• @Schurik

    Gegenfrage: was könnte denn heutzutage im Liveaudiomischbereich überhaupt noch innovativ sein? Tatsächlich wurden teilweise in der Vergangenheit viele Misch-Möglichkeiten erst einmal wegdesignt oder ignoriert (siehe z.B. die Thematik Sidechain), dafür alles etwas bunter, mehr Kanäle/Busse und mehr Touchbedienelemente.


    Wirklich innovativ (A.I. aussen vor) wäre heutzutage höchstens noch, wenn es ein Hersteller schafft, von der festen Kanal vs. Bus-Struktur wegzukommen und die Anwender davon zu überzeugen, dass es gut ist. Oder das Thema Latenz vollständig begraben kann.

    Oder eine ordentlich bedienbare und funktionell ausgereifte Version von "distributed audio processing", also einer Bearbeitung direkt an der Quelle/Senke. Oder wenigstens der Wegfall des AnalogGains und damit der erste 100% nutzbare Digitalsplit.


    Da sehe ich bei keinem der üblichen Hersteller grosse Bemühungen. Vielleicht weil es da auch in Bereiche geht, für die kleine Firmen kein Budget haben. Ideen alleine helfen einem leider nicht weiter.


    Alles andere ist mittlerweile nur ein Aufguss von bereits da gewesenem.



    Ich versehe ja deine Sorgen, andererseits, welchen Impact hatte das X32 auf die halbwegs professionelle Veranstaltungsschiene? Gar keinen ... hier gibt es das Pult schlicht nicht. Ich habe dieses Jahr bis jetzt 2x ein X32 angefasst, und das war jeweils das mitgebrachte Pult einer Band ... für einen Verleiher ist das wg. Service & Reparatur doch vollkommen uninteressant.


    Dafür hatte ich Tonnen von CL5, QL´s, Digico von 11 bis 5, viele viel DLives, noch mehr VI´s ... die kosten alle richtig Geld, und sind mitnichten verdrängt worden.

    Das kann ich so aus meiner Sicht voll und ganz unterschreiben - nur dass es bei mir noch viel mehr Yamaha (gefühlt 95%) und nur 1mal Dlive war. Ein X32 Fullsize hatte ich bis jetzt sogar nur ein einziges Mal vor der Nase, das war ein ziemlich schräg verkurbeltes Bandpult, ca. 1 Jahr nachdem es auf den Markt kam.


    Wenn ich tatsächlich einen Innovationsbremser am Markt nennen sollte, dann wäre das eher die Firma mit dem Y.

    Auch der neuste Wurf zeigt da nicht viel neues, einfach von allem etwas mehr (abgesehen von den Mix-Pots und UDKs :cursing:), viele Funktionen bei anderen abgeschaut und langweilig unflexibel in der Grundstruktur. Dafür mit recht ordentlichen Franchising Ambitionen...

    Freelancer für Audio Beschallung/Recording seit 2003 - Alle Beiträge spiegeln meine persönliche Meinung/Erfahrung als von Herstellern & Vertrieben unabhängiger Tonmensch wieder

  • Erstens gibt es zwei Inserts und zweitens kann man Busse wieder auf Kanäle routen. Das ging ja beim X32 schon.

    danke, das beantwortet meine frage.

    für meine unwissenheit bezüglich X32 bitte ich um nachsicht, ich habe noch nie mit diesem pult gearbeitet.



    Vorhören: ich kann während der laufenden Veranstaltung mal kurz in eine störende Frequenz über ein enges Band genauer vorhören, obwohl der Kanal schon in Verwendung ist.

    ja, diese funktion finde ich auch klasse.

    in dem man hier sogar einzelne bänder abhören kann, setzen sie der bisher vorbildlichen vorhörfunktion in der dLive noch einen oben drauf.


    Alles andere ist mittlerweile nur ein Aufguss von bereits da gewesenem.

    ja, aber es wurde ja schon erwähnt: neu ist die kombination aus zwar wenigen neuerungen - aber vielen geschickten einbindungen von bestehenden ideen.

    ich habe mich z.b. schon lange gefragt, wieso bisher kein anderer hersteller die sensationell einfache drag-n-drop idee zum organisieren der faderbelegungen implementiert hat. das gibt es bei A&H ja schon seit 2006, aber kein anderer hat das bisher so einfach hinbekommen. erst mit dem Wing scheint das kein alleinstellungsmerkmal von A&H mehr zu sein.

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • ich habe mich z.b. schon lange gefragt, wieso bisher kein anderer hersteller die sensationell einfache drag-n-drop idee zum organisieren der faderbelegungen implementiert hat. das gibt es bei A&H ja schon seit 2006, aber kein anderer hat das bisher so einfach hinbekommen. erst mit dem Wing scheint das kein alleinstellungsmerkmal von A&H mehr zu sein.

    dito

  • Oder wenigstens der Wegfall des AnalogGains und damit der erste 100% nutzbare Digitalsplit.

    Das gibt es schon bei Recordern. Die haben zwei Preamps und zwei AD-Wandler und verrechnen das Ganze dann in 32Bit float. Machen digitale Funkmikrofone teilweise ja auch so.

    Bräuchte man nur mal einen Hersteller, der das sinnvoll in ein Digitalpult, bzw. Multicore integriert.

  • Ein innovativer Hersteller wie Yamaha muss nicht mit jeder neuen Generation das Rad neu erfinden, ich schätze es sehr, daß ich seit dem Erlernen der M7CL selten bis garnicht ins Handbuch schauen musste, die Pulte dafür immer ausgereifter werden und besser klingen, ähnlich bei DiGiCo.

    Aufguss und Weiterentwicklung liegen nahe bei einander, sind aber unterschiedlich zu betrachten.



    "also einer Bearbeitung direkt an der Quelle/Senke."

    Geht bei Yamaha zumindest bei der "Senke" seit M7CL/LS9, nennt sich Outputport und beinhaltet Gain, Delay und Polarität.

    Der nächste Schritt wäre sicher eine Implementation von Features einer d&b DS100, wo dann auch an jedem Kreuz und Ausgang auch EQ´s stecken, fraglich ob man das in einem Mischpult haben muss.



    "Oder wenigstens der Wegfall des AnalogGains und damit der erste 100% nutzbare Digitalsplit"

    geht bei Yamaha selbst bei der QL1 im Zusammenspiel mit Shure Digitalstrecken, oder bei Midas mit den dreifach Preamps...




    Weiter will ich das auch nicht ausführen, sonst schmeisst mich Guma aus dem Thread ^^

  • ich habe mich z.b. schon lange gefragt, wieso bisher kein anderer hersteller die sensationell einfache drag-n-drop idee zum organisieren der faderbelegungen implementiert hat. das gibt es bei A&H ja schon seit 2006, aber kein anderer hat das bisher so einfach hinbekommen. erst mit dem Wing scheint das kein alleinstellungsmerkmal von A&H mehr zu sein.

    Inwieweit unterscheidet sich das vom Fader drag&drop beim Avid Profile ?

  • Das gibt es schon bei Recordern. Die haben zwei Preamps und zwei AD-Wandler und verrechnen das Ganze dann in 32Bit float. Machen digitale Funkmikrofone teilweise ja auch so.

    Bräuchte man nur mal einen Hersteller, der das sinnvoll in ein Digitalpult, bzw. Multicore integriert.

    Stagetec TrueMatch

    kann halt keiner bezahlen, aber Qualität ist absolut Top

  • Huhu, ich hab ne gute und ne schlechte Nachricht about Dante & WSG.


    Et is so: Beide kommen wohl jetzt doch auch als Optionskarte für den extrenen Slot. Heißt SD Recorder raus und eine von den Karten rein. Machbar ist auch beide zuverbauen. Eine intern die andere über den Tasuch mit der SD Recorder Karte. Alles cool.


    Weniger schön is halt, dat die Entwicklung beider Karten noch dauern werden und sie deshalb wohl nicht zum Verkauftsstart available sind.


    LG
    WW

  • Ein innovativer Hersteller wie Yamaha muss nicht mit jeder neuen Generation das Rad neu erfinden, ich schätze es sehr, daß ich seit dem Erlernen der M7CL selten bis garnicht ins Handbuch schauen musste, die Pulte dafür immer ausgereifter werden und besser klingen, ähnlich bei DiGiCo.

    Früher hat das auf Yamaha zugetroffen. Aber die letzte echte Innovation war das M7, danach hat man Stück für Stück nur Dinge hinzugefügt. Zuvor hat man sich allerdings erst einmal einiger Dinge entledigt.

    (Userlayer gab's erst wieder mit LS9, im DM2000 (PM5D weiss ich gerade nicht) liessen sich schon Busse auf Channels routen (im PM10 mittlerweile nun auch), der Szenenspeicher wurde einfacher, aber auch weniger flexibel gemacht und noch ein paar andere Sachen die mir gerade nicht einfallen.)


    Das Handbuch der aktuellen Yamahas möchte ich ehrlich gesagt vielen Kollegen mal nahelegen, da gibt es oft massive Wissenslücken z.B. beim Thema Dante, Szenenspeicher und RecallSafe.


    Bei Digico brauchte ich übrigens, nachdem ich das erste Pult (in meinem Fall war das eine SD8) kapiert habe, auch kein Handbuch für's normale Mischen und Pult aufsetzen mehr - ausser vllt. es kommen neue Funktionen hinzu die ich nutzen möchte.



    "also einer Bearbeitung direkt an der Quelle/Senke."

    Geht bei Yamaha zumindest bei der "Senke" seit M7CL/LS9, nennt sich Outputport und beinhaltet Gain, Delay und Polarität.

    öhm, nein "in der Senke bearbeiten" heisst z.B. im DSP des Lautsprechers, das Pult hätte nur noch Remotefunktion. Wenn man noch die Summierung in den Bearbeitungsablauf einbezieht, dann hiesse dass, dass in einem Netzwerk jede Quelle ihr Signal direkt auf die Senke schicken kann ohne den Umweg über einen zentralen DSP machen zu müssen. Ansätze gibt es bereits, die haben aber noch eher Bastelstatus.


    "Oder wenigstens der Wegfall des AnalogGains und damit der erste 100% nutzbare Digitalsplit"

    geht bei Yamaha selbst bei der QL1 im Zusammenspiel mit Shure Digitalstrecken, oder bei Midas mit den dreifach Preamps...

    Gleichfalls nicht:

    Der analoge Gain sitzt in Fall 1 im Sender (welcher eh schon in seinem Verstärkungsfaktor anwendungsoptimiert ist) , und bei Midas handelt es sich schlicht um einen Analogsplit mit separaten Wandlern - also nix Digitalsplit.



    Das gibt es schon bei Recordern. Die haben zwei Preamps und zwei AD-Wandler und verrechnen das Ganze dann in 32Bit float. Machen digitale Funkmikrofone teilweise ja auch so.

    Bräuchte man nur mal einen Hersteller, der das sinnvoll in ein Digitalpult, bzw. Multicore integriert.

    Exakt. Dante kann z.B. 32Bit übertragen, selbst als Festkomma hiesse das 192dB Dynamikumfang. Rechnen wir 60 für die maximale Verstärkung weg bleiben immer noch 132dB (vgl. damit hat ein perfekt ausgesteuertes 24bit-Signal 144dB Dynamikumfang). Einen Pad könnte man ja noch drin lassen.

    Freelancer für Audio Beschallung/Recording seit 2003 - Alle Beiträge spiegeln meine persönliche Meinung/Erfahrung als von Herstellern & Vertrieben unabhängiger Tonmensch wieder

  • audiobo


    Da schmeisst du viele Pulte in einen Topf,

    das DM2000 war ein Studiopult, mit der M7CL endete die Ära PM1D / PM5D, sowohl Hardware als auch Software.

    Userlayer brauchte man bei der M7CL nicht, dafür hatte sie ausreichend Fader.


    Der Szenenspeicher sieht auf den ersten Blick sehr einfach aus, ist aber in der Kombination mit Recallsafe, Scope und den unzähligen Librarys sehr mächtig, erfordert etwas mehr Einarbeitung, dafür kann man alles separate im- und exportieren.



    "öhm, nein "in der Senke bearbeiten" heisst z.B. im DSP des Lautsprechers, das Pult hätte nur noch Remotefunktion. Wenn man noch die Summierung in den Bearbeitungsablauf einbezieht, dann hiesse dass, dass in einem Netzwerk jede Quelle ihr Signal direkt auf die Senke schicken kann ohne den Umweg über einen zentralen DSP machen zu müssen. Ansätze gibt es bereits, die haben aber noch eher Bastelstatus."


    Das geht bei Yamaha auch, im Dantenetzwerk z.b. in Kombination mit einer d&b DS10 oder Electrovoice RCM-28 Modulen kannst du jedes Signal in jeden einzelnen Verstärkerkanal schicken, direkt im Pult konfigurierbar.

    Ich hoffe, du meinst jetzt nicht dass du aus dem Pult Lautsprecherpresets umschalten möchtest, aber selbst das würde vermutlich über OSC gehen.



    "

    Gleichfalls nicht:

    Der analoge Gain sitzt in Fall 1 im Sender (welcher eh schon in seinem Verstärkungsfaktor anwendungsoptimiert ist) , und bei Midas handelt es sich schlicht um einen Analogsplit mit separaten Wandlern - also nix Digitalsplit."


    Das ist falsch, der Sender hat nur 2 Gainstufen, am Receiver, bzw. am Pult, regelst du nur den Ausgangspegel.


    Das Midas XL8 hatte pro Kanal 3 Preamps. nicht "nur" drei Wandler

    3 Mal editiert, zuletzt von schurik ()

  • Ich weiss, dass das DM2000 ein Studiopult ist, es zeigt aber die Möglichkeiten in dem Zeitraum auf - und eine M7 kam damals für unsere Musicalproduktionen nicht mal ansatzweise in Betracht, das PM5 konnte da viel mehr.


    Das mit den Senken erkläre ich nicht nochmal, sorry. Eine DS10 kann gar nix ausser wandeln und ein bisschen Switch-Funktionalität.

    Ich hoffe, du meinst jetzt nicht dass du aus dem Pult Lautsprecherpresets umschalten möchtest, aber selbst das würde vermutlich über OSC gehen.

    Nicht Presets. Aber das wäre vermutlich ein Teil davon...


    Das ist falsch, der Sender hat nur 2 Gainstufen, am Receiver, bzw. am Pult, regelst du nur den Ausgangspegel.

    Dann such mal nach dem Parameter "Offset" (nein, nicht Pad, der ist zusätzlich). Und der Ausgangspegel vom Empfänger ist nebenbei auch nochmal ein schlechtes Beispiel für das Thema Digitalsplit, der wirkt sich dummerweise überall aus (wobei ich für die Axient Digital gerade nicht auf dem Schirm habe ob man dort etwas diesbezüglich einstellen kann).

    Freelancer für Audio Beschallung/Recording seit 2003 - Alle Beiträge spiegeln meine persönliche Meinung/Erfahrung als von Herstellern & Vertrieben unabhängiger Tonmensch wieder

  • Userlayer brauchte man bei der M7CL nicht, dafür hatte sie ausreichend Fader.

    Also ich hätte mir nicht selten gerne alle Outputs auf die oberen Fader gelegt und statt dessen Inputs unten umgeschaltet ;)

    Freelancer für Audio Beschallung/Recording seit 2003 - Alle Beiträge spiegeln meine persönliche Meinung/Erfahrung als von Herstellern & Vertrieben unabhängiger Tonmensch wieder

  • ne ich würde schon gerne genau wissen, was du aus dem Pult heraus in der Senke regeln möchtest !


    Der Ausgangspegel am Receiver ist ein Parameter, den man einmal einstellt, so wie den Pad an einer DI Box oder den Gain in einem analogen Beltpack oder den maximalen Ausgangspegel an einem DJ Pult, das hat nichts mit dem Pultgain zu tun.

    Den Offset sollte man nicht anfassen, es sei denn man schliesst verschiedene Mikrofone an das gleiche Beltpack an .

  • Also ich hätte mir nicht selten gerne alle Outputs auf die oberen Fader gelegt und statt dessen Inputs unten umgeschaltet ;)

    jaaaa im Nachhinein ist das M7Cl auch kacke ^^


    ich habe mir daher immer gerne die Bassdrum auf Kanal 17 gepatcht.

  • In der Senke regeln heißt, dass es gar kein zentrales DSP mehr gibt. Prozessing findet in den Lautsprechern statt. Kombiniert man das mit Quellen, die den Channel strip schon eingebaut haben, stehen einem alle Funktionen in einem Netzwerk zur Verfügung. Das Pult ist nur noch eine Fernbedienung für die einzelnen Geräte.

  • Der Ausgangspegel am Receiver ist ein Parameter, den man einmal einstellt,

    Ja, wenn er denn nicht in den meisten Fällen "dummerweise" einfach den Gainregler im CL/QL ersetzten würde - das kann nämlich mit 2 Pulten auch schon mal schief gehen wenn man im laufenden Betrieb nicht daran denkt. Und GC jibbet an der Stelle nicht.


    Den Offset sollte man nicht anfassen, es sei denn man schliesst verschiedene Mikrofone an das gleiche Beltpack an .

    Ja, aber genau DAS macht ihn doch zum Gain: Ampassung des Eingangssignals an den optimalen Arbeitsbereich des nachfolgenden Gerätes. :rolleyes:

    Freelancer für Audio Beschallung/Recording seit 2003 - Alle Beiträge spiegeln meine persönliche Meinung/Erfahrung als von Herstellern & Vertrieben unabhängiger Tonmensch wieder

  • In der Senke regeln heißt, dass es gar kein zentrales DSP mehr gibt. Prozessing findet in den Lautsprechern statt. Kombiniert man das mit Quellen, die den Channel strip schon eingebaut haben, stehen einem alle Funktionen in einem Netzwerk zur Verfügung. Das Pult ist nur noch eine Fernbedienung für die einzelnen Geräte.

    danke...jetzt habe ich es auch verstanden, ich bin nur von der reinen Audioverbindung ausgegangen.


    Welche Parameter wären denn interessant vom Pult aus steuern ?