Passiv Weiche in JBL Box MR825 wirft Fragen zur Trennfrequenz auf

  • Ich habe eine kleine Verständnis Frage zu passiven Frequenzweichen.


    Eine JBL MR825 hat einen 2032H 15“ Bass-Mid Speaker und 1“ Treiber.
    Das Datenblatt zur Box sagt aus, es gäbe eine Trennfrequenz von 1.5 kHz


    Das Datenblatt gibt auch Auskunft zu den Werten der Weichenbauteile.


    Hier soll es einen Tiefpass mit 6dB Flankensteilheit geben der durch eine 0.4 mH Spule realisiert wird. Der Hochpass ist ein 12 dB Filter 2. Ordnung mit einem C von 3 µF und einer Spule von auch 0.4 mH.


    Meine gesamten Weichen Berechnugs-Tools ergeben nach Butterworth eine Übergangsfrequenz vom Tiefpass bei 3190 Hz und der Hochpass übernimmt erst bei 4.5 kHz, sofern die Werte der Bauteile in der JBL Weiche stimmen….


    Beides erscheint mir eher unorthodox zumal sehr weit davon entfernt was JBL lt. Datenblatt
    bei der Box als tatsächliche Trennfrequenz angibt. Wo ist hier der Fehler - in meinem Denk-Ansatz oder in den gemachten Angaben ?


    Ich habe nämlich einen 2032 Chassis dass in einer ähnlichen Box zum Einsatz kommen soll nur klingtes so wie aktuell beschaltet eher „plärrig“ - hier wird bei 1.7 kHz mit 12dB nach oben getrennt. Daher dachte ich, guck ich mal wie es JBL macht da mir der 15er in besagter Box vom Sound ganz gut gefällt. Ich nahm an JBL trennt unterhalb von 1.7 kHz damit der 15" der vermutlich oberhalb von 1.5 kHz suboptimal funktioniert nicht auch noch bündelt und "quakt"….aber die Daten verwirren mich jetzt eher, da demnach der 15" in der MR bis über 3 kHz läuft dann eine Lücke herrscht bevor der 1" Treiber bei 4.5 kHz einsetzt....?


    Da kann ja was nicht stimmen....

    Mama Lauda....

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  • Hallo,


    du kannst generell keine Frequenzweichen "BERechnen" weil du mit Lehrbuchfiltern weder reale Impedanzläufe über Frequenz der Cassis im Gehäuse noch Entzerrungskurven über Frequenz berücksichtigen kannst. Dein "Vorhaben" für deine zukünftige Box ist daher SO recht Sinnfrei genau so wie die "Rückschau" auf die vorhandene JBL Kiste. Auch bei der weist du nicht wie ein eventueller Frequenzganganstieg des TMT berücksichtigt wurde ( auch im Zusammenspiel mit dem HT ) und schon gar nicht wie der H.T. Treiber / Horn hier über Frequenz Linearisiert / Entzerrt wurde ... auch ob die Original JBL Weiche in der Original Box mit bescheidenen 6db am TMT Sinn macht dann in Kombi mit ganz anderem HT Treiber / Horn ist sehr Fraglich ( Diese 15" Geschichten haben bei JBL ja eine LANGE Geschichte und da gab es auch viel "Krüpzeug" bei ) ... du kannst / solltest die also generell NICHT als Vorlage für zukünftiges mit ganz anderer HT-Treiber / Horn Kombi nutzen. Wenn du eine gescheite Box Bauen willst brauchst du eine akustische Trennfrequenz von 1,2kHz "für mit" 60 Grad HT Horn ... und 800Hz "für mit" 90 Grad HT Horn damit das was wird in Kombination mit 15" TMT ... DANN musst du reale Frequenzgänge IM fertigen Gehäuse Messen und DANN kann man Filter dafür Entwickeln.


    ;) Schotte

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  • Ich hatte mal eine JBL Weiche, die war nicht klassisch Parallel aufgebaut, sondern tricky 'seriell'. Daher nutzen die reinen Bauteilwerte nix...

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  • Wenn der Tieftöner jetzt nur 4 Ohm hätte, dann läge die Weiche schon gar nicht mehr so daneben.

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  • vielen Dank erst mal für das Feedback.Leider briungt mich das jetzt nicht weiter.
    Vielleicht ist die Frage auch ungünstig formuliert.


    Zur Erklärung:
    Ich möchte nichts neu entwickeln, dazu fehlt mir die Zeit und das Know-How.
    Außerdem - Ich habe 2 fertige Lautsprecher Systeme und brauche nichts neu zu erfinden, was ich nicht kann.
    Eines ist ein Paar JBL MR825
    Das andere u. A. ein Paar Zeck ASP1502


    Beide haben einen 1“ Treiber/Horn
    Beide haben den gleichen 15“ und zwar einen JBL 2032H


    Die Zeck habe ich vor längerer Zeit gebraucht und defekt erhalten.
    Eines der beiden Horner war am Flansch gebrochen und der 1“ Teiber (Ein HD2002 = müsste ein B&C DE25 sein) ist lose im Gehäuser herumgeflogen und hat mit seinen 3 kg die Weiche zertrümmert.


    Die Treiber waren alle i. O.
    Um die Zeck wieder startklar zu bekommen habe ich die Werte der Bauteile der intakten Original Weiche genommen und 2 neue Weichen gebaut. Zur Kontrolle hatte die Zeck hatte eine Trennfrequenz auf dem Typenschild angegeben. Die Impendanzen der Treiber 16 Ohm und des 15“ waren klar somit konnten die Bauteilwerte mit einem Frequenzweichen Rechner (wie z. B. auf dem hompage von Jobst oder Lautsrepchershop) hinsichtlich der von Zeck angegeben Trennfrequenz verglichen/kontrolliert werden.


    Siehe da, das offensichtlich verbaute Zeck Filter stimmt sehr genau mit einem Butterworth 3. Ordnung als HP und 2 Ordnung als TP überein. Berechnen lassen sich Werte scheinbar also schon recht genau. Da es keine weiteren komplexen Regelbauteile auf der Original Weiche gabe die auf Notch oder Saugkreise hindeuten, lediglich Widerstände die offensichtlich zur Pegelanpassung des HT´s dienten goweit reicht meine Kenntnis nun schon doch aus…) war es m. E. keine Kunst die Original Weichen nachzubauen, auch wenn hier
    gerne so getan wird als sei dies eine Wissenschaft.


    Das einzige was ich nicht rekonstruieren konnte, ist die höhe der Pegelabsenkung, da die Werte der Keramik Widerstände der Original Weiche nicht abgelesen werden konnten. Weil eines der beiden Original Hörner eh gebrochen war und Original Ersatz nicht beschafft werden konnte, habe ich mir 1“ Hörner gesucht die in die vorhandenen Öffnungen passen. Zufällig gab es ein solches Horn bei Jobst. Die Treiber werden mit diesem anderen Horn eh einen anderen Wirkungsgrad und Frequenzgang haben als mit dem Zeck Horn. Ich habe den Pegel Unterschied zwischen Treiber/Horn und dem 15“ geschätzt da mir leider keine Frequenzgangkurve des JBL 15ers vorliegt, dieser aber mit 100 dB in der JBL Treiberdaten Bank angegeben ist und B&C den DE25 mit 108,5 dB angibt. Also habe ich einen Spannugsteiler mit -8,5 dB mit in den Hochpass integriert.


    Die somit wiederhergstellten Zeck ASP1502 klingen jedoch damit tendenziell leicht plärrig, was je nach Material das Potenzial zum nerven hatte. Wie ich nun aber festgestellt habe lag das nicht wie zunächst vermutet an dem 15er sondern daran, dass der HT noch zu laut war. Eine weitere Pegelabsenkung um -4 dB hat den gewünschten und von der ASP1502 gewohnten (andere ASP1502 ist zum Vergleich im Bestand)
    guten Klang ergeben. Den Vergleich mit der MR825 habe ich mehr zufällig erwogen, weil Zeck und MR den selben 15er verwenden. Mich haben die gravieren Unterschiede der Weichenbauteile und der Angabe zur Trennfrequenz im Datenblatt zur MR und auf dem Typenschild gewundert, da diese nicht wie bei der Zeck Box auch nur im Ansatz mittels des o. g. Weichenberechnungs Tools nachvollziehen lassen. Das Schaltung Layout ist übrigens parallel also genau wie bei der Zeck Weiche auch. Also entweder stimmen die Bauteil Daten im Datenblatt von JBL nicht oder mH & µF sind in USA andere Einheiten als in Europa.....ist auch aber auch egal...die MR tun ja genauso wie jetzt die reanimierten Zeck mit meinen tollen "know-how-less Pfusch Weichen"


    Eine andere Frage habe ich mir aber im Verlauf dieser Aktion dennoch gestellt.
    Wie bzw. woher weiß der versierte Weichenbauer / Entwickler wie er eine Spule dimensionieren muss, damit diese der Belastbarkeit der gesamten Box entspricht ? Genauer gesagt, habe ich z. B. einen 400 Watt RMS Bass-Mid meinetwegen 12“ und ein 1“ HT mit 80 Watt und trenne das bei 1.5 kHz brauche ich für ein Standard Filter 2 Ordung eine Spule für den Hochpass und eine für den Tiefpass.


    So ähnlich wie auch in meiner reparierten Zeck. Ich habe darin jetzt Luftspulen von InterTechnik mit 1.0mm Draht verwendet, weil Zeck das auf derOriginal Weiche auch so gemacht hat. Wenn ich jetzt mal ein bisschen anfange zu lesen, dann finden sich zu Luftspulen mit diesem Draht Durchmesser allerdings Belastbarkeiten die bei gerade mal bei ca. 150 Watt max. liegen….wie ist das jetzt zu verstehen ?


    Ich kann mir nicht vorstellen, dass Zeck seine Weichen unterdimensioniert hat was deren Belastbarkeit betrifft.
    Ich kann mich auch nicht entsinnnen jemals Spulen mit „armdicken“ Drähten in wirklich „dicken“ Passiv Tops mit Doppel 12“ & 2“ Treiber gesehen zu haben.

    Wenn man den Kleinteil Anbietern Mundorf, Intertechnik und Co so Glauben schenkt, dann dürften darin nur Trafokern oder 3.00mm Luftspulen verbaut werden, damit die Weichen sich nicht Qualmwolcken auflösen wenn sie mit DAuerleistung gefahren werden…das ist aber nicht der Fall….


    Habe ich jetzt meine Weichen mit 1.00 mm Luftspulen richtig bestückt - nur hinsichtlich der Bealstbarkeit ?
    Oder hätte im Tiefpass zumindest eine 1.4 mm oder gar eine 2.0 mm gemusst damit es bei Dauer Power reicht ?


    Danke & Gruß
    Tom

    Mama Lauda....

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