A&H Avantis

  • Also ich beneide ja jeden Kollegen, der jeden Job so gut vorbereiten kann, dass „unter gewissen Umständen“ (unvorhergesehene Tastenkombination, komische Netzwerkkonfiguration etc.) beim Job definitiv nicht passieren kann... 😉

    zu dieser thematik möchte ich aber auch mal anführen, dass wir techniker oft selbst dafür verantwortlich sind, wie kompliziert und komplex wir die technik für eine VA aufbauen. ich habe schon oft den eindruck gehabt, dass da gerne mal übers ziel hinaus geschossen wird. und je komplexer ein gesamtsystem, desto anfälliger ist es für fehler.


    eine alte weisheit, die einmal von wirklich guten leuten geprägt wurde, heisst:

    keep is simple! ;)

    ist nur leider, zwischen den ganzen digitalen matrixmöglichkeiten, ein bisschen in vergessenheit geraten 8)

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • Das hat aber null und nix damit zu tun, ob z.B. eine Pultoberfläche komplett einfriert, weil einem die Erinnerung ein falschen „Affengriff“ z.B. zum Resetten des EQs vorgaukelt.

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  • das hab ich auch nicht behauptet. es ging mir darum, dass sich viele techniker das leben selber schwerer machen als es sein müsste

    Das mag ja sein, aber was hat das mit Firmware Updates und Release Notes zu tun?

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  • Manchmal, wenn ich release notes lese, spür' ich so ein leichtes Gruseln und denke, dass ich das betreffende Pult vor dem Update lieber nicht gehabt haben möchte.

    Nun ja, Bugs finden ist eine eigene Wissenschaft. Dabei kann aber nie und nimmer der letzte gefunden werden. Ich kenn das selbst aus leidvoller Erfahrung. Speziell wenn man den Code hinter der Anwendung kennt, testet man sie auch schon mal gesund. Will heissen man weiss was man wann tun oder eben nicht tun sollte um Fehler zu vermeiden.

    Mir kommt es allerdings, nach dem lesen der Release Notes, dass die vorhergehende Version mit recht heißen Nadeln gestrickt wurde. Viel Zeit wurde da wohl nicht ins Testen, speziell in Langzeittests rein gesteckt. Ich kenne ja die Belegschaftsstruktur bei A&H nicht, aber wenn die selbe Truppe dLive und Avantis bedienen soll, und noch dazu mit der Angewohnheit von A&H gerne mal alles „from the scratch“ für ein neues Produkt zu machen, so gehe ich davonaus dass die begrenzte Personal Resourcen haben und die nicht gerade effizientest einsetzen. Aber da kann ich mich auch täuschen. Ich denke jedoch nicht dass die 100te Entwickler und Softwaretester haben für ihre Produkte. Dafür sind die wohl zu klein.

    Naja, ein Firmwareupdate sollte man nicht zwischen Soundcheck und Auftritt machen.. daher zwar sicherlich ärgerlich, aber erstmal wohl eher kein 'Show-Stop(p)er'

    Ich denke guma meinte es etwas anders. Laut Release Notes wäre es wohl fahrlässiger das Update nicht einzuspielen.

    Wobei „Update“ heisst ja an sich „bekannte Bugs durch neue ersetzen“. ^^

  • nichts. ich hatte auf einen satz von dir geantwortet, der sich auf das vorbereiten von jobs bezogen hatte.

    Der wiederum als sarkastisch gemeinte Antwort auf den Beitrag von TomyN war, welcher impliziert, dass eine buggy Fitmware nicht zum Showstopper werden kann, wenn man die Updates schön daheim im Lager aufspielt und dort die Show vorbereitet.


    Denn spätestens bei DryHire-Material ist dem definitiv nicht mehr so.

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  • Das wollte ich nicht implizieren. Der Bug war ja ein Problem beim Firmware update. Und darauf habe ich mich mit meiner Aussage, dass Firmwareupdates auf dem Job eigentlich nix zu suchen haben, bezogen.
    Das ein undefiniertes Verhalten eine Pultes, z.B. wenn sich wer mit der Handfläche auf den Touchbildschirm abstürzt, nicht gerade positiv ist, ist auch klar. Wobei ich mit touch (allerdings einem Touch-pad eines Rechners) schon ein traumatisches Erlebnis in meiner Frühzeit mit SAC hat. Da hat die Software zwar genau das gemacht, was die Steuerung ihr gesagt hat, aber der Mauszeiger ist durch Schweisstropfen auf dem Touchpad völlig ausgeflippt. Seitdem weiß ich, dass der HPF in SAC bis 10kHz hochgeht und dann nicht mehr viel von einer Frauenstimme überlässt ... :)

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  • also ich kann mich noch an diskussionen hier erinnern, wo der allgemeine tenor war: neue softwareversionen werden von den meisten erstmal gar nicht aufgespielt, weil man abwarten möchte, ob die neue version buggy ist. damals ging es meines wissens aber noch um Yamaha M7 und co., ist also schon ne weile her. ich hatte damals gefordert, dass man digitalpulte doch bitte aktuell halten sollte, wenn sie auch gasttechnikern zur verfügung gestellt werden sollen. damals hatte ich mehrmals pulte vor der nase, die wegen veralteter software mein showfile nicht akzeptieren wollten, was ich gar nicht gut fand.


    wenn ich deinen beitrag richtig verstehe, dann werden heute firmwarupdates also auch beim kunden vor ort gemacht?

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • Der Bug war ja ein Problem beim Firmware update.

    Wenn ich Guma richtig verstanden habe ging es ihm darum, dass den Release Notes nach zu urteilen die Software VOR diesem Update mit einer derart hohen Menge an (zum Teil üblen) Fehlern behaftet war, dass bis dahin von einem funktionsfähigen Mischpult eigentlich überhaupt keine Rede sein konnte.

    Zum Glück war ja Corona - da hat's halt niemand bemerkt, weil die Shows auch ohne Pultsoftwarekatastrophen ausgefallen sind. ^^

    "Okay. Wir machen das mit den Fähnchen."

  • ganz offensichtlich gab es da also unschöne bugs in der bisherigen Avantis firmware.
    und der sinn von updates sollte sein, entweder neue funktionen zu implementieren - oder aber bugs zu beseitigen.

    und das hat man jetzt also gemacht.

    mir ist völlig bewusst, dass meine vorliebe ein paar pulte dieses herstellers von manchen mitschreibern hier sehr skeptisch gesehen wird. aber ich selbst habe in den 13 jahren, seit ich mit iLive, QU, SQ und dLive arbeite, noch keinen einzigen showstopper erlebt. das hat bei ein paar anderen, konkurrierenden, herstellern auch schon ganz anders ausgesehen.


    also:

    kommen wir mal wieder zurück zum pult.

    ich selbst kenne niemanden, der eine Avantis hat. und mangels konzerten im letzten und in diesem jahr ist mir auch noch keines über den weg gelaufen. möglicherweise war die "spielpause" also ein glücklicher zufall, dass dieses pult keine showstopper erzeugen konnte. aber nach der überarbeitung sollte es jetzt eben besser laufen.

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

    4 Mal editiert, zuletzt von wora ()

  • Also ich hab ja so ein Avantis und auch recht heftig mit Virtuellen Soundchecks damit „gespielt“

    Während des letzten Sommers einige Konzerte damit gemacht. Da war nichts zu bemängeln. Das war vor dem Update, danach 2 VA´s (zugegebener maßen kleinere) und eine Konferenz mit 20 Ch. Automatikmischer (AMM) war auch ohne das ich was negatives bemerkte.

    Allerdings ist es mir beim Lesen der Liste kurz auch kalt den Rücken runter !


    Nach etlichen Jahren mit anderen Pulten von A&H hätte ich damit nicht gerechnet.


    Jetzt werde ich die Kiste nach dem Update im neuen Lager nochmal ausführlich (was meine Arbeitsweise betrifft) Testen. Die Nächsten Jobs stehen ja jetzt bald an!

  • Hallo in die Runde,


    ich soll am kommenden Wochenende auf einem Festival 3 Bands beim Sound unterstützen. Ich bin deren Produzent im Studio und kenne darum den Sound recht gut. Ich habe live aber wenig Erfahrung.

    Den eigentlichen Livesound machen (Gott sei Dank) Profis. Es wird FOH eine Avantis genutzt auf der auch das dpack aufgespielt ist. Ich kenne das Pult praktisch kaum, habe mich aber soweit möglich mit Anleitung lesen und Youtube leer gucken aufgeschlaut.


    Nun zu meiner Frage:

    Die Bands machen düsteren Electrosound, wobei der Bearbeitung der Stimmen eine besondere Bedeutung zukommt. Diese darf gerne deutlich stärker bearbeitet sein, als das bei anderen Genres üblich ist. Verzerrung (also Distortion) ist dabei oft gerne das Mittel der Wahl. Da ich da nicht mit einem großen Effektrack ankommen will, würde ich gern die Boardmittel des Avantis nehmen, was da ja auch einiges bietet. Wie Ihr vermutlich alle wisst ist Distortion auf der Stimme aber immer eine gute Quelle um sich Feedback einzufangen.

    Darum würde ich Euch gerne fragen, wie sich die Preampmodelle hier verhalten. So wie ich gelesen / gesehen habe, bieten die ja recht deftige Möglichkeiten den Sound anzuzerren. Aber wie verhält sich die Dynamik dabei? Kann man auch krassere Einstellungen fahren oder steigt die Feedback Gefahr dann zu sehr? Erschwerend kommt hinzu, dass leider alle drei Bands kein InEar sondern Stage Monitore nutzen...



    P.S.: Natürlich werde ich da auch ausführlich mit dem Profi vor Ort drüber reden und auf seinen Rat hören bzw. wir testen beim (vermutlich leider eher kurzen) Soundcheck was geht. Mir geht es jetzt erstmal nur darum schonmal vorab eine ungefähre Vorstellung zu bekommen, was ich Soundmäßig erreichen kann und was vielleicht eher nicht.

    Vielen Dank!

  • Ich habe das mal mit der dLive aus dem gleichen Hause gemacht. Hat mit einem der eingebauten Preamps wunderbar funktioniert, ich war selbst erstaunt, wie problemlos das (auch im Hinblick auf Feedbacks) war. Ist aber schon über zwei Jahre her, so dass ich nicht mehr weiß, welches Modell es war.

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  • es gibt ja eigentlich nur zwei Preamp "Modelle"... Die Dual-Stage Variante ist da bestimmt flexibler, damit kann man zwei modellierte Röhren hintereinander schalten... macht das Signal schön kaputt in den extremeren Einstellungen


    allerdings sind die Dinger am Anfang der Signalkette...


    ich würde auf alle Fälle empfehlen die Kanäle zu doppeln, dann kann man verzerrten Gesang und das unverzerrte Signal mischen und macht dann zwischen drin den verzerrten Kanal aus wenn es clean werden soll...

  • Vielen Dank für die Rückmeldungen! Klasse!

    Das klingt doch schonmal recht viel versprechend! Und doppeln ist eine super Idee! Dann kann ich recht easy zwischen clean und wild verzerrt blenden. Werde dann wahrscheinlich sogar trippeln und mal noch sehen, was der Flanger so drauf hat ;)

    Pitchshifter fehlt mir leider in der Effektkette. Naja, muss auch ohne gehen...

  • einen pitchshifter gib es aber in der dLive, der ist sogar richtig gut.

    zum doppeln der kanäle: bei stark verzerrten sounds ist es ja ganz normal, dass da nicht mehr viel dynamik übrig bleibt. das ist dann vor allem im monitor ein problem. deshalb könnte man den unverzerrten kanal auf die monitore senden, wenn die rückkopplung droht.

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • Howdy


    Das Video fand ich zu dem Thema recht interessant:

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    Gruß

    Rainer

  • Vielen Dank auch an Wolfgang und Rainer! Die Videoreihe kannte ich noch nicht.

    An den Monitor geht auf jeden Fall nur das Clean Signal. Monitormix wird auch separat auf einem SQ5 gemacht. Ich hoffe hier kann der Profi vor Ort den Monitormix übernehmen und ich den PA-Mix um jeweils die Effekte anzupassen.

    Apropos: Es ist ja recht easy möglich die freien Encoder rechts neben dem 1. Display fest auf einen FX Bus für eine Spur zu Routen. Geht das auch mit drei Kanälen gleichzeitig? Ich würde gern ein Delay auf die Vocals (alle drei Spuren, also Clean, Disto und Flanger) an einigen Stellen der Songs geben. Das ist immer super effektiv und ich liebe es einfach. Müsste natürlich Post Fader sein.