Ein Doghouse habe ich an jeden Pult, und will es auch haben. Die paar Zentimeter und die paar Kilo machen den Kohl im LKW nicht fett. In so einem Doghouse verschwindet ja mehr als nur ein paar Anschlüsse: da ist i.d.R. ein Schuko-Verteiler drin, die Kabel für Zuspieler, das TB-Mic oder auch mal ein kleiner Router.
Wenn man mit einem LKW unterwegs ist, stimme ich dir natürlich zu. Aber es gibt eben auch genug Nutzer, die nicht mit einem LKW unterwegs sind und die sich dann darüber freuen, wenn das Case nur so groß wie das Mischpult selbst ist und trotzdem unter der "Tischplatte" genug Platz für alle Kabel, Kopfhörer und TB und alle Anschlüsse ist. Das ist dann ein Kompromiss, den man eingehen muss. Bei Mackie gab es mit dem Onyx 1640 mal die Möglichkeit, das Steckfeld an verschiedenen Stellen und in verschiedenen Orientierungen zu montieren. Das ist grundsätzlich eine schöne Sache, aber bei der Wing mit Blick auf dem Preis verschmerzbar und es ist auch nachvollziehbar, dass hier nicht jeder Anspruch befriedigt werden konnte.
Wir können ja mal den Versuch wagen, und bei neugebauten Gebäuden mal sämtliche Schukosteckdosen und Lichtschalter in einer 20cm tiefen Nische in der Mauer einbauen, und mal gucken wie sehr die Bewohner Das dann 'praktisch' finden oder nicht. Ich habe da so eine Ahnung...
Tatsächlich wäre ich dem gar nicht mal so abgeneigt. Eine versenkte Wall-Box mit Kabelauslass ist schick und platzsparend und sieht man deswegen insbesondere in neueren Veranstaltungsräumen sehr oft. In einem modernen Haus also durchaus denkbar.
Ich würde mir optisch sowas wünschen wie eine 'aufgeblasene' M32, nur mit mehr DCAs/FX/GEQs, mit mehr Layern, einem Touchscreeen (oder zwei ? ), mehr AES-Connections (kompatibel mit DL 32&16), mind 64 Input-Kanäle über 2 x DL32. Das ganze dann so für vllt 5000-6000€. Wäre doch perfekt, oder ?
Nun ist die Spanne zu der Heritage-D (Danke für den Tip, kannte ich noch nicht) aber leider Faktor 10+, wenn man den angepeilten Preis von $35.000 betrachtet. Auch wäre das Ding nicht mit den preiswerten Stageboxen der S- und DL-Serie kompatibel laut Midas, was den Spaß dann nochmal erheblich teurer macht. Ich hätte mir - wie geschrieben - eine bezahlbare Zwischengröße gewünscht, so maximal den doppelten Preis einer M32.
Es sollte durchaus möglich sein, so etwas für diesen Preis zu bauen. Aber mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit wird es das in naher Zukunft nicht geben, weil man damit die eigene Produktpalette kannibalisieren würde. Die Heritage-D steht mit dem "Top-Modell" kurz vor der Markteinführung, in Zukunft wird die Serie bestimmt nach unten abgerundet und damit die Lücken gefüllt. Aber mit mehr FX, 64 Kanälen und vielleicht noch 96 kHz (was heutzutage für deutlich unter 10.000 Euro möglich wäre) in einem "M64", ist der Abstand nicht mehr gewahrt.
Es gibt neben Avantis, VI1, VI2000 auch noch bspw. die SD9. Über mangelnde Auswahl muss man sich also (derzeit) noch nicht beklagen.
Manchmal hat man aber tatsächlich ein grundsätzliches Problem; einen schwierigen Raum, einen Laienchor (zu leise) und eine Laienband (zu laut), ... und dann ist man dann eben doch froh um jedes Band, das einem noch zur Verfügung steht.
Mit dem EQ dreht man auch nur Energie aus dem Signal - da wird es irgendwann fraglich, ob man durch entzerren (bzw. in diesem Fall eher verzerren) überhaupt noch irgendetwas gewinnt (vor allem etwas, was auch ordentlich klingt) oder man nur noch die eigene Psyche befriedigt, indem man den Fader höher ziehen kann.