Gainstruktur DSP -> Amps

  • nein, sie waren beliebt, weil ihr EQ "so gut gegriffen hat".

    will heißen: auf den ersten millimetern der potidrehung passierte schon recht viel, dahinter wurde die regelcharakteristik dann "normaler". so war zumindest meine erfahrung mit dem "M" pulten ;)

    diese eigenwillige regelcharakteristik brachte Midas aber einen großen fankreis, somit hatten sie damals wohl alles richtig gemacht. :)

    auf die einführung der digitaltechnik haben sie dann allerdings leider nicht mehr ganz so clever reagiert, wie uns die geschichte zeigt.

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • Stimmt, da haben sie dann nur die großen bunten Lampen und Schalter mit übernommen :)


    Ehrlich gesagt hat mich das immer genervt: Ich hab' da 'n Poti und jenseits der ersten 10% um den 0-Punkt hinweg tut sich "nicht mehr viel" - ich hab aber doch den ganzen Poti bezahlt...

    (genau so doof wie Fader bei den PM-Pulten von Y - gefühlt 2m Faderweg, aber nur die 1,5cm um die 0-Markierung waren "brauchbar" - kein Wunder, daß da von vielen mehr über den Gain als über den Fader gemischt wurde - der war feinfühliger und berechbarer...)


    Um was ging's hier nochmal gleich?

  • hallo

    also es war so...

    Hi Gerrit

    Es wäre schön wenn du in Zukunft bei deinen db Angaben auch den richtigen Index, oder überhaupt einen, mit angibst, denn db(x) ist nicht gleich db(y).

    Und bei dbfs ist es unnötig die Bitbreite mit anzugeben weil der 0 Bezug immer der gleiche ist.

  • ok vielleicht ein wenig missverständlich entschuldigung dafür

    das thema gainstruktur wird schon seit den 70er jahren ausfürhlich diskutiert

    eine normung wurde zumindest in deutschland recht früh eingeführt und ist auf die telefontchnik zurückzuführen

    soweit ich weiss aber das ist quasi die steinzeit der Signalübertragung aber da kommt es her

    also kartoffelsalat

  • Ich sehe es übrigens auch nicht für sinnvoll an, die Anlagen erst mit voll ausgesteuertem Input an Ihre grenze zu bringen. Der Anlagenlimiter ist in vielen Budgetbereichen ein willkommener Summenkompressor und daher muss ich die Anlage auch ordentlich in diesen fahren können. Das liegt manchmal an zu wenig bezahltem Material, manchmal auch am zu wenig bezahlten Mischer. Aber ein Digitaler Clip kommt für mich da überhaupt nicht in Frage, das würde nämlich passieren, wenn der Mischer mal wieder den Urschrei seines Frontmannes nicht mit einplanen konnte,...

    Ich sage mal so 15 - 20 dB Headroom sollte die digitale Strecke noch haben, wenn die Anlage so langsam mal in den Clip geht


    Viele Grüße

    Tobias

  • ?

    Ich sage mal so 15 - 20 dB Headroom sollte die digitale Strecke noch haben, wenn die Anlage so langsam mal in den Clip geht

    Dein Ernst? Zum Glück ist die Wahrscheinlichkeit, dass ich über eine Anlage von dir mischen muss gleich Null.


    „willkommener Summenkompressor“?

    Ohne Einfluss auf die Regelzeiten, Kompressionsgrad und ohne anständige GR-Anzeige am FoH? Da werd ich schon stinkig wenn ich nur versuche mir das vorzustellen.


    Zu kleine Anlage bleibt zu kleine Anlage bleibt zu kl... usw.


    „Da hat‘s noch unbenutzte LEDs da geht noch was“ - ja genau ?

    Freelancer für Audio Beschallung/Recording seit 2003 - Alle Beiträge spiegeln meine persönliche Meinung/Erfahrung als von Herstellern & Vertrieben unabhängiger Tonmensch wieder

  • Ich sage mal so 15 - 20 dB Headroom sollte die digitale Strecke noch haben, wenn die Anlage so langsam mal in den Clip geht

    wie man den endpunkt, also die amp-ausgänge, einpegelt, bleibt sowieso jedem selbst überlassen.

    wer den limiter der beschallungsanlage in das signaldesign konsequent einplant, der hat meiner meinung nach die anlage zu klein gewählt. ich mag es z.b. gar nicht, wenn mir ein systemlimiter meine arbeit zusammenstampft. aber das ist ja alles geschmackssache.

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • Ach ja, noch was:

    Aber ein Digitaler Clip kommt für mich da überhaupt nicht in Frage, das würde nämlich passieren, wenn der Mischer mal wieder den Urschrei seines Frontmannes nicht mit einplanen konnte,...

    Dafür gibt es KANAL-Kompressoren. Wer die nicht sinnvoll nutzt ist selber schuld.

    Freelancer für Audio Beschallung/Recording seit 2003 - Alle Beiträge spiegeln meine persönliche Meinung/Erfahrung als von Herstellern & Vertrieben unabhängiger Tonmensch wieder

  • Ich kann Eure Aussagen nur bedingt verstehen. Die Anlage plant ja oft nicht der Anbieter, sondern der Mieter und da gilt ganz klar: You get, what you pay for. Und im kleinen Stadlfest-/ Hobbybandbereich,... ist das völlig normal. Ich halte es aber für relativ unsinnig pro Veranstaltung die Pegelreserven neu zu planen, außer wir sprechen von ganz großen Jobs, da spielt das auch schon keine Rolle mehr. Davor ist es eher sinnvoll innerhalb des Lineups durchgängig ähnlich vorhersehbare Pegelverläufe zu haben Auch nahezu alle kaufbaren Aktivboxen, clippen nicht erst bei + 18 dbU, sondern deutlich früher. Somit sind als nahezu alle Markenhersteller ähnlich dumm wie Ich. Bewerbt Euch doch bei Yamaha/ Meyer Sound/ RCF,... als Entwickler, die haben anscheinend nur Pfeifen am Start (sorry für den bissigen Kommentar, aber Eurer war ja auch nicht unbedingt harmloser).
    Der Summenkompressor ist übrigens ja nicht mir willkommen, sondern dem DJ/ Friend Of Band Mixer,...
    Wenn ich eine Anlage plane und mir der Mieter die auch so nimmt, habe ich genug Reserven, damit das nicht relevant ist (und selbst da habe ich schon lustiges erlebt).

    Ich hatte z.B. mal ein Hardcorefestival, bei dem meine Anlage wirklich genug Reserven hatte. Resultat waren dann beim Headliner 115 db LEQ am Mischplatz. Ich konnte ihn nicht überzeugen, dass das Unsinn ist, aber das regelte der Mob ganz gut mit einer angedrohten Tracht Prügel, wenn er nicht leiser macht.
    Ich will damit sagen: So logisch man seine Gainstruktur auch plant - evtl. mit unterschiedlichen Ansätzen dahinter - schützt das nie vor Missbrauch durch Dummheit, und die ist in unserer Branche weit verbreitet.

    Viele Grüße

    Tobias

  • Dafür gibt es KANAL-Kompressoren. Wer die nicht sinnvoll nutzt ist selber schuld.

    Ein Kompressor schützt nicht vor digitalen Clipping.

    Das kann nur ein Brickwall Limiter und das Pre Delay willst du in einem Gesangskanal nicht haben. ;)

  • Aber ein Digitaler Clip kommt für mich da überhaupt nicht in Frage,

    da geht es uns eindeutig keinen deut anders als dir, versprochen!

    und genau damit DAS nicht passiert, pegelt man sein system am allerbesten mit der besagten max. methode ein. denn nur dann kann da zuverlässig gar kein pegel aus dem ruder laufen. ;)

    ausser ganz am anfang der kette natürlich... durch krasse fehlbedienung kann man jedes system ausserhalb seiner sinnvollen betriebsparameter betreiben.

    Ich halte es aber für relativ unsinnig pro Veranstaltung die Pegelreserven neu zu planen, außer wir sprechen von ganz großen Jobs, da spielt das auch schon keine Rolle mehr.

    in der regel kauft man sich ja nicht für jede VA eine neue anlage. also ich kann mir sowas jedenfalls nicht leisten :)

    und wenn ich meine komponenten über jahre miteinander betreibe, dann mache ich mir dafür genau ein mal die mühe mit dem einmessen. danach habe ich meine arbeitspegel eingestellt und es kann losgehen. an diesen parametern ändert sich ja normalerweise nichts, wenn die anlage als system betrieben wird.

    wenn man verschiedene komponenten verschiedener anlagen stets miteinander mischt, ist das natürlich etwas schwieriger. vor allem wenn komponenten dabei sind, die keine fixe einstellung zulassen. dann muss man eben kompromisse eingehen, da beisst die maus keinen faden ab.



    Ich will damit sagen: So logisch man seine Gainstruktur auch plant - evtl. mit unterschiedlichen Ansätzen dahinter - schützt das nie vor Missbrauch durch Dummheit, und die ist in unserer Branche weit verbreitet.

    auch an dieser stelle sind wir völlig einer meinung, da bin ich ganz sicher :P

    wenn ich mir nur überlege, wie oft ich auf fremden anlagen schon monitor-master auf -10dB oder gar -15dB stellen musste, weil die dahinter angeschlossenen verstärker zu empfindlich eingestellt waren, dann weiß ich wie viele sich um das thema gainstruktur so gar keine gedanken gemacht haben...

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • und wenn ich meine komponenten über jahre miteinander betreibe, dann mache ich mir dafür genau ein mal die mühe mit dem einmessen. danach habe ich meine arbeitspegel eingestellt und es kann losgehen.

    Und wenn man das mit +4dbu anstatt mit Vollaussteuerung macht können alle Komponenten des Vermietparks auch blind mit einander gemischt werden ohne jedes mal neu vermessen zu werden.


    So hab ich es gelernt und so wird es auch bei allen grossen Verleihern oder Dry Hire Firmen gemacht mit denen ich arbeite.

    Es ist einfach effizienter und man muss das Rad nicht jedes Mal neu erfinden.

  • Ein Kompressor schützt nicht vor digitalen Clipping.

    Das kann nur ein Brickwall Limiter und das Pre Delay willst du in einem Gesangskanal nicht haben. ;)

    Ähm, jein.

    Im Kontext:


    1. Digitales Clipping bekommt man in folgenden Situationen:

    - Fehlbedienung

    - Eingang übersteuert

    - digital zu stark angehoben

    - Summierung mehrerer ähnlich lauter Signale.

    In meinen Beschallungen ist es niemals notwendig, den Pegel von Eingangssignalen so weit anzuheben, dass ich in Gefahr gerate, den Ausgang zu übersteuern -> Dimensionierung


    2. Digitalpulte sind Standard. Frei einstellbare Kompressoren pro Kanalzug inkl.

    Die paar Transienten, welche dann bei 0-Attack noch durchs Clipping gekappt werden, werden in solch wüsten Live-Szenarien wie beschrieben von niemandem als Zerr wahrgenommen. PA-Limiter hingegen hört man. Die drücken einem dann gerne mal alles weg.


    3. Die Rede war von Vocals bzw. Brüllen. Was man da mit 0-Attack im Kanalkompressor nicht wegbekommt, dürfte eh schon ziemlich seltsam daherkommen.



    Mir ging es darum, dass ich - Kompressor oder Brickwall, LA2A hin, L3-16 her - verhindern möchte, dass der Speichelspender hinterm 58er einfach alles andere wegdrückt. Aber wenn das dem Tobias sein Sound ist, bitte. Geschmäcker sind bekanntlich verschieden.

    Und der Ansatz zur Schallpegelbegrenzung scheinbar auch... ?

    Freelancer für Audio Beschallung/Recording seit 2003 - Alle Beiträge spiegeln meine persönliche Meinung/Erfahrung als von Herstellern & Vertrieben unabhängiger Tonmensch wieder

  • Digitales Clipping bekommt man in folgenden Situationen:

    1. Fehlbedienung

    Vollpfosten gibt es überall.

    Zitat

    2. Eingang übersteuert

    Siehe 1.

    Zitat

    3. digital zu stark angehoben

    Nein, denn auf digitaler Ebene arbeitet man schon mit floating Point, da gibt es keine Übersteuerung.

    Zitat

    4. Summierung mehrerer ähnlich lauter Signale.

    Nein, siehe 3.

    Zitat

    Die Rede war von Vocals bzw. Brüllen. Was man da mit 0-Attack im Kanalkompressor nicht wegbekommt, dürfte eh schon ziemlich seltsam daherkommen.

    Ziemlich seltsam kommt für mich jemand daher der einen Kompressor (wenn das überhaupt einstellbar ist) mit 0 Attack fährt. ;)

  • zu 3 und 4: es gibt auch noch Yamaha und auch floatingpoint landet irgendwann im Wandler, der AES-Schnittstelle oder dem Extra-PlugIn-Server.

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  • zu 3 und 4: es gibt auch noch Yamaha und auch floatingpoint landet irgendwann im Wandler, der AES-Schnittstelle oder dem Extra-PlugIn-Server.

    Dann sind wir wieder bei Punkt 1.

    Vollpfosten.