Kleiner Stromerzeuger für "richtigen" Wechselstrom gesucht

  • Mahlzeit allerseits!

    Seit längerer Zeit ärgere ich mich über diese, zwei mal im Lager stehenden Stromerzeuger:


    Europower EPSi 2000 powered by Honda
    Kompaktes und schallgedämpftes Invertergerät mit Abschaltautomaik.
    Das Gerät verfügt über eine prozessorgesteuerte Elektronik zur optimalen Regelung der Ausgangsspannung. Somit ist auch der Betrieb empfindlicher elektronischer Geräte problemlos möglich. Unterwegs ermöglicht es eine unabhängige Stromversorgung an Orten ohne Anschluss zum Stromnetz. Der kompakte Stromerzeuger wurde speziell für den mobilen Einsatz entwickelt.
    Motor Honda GX 100 2,1Kw
    Leistung 1,7kVA max./Dauer 1,5kVA
    Tank 7,7l
    Laufzeit 7,0h bei 75% Last
    Gewicht 22kg


    Entgegen der Versprechungen des Prospektes verweigern regelmäßig an den Stromerzeuger angeschlossene Geräte den Dienst bzw. funktionieren nur eingeschränkt (QSC PL-Serie, QSC PLX-Serie, d&b D20, USV APC Smart-UPS...) bzw. geht der Stromerzeuger noch vor dem Einschalten der QSC-Endstufen in Protect. Mittlerweile habe ich rausgefunden, das die als "Inverter" bezeichnete Wechselrichter-Technik zumindest in diesem Apparat keinen Sinus sondern eine Art Rechteckspannung erzeugt, zwar mit korrekter Spannung und Frequenz, aber eben anderer Wellenform. Das scheint mir auch die Ursache für alle auftretenden Probleme zu sein. Kann nun jemand einen Stromerzeuger mit Leistung zwischen 2...4kW empfehlen, der "richtigen" Wechselstrom und -spannung generiert?

    Das Problem tritt übrigens bei einem der zwei Apparate stärker auf. Auch ist es manchmal weniger kritisch. Sollte das an einer nur zum Teil abgewickelten 70m-Kabeltrommel als Drossel im Stromkreis liegen?

    Ich fordere eine Kennzeichnungspflicht für Ironie im Internet!

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    PM2 Veranstaltungstechnik
    Blankenauer Straße 61
    D-09113 Chemnitz


    Fon. 0371.5212820
    Fax. 0371.5612536

  • Habe bisher keine Probleme mit folgenden Stromerzeugern gehabt:


    Honda EU 20i (neues Modell heißt 22i)

    Honda EU 30i

    Yamaha EF3000iSE (oder dem Vorgänger, bin mir nicht ganz sicher)

    alternativ beim örtlichen Baumarkt mit Geräteverleih schauen was es dort zu mieten gibt und ausprobieren.

    Der Mietpreis vom "Wochenend-Tarif" ist bei uns zumindest so günstig (ca. 60-70€) das sich für uns eine Anschaffung nicht lohnt.

    _________________________________________________________

    Dazu sei gesagt, der Anschluss mehrerer Verbraucher an einen solchen tragbaren Stromerzeuger mit Mehrfachsteckdosen, etc. ist zwar möglich und funktioniert, allerdings ist das nicht ganz Regelkonform.

    IGVW SQP4: 1.7.1 Tragbare Stromerzeuger
    DGUV I 203-032: Seite 9 und folgende Technische Ausführungen von Stromerzeugern

    für Interessierte.

    Einmal editiert, zuletzt von T-event ()

  • Naja im Prinzip musst du nach einem Gerät mit Drehstromgenerator suchen.

    Gibt's auch einphasig.

    Jeweilige Typen stehen eigentlich auf den einschlägigen Hersteller Seiten.


    Alles mit Inverter sind Gleichstrom-Motoren.

    Der Inverter ist quasi ein Schaltnetzteil rückwärts und macht dadurch natürlich keinen echten Sinus.

    Den könntest du nur mit einem Trenntrafo erzeugen.

    Geglättet wird der Rechteck-Sinus normalerweise mittels Drossel, guck mal ob dein Dingens sowas überhaupt hat..


    Vermutlich kommen manche moderne Schaltnetzteile höherer Leistung mit dem Angebot aus dem preiswertem Inverter nicht klar bzw. "erkennen" die Spannung nicht als Wechselspannung, gibt es eventuell eine Schutzschaltung dagegen.

    Never stop a running System

  • Der Inverter ist quasi ein Schaltnetzteil rückwärts und macht dadurch natürlich keinen echten Sinus.

    Den könntest du nur mit einem Trenntrafo erzeugen.

    Geglättet wird der Rechteck-Sinus normalerweise mittels Drossel, guck mal ob dein Dingens sowas überhaupt hat..

    Das ist mal wirklich Schwachsinn.

    Sinusinverter modulieren die Spannung mittels PWM*, also quasi wie eine Class-D-Endstufe. Jeder halbwegs taugliche Sinus-Inverter ist einem knapp ausgelegten AC-Generator überlegen. Welche Art Generator dann verbaut ist, ist erstmal zweitrangig. Aber sinnvoll wäre ein dreiphasiger Drehstromgenerator - zumindest ab einer gewissen Leistungsklasse.


    Ein Trafo rundet bestenfalls die Ecken ab.


    *) Ja da ist auch eine Drossel drin. Die ist aber deutlich kleiner, weil sie die PWM bei einigen zig kHz glätten muss und nicht 50Hz.

  • Selbst mein 2kW Inverter-Aggregat vom China-Baumarkt-Zulieferer liefert einen Sinus, wie aus dem Bilderbuch. Auch unter Voll-Last und mit abruptem LastabwurfAufschaltung gibts an der Spannung nichts zu meckern. An dem Teil funktionierte bisher Alles, vom Heizlüfter, über Eisenschwein und SMPS-Amps, bis zum HiFi-Zuspieler und Laptop.

    Sieht man sich die Spannung eines Einzylinder-Asynchronmaschinchens auf dem Oszi an, meint man, ein stockbesoffener Grafiker hätte die Welle gekritzelt ?

    Ein Nicht-Inverter Aggregat würde ich mir in der kleinen Klasse nicht mehr anschaffen. Zu groß sind die Risiken durch Spannungs-, Frequenz- und Wellenforms-Probleme...

    Lieber mit Röhre geampt, als in Selbige geschaut!

  • Dazu sei gesagt, der Anschluss mehrerer Verbraucher an einen solchen tragbaren Stromerzeuger mit Mehrfachsteckdosen, etc. ist zwar möglich und funktioniert, allerdings ist das nicht ganz Regelkonform.

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    DGUV I 203-032: Seite 9 und folgende Technische Ausführungen von Stromerzeugern

    für Interessierte.

    Danke für den Hinweis...


    Bisher beste Erfahrungen mit Honda EU20i - allerdings vorwiegend beim Betreiben von IT und Kommunikationstechnik.

    Auf so einen Honda-Apparat wird's wohl am Ende hinauslaufen. Vielleicht borge ich mir den erst mal irgendwo zum Test.

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  • Moin,

    also den Honda EU20i finde ich persönlich echt Top.

    Hatte das Gerät zwei mal im Einsatz mit einer APC 2kVA USV sowie kleine PA mit 4 Tops.

    Es waren aber kleine Amps: IPD2400 oder LD Systems DSP45K > alles ohne Probleme.


    Gleicher Aufbau mit Endress ESE2000i > ebenfalls ohne Probleme.


    Den Endress habe ich mir dann gekauft (weil günstiger), der Honda machte aber schon einen besseren Eindruck von der Verarbeitung. Auch springt er etwas besser an finde ich.


    Was da genau für eine Spannung rauskommt habe ich nie überprüft.


    Viele Grüße

  • Hast du mal mit einem Oszi die Form der Ausgangsspannung angeschaut? In diesem Video sieht man bspw., was ein billiger Inverter als Ausgangsspannung liefert.

    Ja, das sind die ganz billigen zum Anschluss an eine Batterie. Die liegen aber in einer Preisklasse, in der man nicht einmal an einen Generator denken darf.

    Ich denke kaum, dass jemand einem Generator, der ja schon einen Sinus liefert, einen billigen Rechteck-Inverter nachschaltet.

    Ich lass mich aber gerne eines Besseren belehren.

  • Hast du mal mit einem Oszi die Form der Ausgangsspannung angeschaut?

    Leider nein, das scheitert bissel am fehlenden Oszi. Von dem oben geschilderten Phänomen hatte ich aber schon irgendwo mal gelesen - deshalb meine Frage hier nach empfehlenswerten Geräten, eben mit sinusförmigem Sinus. Diese Inverter-Apparate erzeugen direkt am Generator zuerst eine Gleichspannung, um diese dann über eine Elektronik zu Wechselspannung zu wandeln und dabei (schnell) regeln zu können. Das von Anfang an mit einer Wechselspannung zu machen ist wohl bissel teurer. An meinen Stromerzeugern findet sich zusätzlich sogar ein 12V-Abgriff...

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  • Bei den Invertern muss man die komplette Wechselrichterelektronik im Kopf haben! Das ist immer ein riesen Aufriss an vielen MOSFET's, von denen garantiert irgendwann auch mal einer "einfach so" defekt geht. Die Hersteller bauen sehr schnell reagierende Strombegrenzungen ein, die bei Impulsförmigen Stromentnahmen dem Treiben ein schnelles Ende bereiten (abschalten), um genau diese MOSFET Ausgangsstufen zu schützen. Trotz allem, für grobe Impulslasten ist das nur im oberen Preissegment brauchbar. Im Segment "paar hundert Euro" kann man da keine Wunder erwarten.


    Der Begriff "Drehstromgenerator" ist gefallen. Das ist ganz dünnes Eis, denn bei anständiger Schieflast durch hohe Stromentnahme an einer Phase, gibt der Motor aufgrund der hohen Anstrengung Gas, um die Spannung und Frequenz zu halten. Die anderen Generatorstränge, an denen weniger Last angeschlossen ist, haben dadurch nun aber eine höhere Ausgangsspannung, wodurch den daran angeschlossenen Geräten eine ziemlich hohe Betriebsspannung zugeteilt wird. Solche einfachen 3~ Aggregate sind mehr was für Elektro-Motoren und ähnlich symmetrische Verbraucher, als denn für den typischen 3-Phasen Betrieb in der Veranstaltungsbranche. Ganz klare Empfehlung im low budget Segment ist ein einphasiger Generator mit gut 3kW. Drehstromgeneratoren sollten in jedem Fall deutlich größer ausgelegt sein als die anzunehmenden Verbraucher benötigen. Stichwort Innenwiderstand der drei Generatorwicklungen und die Frequenzregelung (50Hz) > Drehzahlregelung des Verbrenners. Die billigen 300.- Teile von Einhell & Co stellen eine ausreichende Spannungsqualität zur Verfügung, und reichen in der Regel für kleine Musikaufbauten hin.

  • Die billigen 300.- Teile von Einhell & Co stellen eine ausreichende Spannungsqualität zur Verfügung, und reichen in der Regel für kleine Musikaufbauten hin.

    Also die in meinem Besitz befindlichen Apparate haben neu mal so um die 1200 Euro pro Stück gekostet - und reichen erwiesenermaßen nicht hin. Wenn ich da nur Glühbirnen dranhängen wollte - OK. Aber zum Beispiel ein D20 moniert direkt im Display die Spannungsversorgung, bei Anschluß einer QSC PL-Serie geht der Generator in Protect, noch bevor die Endstufe eingeschaltet ist, meine APS USV klickt nur rhythmisch mit einem Relais. Blöderweise habe ich keine Endstufen mit "richtigem" Trafo mehr, das wäre noch einen Versuch wert. Allerdings tun kleinere Geräte, z.B. Sennheiser Evolution-Empfänger mit Steckernetzteil klaglos. Auch ein kleines, analoges Soundcraft oder Mackie Mischpult läuft ja mit dem ... schlechten Strom. Irgendwie regeln sich die Regelmechanismen der Geräte wohl jeweils gegenseitig tot. Anyway: An den beiden EUROPOWER-Geräten kann und will ich nichts verändern. Meine Frage ging eher in die Richtung von zuverlässig arbeitenden Alternativen. Und da kristallisiert sich der Honda EU 30i heraus. Wenn der nächste Auftrag in dieser Art ansteht werd' ich da wohl zuschlagen müssen.

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  • Schon mal probiert ne 100 W Lampe als Grundlast dranzuklemmen und dann die QSC dazu ?

    Ja, in Gestalt eines 500W-PAR-Scheinwerfers. Hat nichts geändert am Problem.

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  • Habe ebenfalls öfter mit Honda eu20 und Endress ese2000 zu tun, die Geräte sind ja recht ähnlich. Der Endress hat nen Yamaha Motor, nur eine Steckdose (Honda hat 2), ist dafür aber noch leiser und kostet fast die Hälfte. Ich nutze die Dinger zwar auf der Baustelle für Licht, Laptop, Heizung, Akkus laden, Glasfaser Einblasgeräte usw. Dabei keine Probleme. Als Alternative auch gelegentlich mal ein Baumarkt Gerät von Güde im Einsatz gehabt. Lief bislang auch alles, aber die LED Baustrahler flackern wie Hölle an dem Ding. Und umso mehr Last dranhängt desto schlimmer wird es. Naja, und dank offener Bauweise natürlich laut.

  • Als Alternative auch gelegentlich mal ein Baumarkt Gerät von Güde im Einsatz gehabt. Lief bislang auch alles, aber die LED Baustrahler flackern wie Hölle an dem Ding. Und umso mehr Last dranhängt desto schlimmer wird es. Naja, und dank offener Bauweise natürlich laut.

    OK, dann kann ich diese Modelle ja ausschließen und bei Honda bleiben...

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