeit auch mal über den weg gelaufen... sehr überlegenswert!


    ansonsten löse ich das problem seit über 10jahren so:

    altes, kleines laptop mit Intel Atom prozessörchen und WinXP steht auf der bühne, beim zu steuernden gerät. von laptop gehe ich mit einem USB->RS232 adapter auf den controller (bei mir ein altes BSS Soundweb, hab aber auch schon alte XTAs und DCX2496 so gesteuert).

    dieses laptop wird einfach ins netzwerk eingebunden.

    am FOH (oder sonstwo) steht dann ein zweiter rechner.

    dieser steuert dann das laptop auf der bühne per remotedesktop fern.

    das ist in windows enthalten, damit ist keine zusatzsoftware nötig.

    fertig.

    dabei ist es egal, ob man das nur per netzwerkkabel betreibt oder noch ein WLAN dazuwischen hängt. man hat damit alle freiheiten - und es funktioniert absolut zuverlässig!


    (diese lösung funktioniert übrigens auch vom Mac oder vom iPad aus!)





    die silex lösung werde ich näher in betracht ziehen, wenn ich kein altes laptop mehr übrig habe... das kann aber dauern ;)

    der vorteil vom laptop auf der bühne ist nämlich, dass man damit zwei steuerstellen hat: am FOH (per RDP) und auf der bühne selber.

    und: mit meiner methode kann man auch veraltete software weiter nutzen, die nicht mehr auf Win10 läuft ;)


    PS:

    es gäbe noch ein passenderes gerät von Silex:

    https://www.silextechnology.co…evice-connectivity/sd-300

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

    4 Mal editiert, zuletzt von wora ()

  • Als ich eure Links durchgeklickt habe und noch etwas weiter gesucht habe, bin ich hierauf gestoßen:


    https://www.amazon.de/dp/B01GP…m_r_mt_dp_U_1YgeCbFCCGP03


    Das scheint genau das zu sein, was ich suche. In der Wifi-Version davon spricht in den Bewertgunen sogar jemand davon, dass er es mit einem Lautsprechermanagement betreibt. Das klingt dann doch vielversprechend.


    Ich habe es gleich mal bestellt - allerdings bei Aliexpress für nur 18,01 Euro. :) Wenn Interesse besteht, melde ich dann zurück, ob es funktioniert.

  • Mit TightVNC hast du kaum Prozessorlast und keine spürbare Latenz.

    Vielen Dank für den Hinweis! Dann würde ich das damit doch auch einmal probieren. Das letzte mal habe ich VNC vor gut 7 Jahren genutzt. Da lag die Latenz bei gut 1-2 Sekunden, ganz übel!
    Mit Teamviewer schaute es schon deutlich besser aus.

    Aber TightVNC ist mir neu, das schaue ich mir definitiv mal an!

  • Im Prinzip sollte man halt überlegen, ob die Verhältnisse noch passen, wenn man für die Remotekontrolle eines 300Euro Controllers weitere 300 Euro investiert.

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  • Man kann mit dem Server aber mehr als ein Gerät steuern. Vor allem mit der USB-Variante. Da könnte man z.B. auch nen USB-DMX-Donle anschließen - für low budget, oder ne USB-Soundkarte. Allerdings unterstützen nicht alle USB-Server den Streaming-Modus. Aber da bin ich bei Silex zuversichtlich.

  • Die Silex Kisten sind spitze.


    Ich hab eine an der hängt eine Soundkarte für Pausenmusik und ein DMX Interface. Funktioniert seit Jahren problemlos.

    Und es hat den Vorteil, das es über Ethernet arbeitet. Da kann man auch noch einen Mixer mit fernsteuern, weitere Accesspoints aufstellen, ... Alles über ein Kabel bzw. das selbe Netzwerk.