A&H Avantis

  • Bin ich im dLive director in der Bank-Darstellung und drücke den 'routing' button, bin ich ebenfalls nur in einer Einzelkanaldarstellung und muss, um alle aux send Pegel eines Kanals zu sehen sogar auch noch scrollen. Gehe ich den umgekehrten Weg und klicke 'routing' wenn ich einen aux master angewählt habe, kann ich genau von 7 Eingangskanälen gleichzeitig den jeweiligen send Pegel sehen, und muss wieder scrollen um mehr Inputs zu sehen???


    Was Boris und ich meinten, ist eine echte aux send Pegel Übersicht für mindestens alle Kanäle einer Bank gleichzeitig

    verstehe. nein, das gibt es nicht genau so wie bei Yamaha. aber wenn ich einen Aux anwähle, werden in der dLive die level ALLER kanäle gleichzeitig angezeigt. und das komplett ohne scrollen. ebenso ist das, wenn ich einen kanal anzeige: hier sehe ich in der linken hälfte ALLE mixe gleichzeitig, ebefalls ohne scrollen.

    scrollen muss man hier nur, wenn man (übrigens dann im selben fenster) die level auch regeln möchte. letzteres geht bei Yamaha meines wissens nicht, hier kann man sich nur die pegel ansehen, geregelt wird dann über die fader, dazu muss man dann ebenfalls den entsprechenden send am pult auswählen. dafür sieht man bei Yamaha gleichzeitig mehrere kanäle, das ist richtig.

    mir gefällt die routing anzeige in der dLive gut, denn ich sehe hier sofort auf einen blick, ob im ausgewählten Bus noch irgendwo eine leiche versteckt ist. da muss ich bei Yamaha schon wieder genauer hinschauen. aber irgendwas ist ja immer.

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

    2 Mal editiert, zuletzt von wora ()

  • das Prinzip von Yamaha innerhalb des Studio-Managers für die Aux-Sends finde ich hervorragend :thumbup:

    ... und das ist schon Jahrealt :!:

    "geht nicht" ? - gibt's nicht !

    ...ja, das war schon immer mein Avatar :evil:

    "Mit der Dummheit kämpfen Götter selbst vergebens" (Friedrich Schiller, " Jungfrau von Orleans")

  • Jawoll und Wolfgang: man kann und konnte bei Yamaha schon immer diese Balken mit der Maus anfassen und bedienen (macht man eigentlich nicht weil sehr winzig und daher nichts fürs "finetuning") aber habe ich tatsächlich schon so benutzt.

    Das Schöne: wenn man sich die von audiobo gezeigten Fenster der benutzten Kanalbänke auf einem Schirm passend öffnet kann man mit einem Blick tatsächlich alle send Pegel aller Kanäle gleichzeitig sehen! Gleiches gilt wie gesagt für den X/M32 Editor.

  • man kann und konnte bei Yamaha schon immer diese Balken mit der Maus anfassen und bedienen (macht man eigentlich nicht weil sehr winzig und daher nichts fürs "finetuning") aber habe ich tatsächlich schon so benutzt.

    das weiß ich schon noch aus meinen alten Yamaha tagen. und mit strg+umschalt kann man die pegel im studiomanager auf null dB setzen.

    aber ich dachte wir reden hier über die pulte? da geht das nämlich so nicht. ;)

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

    4 Mal editiert, zuletzt von wora ()

  • Bei Yamaha gibt es den wunderbaren User Defined Key "Set to Nominal Value".

    Damit kann man sehr schnell alles mögliche auf 0db bringen.


    Gedrückt halten und dann entweder auf "SEL" oder einfach auf die Schaltfläche im Bildschirm tippen.

    Funktioniert auch im "Sends on Fader" Modus, oder mit EQ Gains.


    Im "Home / Overview" sieht man auch entweder die ersten 16 Mixe oder die Mixe 17-24 + Matrix 1-8 (bei CL) für jeweils acht Kanäle. Da kann man dann auch direkt Level ändern.

    Geht seit M7CL...


    Jetzt aber avanti zurück zur Avantis

  • Genau! ... und ohne funktionstüchtigen (und wenns nötig ist, funktoinserweiternden:)) Editor ist ein Digitalpult für mich kein vollständiges Gerät.

    genau dies sehe ich anders rum

    Bedienungserweiterung ist ok, aber funktionale Erweiterung nur durch Editorsoftware ist suboptimal

  • Wenn aus irgend einem Grund diese Nummer „Alle Aux Sends einer Bank“ oder gar „alle Aux sends aller Inputs“ in der UI des Pultes nicht sein kann/darf/soll, ist es für mich legitim, so was, was mehr der Übersicht aber nicht zwingend dem Zugriff dient, in einen externen, vernetzten und synchronisierten Computer zu verlagern. Es gibt ja auch so dämliche Gründe wie Produktkontinuität oder „Was das flagship nicht hat, darf das downgesizete Folgeprodukt mit der besseren GUI auch nicht haben“. Dann ist das allemal besser, als dieses Feature gar nicht zu haben. :rolleyes:

  • Was ist denn der so wichtige Anwendungsfall / der Nutzen von "Alle Sends aller Inputs auf einem Schirm"? Ich kenne sowohl Yamaha als auch A&H - mir fehlt der zündende Gedanke. "Alle Sends eines Inputs" oder "Alle Inputs eines Sends" - klar. Aber so richtig alles, bei Pulten mit 64 Inputs auf 42 Busse und größer?

    Gruß,
    Christoph Holdinghausen

  • Der wichtigste Grund:

    Mißtrauen gegenüber sich selbst!

    ok

    ... und klar, schön wäre es, wenn einfach in der Default-Bankübersicht so ein sendfensterchen pro Kanal gäbe.

    soweit man das sehen kann gibt es das nicht
    aber wora wird berichten

    in der Bankansicht gibt es nur die Processing Übersicht

    Dann ist das allemal besser, als dieses Feature gar nicht zu haben. :rolleyes:

    aber so ein richtiges Feature ist das doch garnicht,
    ist doch nur eine Ansicht


    also ich persönlich vermisse das erst mal nicht,

    aber evtl. gefällt es mir ja dann wenn es das in der dLive gibt ;)

  • Zum Vergleich hilft vllt. der Blick auf die VI, bei der das im Prinzip genauso gelöst ist, wie ich mir das vorstelle (ausser dass ich die Balken lieber horizontal und untereinander hätte): Mehrkanalübersicht, zum ändern eines Mixes einfach in den passenden Bereich tippen und Knöppe drehen - so wie bei allen anderen Kanalfunktionen auch.

    (Ich bin übrigens überhaupt kein VI-Fan, aber das Grundprinzip der Oberfläche finde ich recht gut gedacht und dachte hier anfangs an ein ähnlich bedienbares Konzept von einem mir etwas sympathischeren Hersteller)


    Ich verstehe ehrlich gesagt nicht warum A&H die Sends nicht auf die gleiche Weise wie die anderen Kanalfunktionen zugänglich macht. Schade eigentlich.

    Freelancer für Audio Beschallung/Recording seit 2003 - Alle Beiträge spiegeln meine persönliche Meinung/Erfahrung als von Herstellern & Vertrieben unabhängiger Tonmensch wieder

  • Ich stelle mir da einen typischen (rein fiktiven) Tag in der Entwicklungsabteilung bei A&H vor: (frei aus dem Englischen übersetzt)

    Entwickler A: „Leute, die bei ... haben so coole übersichten über die Sendlevels in der Kanalübersicht eingebsut. Ich finde das toll, wir sollten das auch machen“

    Entwickler B-E (mehr haben die nicht im Team, leider): „ Gute Idee, machen wir!“

    Kurze Nachdenkpause....

    Entwickler D: „hmm, aber die haben ein starres Buskonzept, bei uns ist das ja flexibel anpassbar, wie sollen wir da die UI dazu sinnvoll machen?“

    Einige Zeit hektische Ideenfindung und Abwägung von für und wieder inkl. Mehrere Pinkelpausen, eine Fastnervenzusammenbrüche und A hockt inzwischen wimmernd in der Ecke weil er das ganze doch losgetreten hat.

    Der Projektleiter schreitet energisch ein und meint: „solchen humbug braucht sicher keiner und außerdem...was das Geld kosten würde...., und zudem fehlt uns dann ja ein Alleinstellungsmerkmal. Wenn alle so eine Anzeige haben, dann machen wird das nicht. Und das Argument ist, dass wir den Schirm nicht überladen sollen... und Basta!! Gehen wir zum Lunch, und hebt A auf, das kann man sich gar nicht ansehen...“

  • Bei Yamaha gibt es den wunderbaren User Defined Key "Set to Nominal Value".

    Damit kann man sehr schnell alles mögliche auf 0db bringen.


    Gedrückt halten und dann entweder auf "SEL" oder einfach auf die Schaltfläche im Bildschirm tippen.

    Funktioniert auch im "Sends on Fader" Modus, oder mit EQ Gains.

    das gibt es seit anbeginn auch in der dLive, der SQ und der Avantis:

    - drücke taste "reset"

    - berühre einen fader (wenn man den fader von unten nach oben anschiebt fährt er auf 0dB, wenn man ihn von oben nach unten anschiebt fährt er auf minus unendlich)


    das ist eine sehr nützliche funktion!

    es ist hier also kein extra user defined key nötig, die taste reset ist ja immer auf der bedienoberfläche.

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • so, hier kommt mein kleiner erfahrungsbericht der Avantis produktvorstellung.


    zunächst mal zu den fragen, die ihr mir mitgegeben habt:


    frage:

    - die rechten vier strips sind farblich abgesetzt, was hat das für einen grund?:

    antwort:

    dies vier strips können im setup als fixe mastersektion (die ebenfalls frei belegbar ist) definiert werden. wenn man dann die rechte bank umschaltet, dann können diese vier fader bei bedarf immer oben bleiben.

    man kann das natürlich auch über die freeze funktion machen, aber das ist nur eine temporäre lösung, die nur während der laufenden show funktioniert. nach einem neustart ist diese auswahl erstmal wieder weg. mit dieser möglichkeit hier kann man das aber so fixieren, dass das pult immer so belegt ist, wenn man seine show lädt. wenn man das also unbedingt so haben möchte, dann richtet man sich das einfach ein.

    andererseits ist es aber auch möglich, diese funktion zu deaktivieren - dann hat man wieder ganz normal 24 frei belegbare fader, die sich mit jedem ebenenwechsel - je nach wunsch - ändern können. für "alte" dLive nutzer wird letzteres vermutlich die bevorzugte lösung sein.


    frage:

    - welche mindestanforderungen gibt es für die iPad app?

    antwort:

    die app liegt gerade noch nicht vor, das pult lief noch mit einer beta-version.

    sobald die auslieferung beginnt, wird die firmware 1.0 und dazu dann auch gleich die app verfügbar sein. wir konnten diese frage also nicht eindeutig klären, aber der tenor war, dass es wohl eine 64bit anwendung sein wird. so wie in der dLive. Daniel Lauer hat dann nachgesehen und meinte, dass alle iPads nach 2013 (also ab iPad Air) das beherrschen müssten. (jesses, mein iPad Air ist also schon wieder fast 7 jahre alt...) aber es ist noch nicht 100% sicher, nur eine vermutung - die ich jedoch durchaus teile.


    frage:

    - wann kommt der PC/Mac offline editor?

    antwort:

    der offline editor ist ab version 1.1 eingeplant, steht also nicht direkt zur verfügung. die bisherige erfahrung bei A&H hat mir aber gezeigt, dass die version 1.1 bisher recht schnell da war. man wird hierauf also sicherlich kein jahr warten müssen, ich tippe da eher auf 2-3 monate.


    frage:

    - gibt es eine dedizierte talkback buchse?

    antwort:

    es ist so wie in der dLive: jeder eingang, egal ob analog oder digital, kann als quelle für das talkback genutzt werden. eine spezielle buchse gibt es also nicht.


    frage:

    - kann man die übersicht so umschalten, dass man die aux-sends als balkenansicht im kanalzug sehen kann?

    antwort:

    nein, die routing anzeige ist genau wie in der dLive gelöst. man sieht bei bedarf also entweder alle sends eines kanals auf einen blick, oder man sieht alle inputs von einem bus auf einen blick. ich habe die idee aber mal weitergegeben, Johannes fand das eine überlegenswerte option.


    ok, soweit zu den fragen.

    ansonsten ist mir eines klar geworden: meine bedenken hinsichtlich der EQ bedienung haben sich erledigt, das geht mit der quer liegenden encoderlinie schon mit wenig übung recht flott. oder eben mit dem finger direkt in screen. letzteres dürfte vermutlich vor allem bei jüngeren mischern die hauptbedienung werden.

    überhaupt wurde das augenmerk hier sehr auf die bildschirmbedienung gelegt. die schirme sind auch wirklich groß, deutlich größer als die der dLive. ob sie in der open-air saison ihren zweck erfüllen, kann man hier natürlich noch nicht sagen, es war keine tageslicht-situation. von der schärfe und sichtbarkeit her sind die touchscreens aber absolut auf dem aktuellen stand, die touch-reaktion ist feinfühlig und schnell. etwa so wie in der dLive.

    die oberfläche spiegelt aber auch hier. darüber hab ich mich dann ein bisschen beklagt, aber Daniel hatte folgendes argument: "wenn man matte displays einbaut, beschweren sie die, die die spiegelnden wollen - und umgekehrt. andererseits kann man mit einer speziellen folie aus einem spiegelnden display recht einfach ein mattes machen, anders herum geht das aber nicht" --- das ist für mich ein stichhaltiges argument. moderne anti-refex folien nehmen auch fast keine helligkeit mehr weg. wie gesagt, für mich ist das ein gutes argument.


    die beiden screens arbeiten übrigens komplett unabhängig voneinander - und man kann mit beiden alle optionen bedienen. das heisst, man hat eine redundanz gleich an bord - und es können wirklich zwei leute gleichzeitig am pult arbeiten, falls dies mal nötig sein sollte.


    eine sache hat mich als eingefleischten dLive nutzer ein bisschen gestört: bei der dLive sind die auswahltasten für die faderbänke rechts von den bänken, bei der Aventis sind sie links davon. das heisst, man braucht erstmal eine minute, bis man umgedacht hat.


    meine eigenen bedenken hinsichtlich der kanalbeschriftung, die hier relativ weit weg von den fadern ist, konnte ich nicht komplett ausräumen. für mein gefühl ist die beschriftung doch ein bisschen weit weg. durch die vertikalen linien auf der oberfläche ist es aber doch etwas einfacher, als ich zunächst befürchtete. zusätzlich gibt es hier auch ein nettes hilfs-feature: wenn man einen fader leicht berührt, leuchtet oben im screen der kanal kurz auf, dessen fader man gerade berührt hat. das hat ansonsten keine funktion, aber die übersichtlichkeit steigt dadurch imho enorm. das gefällt mir sehr gut und könne mich möglicherweise mit diesem kleinen manko versöhnen.


    das gehäuse und die verarbeitung sehen sehr gut und hochwertig aus, das hat man bei A&H also mittlerweile gelernt: das hier sind definitiv keine plastikpulte mehr!


    zu den stageboxen:

    für die Avantis ist vor allem die GX4816 gedacht, das wurde hier ja schon richtig vermutet. ein nettes feature an dieser stagebox ist, wie ich finde, die möglichkeit, daran nochmal verschiedene stageboxen anzuschliessen. und zwar kann man hier sogar mischen, also 96kHz und 48kHz stageboxen gleichzeitig. damit könnte man z.b. eine DX168 an DX port1 anschliessen, und eine AR2412 an den DX port2. der port2 hat einen samplerate-konverter.

    am DX port2 kann man aber auch die ME personal monitoring stationen anschliessen.

    somit dürften sich hier recht viele kombinationsmöglichkeiten ergeben.


    der knaller im positiven sinne ist übrigens die beleuchtung:

    durch das anleuchten der fader aus der armlehne heraus entsteht eine völlig neue optik. endlich wird mal nicht das gesicht des technikers angeleuchtet, sondern das, was man wirklich braucht.

    ok, je nach eingesteller bildschirmhelligkeit bekommt man des gesicht dann auch wieder hell ;)


    nach dieser vorstellung ist mir eines klar, wie ich schon vermutet hatte: wenn es dieses Avantis schon 2015 gegeben hätte, wäre es damals genau mein pult gewesen. die bedienung ist der dLive in vielen dingen doch sehr ähnlich - oder genau gleich.

    andererseits habe ich mit der dLive doch noch ein paar freiheitsgrade, z.b. den vorteil der signabearbeitung im mixrack auf der bühne und der damit verbundenen möglichkeit, auch mal kleinere sachen ohne surface machen zu können. das habe ich durchaus schon öfter so benutzt. beim Aventis-system muss man halt zwingend das pult aufbauen.

    unter dem strich gefällt mir dieses pult aber wirklich gut. es dürfte mit seinem funktionsumfang für sehr, sehr viele jobs nutzbar sein.

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang