Großbeschallung Bühne 5000+ ohne Linearray - 2019 noch zeitgemäß? Aktuelle Systeme?

  • Ich hatte vor einigen Monaten versprochen meine Aussagen, Thesen und Berechnungen,die laut Tobias Kammerer falsch sein sollen, mit Messungen aus dem echten Leben zu belegen. Leider habe ich das bisher versäumt und hole es hiermit nach :)

    Ich für meinen Teil warte immer noch darauf, dass von dem genannten Kollegen etwas mehr kommt als die Behauptung, dass auf Basis von Physik gemachte Aussagen die aberhunderte Male in der Praxis angewendet und belegt wurden, falsch sein sollen.

    In diesem Falle handelt es sich um einen Aufbau bei dem ein Pointsource Top (90 x 40°) bzw. dessen Hochtöner in 4.5m Höhe geflogen war. Der Downtilt betrug -8° und wurde im Vorfeld auf die in Beitrag #344 beschrieben Weise berechnet.

    Dieser Brechnung liegen Streckenverhältnisse, aus denen man die Pegelabfälle berechnet zugrunde, und diesen versucht man durch entsprechendes Ausrichten des Horns entgegen zu wirken.

    Der Beginn der zu beschallenden Fläche liegt bei 3.5m Distanz (am Boden gemessen) und das Ende bei 20m (am Boden gemessen). Daraus ergeben sich im Dreieck für die erste Reihe 4,48m und die letzte Reihe 20.2m Distanz. Eine Veranschaulichung inklusive markierter Messpunkte findet ihr im Anhang (Bild 1).

    Aus dem Kopf heraus ist das grob ein Streckenverhältnis von 1 zu 4, was 12dB Abfall bedeutet. Diesen 12dB können wir in diesem Falle 6dB Pegeldifferenz entgegenhalten. Daraus ergeben sich insgesamt 6dB Abfall zwischen der ersten und der letzten Reihe bei annähernd gleichbleibender Tonalität. Anbei die Messungen (indoor, also mit etwas Roomgain im Lowmidbereich) mit 1/12 Oktav aufgelöst. Einmal ungefenstert (Bild 2) und einmal TFC 1ms gefenstert (Bild 3). Bild 4 enthält die gleichen Messungen gefenstert und normalisiert (Kurve "Mic 2" +3dB und Kurve "Mic 3" +6dB) um die gleichmäßige Tonalität aufzuzeigen. Aus den Messungen geht hervor, dass die getroffenen Aussagen den Pegelabfall anhand von Streckenverhältnissen recht einfach und schnell berechnen zu können, bis auf ein paar halbe dBs, 1 zu 1 zutreffen und anwendbar sind.


    Was die Aussagen von Tobias zur Flughöhe von Linearrays angeht stelle ich kommende Woche einen Beitrag inklusive Messungen ein der die Aussagen, dass ein niedrig geflogenes Linearray was das Verhalten im Lowmidbereich angeht mehr Sinn machen würde zumindest relativiert bzw. entkräftet. Ich will nicht rumgiften aber solche, auf welcher Basis auch immer getroffenen, einseitigen und fragwürdigen Aussagen will ich nicht im öffentlichen Raum stehen lassen.

  • Bei YT zu sehen, macht KV² Audio auch größere Open Airs mitdem VHD 5.0


    Externer Inhalt www.youtube.com
    Inhalte von externen Seiten werden ohne deine Zustimmung nicht automatisch geladen und angezeigt.
    Durch die Aktivierung der externen Inhalte erklärst du dich damit einverstanden, dass personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu haben wir in unserer Datenschutzerklärung zur Verfügung gestellt.


    Wieder mächtige Brocken, ich erinnere damals an die EV MT 4 mit 169 kg aus den 80er Jahren

  • Ich denke die Sache mit dem Gewicht relativiert sich recht schnell wenn man überlegt, dass man für so eine 12 lange Standartbanane K2 und co auch schnell mal 750 kg ins Dach zieht. Nicht dass es damit realistisch wäre 100 m machen zu wollen aber nur mal so als grobe Hausnummer...

  • was diese sache mit der klanglichen einschätzung bei großen entfernungen betrifft:

    etwa 2002 hatten wir mal bei einer radrennveranstaltung acht 8"1" lautsprecher von herrn Ritterbusch untereinandergehängt, quasi als so ne art "linearray". ein kollege war auf die idee gekommen, das mal einfach auszuprobieren.

    da war die stimme des moderators selbst bei über 200m entfernung noch wunderbar klar und deutlich zu verstehen...


    mit diesem erfahrungswert im hinterkopf sehe ich die im video genannten 150m auf freiem feld und ohne publikum als kinderspiel für jedes großbeschallungssystem an. denn niemand hat davon gesprochen, ob es bei den 150m noch richtig drückt.

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • wora

    Eine gute Sprachverständlichkeit erreicht man aber auch mit einem stark bandbegrenztem Signal. Solange im Bereich zwischen 400 Hz und 4000 kHz genug ankommt, sollte die Sprachverständlichkeit kaum leiden.


    Im Gegensatz dazu stellt sich die Frage, ob die von KV2 hier gemachten Behauptungen, dass man das gesamte Publikum mit "clarity, definition and detail" "100 m and beyond" beschallen kann, wirklich zutreffen.


  • hier mal das VHD im Vergleich zu schwäbischen boxen, also viel unterschied in Gewicht und Transport Volumen wird es da nicht geben.


    das Foto hab ich rausgesucht, ist von dem ganz am Anfang mal erwähnten shootout in der Schweiz, ca. 2017.

    ich finde es nach wie vor sehr schade das keiner hier im Forum dabei war oder wenigstens jemand kennt.

    Privater Account mit meiner persönlichen Meinung.

    Sollte es ein Problem mit meiner Neutralität zu einem Thema geben mache ich das im Beitrag kenntlich. :thumbup:

    http://www.noon.ruhr


    Application Support Engineer - HK Audio

  • hatten wir mal bei einer radrennveranstaltung acht 8"1" lautsprecher von herrn Ritterbusch untereinandergehängt, quasi als so ne art "linearray". ein kollege war auf die idee gekommen, das mal einfach auszuprobieren.

    Früher nannten wir so etwas "Tonsäule" :)

    Das war schon mal ein Hype , dürften die meisten hier nicht mehr kennen .


    Als dann aber die Hörner kamen , verschwand das in der Versenkung

    Und das aus sehr gutem Grund ...

    Tommy und Annika ; "Der Sturm wird immer stärker Pippi"


    Pippi Langstrumpf ; "Macht nichts . Ich auch"


    Astrid Lindgren

  • Eine gute Sprachverständlichkeit erreicht man aber auch mit einem stark bandbegrenztem Signal. Solange im Bereich zwischen 400 Hz und 4000 kHz genug ankommt, sollte die Sprachverständlichkeit kaum leiden.

    ich meinte nicht nur die sprachverständlichkeit, sondern schon den gesamten klang.

    natürlich fielen die grundtöne bei der großen entfernung hörbar ab, aber es war für uns alle erstaunlich, wie konstant der klang insgesamt auf diese entfernung blieb. es gab aber auch keine großen störquellen und es war ein ganz gerader straßenabschnitt.

    aufgrund dieser erfahrung kann ich mir eben schon vorstellen, dass dieses KV² system bei 150m noch sehr anständig klingen kann. aber richtig "druck" gibt es dann eben keinen mehr.

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • ich wünschte ich hätte alte Fotos von dem 10x Bose 802 Stack was ich mal bauen „durfte“ ??

    James Last 1974 in Berlin. Umsonst und draußen. 60.000 Zuschauer (welches ich stark anzweifel).

    Alles mit ein paar Bose Stacks.

    23:21 Min, 38:18 Min, 39:30 Min usw.

    Externer Inhalt www.youtube.com
    Inhalte von externen Seiten werden ohne deine Zustimmung nicht automatisch geladen und angezeigt.
    Durch die Aktivierung der externen Inhalte erklärst du dich damit einverstanden, dass personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu haben wir in unserer Datenschutzerklärung zur Verfügung gestellt.

    mfG


    Uwe

  • James Last 1974 in Berlin. Umsonst und draußen. 60.000 Zuschauer (welches ich stark anzweifel).

    Alles mit ein paar Bose Stacks.

    23:21 Min, 38:18 Min, 39:30 Min usw.

    Externer Inhalt www.youtube.com
    Inhalte von externen Seiten werden ohne deine Zustimmung nicht automatisch geladen und angezeigt.
    Durch die Aktivierung der externen Inhalte erklärst du dich damit einverstanden, dass personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu haben wir in unserer Datenschutzerklärung zur Verfügung gestellt.

    von Rückwurf der Häuser zu urteilen wurde damit aber eher vorrangig fast nur das Ansagemikrofon verstärkt oder ?

  • von Rückwurf der Häuser zu urteilen wurde damit aber eher vorrangig fast nur das Ansagemikrofon verstärkt oder ?

    Vielleicht, ich war nicht dabei. Ich vermute aber schon, dass dies komplett beschallt wurde. War halt nur ohne wums.

    Einmal ist kurz die Ecke von einem größeren FOH Pult auf einem Layer Podest zu sehen. FOH Plätze waren damals noch nicht so selbstverständlich wie heute. Besonders das TV hat gerne schöne Publikumsschwenks ohne Layer Geraffel. Hier fällt auf, dass immer rechts und links vorbei gefilmt wurde. Deshalb vermute ich, dass hier etwas größeres stand, was mehr als nur Gesang gemacht hat.

    1974 gab es schon die Midas Pro48|

    mfG


    Uwe

  • Stupides untereinanderhängen von Tops hat doch lange Tradition (siehe z.B. S4)


    ... auch aktuell sind entsprechende Systeme immer noch im Einsatz - z.B. https://www.vaticannews.va/con…nail.cropped.750.422.jpeg - rechts in dem Torbogen hängt AFAIR die 3. Delay und das Hauptsystem besteht (wenn ich mich ebenso richtig erinnere) aus 2x5 Tops pro Seite.


    (und für innen gab's früher auch ein paar LAs - jeweils 10 Control-1 quer untereinander - keine Ahnung, ob die noch da sind)