DMX über Mikrofon Leitungen reale Probleme?

  • Mir wurde mal gesagt das im Pult (war damals ein Zero88) eine Terminierung dauerhaft aktiv sein soll, ergibt auch Sinn da es nur eine Buchse gibt und dies per Definition damit der Anfang des Segmentes ist, wenn man keine Y-Adapter verwendet.

    Genaugenommen müssen die vom Sender am weitesten entfernten Punkte terminiert werden. Bei einem Pult ohne RDM, ist das Pult der einzige daueraktive Sender. Der ist sowieso niederohmig. In sofern bringt in diesem Falle eine Terminierung im Pult nichts außer eine unnötige Mehrbelastung des Treibers.

    Bei RDM sieht das natürlich anders aus, weil dabei der Treiber im Pult deaktiviert wird und jedes Gerät zum Sender mutieren kann.

  • Da ich gerade nicht schlafen kann.



    Ob nun ein Abschlusswiderstand oder nicht ( würde gerne in Zukunft lieber vom "abschliessen" einer Leitung sprechen und nicht vom terminieren. Da der Widerstand auch ans Ende / Schluß der Leitung gehört. ) sollte aus den Folgenden Bildern schon gut hervorgehen.

    Y-Adapter sind aber auf jeden Fall die größere Sünde... Stromteiler und so.....


    Insgesamt verzichte ich hier auf lange theoretische Abhandlungen.


    Ich hab einfach mal den Signalgenerator angeworfen und mit dem Oszi gemessen.


    Signalgenerator Ausgang 125kHz ( So die Richtung von DMX )

    Kanal 1 ( oben ) ist am Anfang der Leitung gemessen

    Kanal 2 ( unten ) ist am Ende der Leitung gemessen


    1 Ohne Leitung

    pogxtq2t.jpg


    2. 100m DMX Leitung ohne Abschluss

    zymzvfl4.jpg


    3. 100m DMX Leitung mit 120Ω Abschluss

    yiig5sem.jpg


    4. 100m Audio ohne Abschluss

    mnd28qjy.jpg


    5. 100m Audio mit 120Ω Abschluss

    oxu8tmf2.jpg

    10 Mal editiert, zuletzt von discodude () aus folgendem Grund: Ewig probiert Bilder einzufügen

  • Terminieren bzw to terminate bedeutet abschließen / beenden. Das war schon so bevor es Widerstände gab.


    Wie man in deinen Messungen sehen kann, ist die Ausgangsimpedanz viel zu hoch. Wie hast du die Leitung befeuert?

    Hast du auch wirklich differenziell gemessen?

  • Das sieht nicht nach einer differentiellen Messung aus. Zudem fehlt der wichtigste Messpunkt: In der Mitte der Leitung, da wo die Lampen dann tatsächlich ihr Signal abgreifen.

    Dann sollte man auch noch das Timing messen. Wenn der Flankenbeginn sich durch Ringing zu stark verschiebt fangen die Lampen an zu spinnen; spätere Überschwinger wie oben zu sehen stören weit weniger.

    Nächster Punkt: Audioleitung ist nicht gleich Audioleitung. Durch die fehlenden Vorgaben zum HF-Verhalten gibt es sehr grosse Unterschiede zwischen den Herstellern.

    Ich hab so was vor Urzeiten mal mit einem Scancommander, ein paar Mac 500 und 600 und einem Differentialtastkopf mit XLR-Adapter durchprobiert. Da kamen teilweise böse verzogene Signale bei raus, vor allem mit starkem Ringing. Mit Terminator war's allgemein besser, aber bei einigen Kabeltypen (ganz schlimm: altes Analogsteuerkabel und Swissflex NK2) war auch da klar zu sehen dass das Timing nach 250m Kabel für die Füsse war.

    Recht gut funktioniert haben übrigens dünner Baumarkt-Klingeldraht und Telefon-Verlegeleitung...

    Economics in eight words: "There ain't no such thing as free lunch."

  • Zudem fehlt der wichtigste Messpunkt: In der Mitte der Leitung, da wo die Lampen dann tatsächlich ihr Signal abgreifen.

    ...ich stecke meine DMX-Geräte immer mit 'nem Stecker und Buchse aneinander und spleisse das Kabel nicht in der Mitte auf ... :evil:

    "geht nicht" ? - gibt's nicht !

    ...ja, das war schon immer mein Avatar :evil:

    "Mit der Dummheit kämpfen Götter selbst vergebens" (Friedrich Schiller, " Jungfrau von Orleans")

  • aber vermutlich legst Du auch nicht zu jedem Gerät vom DMX-Splitter aus ein einzelnes Kabel, an dem nur dieses eine Geräte am Ende hängt?


    So gesehen sieht's also doch irgendwie eher so aus:


    Code
    DMX ->--------+--------+--------+--+--+--+--+--+--------+++++T
                  E        E        E  E  E  E  E  E        EEEEE
  • Terminieren bzw to terminate bedeutet abschließen / beenden. Das war schon so bevor es Widerstände gab.


    Wie man in deinen Messungen sehen kann, ist die Ausgangsimpedanz viel zu hoch. Wie hast du die Leitung befeuert?

    Hast du auch wirklich differenziell gemessen?


    Wie man in deinen Messungen sehen kann, ist die Ausgangsimpedanz viel zu hoch. Wie hast du die Leitung befeuert?

    Hast du auch wirklich differenziell gemessen?

    weiß schon... aber ich mag es lieber wenn der Begriff sofort auch das getane impliziert... siehe Tiefpass. Mann manipuliert an den Höhen rum und benennt es danach was man nicht angefasst hat. Aber egal .... das sind alles fachlich anerkannte Begriffe und somit ist es mein ganz persönliches pröblem ?






    Erstmal woran sieht man das die Ausgangsimpedanz nicht stimmt. Wie muss es richtig aussehen ? ?


    Der Signalgenerator hat 50 Ohm.


    Naja zum differentiell Messen. Die BNC Buchse ist auf Massse ... also was soll man da sonnst messen .

  • Wer misst misst Mist ?..


    Du musst das Signal schon mit 110Ohm einkoppeln. Das geht mit einem AES/EBU Trafo oder einem Bus Treiber der auch korrekt beschalten ist.


    Am Ausgang Tritt genau das gleiche Problem auf. Die 110Ohm sind aber gegenüber des Eingangswiderstand vom Ozzi weit weg. Der muss Massefrei sein, wie du das auch immer anstellst.

  • Eben nicht.


    Aus einem TI Datenblatt:

    Typical RS-485 driver output impedance is

    on the order of 10 Ω to 30 Ω.

    Vermutlich ist diese Angabe die Ausgangssimpedanz EINER Busleitung gegen Masse. Das bedeutet der „+“-Ausgang und der „-„Ausgang brechen bei einer Last gegen Masse von 10-30 Ohm um maximal die Hälfte der Ausgangsspannung ein.

    Also bei 5V und 30 Ohm kommen auf der Leitung noch 2,5V an. Bzw. -2,5V auf der negativen Seite. Die Information ob jetzt eine ‚1‘ oder ‚0‘ übertragen wird liegt aber im Unterschied der positiven und negativen Spannung auf den Busleitungen. In diesem Fall dann 5V oder -5V. Alles größer 200mV ist nach RS485 eine ‚1‘ alles kleiner als -200mV dann eine ‚0‘.

    110 Ohm ist aber der Wellenwiderstand der Leitung und hat mit der Ausgangsimpedanz des Treibers nichts zu tun. Der 110Ohm Abschlusswiderstand entsteht dann dadurch, dass man zwischen ‚+‘ und - einen 110 Ohm Widerstand setzt . Der Wellenwiderstand ist die Impedanz, bei der ein ankommendes Signal vollständig am Ende der Leitung geschluckt wird und kein Signal mehr zurückreflektiert wird.

    Bei fehlerhaftem Abschluss addiert sich das reflektierte Signal mit dem originalen Signal und verfälscht dieses. Kann man auf den Messungen gut sehen, das ist der Höcker auf den Signalen z.B. Bei Bild 2. Hier addiert sich die reflektierte Welle mit einem Zeitversatz von ca. 1/4 Signalbreite. Dieser Zeitversatz ist die Laufzeit auf der Leitung des reflektierten Signals.

    Mit Abschluss gibt es diese Reflektion gar nicht (Bild3). Trotz reflektiertem Signal sind aber die Spannungen bei Bild 2 aber noch so, dass eine 1 oder 0 erkannt wird (+-200mV) und es damit immer noch funktioniert.


    Bei Audio-Leitungen hat man eine andere Leitungsimpedanz als 110 Ohm und man darf damit auch bei Nutzung eines Abschlusswiderstandes eine Fehlanpassung erwarten und es wird ein reflektiertes Signal zurückkommen und das Originalsignal verfälschen. Die Verfälschung ist aber nicht groß genug sodass eine 0 oder 1 nicht mehr sicher erkannt wird. Deshalb funktionieren Audioleitungen meistens (!!) auch als DMX-Leitungen. Aber eben nicht immer.


    Wer nur mit Audioleitungen unterwegs ist, die alle die gleiche Leitungsimpedanz (also gleicher Hersteller und Modell usw.) haben kann sich Abschlusswiderstände mit dieser Impedanz basteln und wäre dann genauso sicher unterwegs wie bei 110Ohm Leitungen. Aber eben nicht mehr Normkonform.


    Um zum Anfang zurückzukommen Ausgangsimpedanz eines Treibers hat mit der Leitungsimpedanz nichts zu tun.



  • Mir brauchst du das nicht erklären. Mir gings um zwei Dinge :

    1. Der Versuchsaufbau war Murks. Was man wie und wo hätte messen müssen wurde jetzt mehrfach beschrieben.

    2. Man kann mit einem Treiber zwei unabhängige Stränge treiben, weil der Treiber im Pult (ohne RDM) immer niederohmig ist.

  • Mir brauchst du das nicht erklären. Mir gings um zwei Dinge :

    1. Der Versuchsaufbau war Murks. Was man wie und wo hätte messen müssen wurde jetzt mehrfach beschrieben.

    2. Man kann mit einem Treiber zwei unabhängige Stränge treiben, weil der Treiber im Pult (ohne RDM) immer niederohmig ist.

    Sorry, so hatte ich deine Antwort nicht gelesen. Da muss ich dir vollumfänglich recht geben.