Der Untergang der Studios und wie "richtige" Musik produziert wird

  • Die Technik ist besser und wesentlich günstiger geworden aber das schützt manche "Bediener" vor falscher Anwendung nicht.

    Und nur weil es einen Bruchteil von früher kostet sich Recording Equipment zu kaufen ist es nicht immer "Musik", die damit produziert wird. ;)

    Musik wird nach wie vor in Studios eingespielt, die man sich nicht mit einem Jahresgehalt hinstellen kann.

  • es kommt darauf an, welche künstler man hier in betracht zieht. die großen und gut verdienenden gehen nach wie vor ins studio. es gibt heute aber schon viele aufnahmen, die nicht in großen und teuren studios gemacht wurden, sondern in kleinen aufnahmestudios oder im wohnzimmer der musiker mit DAW bearbeitung - und die deshalb nicht zwingend schlecht sein müssen.

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • eigentlich nicht, das klassische Recordingstudio stirbt aus

    Dann geh mal mit einer kompletten Band, die zusammen einspielen will, in's Bedroom Studio.

    Von einem klassischen Orchester oder Big Band ganz zu schweigen.

    Sobald es um Mikrofonaufnahmen geht spielt eine gute akustische Umgebung eine wichtige Rolle.

    Die gibt es nur in einem guten Aufnahme Raum.

    Plastik Mucke ist daher nur ein Ergebnis des "Für das Geld, was ich in einem guten Studio lassen würde, kauf ich mir lieber mein eigenes Recording Equipment und mach das in meinem Kinderzimmer."


    Hab ich schon erwähnt, das man für's Mischen auch eine gute Akustik haben muss? ;)


    Und hab ich schon erwähnt, das alle Fehlerbeseitigungen inzwischen in's Mastering verlagert wird?
    4 - 8 Stem Mastering sind inzwischen fast die Regel...


    Diese Szene ist vollkommen krank. :D

  • Das schlimme ist das die Qualität immer mehr egal ist.

    Da gibt es extremes Kompressor pumpen und der "Dünger" (anderes Wort für das mit Sch...) wird ein Superhit...

    Die lite Version von Cubase und die Leute sagen "hey ich habe ein Studio"

    ...


    Dementsprechend gibt es kaum noch kleine und mittlere Tonstudios mehr...

  • ...und mach das in meinem Kinderzimmer...

    mit verlaub, aber dieser satz zeigt mir da eine gewisse hochnäsigkeit. und genau diese hochnäsigkeit ist es, die von kreativen leuten nur allzu gern umgangen wird. ich kenne einige wirklich gute musiker, die selbstverständlich auch mal im studio spielen - wenn es von jemandem bezahlt wird. aber ihre eigenen sachen machen sie nicht im studio, sondern bei sich zuhause. das kinderzimmer ist da übrigens schon sehr lange einem eigenen haus gewichen. und auch dort entstehen durchaus kreative dinge, die sich nicht verstecken müssen.


    klar ist natürlich, dass man in einem "richtigen" studio einfacher arbeiten kann, weil es eben genau für diesen zweck konzipiert ist.

    aber wie steffen r schon anmerkte, sind in den letzten jahren doch einige studios zu gemacht worden. das wird seine gründe haben.


    und natürlich ist die ganze szene krank - aber ganz ehrlich: gesund war die doch noch nie! so lange ich denken kann gab es da schon beschiss und vetternwirtschaft. und solange ich denken kann gab es schon immer leute, die auch im studio schlechte qualität abgeliefert haben.

    aber das hat jetzt wirklich nichts mehr mit dem ursprungsthema zu tun.

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • mit verlaub, aber dieser satz zeigt mir da eine gewisse hochnäsigkeit.

    Nun, dieser Begriff kommt ursprünglich aus dem Amerikanischen Bereich (bedroom studio) und sagt eben nichts anderes aus, als das es kein gesonderter Bereich ist, der ausschliesslich als Studio benutzt wird und akustisch nicht behandelt ist.

    Klar kann dabei etwas kreatives entstehen aber mehr als Plastik oder Konservenmukke wird es nicht werden.

    Die meisten Musiker oder Komponisten arbeiten ja zuhause um Ideen festzuhalten aber das war's dann auch.

  • Ich kenne eine Schauspielerin hier in der Umgebung, die hat im Wohnzimmer 'ne schallgedämmte Sprachkabine mit Aufnahmemöglichkeit für Sprecher-Jobs / Hörbücher, etc. rumstehen...

    "geht nicht" ? - gibt's nicht !

    ...ja, das war schon immer mein Avatar :evil:

    "Mit der Dummheit kämpfen Götter selbst vergebens" (Friedrich Schiller, " Jungfrau von Orleans")

  • die hat im Wohnzimmer 'ne schallgedämmte Sprachkabine

    Schallgedämmt sind die luftdichten HipHop Särge meistens aber eben nicht akustisch optimiert.

    Da geht unter 10m2 so gut wie gar nichts.

    Und sowas will man sich doch nicht in's Wohnzimmer stellen? ;)

  • Kannst den Thread ja aufspalten, hast du bei Anderen ja auch schon gemacht. ;)


    B.t.w.: Eine Sprecherkabine (so wie eine Dolmetscherkabine) ist tatsächlich ein Zuspieler.

  • Kannst den Thread ja aufspalten, hast du bei Anderen ja auch schon gemacht. ;)


    B.t.w.: Eine Sprecherkabine (so wie eine Dolmetscherkabine) ist tatsächlich ein Zuspieler.

    Da der Studio/Kabinenquatsch überhaupt nicht ins PA Forum gehört, kommt das, wenn’s nicht aufhört, in die Aservatenkammer.


    EDIT SAGT, ICH HÄTTE DANN DOCH NOCH EINE SEHR SCHICKE IDEE:)

    (Wer jetzt jedoch meint, er könne in jedem Thread jeden Quatsch, der im gerade einfällt ....der Guma wird's dann schon richten mit den OTs ... irrt!)

  • Die meisten Musiker oder Komponisten arbeiten ja zuhause um Ideen festzuhalten aber das war's dann auch.

    das hat sich inzwischen doch eher ins Gegenteil verkehrt, zumindest bei Pop und Rock

    viele Musiker haben inzwischen einen eigenen Bereich den ich nicht Studio nennen würde,
    in dem man aber sinnvoll Musik produzieren kann
    und andere nehmen im Proberaum auf oder eben im Projektstudio, also ein Raum der für das Projekt (Produktion) genutzt wird, manchmal ist das auch ein Eck/Raum im Studio


    das klassische Mietstudio ist inzwischen fast verschwunden und die wenigen die es noch gibt machen halt den Rest an Jazz, Schlager, Volksmusik und Klassik

  • Ich empfehle sich das Making of Video zu „One World, One Voice“ anzusehen. Diese Produktion(1990) wurde in ganz unterschiedlichen Umgebungen aufgenommen. Unterm Strich ist ein musikalisch sehr gutes Ergebnis dabei rausgekommen. Auch kennt man es dass die technisch weniger guten Demos oft musikalisch deutlich besser gelungen sind. So gesehen muss der Trend in Richtung Bedroom recording kein schlechter sein.

  • Klar kann dabei etwas kreatives entstehen aber mehr als Plastik oder Konservenmukke wird es nicht werden.

    Die meisten Musiker oder Komponisten arbeiten ja zuhause um Ideen festzuhalten aber das war's dann auch.

    tut mir wirklich leid, aber diesen standpunkt kann ich nicht unterschreiben. offenbar haben wir da einfach zu verschiedene erfahrungswelten.

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • Vielleicht sollten sich hier einige daran gewöhnen, dass nicht die Studios alle zugemacht haben, sondern dass sie größtenteils einfach anders aussehen und sich woanders befinden als früher.


    Die meisten Musiker, die ich kenne, gehen primär nicht wegen der technischen Ausstattung in externe Studios, sondern wegen der sich dort befindlichen Produzenten...


    Dass viele Sachen schlecht klingen oder die Musik nicht mehr „so toll ist wie früher“ hat eher damit zu tun, dass jeder heutzutage ohne größeren Aufwand veröffentlichen kann.

  • Hier wäre also der Platz für 'Apokalypse der guten Audiokonservenproduktion' oder postmarxistische Betrachtungen zu 'Was passiert, wenn der (Musik-)arbeiter das Recht an den Produktionsmitteln zurückerhält, weil er sie sich schlicht leisten kann'?