Der Wert der Marken

  • Derzeit bin ich öfters mit einer Band unterwegs und bin so mit meiner Technik auch stärker exponiert (im Gegensatz zu den Veranstaltungen, wo ich eher in einer Technik-Ecke versteckt bin). Für die Band habe ich mein X32 dabei, da ich relativ viele Inputs habe und gerne auf möglichst viele Fader direkt Zugriff habe.


    Dazwischen hatte ich jetzt aber auch Buisnessevents mit vorwiegend Sprache und mal einen Einspieler, wo ich aufgrund der Platzverhältnisse ein M32R einsetze.


    Die beiden Pulte nehmen sich in Sachen Tonqualität sicher niemals so viel, wie die erste Umdrehung am EQ-Regler oder die paar Zentimeter näher/weiter weg von der Schallquelle. Und doch ist es spannend zu sehen, wie ich mit dem Midas Pult Vorschusslorbeeren bekomme und anerkennende Kommentare, während beim Behringer die Tendenz eher so in Richtung "ach, das ist ja nur ein Behringer" geht.


    Deshalb frage ich mich schon manchmal, wie viel Wert das richtige Logo auf einem Produkt hat, bzw. bei welchen Produkten das am ehesten eine Rolle spielt.


    Meine Erfahrung sagt, dass es am ehesten beim Pult und den Lautsprechern zu Diskussionen kommt (A ist toll, B ist weniger, C kann man vergessen...). Bei Lichteffekten, Lichtpulten, Endstufen, Mikrofonen hatte ich eher wenige Kommentare.


    Ich freue mich auf einen interessanten Gedankenaustausch über den Wert, der Marke für uns als technische Dienstleister.

    Der Ton macht die Musik.

  • Deshalb frage ich mich schon manchmal, wie viel Wert das richtige Logo auf einem Produkt hat

    Scheinbar mehr als mind. 30 funktionierende Hirnzellen, die mit weniger Finanzaufwand und Gesabber dasselbe Ergebnis erzielen könnten.


    bzw. bei welchen Produkten das am ehesten eine Rolle spielt

    PlugIns


    (P.S.: Ja, es gibt Unterschiede und ja, "hearing is believing" und ja, im HiEnd-Bereich lohnt es sich auch mal und ja, hochpreisige Produkte sind meist auch qualitativ hochwertiger aufgebaut. Der Marketing-War ist trotzdem ganz grosser Kappes.)

    Freelancer für Audio Beschallung/Recording seit 2003 - Alle Beiträge spiegeln meine persönliche Meinung/Erfahrung als von Herstellern & Vertrieben unabhängiger Tonmensch wieder

  • Bei MA Lighting habe ich im Falle des Falles 24 stunden am Tag, 7 Tage die Woche über eine Notfall-Nummer Support und Unterstützung.


    Bei Coda Audio haben wir schon mal per Übernacht-Express Ersatz Lautsprecher bekommen...


    Und so gehe ich mit einem zufriedenem innerem Lächeln gerne an einem günstigen Massenprodukt vorbei und erkenne den Wert einer Marke in abstrakten Situationen g**.

  • Finde dieses Video sehr beeindruckend, für mich ein schönes Beispiel dass es nicht nur auf das Equipment ankommt, sondern wie man damit umzugehen weiss. Sicher ist "amtliches" Material hilfreich und für gewisse Situationen auch erforderlich, gerade bei einem Mischpult sehe ich aber den Mann oder die Frau dahinter als entscheidenden Faktor, der Rest ist am Ende nur mehr oder weniger Rauschen.


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    Bei mir im Haus sitzt ein Technikdienstleister der mit teils 25 Jahre altem Gerümpel unterwegs ist, aber nur zufriedene Kunden hat - weil er sein Material richtig verkauft und zielgerichtet einsetzt. Dem Typ der die Rechnung zahlt ist es am Ende egal was da für Zeug steht und hängt, aber nicht wenn die internationalen Ehrengäste nichts verstehen und die Zuspieler falsch abgefeuert werden ...

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    Nächstes Meet&greet: Forentreffen am 27.3.2024 in Heilbronn
    Nächste Messe: PLASA Leeds am 14. und 15. Mai, Stand R-C10

  • Marken bringen klar Vorteile :

    Es gibt kaum Qualitäts Streuung, egal welche Charge, die sind gleich, gerade bei billig Licht ist es häufiger, nur ein Beispiel :bei Scannern unterschiedliche Charge, unterschiedliche Gobo- und Farbrad Bestückung... Bei Licht ist der Unterschied überwiegend im Komfort, langlebig und Robust zu finden... Natürlich ist die Verarbeitung besser, Geräte sind leiser... Wer viel unterwegs ist, bei dem lohnt sich wohl mehr auszugeben, bei kleinen wie mir, ist die Überlegung eher in die Richtung 4 -8 Lampen für den Preis von 1...


    Im Ton Bereich unterscheide ich in 4 Kategorien :

    Schrott, geht, gut und viel zu teuer (für mich jedenfalls)


    Die, die Nase rümpfen, sind in der Regel die Kollegen und nicht die Kunden. Der Kunde weiß in der Regel nichts von den Kram, für ihn muss das funktionieren und gut ist.

    Das Marken verherrlichen kann man hier im Forum auch oft sehen und so manches Mal steigert es doch auch noch hoch...


    Beispiel :

    Chor Abnahme unter schwierigen Bedingungen.

    Das von mir vorgeschlagene Mikrofon (aus dem" gut "Segment), wurde madig gemacht und aus dem" viel zu teuer "Segment reichlich angepriesen...


    Erlebnisse:

    Ein Chor hat" viel zu teuer "Mikrofone" mitgebracht, diese habe ich zu meinen "gut" dazugestellt... Glücklicherweise, denn da kam deutlich weniger Pegel mit mehr koppelneigung... Ich hatte sie fast aus... Der Leiter (vereinzelt im Publikum gestanden) war begeistert, so einen guten Sound hatten sie noch nie...


    ... ich hatte für einen Chor meine 5"gut " Mikros, mein Kollege meinte es gut und wollte mir seine Teuermann Mikros geben, was ich zu seiner Verwirrung ablehnte. Er war verblüfft wie laut und gut das klingt... Auf der nächsten Veranstaltung, wo ich ihn unterstützte zeigte er mir grinsend die 5"gut" in seiner Sammlung...


    Zurück zum Ton und was mir zu hoch ist:

    Mikros teuer, super duper teuer... Lese ich immer wieder...

    Aber Vorverstärkung im Pult..? Billig bis naja

    ????

    Was meine ich damit?

    Analog Pulte aus der Mittelliga, hatten immer klasse Vorverstärker... K2? Erinnern sich noch manche daran? Im Rider ein Muss!!!

    Heute :bequem hat Vorrang...

    Überall sieht man nur noch das behringer x32! Alles drinn, schnell aufgebaut... Scheint wichtiger zu sein... Die Vorverstärker? Alles digital, für meine Ohren nur hart und zischig... Aber überall im Einsatz... Vorverstärker war früher ein sooooooo wichtiges Kriterium?!?!?

    Die häufigste Rackversion kostet weniger als 2 meiner Effekte... Dazu mischen vom Tablett... Für mich ein graus...

    Ich frage mich ernsthaft ob die, die das einsetzen überhaupt noch wissen was so ein analog Pult an Klang kann?


    Ich möchte jetzt nicht alle digital Pult verteufeln, dazu kenne ich wohl auch zu wenige. Aber die x32 Flut?...

    Warum, habe ich mich oft gefragt, finde ich manche älteren digital pulte deutlich besser vom Sound ...?

    Die Antwort habe ich gefunden : Der Vorverstärker ist nicht digital!


    LG Rebecca

  • Überall sieht man nur noch das behringer x32! Alles drinn, schnell aufgebaut... Scheint wichtiger zu sein... Die Vorverstärker? Alles digital, für meine Ohren nur hart und zischig... Aber überall im Einsatz...

    What?!


    Ich möchte jetzt nicht alle digital Pult verteufeln, dazu kenne ich wohl auch zu wenige. Aber die x32 Flut?...

    Warum, habe ich mich oft gefragt, finde ich manche älteren digital pulte deutlich besser vom Sound ...?

    Die Antwort habe ich gefunden : Der Vorverstärker ist nicht digital!

    Nochmal What?!


    Vorverstärker sind immer analog, und die des X32 sind garnicht mal schlecht. Außerdem sind alle ernsthaften sich heute auf dem Markt befindlichen Digitalpulte (da zähle ich ich das x32 dazu) vom Grundklang her gut bis sehr gut und um Längen besser als die ersten digitalen Versuche.


    Wer mit dem X32 einen zischigen Sound produziert versteht entweder sein Handwerk nicht, oder hat Piezos in den Tops.

    Banana Tracker - 32-Spur-USB-Recorder mit mp3-Player und Audiostream

    Einmal editiert, zuletzt von floger ()

  • Eine Meinung kann jeder haben, aber gegen Fakten stehen die immer hinten an.


    Und Fakt ist der Preamp ist auch heute noch immer analog, auch bei recallbaren Ausführungen.


    Das kann sich Mal ändern, wenn die Wandler besser werden, dann gibt es irgendwann Mal gar keine Preamps mehr.


    Über was da dann wohl diskutiert wird?


    Ach ja - über die gute alte Zeit. ;)

  • SORRY...

    Ich wollte hier jetzt keine Analog vs Digital Diskussion auslösen... Sorry... Hier im Norden sehe ich verdammt oft das beim T für unter 700€ billige x32Rack, auch bei profi Bands!!! Also ich würde diese Preisklasse nicht zu der Standard Liga nehmen und dennoch ist sie es, nach meinen Beobachtungen und dem was hier so zu lesen ist es...

    Hmmmm...



    Gehen wir noch mal zu den Mikros...

    Mein war es aufzuzeigen, dass so manches Mal ein Standard sich etabliert hat, der dann im Chor seine starken Stimmen hat, da kommt mir ehrlich gesagt das Bild von Lemmingen... Oo das durfte ich wahrscheinlich auch nicht äußern... (ja ist etwas provokativ, aber nicht böse gemeint... Soll nur dazu anregen, mal zu hinterfragen...)

    Natürlich gibt es auch ganz klar berechtigte, wo ich dann auch mitsingen.



    Bitte nicht schlagen...


    LG Rebecca

  • Aber was sagt ihr denn nun zu dem Mikrofon Beispiel?

    Ich benutze was funktioniert.

    Das hat zur Folge, dass ich teure Tops (KS) und günstige Subs (LD) habe, ein X32 samt S16 und Mikrofone aus allen Preislagen.

    Ich werde eigentlich nur wegen des guten Sounds angesprochen. Was drauf steht hat bisher nur meinen Geldbeutel interessiert.

  • Es ist heute in den meisten Fällen hauptsächlich die Frage nach den Aufwänden.

    Mann bekommt aus einem Günstigen Produkt auch einen guten Sound heraus. Oftmals ist es einfach nur so das dies mehr Aufwand benötigt.


    Wir haben zum Beispiel mal über eine PL Audio Anlage gespielt. Da musste ich dann halt im Ausgangs EQ einiges Einstellen damit mein von TW geprägtes Klangbild entsteht. Wobei das nicht heißt das es das einzig ware ist ;).


    Ich hatte auch mal einen Externen Techniker da . Er musste über das Fest installierte Coda System spielen.

    Für die Bühne gab es TSM12 von Seeburg. Seine Meinung war dann das es sich bei dem Material ja nur um "Überteuerten Schrott" handelt und er froh wäre so "Holzmüll" nicht auf dem Lager zu haben.


    Auf meine Frage hin was er denn hätte, meinte er dann nur das er die HD Serie von RCF hätte und das um Längen besser wäre.


    Da kann man sich Sicherlich drüber streiten. Aber ich bin jedes mal froh wenn ein System zum Einsatz kommt welches mir die Möglichkeit bietet damit gut zu Arbeiten. Und wenn jemand aus Lautsprechern von Seeburg und Coda nichts verkaufbares rausbekommt . Ist einfach ein Schlechter Techniker.


    Aber ich schweife ab xD.

    Zu der Digitaltechnik. Die heutige Digitaltechnik braucht sich in keinerlei Hinsicht hinter der Analogtechnik verstecken. Was bei Pulten einen unterschied macht sind AD Wandler und Multiplexer ;).

    Aber auch da kann man für die meisten Sachen alles verwenden.


    Bei den "Marken" Materialien treten da eher andere Effekte auf wie Rebecca auch schon richtig erörterte.

    Produktionsqualität zum Beispiel. Oder im Lautsprecher Bereich auch Rückkopplungsfestigkeit etc.

    Auch das Klangverhalten Chargen übergreifend.


    Ich hab mal gehört das es eine kleine Firma in Wenden geben soll die zwischen Chargen Chassis wechselt.8o Was da dran ist. Wer weiß das schon.


    Ebenso auch der Support. Als TW damals in den B30 die Chassis getauscht hat, konnten alle Kunden welche die alten Chassis verbaut hatten kostengünstig auf die neuen Wechseln.

    Unsere damalige RCF Anlage hatte einen Hochtöner defekt und wir hatten nach 2 Tagen einen neuen von RCF im Haus.

  • Nachdem mein erster Beitrag in diesem Thread von Erinnerungen an den letzten mitreisenden "Soundkönig" wie der vorangegangenen Aufräumaktion in meinem Newsletter-Postfach (welches zu gefühlten 40% von einer einzigen Firma dominiert wird) geprägt war, versuche ich es noch einmal etwas konstruktiver.


    Deshalb frage ich mich schon manchmal, wie viel Wert das richtige Logo auf einem Produkt hat, bzw. bei welchen Produkten das am ehesten eine Rolle spielt.


    Dieser Frage fehlt die Angabe, für WEN der Wert eine Rolle spielt:


    1) Für einen technischen Planer/eine ausschreibende Planungsagentur spielt die Marke insofern eine Rolle, dass man bei anspruchsvollen Anwendungen ein in sich funktionierendes Konzept ausarbeiten kann. Die Spezifizierung von Marke und Produkt garantiert einem, dass es so funktioniert wie man es plant/berechnet - so lange der Planer kompetent genug ist und das Material nicht defekt.


    2) der Lieferant, der sich mit Material einer Marke eindeckt, spekuliert einerseits auf die Aufträge oben genannter Planungsagenturen, des weiteren möchte er eine gewisse Wertstabilität, 24/7-Service für die nächsten paar Jahre und natürlich einen Pool an weiteren Zulieferfirmen, die ihm für Grossaufträge das exakt gleiche Material zur Verfügung stellen können.


    3) Der Techniker möchte möglichst einwandfrei spielendes Material, welches sich auf eine ihm bekannte Art und Weise installieren/konfigurieren/bedienen lässt. Das muss nicht zwangsläufig die angesagteste Marke sein, aber in der Tendenz steht er ja eh am Ende der Nahrungskette.


    4) Der (Sound-)"Enthusiast" möchte das bestmögliche Ergebnis herausholen bzw. konsumieren. Auf der Suche nach den 110% verliert man dabei manchmal die viel wichtigeren 80% aus den Augen. Inwieweit er sich auf der Suche nach den letzten paar Prozent von Marketing/Riderabgeschreibsel/persönlichen Empfehlungen/Nähe zum Vertrieb/etc. leiten lässt, ist dabei recht individuell.

    Freelancer für Audio Beschallung/Recording seit 2003 - Alle Beiträge spiegeln meine persönliche Meinung/Erfahrung als von Herstellern & Vertrieben unabhängiger Tonmensch wieder

  • Überall sieht man nur noch das behringer x32! Alles drinn, schnell aufgebaut... Scheint wichtiger zu sein... Die Vorverstärker? Alles digital, für meine Ohren nur hart und zischig... Aber überall im Einsatz... Vorverstärker war früher ein sooooooo wichtiges Kriterium?!?!?

    Sorry, aber das ist echt mal Käse:

    1. Thema verfehlt, 2. klang es vor 10-15 Jahren in den Dörfern überall auch mit Analogpulten meistens zu spitz und scheisse. Dafür hatte auch jede 2. Kapelle extra 'nen Vitalizer oder Exciter im Rack, damit es nochmal extra eklig klingt.


    Aber ja, wenn man sein Digitalpult wie ein K2 aussteuert dann braucht man sich auch nicht zu wundern.


    Es ist eher so, dass es heute eigentlich so gut wie keine schlechten Preamps mehr gibt. Die Unterschiede zeigen sich eher am oberen Ende des Aussteuerungsbereiches (die teuren haben gerne mal irgendwelche Softclip-Schaltungen drin) oder in einer Färbung, um bewusst eine Eigenständigkeit zu kreieren. Wenn man die Unterschiede kennt, kann man auch damit arbeiten.


    Kleine Anekdote von vor ca. 10 Jahren:

    Kollege: "Die Preamps im XY (damals sehr weit verbreitetes, aber klanglich nicht sonderlich hoch geschätztes digitales Mischwerkzeug) sind gar nicht so schlecht, das liegt an den Wandlern. Der Soundso hat erzählt, wenn man da andere Wandler hinter den Preamps anschliesst, klingt es viel besser."

    Ich: "Aha, und wie hat der Soundso die angeschlossen? Es hat doch gar keinen analogen Insert oder DirectOut hinter dem Preamp."

    Kollege: "..."

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  • Wo aber die "Marken" das Thema sind - das X32 konnte den Sprung auf dem Markt u.a. deswegen schaffen, weil mit der Marke "Midas" beworben wurde - da dachten viele in etwa - "wenn da "der große Midas" mitgemacht hatte, kann es nicht so schlecht sein... die Preamps sollen ja auch von "Midas" sein" usw.


    Wo ich noch digitales Pult benutzt habe (ca. 3 jahrelang), mochte ich lieber einen A&H Qu - m.M.n. nicht nur wegen der "Marke" ;)