Frontfill und Delay(Zeitverzögerung)

  • Moin,


    einmal vorweg: bin bisher eher der reine FoHler und weniger der Systemler, stelle aber immer öfter fest, dass das was man in kleinen und mittelgroßen Clubs so vorfindet optimierungsbedürftig ist. Hab mir inzwischen mal Bob McCarthy zulegt, bin da aber noch ganz am Anfang.

    Erhoffe mir hier jetzt mal ein paar Impulse aus der Praxis für eine Location, in der ich jetzt wohl öfter sein werde.


    Location:

    20m breit, 12m tief

    PA hängt jeweils so 3m von der Rückwand und 4m von den Seitenwänden entfernt.

    Jetzt wurde ein Frontfill installiert (ebenfalls wie die PA geflogen), um das große Loch vorne in der Mitte zu füllen.


    Das Frontfill wurde zeitlich verzögert.


    Ich hätte eher die PA verzögert und auch ordentlich Pegel auf das Fill gegeben. Mein Gedanke dabei ist, die Ortung wieder mehr in die Mitte der Bühne zu bekommen, denn für ca 75% des Publikums geht die Ortung deutlich hörbar vom Bühnengeschehen weg.


    Wie würdet ihr in einer solchen Situation vorgehen?

    freier Tontechniker & Eventplaner, auch Tätig im Vertrieb - hier aber rein privat unterwegs

  • Kannst Du bitte mal ein Foto von der Situation machen?

    Was passiert vornehmlich auf dieser Bühne:

    Kleinkunst? Theater? Laute Rockmusik?

    Da kann die Aufgabe, der Pegel und damit die Konsequenz für die Zeitbezüge der Frontfills zur Bühne und zur Main-PA durchaus unterschiedlich sein.

  • für Fotos habe ich vll nächstes Wochenende die Gelegenheit. Hier eine Skizze für die bessere Räumliche Vorstellung.

    Höhe des Raumes 4-5m, Teppichboden, Decke mit Holzverkleidung

    PA (pro Seite): 1x Fohhn Säulenlautsprecher Linea LX-500 + ARC AS-31 (15" Sub)


    Programm: Multifunktional Mal mit Schwerpunkt auf Sprache (Vortrag, Konferenz); Aber auch Rock - Pop (Konzerte, Jugendgottesdienste). Pegel ist ja immer so eine Definitionssache. Es wird versucht LAeq 95 dB zu fahren. Gelingt oft; über die 99 geht es eigentlich nie.


    Seitens des Betreibers wurde das Fill angeschafft, damit man auch mittig in der Bühne in den ersten drei Reihen den Text versteht.

    Ich komm eher bei den Musiknummern ins Spiel.


    Drumset steht rechts und hinter Plexiglaswänden. Monitoring läuft komplett über InEar. Gitarren über Kemper.

    Die Sänger stehen mittig kurz hinter dem Fill; die Musiker so im Halbkreis darum.


    Da überwiegend Nachwuchsbands da spielen und teilweise identische Musiker in den verschiedenen Gruppen am Start sind ist der Aufbau recht Fix.

    (Ausnahmen gibt es, aber die lassen wir jetzt mal weg)



    freier Tontechniker & Eventplaner, auch Tätig im Vertrieb - hier aber rein privat unterwegs

  • Müsste ne Arc AT-08 oder 09 sein. Wenn ich es richtig verstehe, ist das gerade nur eine Leihgabe und da steht eine Neuanschaffung an. Da könnte man ggf. nochmal drauf Einfluss nehmen.

    freier Tontechniker & Eventplaner, auch Tätig im Vertrieb - hier aber rein privat unterwegs

  • Wenn ich das richtig verstehe, hängt das "Frontfill" eher wie ein Centercluster?

    Das ist für die eigentliche Aufgabe des Frontfills in einer Sprachbeschallung eine eher ungünstige Position, weil es in dieser Gesamtanordnung eigentlich nicht möglich ist, ohne noch mehr Lautsprecher eine perfekte Ortung hinzukriegen. Wenn die Ortung egal ist, würde ich für Sprache so vorgehen, dass ich für den Center einen sinnvollen Pegel vorgebe, eine Achse gleicher Lautstärke im Überlappungsbereich von Portallautsprecher und Center suche und dafür den Laufzeitfehler messe und korrigiere.

    Für Pop/Rock würde ich das Center in Deinem beschriebenen Umfeld nur als Stütze für die Vocals nutzen und dafür sorgen, dass du das vom Pult aus separat anfahren kannst.

  • was man auch mal probieren sollte ist alles etwas zu verzögern so das das akustische Ereignis (Sprecher) zuerst hörbar ist
    könnte für Sprache funktionieren muß aber nicht....


    ich würde als Frontfill in der Center Position eher mittlere Koaxialboxen nehmen, mit 8"

    da ist es nicht so schlimm wenn die quer gehängt werden
    oder mehrere kleinere (5" oder 6" koax)


    die Signale würde ich auch so gestalten wie guma

  • Kleiner Tip für die Ortung: häng' die hinten über die Szenenfläche, nicht an der Rampe drüber ;)

    Dann noch die Front verzögernd anpassen an die Szenenfläche und den Center - oder auch nach hinten hängen (was mir persönlich Akkustisch besser gefällt, da der Abstand zwischen erstem Zuhörer und verstärktem Signal weiter entfernt ist - gibt ein homogeneres Schallfeld). - zu dem ist der Tip von steffen r sehr gut (verzögern muß man dann nicht mehr :))


    sec

    edith sagt: Grammatik-Korrektur im Nachhinein

    "geht nicht" ? - gibt's nicht !

    ...ja, das war schon immer mein Avatar :evil:

    "Mit der Dummheit kämpfen Götter selbst vergebens" (Friedrich Schiller, " Jungfrau von Orleans")

    Einmal editiert, zuletzt von secluded ()

  • Kleiner Tip für die Ortung: häng' die hinten über die Szenenfläche, nicht an der Rampe drüber ;)

    Genau, wenn der Fliegepunkt noch veränderbar ist und eine klassische Frontfillposition unten an der vorderen Bühnenkante nicht geht, wäre ich für eine bessere Ortung auch dafür, den Centerlautsprecher weiter nach hinten zu hängen.

  • merci guma:)


    ... und ja, ich hab's nicht vergessen - hab' am letzten Samstag meine letzte Theater-Veranstaltung für dieses Jahr gehabt (jetzt noch einige Tage Abbau), somit so langsam wieder Zeit für den anvisierten Praxisbericht 8)



    Grüßle


    sec

    "geht nicht" ? - gibt's nicht !

    ...ja, das war schon immer mein Avatar :evil:

    "Mit der Dummheit kämpfen Götter selbst vergebens" (Friedrich Schiller, " Jungfrau von Orleans")