Bose Stäbchen

  • Hmm. Dann sieht das bei euch also genau so aus, wie bei mir. Ich kann mir bis heute nicht erklären, was die Leute so geil finden daran. Aber die Musikhäuser werden eine gute Marge haben, anders geht das für mich nicht auf.


    Kürzlich habe ich mal ein Erjk live gehört. Das wurde mir mal als "Ferrari unter den Stäbchen" vorgeführt. Sauteuer und mit Konserve wars noch überraschend druckvoll. Als ichs dann live gehört hatte, musste ich mich schon am Kopf kratzen...

    Der Ton macht die Musik.

  • Man muss allerdings auch immer mit einbeziehen für was die Teile gebaut und für was sie missbraucht werden.

    Für mich gibt es nur 2 Säulensysteme, die ich für Musik nehmen würde (und da aber auch eher im Jazz oder Dinnermusikbereich) der Rest geht eigentlich nur für Sprachbeschallung.

  • Da frage ich mich immer ob die Menschen alle keine Ohren am Kopf haben .

    Zum Glück nicht alle... aber leider sehr viele :(

  • Hi,

    ich war auch lange Zeit Bose- und Stäbchen- (außer beim Chinesen :) hasser, seit der VLS64 von KME bin ich letzteres nicht mehr :)

    SIM II Operator and Dante Level I-II-III (alles sogar zweimal :)
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  • Ich kann mir bis heute nicht erklären, was die Leute so geil finden daran.

    Hallo zusammen,


    die unauffällige Optik dieser Säulen-PAs kommt bei den Veranstaltern gut an. Bei manchen Veranstaltungen sind sie sogar Voraussetzung, um den Auftrag zu bekommen. Bose ist dabei die bekannteste Marke und wird auch explizit angefragt.


    Ich habe an einem "Band Stand" an der britischen Kanalküste eine Neil Diamond-Coverband mit den Bose-Säulen gehört. Das Ergebnis fand ich sogar ganz ordentlich. :huh:


    Viele Grüße,


    Carsten

    Einmal editiert, zuletzt von CarstenO ()

  • entweder man schraubt diese dürren Stäbchen an die Wand,

    nutzt sie nur single für Alleinunterhalter,

    oder nimmt welche mit horizontalem Cardio-, oder CD-verhalten zur Beschallung daher.


    hab erst letzten wieder das kleine RCF evox 8 links/rechts beim mehrfachen Vorbeigehen auf Live-Bühne gehört,

    und horizontal noch nie solch starke Kammfilter wahrgenommen.

    Gruß an alle und an Big Määääc

  • machst Du eine Veranstaltung mit Bose, geht das in die Hose. Ich habe nur noch 1 x L 1 Compact. Auf der Pro-Bose Seite stehen dann zumind. die Leistungsdaten, bei denen sich B. sonst ausschweigt


    130 Watt bei 106 dB. Für 50 Pax mag das gehen. Umschalter von Line auf Gitarren Hi-Z Pegel zum Anschluß von Acoustic-Gitarren. Nennt sich wohl Tone-Match


    Mic Kanal mit 2 Band EQ. 6 x 2.25" Breitbänder


    Made in China


    Günstiger sind dann die LD Maui 5, ähnlich, günstiger, 3 teilig, steckbar.


    Dann noch DB ES 602 als Monosetup 400 Watt, 10" Sub, Distanzstange & 4 x 3" Breitbänder

  • Naja,


    ich finde die Betrachtung von uns Beschallern schon sehr einseitig.

    Der Hauptgrund, warum die Dinger durchaus zurecht so beliebt sind, ist der extrem breite Abstrahlwinkel. Viele Musiker müssen auch sehr oft irgendwo mitten in einem Raum aufbauen und dann sollen rundherum alle zuhören. Da wünsche ich mit konventionellen Systemen viel Spaß, denn jede sinnvoll transportierbare Box ist nur im Hochtonbereich wirklich gerichtet. Will ich nun ca. 180 Grad abdecken, baue ich mal schnell 6 12/2er rund um mich auf. Der Abstrahlungssumpf mit Laufzeitproblemen ist nicht in den Griff zu bekommen, dagegen glänzt so ein Bose Stäbchen regelrecht. Wegen dieser breiten Abstrahlung hört sich auch noch der Musiker gut selbst, ein Monitor ist dann oft hinfällig und daher meint der Musiker auch oft, dass er nun den viel besseren Sound hat als früher, was an seiner Hörposition wahrscheinlich auch so ist. Dem nicht genug: In Punkto Sprachverständlichkeit sind die Dinger nunmal bereits kleine Linearrays und das macht sich sehr positiv bei den typischen Mucker Veranstaltungen bemerkbar. Die sollen eigentlich nur berieseln, aber gleichzeitig sollen auch in 20 Meter Entfernung alle Moderationen verstanden werden. Auch hier schlägt sich so ein Ding besser als die meisten Standard Boxen.

    Die schlimmsten Systeme finde ich eigentlich die Zeilennachahmer, die eine Latte Mitteltöner haben und dann einen Hochtöner. Da funktioniert dann endgültig garnichts mehr. Bose hat Gott sei Dank nur Breitbänder, was per se ein relativ homogenes Schallfeld erzeugt.

    Wenn dann ein Hersteller sich nochmal richtig Mühe gibt, kann so ein Säulensystem dann zum Schluss richtig Klasse sein. Die kleinen Lautsprecher haben logischerweise große Vorteile im Impulsverhalten, weshalb es durchaus Säulen gibt, die in Punkto natürlicher Wiedergabe jedem gängigen Standardsystem überlegen sind. Das kombiniert mit breiter Abstrahlung und hoher Reichweite ist doch je nach Anwendung einfach gut.

    Ganz oft ist die Ursache für das katastrophale Endergebnis, dass den Dingern mehr Pegel zugemutet wird, als sie können. Welches System klingt noch gut, wenn man es überfährt? Für Diskopegel sind die allermeisten Säulen nicht geeignet.


    Viele Grüße

    Tobias

  • Ganz oft ist die Ursache für das katastrophale Endergebnis, dass den Dingern mehr Pegel zugemutet wird, als sie können. Welches System klingt noch gut, wenn man es überfährt? Für Diskopegel sind die allermeisten Säulen nicht geeignet.

    Da braucht es leider nicht mal Diskopegel, die Teile sind schon gegen 150 Leute die sich laut unterhalten überfordert wenn es um Sprache geht. Gibt Bose übrigens auch zu wenn man da genau liest. Für so was empfehlen die sehr schnell ihre grösseren Anlagen (z.B. F1 mit Sub), das ist dann aber halt kein Stäbchen mehr und ehrlich gesagt auch besch... zu transportieren.

    Economics in eight words: "There ain't no such thing as free lunch."

  • Hab schon ein paar mal das "Vergnügen" gehabt, zu verschiedenen Veranstaltungen mit der L1 arbeiten zu dürfen. Wenn man weiß, was die Dinger können, und sie nicht dazu zwingen will, das zu tun, was sie nicht können, kann man damit leben.

    Ganz gut geht:
    Kleinere Sachen, die eher leise sind, akustische Kneipengigs, bei denen bloß ein bisschen aufgefüllt werden soll, reine Sprachveranstaltungen in kleineren Räumen. Bloß die Finger von diesem unsäglichen ToneMatch lassen.

    Gar nicht geht: alles, was ansatzweise Druck braucht.
    Leider suggeriert das scheinbar aber das Marketing seitens Bose, so dass man dann da steht, und (von einem sehr stolzen Besitzer, natürlich, war ja teuer!) 2 L1 mit jeweils einem Sub gezeigt bekommt, die von einer Band als PA gestellt werden.

    Long story short: keine Mitten, Attack gibts quasi auch nicht mehr, schon bei moderatem Pegel fängt das Ding an, richtig ekelhaft zu schreien, so dass einem wirklich nach kurzer Zeit die Ohren weh tun. Und ich frage spätestens seitdem 3x nach, was genau "Anlage wird gestellt" heißt, bevor ich mich darauf verlasse, mein Spielzeug zu Hause lassen zu können.

    Für mich ist die L1 einfach keine richtige, vollwertige "PA". Das ist mehr eine aufgeblasene Bluetooth-Box, die für einige spezielle Zwecke sicherlich ihre Daseinsberechtigung hat, aber bitte nicht als irgendwas angesehen werden sollte, mit dem man z.B. ernsthaft eine komplette, nicht-akustische Band verstärken kann.



  • Für mich ist die L1 einfach keine richtige, vollwertige "PA". Das ist mehr eine aufgeblasene Bluetooth-Box, die für einige spezielle Zwecke sicherlich ihre Daseinsberechtigung hat, aber bitte nicht als irgendwas angesehen werden sollte, mit dem man z.B. ernsthaft eine komplette, nicht-akustische Band verstärken kann.

    Das bringt es für mich schön auf den Punkt. Wenn man einmal eine gute Schlagzeugaufnahme über ein klassisches System (gleicher Preisklasse) hört und dann mit dem Bose vergleicht, ist eigentlich alles klar.

    Der Ton macht die Musik.