Kabeltrommel 50m mit 1,5mm² - nur für Mischpult

  • Auch hier mal ein etwas ketzerischer Einwand:

    wie hat man das denn die letzten 30 Jahre gemacht?

    Zu Anfang: Baumarkt-Schukotrommel, so lange wie nötig (notfalls auch mal 2 hintereinander...) und ab in irgendeine Dose der Tonverteilung. Nach dem ersten Stromausfall kam man dann auch darauf die Thermosicherungen in den Trommeln zu überbrücken; die lösen nämlich bei erhöhter Umgebungstemperatur und Vibrationen gern auch mal "einfach so" aus.


    Später dann: 2,5 mm2 Schuko oder eh gleich CEE32 rot zum FoH. Wegen Lichtpult, Follows, Kaffeemaschine, Wasserkocher, Kühlschrank, Mikrowelle. Und weil es jetzt Hands oder Helfer gab die das für einen schleppen.


    Irgendwann einmal: Eigenes, fixes Ton-Core mit 2x Strom drin. Weil Potentialverschleppung halt doch nervige Brummprobleme macht. Auch bei Digicores. Weil man dann die coole Sau ist wenn sich die Lichtler von der anderen Firma im Festival-Turm mal wieder selber den Strom weggeschossen haben. Jetzt nicht mehr mit Schuko sondern mit CEE blau. Allein schon damit sich da niemand anders (Musiker! Kameraleute!) so einfach mit drauf stecken kann. Und wenn der Kollege in der Werkstatt vorher mal drüber nachgedacht hat sind die 3 Automaten im Rack am Monitorplatz nicht unbedingt stumpf C16...

    Economics in eight words: "There ain't no such thing as free lunch."

  • ….

    Das sehe ich nicht ganz so leger. Die Abschaltbedingungen werden zwar theoretisch eingehalten, da müsste aber der Anschluss direkt an der Hauptverteilung sein und das Pult direkt am anderen Ende des Kabels geklemmt werden. Und alles nagelneu und sauber sein.

    In der Praxis fallen genau diese Trommeln (50-60m 1,5 mm2 für Schuko 16A) gern mal bei der VDE 0702-Prüfung wegen zu hohem Schutzleiterwiderstand durch.

    Naja, auf die Schnelle kam ich auf ca. 0.6 Ohm (ohne Überganswiderstand). Da ist dann noch Luft zu den zulässigen Maximalwert von 1.0 Ohm. Ich habe auch schon Kabel aussortiert, aber interessanterweise meist kürzere (wohl weil sie wegen der fehlenden Trommel mechanisch mehr leiden mussten). Ich persönlich hab auch eine 50m Trommel mit 1.5qmm :) und die ist bei den Tests bisher immer sehr gut weggekommen. Wenn man ganz sicher gehen will, dann macht man halt einen FI Stecker dran …

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  • ich bedanke mich an dieser stelle schon mal für die rege teilnahme und die vielen guten beiträge!


    um das nochmal zu konkretisieren:

    ich habe für größere jobs eine passende kabeltrommel mit 2,5mm strom, 2x Cat und 2x DMX in 60m länge. das ding funktioniert wunderbar!

    einziger nachteil: größe und gewicht dieser trommel. für kleine jobs ist sie echt deutlich überdimensioniert und die leute fragen dann immer, warum man denn noch ein analoges multicore dabei hat... (sieht hat so aus) ;)


    für kleine jobs benötige ich weder die DMX leitungen, noch die zweite CAT leitung. ich wäre hier also mit 1xCAT und 1x strom absolut zufrieden.

    es geht ausdrücklich NICHT um jobs mit fremden helfern, manchmal sind sogar gar keine helfer dabei.

    es geht einzig und alleine um eine kleine lösung, für die wahrscheinlich auch 40m kabel locker genügen würden. die 50m sind nur fürs bauchgefühl gedacht, falls man die strippe doch mal um mehrere blöde ecken herumlegen muss.


    bei diesen jobs wird es auch oft vorkommen, dass ich die kabeltrommel NICHT komplett abwickle!

    und ich werde an diese trommel mit sicherheit keine fluter anschliessen oder sonstwas, das mehr als sagen wir mal 2,5A strom zieht. dafür sollten die 1,5mm² also völlig genügen.

    die frage ist nur:

    kann ich das bei der geringen leistung getrommelt lassen? eigentlich sollte das ja problemlos gehen.


    die idee mit dem speziellen stecker am bühnen-ende hat was. ich hab noch so komische verbinder für lichtstrom und DMX, die die firma B&K mal angeboten hatte. die sind bis 16A zugelassen - und soweit ich das bisher gesehen habe, benutzt diese stecker niemand. das wäre also eine absolut verwechslungssichere maßnahme, die sich sogar wasserdicht verschrauben lässt. ;)


    also nochmal: es geht mir um eine lösung für wirklich kleine veranstaltungen.

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • Der einzige Tote von dem ich im Zusammenhang mit Strom in der VA Technik weiß, war bei einem Kneipengig.. :(

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  • kann ich das bei der geringen leistung getrommelt lassen? eigentlich sollte das ja problemlos gehen.

    Klar. Die Verlutleistung geht ja im Quadrat. 2,5A merkt das Kabel gar nicht. Um regelkonform zu sein, sollte halt ein Thermoschalter in die Trommel, falls da doch mal jemand einen Heizlüfter anschließt.

  • Howdy


    Mein Fluter-Beispiel sollte darauf hinweisen, daß man nur über eine Sicherung die Sache idiotensicher bekommt. Ob die Sicherung die C16 im Bühnenstromverteiler ist oder eine zusätzliche, wird hier ja rege diskutiert.

    Gegen CEE16 blau spricht meiner Meinung, daß man am FOH auch Strom für den Laptop und das iPad Ladegerät haben will. Also läuft es immer auf Schuko raus.

    Wenn du auf der sicheren Seite sein willst, nimm doch 40m. Wenn es mal knapp wird, kann man z.B. den Bühnenstromverteiler und das Mixrack an der Bühnenkante positionieren und damit ein paar Meter gewinnen. Und bei kurzen Strecken ist nur eine geringere Menge Kabel auf der Trommel.


    Gruß

    Rainer

  • alles klar, dann werde ich mich weiter mit der 1,5mm² lösung befassen.

    die fertig-kabel von Klotz sind da aber auch nicht wirklich günstig, vielleicht nehme ich eine normale trommel und tape eine CAT leitung dran...

    mal sehen, es eilt ja nicht.

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • Die Idee "CEE16 blau" kam ja ursprünglich daher, dass sich niemand anderes aufstecken soll. Dass das eigene Ladegerät dann auch nicht mehr rein passt ist klar ;)


    Ich denke die Lösung in Anlehnung an die Schill GT 310.FI.MD3 (die maccaldres übrigens gestern in einem anderen Thread gepostet hat) wäre ganz schick.

    Falls die Trommel nicht am FoH, sondern auf der Bühne stehen soll, einfach gedanklich "Powercon weiß" durch "blau" ersetzen, dann passt's ;) :


    - Automat oder RCBO (= FI und LS in einem Gerät) unter einer Abdeckung direkt in der Trommel

    - Powercon weiß und Ethercon Buchsen direkt in der Trommel (statt der Schuko-Dosen)

    - Das offene Ende mit Powercon weiß oder Schuko und Ethercon als Stecker.


    Ins Doghouse passt dann sicher noch eine Steckerleiste mit Powercon-Eingang und x mal Schuko - die gibts bei diversen Anbietern auch in sehr kompakt, nicht viel größer als eine Baumarkt-3er-Dose.

    Dazu ein Patchkabel mit Power- und Ethercon beidseitig zur Verbindung Trommel <-> Doghouse.


    So ist nach außen kein Schuko sichtbar (da versteckt im Doghouse), und wenn man doch noch wo Strom braucht, kann man das einfach mit einem zusätzlichen Adapterkabel "Powercon weiß auf Schuko Kupplung" ergänzen.

  • Man könnte noch kurz die SQP4 bzw. DIN VDE 0100-717 ansehen;


    Thema mobile elektrische Anlagen Partyservice etc... g*

    "Alle Leitungen zur Verbindung der Baueinheit mir der Stromversorgung müssen mindestens vom Typ H07RN-F sein. Der vorgeschriebene Mindestquerschnitt beträgt 2,5 mm2".


    Das messen einer temporär errichteten Niederspannungsanlage ist ohnehin vorgeschrieben, daher lässt sich anhand der Schleifenimpedanzmessung nachvollziehen ob entsprechende Normen eingehalten werden.


    Einen Thermoschalter würde ich einbauen, wenn im voraus schon klar ist, dass die Trommel gewickelt bleibt. In der Praxis prüft kein Mensch die fliesenden Ströme.


    50m 3G1,5 können kritisch werden, wenn vorher auch schon größere Strecken mit niedrigem Querschnitt verlegt sind, auch in Festinstallationen.

    Ich hatte mal den Fall, dass auf einem Gig stets beim Schlagen der Basedrum dem Gitarristen sein Amp ausgestiegen ist. g*** Laut Gitarrist war es einer der besten und hochwertigsten Amps überhaupt... Naja und einer der schlechtesten im Umgang mit Unterspannung um 215V g****.

  • wora : Ich hoffe, Du orientierst Dich nicht nur an unseren UVPs. ;) Falls gewünscht, schick mir doch eine Email, welche unserer Hybridkabel Trommel Dich interessiert, und ich schau mit den Vertriebskollegen mal, was wir tun können.

  • Man könnte noch kurz die SQP4 bzw. DIN VDE 0100-717 ansehen;


    Thema mobile elektrische Anlagen Partyservice etc... g*

    "Alle Leitungen zur Verbindung der Baueinheit mir der Stromversorgung müssen mindestens vom Typ H07RN-F sein. Der vorgeschriebene Mindestquerschnitt beträgt 2,5 mm2".

    Stage Rack, Pultcase und die Leitung dazwischen sind bei entsprechender Ausführung der Steckverbinder *eine* Baueinheit.


    Einen Thermoschalter würde ich einbauen, wenn im voraus schon klar ist, dass die Trommel gewickelt bleibt.

    Bloss nicht. Und auch keine festen Steckverbinder auf der Trommel montieren. Gibt nur Ärger mit Kabelbruch am Wickelkern und Fehlauslösungen.

    Einfach eine offene Trommel mit Hilfsspule nehmen und das gewünschte Ende des Kabels da drauf wickeln. Damit ist das kein Leitungsroller mehr (keine Thermoschalterpflicht) sondern lediglich eine Transporthilfe für das Kabel. Kabelschonende Alternative: in einem flachen Case (altes Gitarrencase...) aufachtern.

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  • Ziel ist ja nicht sich um die Pflicht zu drücken, sondern im Falle eines Falles einen Brand zu verhindern. Bei einer losen Trommel muss das Kabel dann immer ganz runter.

    Oder ich lege die Vorsicherung entsprechend aus. Thermoschalter sind im VT-Betrieb ganz grosser Mist, die sind nur für Werkzeuge auf Baustellen und im Garten gedacht.

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  • wora : Ich hoffe, Du orientierst Dich nicht nur an unseren UVPs. ;) Falls gewünscht, schick mir doch eine Email, welche unserer Hybridkabel Trommel Dich interessiert, und ich schau mit den Vertriebskollegen mal, was wir tun können.

    sorry, diese nachricht hab ich leider übersehen. ein kollege hatte mir in einem anderen thread einen link zu einem passenden kabel bei sommer gegeben. und da habe ich gerade bestellt (weil ich dort eben ein kundenkonto habe)...

    würde mich trotzdem interessieren, was mich eine Klotz lösung gekostet hätte. ich sende dir mal ne pn.

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • Hallo zusammen,

    auch wenn Eure Beiträge zum Thema schon etwas zurückliegen, hätte ich dazu noch folgende Überlegung bzw. Anfrage.

    Auch ich hatte letztes Jahr mit dem Klotz-Hybrid (1,5 mm2 + 1x Cat) geliebäugelt, aber Preis, Kabeldurchmesser sowie bei 50 m auch Größe und Gewicht der Trommel haben mich davon abgehalten. Das ganze erinnert mich zu sehr an analoge Multicores und ich finde eine 50 m nur-Cat-Leitung auf einer GT235 oder GT310er Trommel einfach zeitgemäßer - insbes. für meine eher kleinen Veranstaltungen. Folglich ist dann die Versuchung groß, für den FOH-Strom einfach die nächstgelegene Wandsteckdose zu nutzen.

    Um möglichen Problemen wie verschiedene Phasen und Erdungsschleifen vorzubeugen, könnte man ja vielleicht einen galvanischen Trenner in der CAT-Leitung vorsehen. Dieser sollte gigabit-fähig sein und für meine Zwecke insbesondere auch mit DANTE funktionieren. Am besten auch noch mit vernünftigen etherCON-Buchsen ausgestattet. Hat jemand schon Erfahrungen mit sowas bzw. kennt sogar konkret Produkte, die vorgenannte Kriterien erfüllen?


    LWL statt CAT-Kabel schließe ich aus, weil zu teuer und zu speziell.


    Beste Grüße

    Andreas

    2 Mal editiert, zuletzt von Andreas S. ()

  • ich habe mir vor einem halben jahr so ein kleines teil zur galvanischen trennung gekauft.

    dann kam die sache mit corona und ich habe es aus den augen verloren.

    getestet habe ich es also noch nicht, aber deine frage hat mich dran erinnert, dass ich das in eine kleine box bauen wollte, die mit ethercon-buchsen ausgestattet ist. ich hatte nämlich auch länger gesucht, ob ich sowas nicht fix und fertig finde - aber leider hatte ich da kein glück.

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang