Kaufempfehlung für Subwoofer aus der Prosumer-Kategorie

  • Hallo,


    ich bin neu in der Welt des PA und besitze zurzeit eine kleine Hobby-PA mit folgenden Komponenten:


    - The box CL118 MK2 Sub

    - 2 x The box Pro Achat 112 Tops


    Da ich mich nun gerne ein bisschen mehr mit dem Thema beschäftigen möchte, würde ich mein System gerne aufrüsten bzw. umstellen.

    Zuerst möchte ich mir einen neuen Subwoofer bzw. neue Subwoofer zulegen um den CL118 zu ersetzen.


    Folgender Use Case:

    Ich veranstalte gerne Veranstaltungen mit bis zu 100 Leuten sowohl Indoor als auch Outdoor.

    Diese Veranstaltungen reichen von Live-Gesang / Band bis hin zum Abspielen von Musik aller Genres (vorzugsweise Gitarrensounds, Gesang und EDM).


    Ich habe mir nun über die letzten MONATE viele Foren und Bewertungen bezüglich Subwoofern als auch Lautsprecher an sich durchgelesen. Des Weiteren war ich auch auf einigen PA-Messen und bei Thomann um ein paar Anlagen Probe zu hören. Leider bin ich immernoch nicht wirklich davon überzeugt den für mich richtigen Subwoofer gefunden zu haben.


    Nachdem ich auch versucht habe, mir die Fachbegriffe der Szene anzueignen, möchte ich mal meine Anforderungen an den neuen Subwoofer wie folgt beschreiben (ich hoffe das passt soweit ;)):

    - Road-tauglich (hohe Verarbeitungsqualität, ein stabiles Case und ordentliche Handle-Bars)

    - Gewicht ist bis ~60 kg kein Problem

    - Aktive Ausführung

    - Ausreichend Reserven (für Veranstaltungen > 100 Pax)

    - Modularität (sollte mit weiteren Subwoofern gleicher Bauart gut kombiniert werden können)

    - Sehr wichtig: Ordentlicher Tiefgang (Grinsen im Gesicht) ohne Verzerrungen, bei gleichzeitiger Impulstreue bei kurzen Beats

    - Nice to have: Netzwerkanbindung zur Überwachung und Einstellung bzw. wenigstens eine vernünftige Elektronik direkt am Sub zur Einstellung von X-Over etc.


    Man sollte bei meiner Veranstaltungsgröße eben einfach bei dem Subwoofer merken, dass er nicht permanent am Limit fährt und mühelos und musikalisch die tiefen Frequenzen mit Nachdruck produzieren kann. Tendenziell wird sich der neue Subwoofer im Bereich "Prosumer" abspielen, da ich mir z.B. einen Meyer Sound 1100 LFC nicht leisten kann ;). Nichtsdestotrotz möchte ich den Preis hier einfach mal offen lassen, da ich ein Fan davon bin, erstmal nach der Qualität zu sortieren und dann zu schauen, was für mich bezahlbar ist (Professional Audio wohl leider aber ausgenommen).


    Abschließend bin ich ein Fan von zueinander passenden Systemen, also ich würde dann auch gerne zukünftig passende Tops dazu kaufen.


    Bis vor kurzem war ich relativ lange von dem ETX 18-SP oder dem RCF 8004 überzeugt, aber je mehr ich in den Foren gelesen habe, desto unsicherer wurde ich. Ich würde mich freuen, wenn ich von euch einfach mal gute Vorschläge für meinen Use Case bekomme!


    Danke vorab :).

  • Vielen Dank schonmal für die zwei Antworten. Dann lag ich mit meiner bisherigen Recherche ja nicht verkehrt.


    Was haltet ihr von dem 9004er? Schonmal gehört? Der hätte z.B. noch die RDNet Funktionalität mit an Bord.


    VG

    Patrick

  • Ich habe ähnliche VAs zu beschallen als DJ. Das RDNet wird dir keinen Mehrwert bieten, was den Aufpreis wieder wett macht. Dann kauf lieber Bass und LS-Managment getrennt, da hast du mehr Möglichkeiten.
    Wenn ein Doppel 18" Bass dir nicht zu groß / schwer ist, würde ich den empfehlen:

    + Auch ein einzelner Bass hat eine gute Performance

    + Sieht professioneller aus

    + Leicht erweiterbar

    + Open Air fähig


    +- genauso teuer wie ein hochwertiger Single 18" Bass


    - schwer und groß

    - nicht in sehr kleinen Räumen verwendbar


    Aus den Single Kisten kommt einfach kein Sub-Bass (30 - 45Hz), die gerade bei EDM wichtig sein können.


    Aber sonst hab ich bisher auch nur gutes vom 8004er gehört

  • Kann bestätigen, dass der 8004 echt gut ist.

    Solltest aber bedenken, dass die Frequenzweiche nur einen Kanal hat. Wenn du also mit einem Bass und zwei Tops Stereo fahren willst, musst du dir was überlegen.

    Was machen Bits am liebsten?

    Bus fahren! :D

  • DJTJ: Du bist also dafür, dass er lieber einen billigen doppel-18er kauft, statt einen guten single-18er? Da sehe ich jetzt kein gutes Argument dafür. Seit ich beschalle, finde ich es cool, wenn ich mit weniger Material ein gleich gutes oder sogar besseres Ergebnis erzielen kann als zuvor.



    FireFly3390 hat einen guten Punkt angesprochen (Frequenzweiche). Evtl. wäre der 8003er eine Option? Den gibt es glaube ich nur noch Gebraucht, ist aber auch ein sehr gelungener Sub, der noch eine Stereoweiche verbaut hat.

    Der Ton macht die Musik.

  • Verglichen mit dem Kaufpreis eines Single 18" Bass mit netzwerkfähigem DSP bekommt man doch vernünftige Doppel 18" Bässe.


    Performance:

    Ordentlich Tiefgang wird man mit typischen 18" nicht erreichen, sie sind dafür nicht gebaut. Doppel 18" erzeugen vll nicht die gleiche Abdeckung & Lautstärke wie 2 Single 18", haben aber mehr Tiefgang.


    Professionell:

    Aus Sicht von jungen Leuten die EDM mögen ist alles was dem Zeug auf den Festivals ähnlich sieht professionell – CDJs sind ja auch ziemlich oft vertreten, obwohl ne Software mehr Möglichkeiten bietet.


    Ich finde dieses Thema "Single Bass – Doppelter Bass" muss je nach Genre ausgerichtet werden. Für EDM bzw mit dem letzten Hype "Goa" und vor allen Dingen den immer mehr werdenden Trap-Beats können Single 18"er nicht mehr viel entgegenhalten. Man könnte auch das Gehäuse größer bauen wie beim HK L4000, aber warum dann nicht auch einen Lautsprecher mehr einsetzen?

  • Dürfte man noch nachfragen, womit der professionelle DJ genau performt?

  • DJTJ: *hüstel*


    all das, was Du schreibst gilt maximal, wenn jemand ein Gesetz erlässt, daß die Anzahl von zu stellenden "Holzkisten für Basswiedergabe" auf "1 pro Seite" beschränkt.


    Bässe sind aber üblicherweise Rudeltiere und in artgerechter Boden-Haltung gibt sich bei id. Anzahl an Chassis kein Unterschied, ob da nun Single- oder Doppel-Systeme stehen - in der Diskussion entfernen wir uns aber nun ein wenig von dem, was der TE wohl sucht und wissen will...

  • marce Dieses Gesetz 2.2 gibt es ja leider quasi im Hochzeit-DJ Bereich. Und Säulen.

    Wenn man damit spontan einen Hochzeitsrave oder Hard-Rock spielt ...


    Ich schätze das der TE solche VAs macht.


    @krzysztof schwierz Ich selbst habe auf allen älteren mittelgroßen HK Anlagen aufgelegt, meistens mit den L2000A. Schlager, HandsUp, quasi alles was vor 2010 war klingt auch super. Die HK Contour (Array) ist ja wie für Rock geschaffen.

    Aber Psytrance-/Trap-/Bass House liefern die Dinger nicht mehr.


    Ich fänd's super wenn die mobilen DJs nach dem Säulen-Hype wieder richtige Systeme einsetzen, mit viel Gehäusevolumen und Tiefgang.

  • DJTJ: ich kann quasi keine deiner Aussagen bezüglich der Subs nachvollziehen (bei den Säulen sind wir uns einig, dass der Trend mal abflachen sollte).


    Ob ich links und rechts einen 2x18" oder zwei single18" hinstelle ist ja optisch fast nicht zu unterscheiden. Die single Subs sind flexibler (Stackingvarianten), einzeln leichter und rückenschonender, benötigen dafür etwas mehr Zeit beim Auf/Abbau und sind in der Summe etwas schwerer.


    Aber gerade bei Hochzeiten brauchts i.d.R. keine so groben Geschütze. Bei mir im Lager habe ich eine bunte Auswahl an Subs. In 70% der Fälle geht ein 8003-AS mit zwei Tops raus, in 29% der Fälle ist es ein 2.2 System mit zwei single 12" Subs.


    Sogar mit dem kleinen System kam ich noch nie an die Grenzen.


    Und noch zum Open Air - auch da ist es egal, ob jetzt 1, 2, 3 oder 4 Treiber in einer Kiste verbaut wurden. Man stellt einfach so viele Kisten hin, wie es für den Event erforderlich ist, bzw. wie es das Budget erlaubt. Und auch die Treibergrösse ist zweitrangig. Es gibt grosse Systeme, die mit 10" (z. B. HK Audio Cohedra) oder 12" (z. B. EAW LA400) Pappen für Schub untenrum sorgen.

    Der Ton macht die Musik.

  • Ähm, vielleicht sollte man hier erstmal generell auch bei den Doppel 18" einige Unterschiede aufzeigen: Es gibt ja den (nennen wir ihn) normalen Doppel 18" und dann gibt's den Doppel 18" Infra. Der "Normale" ist meistens nichts anderes als 2x der Single 18", halt nur in einem Gehäuse verpackt. In dem Fall würde ich auf die Single Variante setzen und bei Bedarf halt mehr davon mitnehmen und hinstellen. So ist man flexibler und bekommt die Dinger auch noch alleine gewuppt. Und bei der schon angesprochenen Rudelbildung geht dann halt auch mehr.


    Der Infra hingegen kommt oft als Doppel 18" daher, muss er allerdings auch nicht zwingend, dafür kommt diese Konstruktion tiefer runter. Mehr Tiefgang heisst normalerweise größeres Gehäuse, aber auch hier kann man das mit tief abgestimmten Single 18" machen, wobei die echt selten aufm Markt sind. Die neuere Alternative sind dann 21" Subs als Single Variante. Die Infras / oder Subs die recht tief spielen die ich bislang so gehört habe fand ich allerdings klanglich nicht so prickelnd. Ich mag aber auch eher knochentrockenen Hornsound der kickt. Hosenbeinflattern können die Infras super, nur den Kick vermisse ich irgendwo. Einzig der Meyer 700er ist mir da mal positiv aufgefallen, spielt aber "leicht" außerhalb deines Budgets;)


    Ich persönlich würde an deiner Stelle auf normale BR Systeme mit 18" setzen, und zwar single 18" damit die Kisten irgendwie bewegbar bleiben. Ein Doppel 18" in Europallettenmaß und über 100kg macht definitiv keinen Spass mehr wenn die erste Treppenstufe in Sicht ist. Fang erstmal mit 2 ordentlichen 18" an, wenn du mehr möchtest (Pegel und Tiefgang) kauf ein weiteres Paar dazu.


    Das nur mal so grundsätzlich. Und abschließend schon mal Glückwunsch zur vorhandenen Anlage, man kann definitiv deutlich schlechter einsteigen in das Thema PA.


    Gruß,

    Marcel


    PS: Tipps zu Subs gab's ja schon, ich halte mich da aber raus, da ich das aktuelle Material zu wenig kenne. Als Single 18" hab nur 2 alte, passive Audio Zenit PW18 die ganz ok spielen, die Hörner mag ich trotzdem lieber, wobei ich auch nicht den Tiefgang benötige den dein Musikstil erfordert.


    Edit: zegi war schneller:P

    Der La400 geht auch nett, besonders so im 6er oder 8er Block pro Seite. Dürfte aber auf ner Hochzeit für etwas zu viel Wind sorgen:D

  • @DJTJ  : ich bin zwar ein Musikant und kein DJ - komme aber genauso wie auch du aus dem Tanzmusik-Bereich - wie hier schon mehrmals geschrieben wurde - gelten da die gleichen akustischen Regeln und Gesetze wie überall anders - damit muss du leben, das ist halt so - die u.a. hatte es der Marcel oben gut erläutert...


    Wegen den Säulen bin ich persönlich ganz deiner Meinung - die meisten kaufen wohl aber nach der Mode und nicht nach dem Ohr :/ Würde der eine oder andere mal in die Kirche gehen... würde man vielleicht merken, dass Säulen dort schon seit Jahrzehnten - mit deren Vor- und Nachteilen hängen - und somit kein neu erfundenes Rad und keine "neue Generation" von Boxen sind. VG! :)

  • Um die Frage des Threads nochmal aufzugreifen.


    Die ersten Antworten darauf sind das worauf du hören solltest .

    Rcf ist eine sehr gute Lautsprecher Schmiede . Vorallem liefern die gute Bässe für vergleichsweise wenig Geld .


    Der 8004 ist natürlich die alzweckwaffe . Der 9004 steht dem in nichts nach . Hat jedoch die beschreibenden Vorteile .


    Bezüglich der 8003 . Die Bässe haben ein bischen weniger Output als ein8004 . Die ist aber eigentlich nicht hörbar. Wir sind lange Zeit damit rumgefahren und waren immer mehr als zufrieden. Die stereoweiche ist natürlich für deine Größe auch sehr nützlich.


    Ein Tipp aber noch nebenbei . Entscheide dich für ein Gesamtsystem und versuche nicht zu mischen . Hör dir also auch noch topteile an und Kauf dann die dazu passendenBässe .