Wie am besten mit 85dB Lautstärkebeschränkung im Festzelt mit ca 6.000 pax umgehen?

  • Das Problem ist folgendes, wie wora bereits anführte, dass der Threadstarter hier was reinkritzelt und dann keine Stellung dazu nimmt. Und das tritt hier im Forum in letzter Zeit öfter auf.


    * das sollte hier an niggles Beitrag #20 anschließen

  • Das erinnert mich an meine vereinzelten Besuche in bayrischen Festzelten in den letzten Jahren, bei denen sowohl bei mir, als auch bei den meisten anderen Besuchern, allerdings Kulinarik bzw. Bier aus großen Gläsern im Vordergrund standen. Dass dort teilweise auch Musiker live auf einer Bühne performen ist schmückendes Beiwerk, wie auch die Tischdeko, und hat etwas von Berieselung der Anwesenden. Für eine halbwegs homogene Verteilung hat es dann sehr viele dezentral geflogene Boxen.


    Ich würde einen solchen Job als Techniker nicht machen wollen. Als Gast ist es für mich vollkommen in Ordnung.

  • die 104db in 1m vor der Box ist tatsächlich

    in einem Zelt in dem 90 oder 95db gelten.

    Gemessen vor dem obersten Top einer Line

    mit ca. 5-6 EV Elementen.

    Das ist aber von Stadt zu Stadt verschieden und

    im schlimmsten Fall sinds dann auch mal 85db

    am FOH, bei gleichem Limiter System.

    Solange wenig Publikum da ist, gehts immer ganz gut...

  • Entschuldigung, dass ich mich nicht mehr zurück gemeldet hatte.


    Also die Veranstaltung wird in Niederbayern sein und soweit mir jetzt mitgeteilt wurde (mehr weiß ich auch noch nicht), wird das ganze PA-Seitig limitiert, also ich kann auch gar nicht über die Grenze schieben, da es dann einfach runter gedrückt wird, leider.


    Hätte gehofft, es gäbe so ein paar Tricks noch bisschen was an Lautstärke rauszuholen, ist bei Messungen ja teilweise möglich es etwas basslastiger zu mischen, da die Geräte ja hauptsächlich den Bereich um ca 1kHz registrieren.


    Den Job absagen ist leider nicht mehr wirklich möglich, da ich für eine Band und nicht einem Veranstalter vertraglich 14 Termine dieses Jahr zugesagt habe und somit diesen einen unangenehmen Termin leider schlucken muss..und auch alle anderen Techniker auf dieser Veranstaltung (Immerhin 2 Wochen lang) müssen damit leider zurecht kommen und tun es auch irgendwie.

    Zugegeben: Die Musik klingt NIE wirklich gut, wenn man auf dieser Dult ist, aber doch mal besser und mal schlechter, je nach Abend und Mischer (klar).

    Deshalb dachte ich es gäbe ein paar einzuhaltende Grundregeln, wie man mit solchen Systemen (also unter solchen Bedingungen) einen möglichst guten Sound zustandebringen kann.


    Zusammenfassend bleibt also: Möglichst viel komprimieren und möglichst unter der Grenze bleiben, ab der der Limiter reingrätscht, da es sonst zwangsläufig noch schlechter klingt..


    Oder gibts da doch noch ein paar geheime Tricks? :/

  • nein, da gibt es keine weiteren geheimnisse. die physik lässt sich nicht so leicht ausstricksen.

    du kannst zwar versuchen den bassbereich etwas mehr zu forcieren, weil der hoch/mittelton mehr in das messergebnis einfliesst (Stichtwort "A" bewertung), aber auch das hat seine grenzen und geht schlussendlich auch zu lasten des gesamtsounds. reine geschmackssache.


    da du nach wie vor keine genauen angaben zur messung machen kannst, kann man da auch nur sehr allgemein antworten.

    also: komprimieren/limitieren ist unter den genannten bedingungen offenbar pflicht, einen druckvollen mix wirst du dort vermutlich ohnehin nicht abliefern können.


    in fällen mit rigoroser lautstärkebegrenzung mache ich seit vielen jahren eines: ich nenne im vorfeld meine bedenken, halte mich dann aber möglichst an die vorgaben. denn wenn ich irgendwie versuche diese zu umgehen, dann ist bei beschwerden nicht die band der dumme, sondern ich als techniker.

    das hat mir auch mal ärger bei einem größeren stadtfest in Halle eingebracht, weil ein damals neues bandmanagement meinte, dass ich viel zu leise gemischt hatte. aber ich bewegte mich dabei einfach im erlaubten rahmen. die künstlerin hatte meine argumentation danach auch verstanden und wir blieben gute freunde - das management dagegen blieb nicht sehr lange dabei ;)


    also: augen (ohren) zu und durch.

    wenn du selbst ein bisschen spaß haben willst, dann setz dir einfach deinen lieblingskopfhörer auf.

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • Gehört zu Anforderungen einer Schallpegelmessung nicht immer auch die Bewertung (zB A oder C), die Angabe des relevanten Ortes und das vorgegebene Zeitintervall (Lpeak, Leq mit Angabe des Mittelungs-Zeitraums)?

    Radio Eriwan antwortet: Im Prinzip ja. Aber...


    Solche Werte sind (gerade aus Bayern kenne ich das) die Kommunikation zwischen der Behörde und dem, der da immer misst. Da braucht man auch nicht nach einem Regelungswerk fragen oder so. Der, der da immer misst, weiß, was gemeint ist. Andere, die vielleicht auch messen könnten, möglicherweise auch günstiger, sind da gar nicht erwünscht. Vielleicht auch deswegen, weil sie immer so komplizierte Fragen stellen.


    Rechtsgrundlage? Technische Regel? Immissionsort? Frequenzbewertung? Mittelung? Haben wir doch die letzten Jahre auch nicht gebraucht. 85 hat sich bewährt. Dezibel? Was sind Dezibel? Wir machen immer 85.


    Der, der immer misst, stellt keine so komplizierte Fragen. Der schaut einfach, dass es nicht lauter wird als 85. Das ist sein Job, den erledigt er sei Jahren zuverlässig. Und es ist für ihn auch wirtschaftlich auskömmlich. Weil er halt immer misst...

    Bitte keine fachlichen Fragen per PM - Inhaber von dBmess

  • Also, der einzige wohl Funktionierende " Trick" ist und bleibt viele LS (geflogen) verteilen, wie ich und andere ja schon geschrieben haben.

    Den Gedanken mit dem Bass etwas anheben würde ich dann auch so machen, da bin ich bei dir, wenn's nicht gerade übertrieben wird.


    Mein Mitleid mit dir... und dennoch viel Spaß


    LG Rebecca

  • Eine sehr hässliche Entwicklung die sich leider nahtlos in die Mischung aus Inkompetenz, Filz und Selbstherrlichkeit einfügt mit der viele kommunale Behörden in DE "regieren". Da hilft meiner Meinung nach in letzter Konsequenz nur der Rechtsweg durch die Veranstalter deren Geschäftsgrundlage dadurch auf Dauer gefährdet wird.

    Economics in eight words: "There ain't no such thing as free lunch."

  • Da hilft meiner Meinung nach in letzter Konsequenz nur der Rechtsweg durch die Veranstalter deren Geschäftsgrundlage dadurch auf Dauer gefährdet wird.

    damit werden sie hier aber möglicherweise keinen erfolg haben, denn so lange sich die bedientheken im selben zelt befinden (was in solchen zelten zum standard gehört) und sich die behörde auf den arbeitsschutz beruft, gelten eben andere grenzwerte.

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • Da hilft meiner Meinung nach in letzter Konsequenz nur der Rechtsweg durch die Veranstalter deren Geschäftsgrundlage dadurch auf Dauer gefährdet wird.

    Dem Anwohner, der sich das anhören muss, hilft wohl auch nur der Rechtsweg. Damit der ohne Aussicht auf Erfolg bleibt, werden u.a. solch Bescheide erlassen und möglichst gut überwacht bzw. Limittiert und Dokumentiert.

    Auch hier gilt wieder: Wer schreibt, der bleibt.

    ...Holz ist braun!

  • Dem Anwohner, der sich das anhören muss, hilft wohl auch nur der Rechtsweg.

    Wenn es so weit kommt (Klage auf Anwohnerschutz bzw. Einhaltung der TA Lärm) ist die Veranstaltung an diesem Ort ohnehin auf Dauer nicht mehr genehmigungsfähig. Da hilft nur ein Umzug der Veranstaltung (oder des Anwohners. ;) Das Glück muss man aber erst mal haben)

    Economics in eight words: "There ain't no such thing as free lunch."

  • Wenn das da ist, wo ich lt. Beschreibung vermute, dass es ist ("Dult", "14 Tage", "Niederbayern"), dann gibt es da in einem Umkreis von mind. 100m (eher mehr) keinen Anwohner, den man vor Lärm schützen müsste.

    Harvard'sches Gesetz für Tierversuche: "Unter sorgfältigst kontrollierten, dokumentierten und jederzeit reproduzierbaren Laborbedingungen verhalten sich Versuchstiere immer so, wie es ihnen gerade passt."

  • dann gibt es da in einem Umkreis von mind. 100m (eher mehr) keinen Anwohner, den man vor Lärm schützen müsste.

    bei dieser Aussage empfehle ich, sich einmal mit den gängigen Vorschriften und Grenzwerten zu befassen.

    Vielleicht einfach mal drüber nachdenken, was 100m da bedeuten.

    ...Holz ist braun!

  • In meinen Augen geht die ganze Diskussion an der Fragestellung die hier gestellt wurde vorbei. Es wurde klar beschrieben dass man hier als Bandmischer unterwegs ist und keinen Einfluss auf das Setup hat.


    Ich habe den Kollegen so verstanden, dass es ihm um Praxistips ging, wie man vor Ort in dieser gegebenen Situation noch das Beste rausholen kann.

    Ich würde in dieser Situation auf jeden Fall mit wesentlich weniger Dynamik im Mix arbeiten. Normalerweise macht gerade Live viel Dynamik Spaß. Hier allerdings darf dann schon ordentlich komprimiert werden. Lieber selber viel komprimieren als dass dem Limiter der Ordungsamtes überlassen.