Monacor DSM 26LAN und EV DX-38

  • Habe kürzlich einen Monacor DSM-26LAN bekommen und das Gerät in der Anwendung getestet. Macht einen guten Eindruck und die Software lässt sich gut bedienen. Die Möglichkeit, das Gerät über USB und Ethernet an den Rechner anschließen zu können, ist auch up-to-date. Nicht so richtig begeistert bin ich vom maximalen Ausgangspegel, der mit 4V rund 10dB niedriger liegt als beim bereits vorhandenen DX-38. Auch beim maximalen Eingangspegel und beim Dynamikumfang liegt der DX-38 etwas vorne.


    Mich würde mal interessieren, wie die Experten hier den ja nun schon etwas betagten EV DX-38 im Umfeld der (eher günstigeren) Controller-Alternativen (wie eben dem Monacor DSM) einschätzen (klanglich, technisch, Zuverlässigkeit...) und warum ihr evtl. eine der beiden Varianten vorziehen würdet.


    Und noch ein paar Fragen:

    • Kennt jemand die Latenzzeit des DX-38? Spielt in unserer Anwendung keine entscheidende Rolle, wäre aber dennoch schön zu wissen.
    • Habe mal gelesen, dass jemand Irisnet als die bessere Software-Alternative zu "RACE" empfohlen hat. Gibt es dafür gute Gründe - auch bei einem simplen Setup mit nur einem Controller? (RACE läuft auf meinem Rechner unter Win7 im Kompatibilitätsmodus, ist nur optisch etwas angegraut).
    • Gerne möchte ich die bekannte RS-232-XLR-Adapterlösung für die Programmierung vom FOH nutzen.
      Ist die folgende Belegung korrekt?
      - Pins 2 und 3 + Pin 5 auf Masse
      - rechnerseitig Pin 7 und 8 brücken
  • DX38 hat 1,9ms Latenz. IRIS Net wird nur in Verbindung mit RS485 Modul unterstützt, der Vorteil ist dann, dass man mehrere Controller über einen Bus betreiben kann, sonst nix. RS232 Belegung sieht gut aus, läuft auch problemlos über Multicore.

    Beste Grüße aus dem Weserbergland,

    Stefan Waltemathe

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    "Hier geht nix mehr, ich muß weg..."

  • Herzlichen Dank - das hilft mir weiter!

    Habe leider noch Probleme mit meinem selbstgelöteten Adapterkabel. Beim Kontaktversuch wird kein Gerät erkannt. Kann evtl. an der blöden Tatsache liegen, dass der Stecker an meinem Notebook nicht tief genug in die serielle Schnittstelle passt (und somit gar kein Kontakt hergestellt wird), weil die Kante des Notebook-Gehäuses stört. Werde mir wohl noch einen anderen Stecker besorgen müssen, der das Problem nicht hat.

  • Da sprechen die Praktiker... Hatte ich an einer Seite des Steckers schon gemacht, reicht leider nicht. Wenn ich die andere Seite des Kunststoffs auch noch entferne, dann wäre der Kontakteinsatz nicht mehr am Gehäuse befestigt. Aber so eine Lösung gefällt mir eigentlich auch am besten :)


    Edit: Hab jetzt gerade nochmal genauer nachgesehen. Das Problem ist anscheinend, dass der Anschluss an meinem ProBook so tief im Gehäuse sitzt (der "Kragen" der Kontakte schießt bündig ab), dass nur dann Kontakt hergestellt werden kann, wenn nichts über die "Montageplatte" des Steckkontakts am Kabel hinausragt. Bei meinem Stecker sind dort jedoch zwei Kunststoffhalter, die die "Montageplatte" des Kontakteinsatzes halten sollen. Einen habe ich bereits entfernt, das hilft leider nur wenig. Wenn ich den zweiten auch entferne, wäre der Steckeinsatz haltlos...


    Hab jetzt kurzerhand noch einen Adapter auf USB bestellt. Wenn der läuft, kann ich auch flexibel noch andere Rechner dafür nutzen. Sonst knipse ich den zweiten Kunststoffhalter auch noch ab und verpasse dem Stecker eine Füllung aus Heißkleber.

    Einmal editiert, zuletzt von Hanseat ()

  • So, kann mir die Klebeaktion sparen - der USB-RS232-Adapter funktioniert wunderbar und alles ist in Butter.


    Bleibt noch folgende Frage: Gibt es eurer Meinung nach einen wichtigen klanglichen bzw. praxisrelevanten Grund, den guten alten EV DX-38 durch ein Monacor DSM-26LAN zu ersetzen?


    Habe ein DSM-26LAN zwar günstig bekommen, aber da die Fernbedienung dex DX-38 über RS232 (+XLR-Kabel) jetzt auch gut läuft, könnte ich darauf auch verzichten und das Geld sparen (Geld ist an Schulen leider knapp).

  • Jaja, Schulen sind blöd und haben von gar nichts eine Ahnung... schon klar.


    Back to Topic:
    (Unterschiede zwischen beiden Geräten / Klärung relevanter Vorteile des DSM)

    • Keine Unterschiede bei den verfügbaren Frequenzweichen-Filtern (Typen/Flankensteilheit)
    • Keine Unterschiede bei verfügbaren Filtertypen im EQ
      (nur erhöhte Anzahl an Bändern, brauche ich aber nicht)
    • Keine Unterschiede bei verfübarer Zahl an In- und Outputs (DSM hat AES/EBU - brauche ich aber nicht)
    • Keine Unterschiede bei Pegelanzeigen und Hardware-Mutefunktion
    • Keine relevanten Unterschiede bei den Compressor/Limiter
    • Keine relevanten Unterschiede bei der Bedienung durch Software
      (Vorteil DSM: Anschluss über USB und LAN - ich kann aber auch gut mit der RS232-XLR-Lösung leben)
    • Keine relevanten Unterschiede bei der Übertragungsqualität
    • Für mich nicht relevanter Unterschied in der Samplingfrequenz (und somit auch in der Latenzzeit)
    • Nachteil des DSM beim maximal möglichen Ausgangspegel (das stört mich schon)

    Mein Fazit: Da mir ein Gerät reicht, die wenigen Unterschiede kaum relevant sind und sich der vorhandene DX-38 nun auch wiedervernünftig fernbedienen lässt, brauche ich das DSM nicht.

  • Samplingfrequenz = Latenzzeit?

    Interessante Sichtweise...


    (ja, die Latenzzeit wird von der Samplerate beeinflusst, aber nicht exklusiv)

    Freelancer für Audio Beschallung/Recording seit 2003 - Alle Beiträge spiegeln meine persönliche Meinung/Erfahrung als von Herstellern & Vertrieben unabhängiger Tonmensch wieder

  • Haarspalterei...


    Natürlich gilt das nicht exklusiv, aber in vielen Fällen ist das ein entscheidenderFaktor.
    Hier passt es ganz gut (DX-38 hat etwas mehr als die doppelte Latenzzeit des DSM).


    Außerdem spielt der geringe Unterschied in der Latenzzeit für die benötigte Anwendung überhaupt keine Rolle.