Dynamische Bearbeitung von Toms

  • fakt ist- die wenigsten Drummer sind in der Lage ihr Set zu stimmen.

    Ich hab nach dem Erwerb eines Gretsch Catalina Einsteigerkits(gebraucht) mal intensiv geschaut,

    ob man dem Set,welches totgedämmt war, nicht doch sinnvolle Töne entlocken kann.

    Preiswerte Kessel, Gratungen lala, Felle tot.

    Eine Methode war dann ganz gut:

    Schlagfell runter beim Tom und über das Resofell die Resonanz der Trommel finden-dann Schlagfell wieder drauf und nach Gusto stimmen. Da ich eher tiefe Stimmungen bevorzuge ist die Wahl auf ein Aquarian Performance II Clear gefallen.

    Die Trommel hat jetzt ein Sustain und einen Ton, den ich ihr vorher nie zugetraut hätte mit nem Audix D4.

    Und dann brauchts halt ein Gate :D

    XP15 user

  • Wenn ich die Toms auf größt mögliches Sustain (und Ton) auf akustisches Spiel stimme, braucht´s für PA-Abnahme in der Regel erstmal den EQ. Und zwar "Dröhn + tieffrequentes Koppeln raus" (je nach Größe) und dann Geschmacks-EQs "Holz raus" und "Platsch weg". Aber dann ist schon auch schell das Gate am Start. Ich versuche immer mit dem Hold-Regler (sofern vorhanden) die Tonlänge zu definieren; abhängig von der Trommel und dem jeweiligen Musikalischen Kontext.


    Ich hatte letztlich eine Jazzband (Dixie etc.) und freute mich schon auf BD und 2 OH - leider war die BD (Wolldecken bis zum Anschlag) und auch der Rest vom Set total bedämpft, so daß bestenfalls eine Pop-Kick draus wurde und ich doch alles mikrofoniert habe, um ein einigermaßen in sich stimmiges Bild (mit Ton :)) zu bekommen.


    Da ist es hilfreich, wenn man als Drummer das Set "mikrofongerecht" aufbereiten und anbieten kann. Dann werden die vorgenannten Maßnahmen nämlich deutlich weniger notwendig.


    Antwort von Radio Eriwan: Im Prinzip ja, aber es kommt darauf an....


    DAS kennen aber wohl nur die älteren Semester noch....;)

  • Da ist es hilfreich, wenn man als Drummer das Set "mikrofongerecht" aufbereiten und anbieten kann. Dann werden die vorgenannten Maßnahmen nämlich deutlich weniger notwendig.


    Antwort von Radio Eriwan: Im Prinzip ja, aber es kommt darauf an....


    DAS kennen aber wohl nur die älteren Semester noch....;)


    doch ist noch präsent ... ;-))


    Es ist aber umgekehrt auch so, das sehr viele Kollegen gleich anfangen zu schrauben, anstatt erst mal den Drummer schrauben zu lassen, ich bitte, wenn eine Tom z.B. zu sehr dröhnt, oder eine zu krasse Resonanz in der Snare ist, den Schlagzeuger erst mal das weg / rauszustimmen. Und oft geht das sogar, der Drummer hört halt oft nicht das was das Close Mic hört ... und es gibt ganz wenige, die beim Stimmen schon antizipieren können, wie das unter Mikro klingt ... das ist dann wirklich die hohe Kunst, das sind dann oft Studioschlagzeuger die auch genug Zeit hatten das auszuprobieren.

  • fakt ist- die wenigsten Drummer sind in der Lage ihr Set zu stimmen.

    aber, aber...


    ..das ist das gleiche Klischee wie "Tontechniker - der natürliche Feind des Musikers" (hat mir ein gut befreundeter Profi-Jazzdrummer verraten ;) )


    In meiner Erlebniswelt treffe ich selten auf wirklich schlecht gestimmte Sets, mein Eindruck ist sogar dass sich das vor allem auch bei jungen Drummern - sei es ob der zig Tutorials auf YouTube oder weil sie allgemein technisch besser spielen - wesentlich gebessert hat über die Jahre.


    Und wenn's mal wirklich schlimm ist, miteinander reden und im Zweifel auch miteinander schrauben an der Trommel - nicht nur am Pult ;)

  • Es ist aber umgekehrt auch so, das sehr viele Kollegen gleich anfangen zu schrauben, anstatt erst mal den Drummer schrauben zu lassen,

    Erwischt =O. Das hab ich „früher“ auch so gemacht. Mittlerweile weise ich den Drummer auch darauf hin. Mit zugegeben gemischten Ergebnissen. Oft ist aber auch keine Zeit dafür denn beim stadtfest mit gefühlt 15 min Umbaupause inclusive schlagzeugwechsel checkt man als letztes den drummer (der braucht halt am längsten) und dann muss es auch schon losgehen. Kommt also auch auf die Situation an.

    als er dann anfing zu trommeln, dachte ich: wow, das ist jetzt ein komplett anderes schlagzeug - und eine komplett andere PA!! was passiert hier gerade??

    der sound war plötzlich dermaßen geil, dass der andere drummer mich fast in den arm nahm, weil es so geil klang.

    Wenn mich jemand für guten Sound lobt sag ich gerne: den Sound macht die Band. Ich hab’s nur nicht versaut. Denn besser machen kann ich eine Band nicht. Nur schlechter.


    Das ist zwar etwas überspitzt und man kann hier und da natürlich nachhelfen aber ein guter Input ist einfach durch nichts zu ersetzen.

    das Vorgehen bei den Toms ist doch sehr von der Musikrichtung abhängig

    deshalb hab ich den Thread eröffnet. Um zu erfahren wer wann was macht. Aber wahrscheinlich gibt es im Alltag einfach zu viele Variablen um ein festes Vorgehen zu definieren und man muss das einfach vor Ort entscheiden.

    ab und zu auch den Transient Designer aus der dLive als Schadensbegrenzung

    der einsatz eines transientdesigners kann eventuell helfen, mir persönlich gefällt er aber nicht so gut. ich habe viel mit den transientdesigner gearbeitet, auch schon früher mit dem analogen modell. aber ein gut gestimmtes und gut gespieltes tom braucht das nicht wirklich.

    meine meinung: letztendlich ist ein transientdesigner so ne art notwehr gegen allzu verkrüppelte signale.8)

    meine erste Begegnung mit einem transientendesigner war auch analog. Und ich war begeistert. Das hat mit der Zeit aber irgendwie etwas nachgelassen. Warum? Keine Ahnung. Habt ihr rationale und technisch begründbare Anhaltspunkte warum Ihr Wörter wie Notwehr und schadensbegrenzung mit dem Teil in Verbindung bringt?

  • Für mich auch ein sehr gerne genommenes "Werkzeug", zu Analogzeiten hatte ich 8 Kanäle, und auch jetzt am Digitalpult (X32) setze ich sie gerne ein, vor allem für Kick und snare, bei Toms meistens sparsamer, aber das kommt sehr drauf an wie die Toms so sind...

    Ich mags auch gerne für alles was so an percussion kommt, hilft das Zeug ohne Feedback und ohne gate nach "vorne" zu bringen....

    auch bei verschiedenen Saiteninstrumenten setze ich den TD immer wieder ein (Kontra-Bass, E-Bass, Gitarren....)

  • Für mich gerne beides ;) ... Gate um das Dröhnen wegzubekommen, und um die Toms "elektronischer" zu gestalten, wenn es die Musikrichtung wünscht, TD vor allem um mehr Attack zu bekommen, das geht zwar auch mit einem Kompressor, aber das hört man dann oft schon SEHR deutlich, und nicht immer als schön empfunden ...


    Gerade bei Drummern, die ihr Snare einfach nicht wirklich treffen, hilft der TD ungemein, weil ohne Backbeat klingt eigentlich jede Musik irgendwie scheiße ...


    Und wenn wir schon dabei sind, es gibt noch eine weitere neue Wunderwaffe was Snare & Toms angeht ... Waves Scheps Parallel Particles ... einfach mal ausprobieren und staunen ...

  • meine erste Begegnung mit einem transientendesigner war auch analog. Und ich war begeistert. Das hat mit der Zeit aber irgendwie etwas nachgelassen. Warum? Keine Ahnung. Habt ihr rationale und technisch begründbare Anhaltspunkte warum Ihr Wörter wie Notwehr und schadensbegrenzung mit dem Teil in Verbindung bringt?

    wie gesagt, wenn der drummer seine schiessbude gut stimmen kann und sie auch gut spielt, dann braucht man das im normalfall nicht. es sei denn, es ist ein bestimmer grundsound gewünscht, den man mit den trommeln so nicht erreichen kann.

    mit dem transientdesigner ging es mir wie mit den excitern: wenn ich sie so eingesetzt habe, dass man ihre arbeit auch hörte (ansonsten braucht man sie ja eigentlich nicht), dann gingen sie mir einfach irgendwann mal auf den keks.

    im gegensatz zu den excitern, die ich schon viele jahre lang überhaupt nicht mehr nutze, können mir die transientdesigner im extremfall aber immer eine hilfsfunktion bereitstellen, z.b. bei zu viel oder zu wenig attack. deshalb hab ich sie immer in den kanälen hinterlegt - aber sie laufen zunächst mal auf bypass.

    aus diesen erfahrungen heraus läuft der transientdesigner für mich unter "notfall-lösung".

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • So. Danke schon mal bis hier für die kleinen Einblicke. Ich werde praxisorientiert noch mal ein wenig experimentieren und ausprobieren. Es ist immer schön festgefahrene Strukturen aufzulösen und mit neuen Ideen und Ansätzen an ein Thema ranzugehen. Falls ich was revolutionär innovatives herausfinde sag ich Bescheid :P

  • Für den idealen Fall, das ich Zeit habe :


    Als erstes!!! erst einmal das Drumset unverstärkt PUR!!! auf der Bühne HÖREN....


    Das hilft mir schon mal ein zu schätzen was mich erwartet. Auch entscheide ich dann, wie ich die Mikrofone platziere/ ausrichte... ggf. kann man meist mit dem Drummer eine brauchbare Lösung bezüglich Dämpfung, abkleben etc. finden. Am besten finde ich diese Ringe, die loose auf das Fell gelegt werden. Wenn es aber zu übel ist und es evtl. sogar reichlich Zeit gibt, frage ich , ob ich es mit der " Masshoff Methode" stimmen darf. Wer es zulässt, war bisher meist erstaunt, wie die Schiessbude plötzlich klingt. Und :Nein ich bin kein Drummer, mein Instrument sind die Tasten...


    Fall Rock Musik : Beispiel Low Tom

    Ein Stand-Tom soll für mich (mit einem weichen "T)") ungefähr so klingen


    Dtummm


    Wenn das der Fall ist, mache ich weiter nichts.


    Wenn die Toms zu lange nach klingen, klar dann das Gate


    Dtummmmmmmmm


    Das macht nur Matsch... Gerade bei schnellen Nummern. Also mit dem Gate etwas kürzen...


    Wenn sie verstimmt sind


    Dtumoouuwiiioouuuwww


    Schneide ich alles nach dem m weg und verlängert es wieder mit etwas Hall.

    Ich nenne das "reichlich Polierpaste verwenden"


    Die Dynamik mit Kompressor bearbeite ich nur in seltenen Ausnahme Fällen.



    LG

  • Wenn die Toms zu lange nach klingen, klar dann das Gate

    an dieser stelle möchte ich aber auch die nutzung des transientdesigners nahelegen. wenn man gate und TD geschickt kombiniert, bekommt man damit nahezu jedes tom-problem gelöst ;)


    trotzdem: gegen ein gut gespieltes UND gut gestimmtes tom ist das alles pillepalle.

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • Danke Wora


    Da ich nicht das Wissen von Lehrlingen habe, musste ich erst mal bei Onkel Wickie lesen, was das überhaupt ist und was das überhaupt eigentlich so macht...

    Klingt spannend... Macht neugierig...

    Dann der Blick auf die Seite von Tante T... 19 Zoll gibt es... 4Kanal... Schon mal gut... Preis??? Knapp unter 1000,-

    Neeeeeeeeee, das wäre wirtschaftlicher Wahnsinn...

    Manchmal ist mir das ja egal, aber dann muss ich das selbst mal in den Fingern gehabt haben und mich schwer verlieben...

    So ging es mir damals mit dem TC M-One... Kaum Equipment aber das M-one?


    Kommt also eher auf die Liste für " wenn ich mal dicke im Lotto gewinne"...


    Allerdings stellt sich mir die Frage :

    Machen das die Digitalmixer? Oder auch nur die Luxus Modelle?


    LG Rebecca