Welcher Stromanschluss für Aktiv Lautsprecher

  • Hallo,

    ich hab da mal ne Frage:

    Ich hab da die Pioneer Aktiv Lautsprecher XPRS15 gesehen und nun steht da Verstärkerleistung 1.200 Watt!

    Schön und gut - gleichzeitig steht hinten auf der Box Leistungsaufnahme 175Watt! Was für nen Stromanschluss brauch ich da nun!? Vor allem wenn ich da mehrere von benutze!? Beispiel: 2x XPRS15 & 4x XPRS215S - für alle werden jeweils durch ihre integrierten Class-D Amps 1200Watt Leistung verspochen - aber bei den beiden XPRS15 steht Leistungs aufnahme 175Watt und bei den 4 XPRS215S Leistungsaufnahme 240Watt!

    Wenn ich also mal so dumm bin und sage dass ich bei allen 6 Speaker gesamt demnach 7.200Watt habe und die dann an eine Hausnetz-Sicherung mit 230V / 16A ( = 3.680Watt) anschließe, da bin ich ja dann deutlich drüber!? Oder muss ich die Leistungsaufnahmen von allen zusammen rechnen!? (wären ja somit 1.310Watt) also würde das ja wiederum reichen!

    Würde mich freuen wenn mir da jemand weiterhelfen bzw aufklären könnte.

  • Die 3680W der Steckdose beziehen sich auf eine 50Hz Sinus-Spannung des Betreibernetzes und nicht auf einen Pseudo RMS 20-20000Hz Dynamik Wert.


    Entsprechend liegt der Anschlusswert bei 175W, der RMS / Sinus / Musik / Pseudo BMPO Trallafitti Wert bei 1200W


    Lese dir die Bedienungsanleitung durch.

    In den Technischen Datenblättern wirst du zu 99% eine Angabe bezogen auf den Nennstrom oder die Leistungsaufnahme finden.

    Edit: Hast du ja gefunden, 175W P=U*I 175W/230V = 0,76A * Anzahl der Geräte...


    Alternativ wird die Box eine Feinsicherung haben. Der Strom kann nicht höher sein als die Geräte-eigene Absicherung. Dank Dynamik, Crestfaktor etc. wird der reale Strom bedeutend niedriger sein.

  • Witzige Anschlusswertangaben... Ich dachte zuerst an einen Druckfehler, aber die Werte sind bei allen Geräten der Serie ähnlich niedrig.

    Vermutlich handelt es sich hier um den tatsächlichen, über einen Zeitraum von Minuten bis Stunden gemittelten Stromverbrauch bei Nennlast mit Musik. Der ist zwar für die Dimensionierung der Stromversorgung völlig irrelevant, lässt sich aber prima nutzen um mit hoher Energieeffizienz zu prahlen.

    Economics in eight words: "There ain't no such thing as free lunch."

    Einmal editiert, zuletzt von niggles ()

  • Hmm das wirst du wohl probieren müssen.

    Aber eigentlich sollte alles an einer 16er Phase laufen.

    Für so eine 12-15" / 1,4" rechne mal um die 500 Watt und für den doppel15er Bass 1000 Watt aus dem Netz. Da bist du auf der sicheren Seite.


    Dir jetzt zu erklären; wie das mit Sinus, RMS, Peak & Crestfaktor des Ampmoduls samt Netzteil-PFC genau funktioniert, würde etwas den Rahmen sprengen.

    Wenns dich interessiert, gibt es hier und woanders einige Threads drüber.

    "...warum kann ich eine 10KW-Entstufe an einer Schuko-Dose betreiben..."


    Die Angaben der verbauten Amp-Leistung solcher Module müssen auch nichts über die "verwendete" bzw. dem Lautsprecher per Limiter tatsächlich zugeführte Leistung aussagen.

    Oft ist das auch die mögliche Leistung an 4 Ohm und der Speaker hat aber dann 8 Ohm.

    Schon halbiert sich das Ganze.


    Wenn du's probieren willst; klemme einen handelsüblichen Ölradiator (früher nahm man da einzwei PAR-Kannen) an die Phase und deine 4 Boxen dazu.

    Der Radiator frisst schonmal echte 2500 Watt bzw. auf 1500 oder 1000 runterschaltbar.


    Wenn der C16 nach einer halben Stunde Vollgas noch hält und nicht sonderlich heiß geworden ist, is alles gut.

    Man kann das dann ja noch an B16 oder B10 mit verschieden Leistungsstufen probieren...;)

    Never stop a running System

  • Danke euch allen für eure Hilfreichen Antworten!

    Es ist halt schon sehr komplex das ganze, vor allem für jemanden wie mich der weder Elektriker noch sonstwas in der Richtung gelernt hat! Mich hat das ganze halt auch ein bissle irregeführt mit den in den Pioneer verbauten Class-D Amps die scheinbar wenig Strom aufnehmen als das sie mehr abgeben - oder so!?

  • Mehr Leistung abgeben als aufnehmen?

    Damit könntest Du ohne Rücksprache und Abwarten das Flugticket nach Stockholm zur Nobelpreisverleihung im Voraus kaufen.


    Du hättest ein perpetuum mobile entdeckt.


    Der Preis wäre Dir sicher.

  • *Lach* Ok, hast Dich also auch mal mit Thermodynamik beschätigt ;)

    Dann ist Dir sicher klar das ich ganz allgemein zum Ausdruck bringen wollte das die Wirkung nicht größer als die Ursache sein kann.

    Besser?8o

    *grins*

  • Zitat von gebetsmühlenartige Wiederholung

    Mit einem Schuko kann man eine Stadthalle mit lauter Stromgitarrenmusik beschallen

    Vor gefühlten 2000 Jahren hatte ich einen zugemieteten SA-Amp im Einsatz: Man konnte übers Menü diverse Leistungsdaten abrufen. Derart geringe Werte können irritieren....

    Hier befindet sich i.d.R. die Signatur

  • Der hierbei entscheidende Faktor ist die Zeit.

    Die Digitalen Endstufen wandeln nicht mehr die Leistung direkt um sondern Puffern mit Kondensatoren zwischen.


    Heißt :

    !!Achtung Stark vereinfacht und technisch nicht korrekt!!

    Dein Amp zieht einen mehr oder weniger gleichmäßigen Strom und lädt quasi innen-liegende "Akkus" auf.

    Wenn dann Leistung benötigt wird, wird diese aus den Kondensatoren gezogen.

    Da die Leistung im Tiefton benötigt wird könnte man mal exemplarisch mit 80 Hz Rechnen.

    Das sind alle 12.5 ms.

    Es werden also alle 12,5 ms die xxx W benötigt aus der Endstufe. Währenddessen kann der Amp sich aber wieder "aufladen". Und so schafft man es das die Endstufe quasi mehr rausgibt als reingeht.

    Genaugenommen verteilt man aber jedoch einfach nur die Last auf die Zeit.


    Anbei mal ein Bild einer Powersoft X4 (aus dem Netz).


    Dort kann man sehr gut die Kondensatoren erkennen. Die Endstufe ist angegeben mit 4x 3kW an 4 Ohm und wird über eine 16A Sicherung betrieben.



  • Howdy


    Ich hab das mal für die IPD2400 von Lab-Gruppen recherchiert.

    Bei einer maximalen Abgabe von 2400W an die Lautsprecher nimmt sie maximal 500W aus dem Stromnetz auf (Typenschild am Verstärker, in den Specs habe ich es nicht gefunden).


    Nicht so ein extremer Faktor wie bei Pioneer, aber es geht in die gleiche Richtung.


    Wie Effizient moderne Amps sind, habe ich mal gesehen, als der Stromverteiler an der drei D80 hingen, eine Anzeige für Spannung und Strom hatten.

    Da hätte man die komplette PA mit Monitoring (ordentlicher Rocklautstärke, aber aufgrund der Akustik mit gezügeltem Bass) an einer Schuko betrieben können, anstatt an einem 32er.


    Gruß

    Rainer

  • Ich habe Camco Q Power 14 (4x 2500W / 4Ohm).


    Das geht auch mit Monitoring ohne Probleme an einem B16 Automaten für 800 Leute gemischte Musik.


    Die USB-Parametrierung auf 32A ergibt erst Sinn, wenn alle Kanäle im Bassbetrieb auf 2 Ohm und drunter belastet werden...


    Ergo: Wer es genau wissen möchte, Amperemeter raus und messen.

    Ansonsten sei gesagt: Ein B16 Automat kann mehr als so mancher denkt.