DMX über Mikrofon Leitungen reale Probleme?

  • Für DMX sollte in der Regel eine Leitung mit 110Ohm Impedanz verwendet werden...

    Und ein Endstecker mit 110Ohm...


    Und die Praxis?


    Aus Kosten gründen verwende ich überwiegend Mikrofon - Leitungen...

    Endstecker? Hab ich, aber irgendwann nicht mehr gesteckt, weil immer alles zuverlässig läuft.


    Klar ist das andere besser...

    Aber es geht mir darum :


    Hat hier jemand wirklich schon Probleme wegen Mikrofon Leitungen gehabt?

    Wenn ja? Welche und wie umfangreich war dann das Setup?


    LG Rebecca

  • Gute Kabel gehen normalerweise immer...

    Grundsätzlich: twisted-pair sowie AES/EBU-tauglich sollte es sein, dann haste mit maximalster Wahrscheinlichkeit keine Probleme...



    sec


    btw: im Normalfall gibt es (wie bei mir auch) Mikro-Kabel (3-pol) sowie DMX-Kabel (5-pol) - nix zwischendrinne ! (ein 3-poliges Endgerät wird umgebaut auf 5-pol, oder es kommt 'n echter DMX-Adapter 3-auf-5-pol dran)

    "geht nicht" ? - gibt's nicht !

    ...ja, das war schon immer mein Avatar :evil:

    "Mit der Dummheit kämpfen Götter selbst vergebens" (Friedrich Schiller, " Jungfrau von Orleans")

  • Ich hab' auch fast nur xlr Kabel und der Terminator liegt schon ewig unbenutzt in der Kiste. Arbeite aber fast immer mit aktiven DMX-Splittern, bis zu ca. 30 DMX-Geräte. War noch nie ein Problem.

    Der Ton macht die Musik.

  • ...aktive DMX-Splitter sind meiner Meinung nach das Effektivste, was man haben kann... - ein Kabel rein, Splitter an die Truss nageln mit 'ner 48mm-Halbschelle (50mm Halbschelle, wenn's ne Guss ist - 28Nm max. beachten, wenn drunter Alu ist) z.B. 4 Kabel raus - Leitungslänge von Neuem berechnen ^^


    ...trotzdem:

    5-pol ist Licht (mit den richtigen Kabeln) - 3-pol ist Ton (des öfteren auch mit den richtigen Kabeln - AES/EBU-tauglich ist nicht jedes Kabel)


    sec

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  • Das sehr verbreitete Neutrik Swissflex NK ist zwar ein grossartiges Mikrofonkabel aber leider von 110 Ohm Wellenwiderstand doch ein ganzes Eck entfernt. Wenn man das für DMX missbraucht gibts in Richtung "250m, 32 Geräte" recht seltsame Effekte mit sporadisch später oder gar nicht mehr reagierenden Geräten, mit oder ohne Abschlusswiderstand.

    Ich war mal klarer Verfechter der Trennung der Systeme. Swissflex/XLR3 für Audio und 5pol XLR mit AES/EBU-Kabel für DMX; letzteres war zumeist für den Bühneneinsatz im Audiobereich zu steif und/oder auf Dauer nicht krangelfrei.

    Seit mir immer wieder mal Hands die XLR5-Männchen in Lampen beschädigten bin ich zumindest im Rigg auch auf XLR3 (mit 110 Ohm-Kabel) umgestiegen. Laut Berichten hier im Forum gibt es das inzwischen auch in einer mechanischen Qualität die für Audio taugt. Wäre bei einer Neuanschaffung zu überlegen das dann zu vereinheitlichen.

    Beliebige XLR3-Kabel aus der Audiokiste kommen mir aber nicht für DMX ins Rigg. Da ist die Schwankungsbreite der Signalqualität mir doch zu hoch.

    Economics in eight words: "There ain't no such thing as free lunch."

  • Nö.. Mikrofonkabel haben keinen definierten Wellenwiderstand, das hat mit ihrem Aufbau zu tun. AES/EBU Kabel schon und das ist nicht ganz so einfach, wenn man drauf tritt..


    Mikrofonkabel sind als Datenkabel total ungeeignet, merkt euch das ! Aber.. nein ! UNGEEIGNET !

  • wenn's doch aber funktioniert... :)


    DMX ist DMX, Ton ist Ton - "Misch-Verkabelung" mag in 99% der Anwendungsfälle funktionieren, wenn man aber dann den Fall hat, daß es plötzlich nicht mehr tut (und das kann in den lustigsten Kombinationen auftreten) ist mal mit sauberer Verabelung meist mehr als einen Schritt auf der sicheren Seite.


    ... außerdem sind Packlisten und entsprechende Transen leichter zu bestücken, wenn man genau weiß, was man da hat und auch sicher sein kann, daß die 1.5m-Stück für's durchverkabeln der MHs nicht plötzlich "weg" sind, weil Kollege B sie gerade nutzt, um die Funkstrecken auf den zentralen Bühnenverteiler zu patchen...

  • Und wie immer gilt: Solange man weiß, was man da tut, kann man alles machen.

    Es gibt einige Mikrofonkabel, die einen definierten Wellenwiderstand in einem sinnvollen Bereich haben.

    Würde ich damit ein paar Lampen verbinden? Ja. Würde ich damit is Beleuchtung einer Festivalbühne machen? Eher nicht.

    AES? Ja, kurze Patchverbindungen. Längere Strecken? Nein!

  • Moin,

    Schon mal danke...

    Es ging mir ja darum, zu sehen ob es tatsächlich und nicht nur theoretisch Probleme gibt. Also Praxis Erfahrungen.


    Aus dem bisherigen folgere ich, dass es bei kleineren Setups läuft. Von den neutrik NK aber abzuraten ist. Danke, also wirklich mal ein Problem das auftrat...


    Daraus ergibt sich dann die Überlegung für die 3pol Verwender :

    Sollte etwas komisch sein :ab der Leitung wo es komisch wird, diese gegen eine andere eines anderen Herstellers zu tauschen

    ERGO :Möglichst immer Leitungen von einem Hersteller.


    Ganz klar auch : ein splitter macht das Leben nicht nur leichter beim verdrahten, sondern optimiert auch das Signal.


    Da wurden Sommer Kabel genannt, meine sind von Monacor...



    Erweitern wir also die frage:

    Wer hatte Probleme?

    Um die Frage

    Mit großem Setup, wer hatte mit welchem Kabel keine...



    LG Rebecca

  • Siehe auch (lang ist's her)

    --> DMX Kabel , Normales Steuerkabel wie z.b Oelflex von Lapp


    Meine DMX-Kabel sind überwiegend Tasker C801 mit Neutrik NC5 Stecker / Buchsen (wenn die Verbindung an einem regengeschützten Platz sich befindet), bzw. Neutrik NC5 TOP (IP65), respektive die vom jeweiligen Hersteller mitgelieferten, oder dazubestellten DMX-Kabel (Seetronic ist gerade viel auf'm Outdoor-LED-Markt unterwegs - näxxter Händler, den ich gefunden habe ist in France - passen aber auch 1zu1 zu den IP65 Neutrik-TOP-Kabeln) - Alt-Material liegt auch noch vereinzelt rum, wird aber nach und nach aussortiert...


    sec

    "geht nicht" ? - gibt's nicht !

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  • Ah ja,

    Den hatte ich noch nicht gesehen. Danke


    Was ich allerdings eben hier möchte :

    Eben NICHT darüber reden, was die Norm vorgibt oder ob jemand aus VORSICHT dies und das macht.


    SONDERN um ECHTE Erfahrungen, wo das ECHTE Probleme gab.

    Eben wie das mit den Neutrik NK.


    Um genauer zu werden, sollte wer jetzt Kabel nennt, bitte auch den Umfang des verwendeten nennen.


    Mein Beispiel

    Problemlos

    Monacor Leitung, Sirus Stecker, selbstgelötet

    40m bis zum Splitter pro Strang bis max 36m und 3 - 20 Geräte,insgesamt ca. 64 Geräte


    LG Rebecca

    Einmal editiert, zuletzt von Rebecca ()

  • Schwieriges Thema, denn ich würde behaupten, dass ich noch nie eindeutig ein DMX Problem auf ein normales XLR Kabel zurückführen konnte, auf Kabel im allgemeinen ja.

    Was übrigens niemand so recht auf dem Schrim hat: bereits ein falsches Kabel macht die Nutzung aller anderen richtigen Kabel obsolet und ebenso das Weglassen des Endwiderstandes. Somit bring t auch ei Endwidestand an Mikrofonkabeln nichts, ausser evtl. ein gutes Gefühl.

    Wir verkabeln durchaus oft mehr als 30 Geräte in einer Kette, oft auch mit gemischten Kabeln, weil DMX gerade aus ging. Im Kabelwirrwarr musste ich dann auch mal ein Kabel tauschen, damit alle Geräte spielen, da wurde dann aber Mikrofonkabel gegen Mikrofonkabel getauscht und jetzt wo ich so schreibe, glaube ich noch nie ein DMX Kabel getasucht zu haben. Lustigerweise hatte icha ber z.B. auch noch nie Ärger mnit meinen 50 Meter Zuleitungstrommeln, die allesamt Mikrofonkabel sind.

    Somit bleibe ich auch in der Glauben- und Hoffnungsecke. An Erfahrung mangelt es nicht, da wir im Jahr mehrere 100 Veranstaltungen haben ein paarhundert Endgeräte im Lager.


    Viele grüße

    Tobias

  • Howdy


    Ich hab ein wildes Sammelsurium von Audio XLR Kabeln, die sich im Laufe der Zeit angesammelt haben. Zum Teil gekauft oder selber konfektioniert oder aus Firmenauflösungen bekommen.

    Damit mache ich viel Kleinkunst, bei der sich mittlerweile doch einiges an LED Licht dazugesellt hat.

    Die typische Strecke sieht so aus:

    20m FOH - Splitter

    danach in fünf Strecken auf insgesamt ca. 24 Geräte

    Teilstrecke max. 25m

    Nie einen Abschlußwiderstand dran


    DMX ist nie ein Problem.


    Auch wenn ich den Splitter direkt am FOH benötige um auf das Hauslicht zu kommen, sind die dann noch 20 in Reihe hängenden Geräte mit 80m Kabel bisher immer sicher gelaufen.


    Gruß

    RAiner

  • Letzte Woche:

    Vom aktiven Splitter auf der Bühne, 6 kleine LED-Farbwechsler in Reihe mit diversen Mikrofonkabeln aus der Restekiste angefahren ...

    Lampe No2 fängt wild an zu blinken, sobald DMX-Signal anliegt.


    Dann ausnahmsweise doch mal nen Abschlusswiderstand eingestöpselt,

    Problem gefixt!

    Aufs Auswechseln einzelner Kabelstrecken war ich noch gar nicht gekommen; das wäre dann Schritt 2 geworden ...

  • Noch keine Probleme ? Na habt ihr ein Glück das Maximal 44 Frames in der Sekunde gesendet werden und ihr nicht mitbekommt wenn ein Frame Murks ist.


    Um den Bus vom Wellenwiderstand an zu passen müsste dieser ja bekannt sein und ist dies so bei Mikrfonkabeln ? Nö, sobald man das Kabel verdreht ändern sich dessen HF Eigenschaften. So eine Fehl angepasste Leitung sorgt für Reflexionen, Verluste im Bus, das führt dazu das die Daten nicht mehr eindeutig ausgewertet werden. Na dann schalte mal RDM auf deinen Bus zu....


    Amateure verwenden als Datenleitung Mikrofonkabel, Fachkräfte wissen warum nicht und die warten auch nicht auf Probleme. Die Frage Diskutieren wir hier immer wieder :/

    2 Mal editiert, zuletzt von marcoboy ()

  • Nun ja, darum geht es mir ja...

    Praktische Realität...

    Theoretisch riskant. Klar, das hat definitiv nix in der ober Liga zu suchen.. . Aber darum geht es ja auch nicht...


    Praktisch funktioniert das...

    Sogar ein erfolgreicher Terminator Stecker... Wie die Theorie vorhin ja sagte, dass das nicht funktioniert...

    Bin gespannt auf weitere Berichte...


    LG Rebecca

  • kommt darauf an wie man das nennt... man könnte diese ja auch als Lautsprecherkabel verwenden oder Antennenleitung...


    Die Diskussion in der Branche hat einen Grund, der Preis. AES/EBU Kabel sind aufwändiger herzustellen und damit deutlich teuer. Praktisch funktioniert es mit Glück je nach Qualität mehr oder weniger schlecht.


    Der Grund ist wie schon erwähnt das Mikrofonkabel keinen definierten Wellenwiderstand hat. Dieser setzt sich aus den Induktivitäten und Kapazitäten bei Frequenz X zusammen. Definiert heißt das dieser bei 3 mal wickeln über den Arm auch noch innerhalb der Toleranz liegt.

    Nur so kann die Leitung mit dem Endwiderstand angepasst werden. Ohne solche Anpassung gibt es an allen Übergängen wo sich der Wellenwiderstand ändert Reflexionen und Verluste.


    Womit z.Bsp aus ein Kanal mit 0x50 0x255 wird, oder Start und Stop bits nicht erkannt werden. Der Frame ist dann ungültig. Die meisten DMX Geräte prüfen den Frame nicht oder werten nicht jeden aus und somit fällt dies kaum einen auf. Da ja auch gleich der nächste kommt.


    Solche falschen Frames äußern sich daran das die Köpfe mal kurz im PAN/TILT flattern, oder Lampen kurz aufblitzen.


    Richtig dumm läuft es dann mit RDM, hier kehrt sich die Busrichtung um. Das geht dann erfahrungsgemäß mit Mikrofonkabeln wirklich nicht mehr.


    Ich glaube das Problem liegt am Technischen Verständnis und wurde/wird immer noch weitergegeben. Zumal die ersten Technologien wie z.Bsp D54 mit Mikrofonkabeln funktionieren.

    Einmal editiert, zuletzt von marcoboy ()