Suche Kombigerät Feedbackdestroyer + Kompressor

  • Hallo in die Runde,

    im Grunde suche ich die "Eierlegendewollmilchsau" im Sinne eines automatisierten Feedbackdestroyers inkl. Compressor, bzw. Expander.

    Hiermit soll die Mikrofonie für private Events optimiert werden.

    Ein typischer Ablauf schaut so aus, dass ich die Technik (PA-Anlage) inkl. Funkmikrofone (BLX SM58) & Einspieler (Hintergrundmusik) bereits vorab aufbaue und in Betrieb nehme. Dann zeige ich dem Kunden kurz wie man das Mikro einschaltet und die Lautstärke reguliert. Danach düse ich wieder ab. Bis zum Eintreffen des DJs am Abend hat der Kunde so die Möglichkeit die ganze Zeit das Mikrofon zu nutzen.

    Das Gerät welches ich mir nun vorstelle soll harte Feedbacks verhindern, wenn der Kunde mit eingeschaltenen Mikrofon direkt in die Lautsprecher rennt. Weiterhin sollte der Pegel automatisiert angehoben und abgesenkt werden, um so die Pegelunterschiede bei verschiedenen Positionen (Abstand Kapsel --> Mund) zu reduzieren. Idealerweise in einem einfachen und kompakten Gehäuse.

    In Zeiten der voranschreitenden Digitalisierung sollte solch ein Kombigerät doch unproblematisch zu realisieren sein. Daher möchte ich das geballte Forenwissen mal fragen ob Ihr mir hierzu Anregungen oder Tipps geben könntet?!

    Vielen Dank!

  • Kadidaten hierfür

    dbx Driverack PA2

    Sabine GRQ3102 / 3101 (auch in der Slaved Version) - wird nicht mehr hergestellt.


    Beide Geräte funktionieren recht gut. Bei der Sabine ist die Compressor/Expander Abteilung noch einen Ticken besser. Ansonsten würde ja auch ein Digitalpult gehen, wobei hier meist keine FBX Option besteht.


    Bedenken:

    Wenn der Kunde mit aufgerisseben Mikro in die Box rein krabbelt, dann hilft auch kein FBX. Dieser verhindert in aller Regel nur sich aufbauende Feedbacks und auch nur dann, wenn man dies auch selbst merkt. Bleibt man stur, dann funzt das gar nie nicht.


    Daher die Anlage immer einmessen, grobe Feedbacks ziehen, Sicherheitsfaktor einplanen, Pegel begrenzen (nicht aufholen!!!) und vor allem Mikro/Box Konstellation präzise ausrichten. Das ist mehr als die halbe Miete. Wenn man dann noch dem Kunden einen kleine Crashkusrz in Sachen Mikrofonhandhabung gibt und erklärt warum es piept und was man dagegen zu tun hat, dann sollte da nix schief gehen.


    Ich mache regelmässig Konferenzen und Meetings mit bis zu 6 Lavaliers in manchmal doch akustisch sehr fragwürdigen Räumlichkeiten. Anfangs dachte ich auch FBX wäre das mittel der Wahl, erlitt damit aber immer wieder Schiffbruch. Seit ich mich an obiges Rezept halte ist das alles sehr entspannt und ich kann den Kunden vollkommen autonom arbeiten lassen, nachdem das System einmal eingepeglt wurde und das selbst wenn auch manchmal nur ein semiparam. 3-Band EQ vorhanden ist.


    Alles eine Frage der Grundkonzeption und vor allem der akzeptanz des Kunden, dass eben irgendwo Grenzen sind. Diese liegen in aller Regel jedoch meist so weit weg vom Feedback, als dass das bisher immer akzeptiert wurde und auch sehr gut geklappt hat. Zur Not arbeitet man eben mit Delaylines.

    Laut heisst nicht immer gleich gut und toll und wer schreit ist meist im Unrecht.

  • yamaha4711 hat m.E. einen sehr guten Überblick gegeben.

    Gute Einrichtung und vernünftige Einweisung ist das A&O und eigentlich das einzige, was berechtigte Aussicht auf "Erfolg" bietet - und wir kennen es doch fast alle: selbst wenn man dabei ist, gibt es trotz Erklärung unter den Laien immer die Leute, die das Ding

    - als Eiswaffel vor sich halten,

    - die berühmte Armlänge Abstand zumindest hier einhalten oder

    - das Mikro als Buffetbestandteil deklarieren und zu verspeisen suchen.


    Wenn in den ersten beiden Fällen einfach "praktisch nix" über die PA kommt, merken die Leute das irgendwann und erinnern sich an die Erläuterung. Im letzteren Fall muss der Kompressor/Limiter eben ran.

    Jegliche Helferlein sind u.U. praktisch, um Nuancen zu verbessern (z.B. automatischer Notch auf beginnender FB-Frequenz) oder um etwas Sicherheit gegen übelste Spitzen und Schreie einzubauen...

    Gegen groben Unfug und völlige Beratungsresistenz hilft zumindest mir bekanntes Zeug jedoch nicht in der Form, dass ein gar automatisiertes "aus Mist wird schön" drin wär..

  • ... war da nicht 'mal noch Sabine unterwegs, die die Anforderungen erfüllen könnte?!

    "geht nicht" ? - gibt's nicht !

    ...ja, das war schon immer mein Avatar :evil:

    "Mit der Dummheit kämpfen Götter selbst vergebens" (Friedrich Schiller, " Jungfrau von Orleans")

  • Die Sabine GRQ3102 scheint ja auch im Netz sehr häufig gelobt zu werden! Auch die Shure DRF11 scheinen brauchbar zu sein. Ich werde mal versuchen nach und nach einige Geräte zu testen und hier entsprechend berichten.

    ...ich warte jetzt, bis der erste den Shark in den Ring wirft...

    Schaut man sich die Bewertungen im Netz mal an, scheint es sich bei vielen zu einer Hassliebe zu entwickeln :D

    Hat das Teil tatsächlich jemand im Forum mal in den Händen gehabt?

  • Der Shark vom Ohringer ist brauchbar, wenn man mal auf die schnelle eine Delayline braucht. Dafür ist das Teil tauglich- Für FBX, wenn man denn dies auch wirklich braucht, dann ist es untauglich.


    Die Sabine ist durchaus tauglich und wenn man weiß was man tut, dann hilft das Gerät auch durchaus. Allerdings ist das mit dem automatischen FBX immer so eine Sache, denn man darf keine Wunder erwarten. Es ist eben der Notanker, wenn man selbst nicht aufpasst oder aufpassen kann und wehe dem, welcher sich blind darauf verlässt.

    Die restlichen Funktionen (Kompressor, Delay, GRQ/Vollparametrischer EQ) sind voll tauglich und mit der Software lässt sich das Gerät auch sehr komfortabel Bedienen, vor allem wenn man mehrere hat.


    Das Driverack von dbx wäre letztendlich der modernere Ersatz.

    Laut heisst nicht immer gleich gut und toll und wer schreit ist meist im Unrecht.