Funktionen in digitalen Mischpulten - wer hat was "erfunden"?

  • Ausgehend von diesem Thread: Behringer WING kommt die Idee, hier mal eine kleine Historie anzulegen bzw. zu diskutieren, von welchem Entwickler/Hersteller welche Funktion und/oder Bedienkonzept stammt.


    Google ist ja bei dem Thema leider ein etwas unzuverlässiger Partner, daher dürften hier vor allem die etwas erfahreneren Kollegen punkten... ;)

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  • Hier mal mein (extrem löchriger und bestimmt in vielen Fällen unkorrekter) Wissenstand:



    Send on Fader: Das älteste Pult, das ich kenne ist das Yamaha ProMix01


    Das Prinzip der Kanal-Selektion mit anschliessender Bearbeitung: DMP7


    Das Prinzip des 3- bzw. 2-Regler-EQ mit auswählbarem Band kannte ich zuerst vom 01V.


    UserDefinedKeys/AssignableButtons/etc.: 01V96


    Integrierter Automixer: QL1, allerdings nur als eingekauftes und lizensiertes KnowHow


    Ein zusätzlicher Mix-Button um SendOnFader unabhängig von der Kanalselektion auszulösen: kenne ich seit der iLive von A&H (vor allem mit der Reverse-Funktion)


    Das Vistonics-Prinzip von Studer ist m.W.n. noch geschützt, ebenso wie Faderglow (ist das auch von Studer? oder tatsächlich eine Soundcraft-Idee?)


    Flexchannels und Busse (Mono/Stereo) kenne ich seit Digico SD, ist aber im Broadcastbereich bestimmt schon älter


    weitere:

    Szenenspeicher?

    RecallSafe?

    Motorfader und Layerumschaltung?

    frei belegbare User-Layer?

    speicherbare Vorverstärker?

    freier I/O-Patch?

    Editor?

    Nutzung externer Speichermedien?

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  • Ein zusätzlicher Mix-Button um SendOnFader unabhängig von der Kanalselektion auszulösen: kenne ich seit der iLive von A&H (vor allem mit der Reverse-Funktion)

    das Prinzip mit dem umkehrbaren Sends On Fader stammt von InnovaSon

    da gab es aber keinen Mix Button

    aber das betätigen des Select im Kanal legte die Kanal Sends auf die Master Sektion
    betätigen eines Select im Master legte die Sends in diesen auf die Inputfader

    speicherbare Vorverstärker?

    das ist noch aus den siebzigern aber von wem weiß ich nicht mehr
    AMS könnte das sein? Oder Neumann?

    Szenenspeicher?

    RecallSafe?

    stammt auch aus der analogen Welt, Studiopulte hatten sowas in den 70ern schon
    war aber gewöhnungsbedürftig


    allerdings haben Harrison und Euphonix irgndwann mal eine Analoges Pult gebaut bei dem die Bedienung vom Processing entkoppelt war und alles speicherbar war
    war ein dicker Studioschrank

    freier I/O-Patch?

    gibt es auch schon ewig, gab es ja auch schon in Analog
    Patchbay mit TT

  • Mackie DL1608: Reinschieben, oder alternativ mit externem Router. X18 war imho vor UI der erste (erhältliche) mit integriertem wifi-Modul, UI glaube ich der erste, der auf HTML5-Browsersteuerung setzte.

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  • Sicher bin ich nicht, aber ich glaube:

    Pop Groups / daraus abgeleitet VCA / DCA Spills: Midas Pro

    das trifft leider nicht zu.

    die erste konsole die mir mit dieser funktion in erinnerung geblieben ist, war die Innovason SY48.

    die Spillfunktion gab es also schon zu anfang dieses jahrhunderts - und jahre bevor Midas überhaupt auf die digitalschiene aufgesprungen ist ;)

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

    Einmal editiert, zuletzt von wora ()

  • hier noch ein paar einträge:


    - die funktion des RTA im hintergrund des EQ fensters gab es definitiv zuerst im EAW EMX96 pult. dort lief im hintergrund Smaart.

    dieses damals sensationelle pult (an dem es noch andere wirklich tolle ideen gab) wurde leider nie in serie gebaut, weil EAW pleite ging.


    - das erste Mischpult mit Touchscreen: Yamaha M7CL



    - farbige kanaldisplays zur besseren übersicht gab es zuerst in der A&H iLive.



    - die komplett freie faderbelegung kam ebenfalls mit der A&H iLive ins spiel.



    ich bitte bei den letzten punkten um berichtigung, falls ich da falsch liegen sollte. bei punkt 1 bin ich aber absolut sicher, das EMX96 hab ich 2006 selbst angefasst.

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

    2 Mal editiert, zuletzt von wora ()

  • also wenn wir hier über Mischpulte allgemein reden, dann stammt einiges von den hier angesprcohenen funktionen aus der Studio- und Broadcast Welt

    ja sicher, die Dinger sind nicht so mobil wie Live Pulte aber es handelt sich ja grundsätzlich um ähnliche Geräte

    freie Faderbelegung stammt glaube ich von Lawo

    der erste Touch in einem Mischpult stammt wahrscheinlich auch aus der Stagetec, Lawo oder Harrison Ecke


    und ja ich fand das EAW Pult auch mega interessant
    aber EAW war nicht richtig Pleite die wurden von Loud aufgekauft und da gehört Peavey, Crest und Mackie dazu...


    von Peavey gibts da ja was...

    https://peaveycommercialaudio.…type/product-type-mixers/

  • - die komplett freie faderbelegung kam ebenfalls mit der A&H iLive ins spiel.

    wenn du komplett freie Belegung meinst kann das vllt. sein - UserLayer hingegen gab's auch schon am 01V96 und woanders sicher noch früher ;)


    Wenn wir schon in den Studio/Broadcastbereich herüberspringen, sollte man dieses Schätzchen hier nicht aussen vor lassen:

    http://littledevilstudios.com.…05/27/sony-oxford-oxf-r3/


    Da konnten sich sogar die Lichtis (bzw. MA) etwas abschauen... :D

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  • Das konnte beides die DiGiCO D5 2003 schon...ich weiss allerdings nicht mehr, ob man auch Bus- und VCA Fader auf die Inputbänke legen konnte,

    Mayday 2003 ist schon sehr lange her... ThoSchu ??




    Vielleicht sollte man diesen Thread auf Livepulte, die in Serie gegangen sind einschränken..

  • OK, keiner "nebenschauplatz":

    von Peavey gibts da ja was...

    was heute fast niemand mehr auf dem schirm hat: anfang/mitte der 90er jahre brachte Peavey ihre Mediamatrix auf den markt. das war das erste DSP system der welt, das mit einem PC konfiguriert und gesteuert werden konnte und diente dann als vorbild für alle anderen digitalen matritzen. bis dato wurden noch analoge geräte wie mischer, equalizer und dynamics mit kabeln miteinander verbunden. die Mediamatrix revolutionierte vor allem die konferneztechnik- und installationsbranche.


    jetzt aber wieder zurück zu unseren mischpulten

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • weil das für die meisten schwer nachvollziehbar und kaum belegbar ist, spannend finde ich eher, wer konsequent welches Feature eingeführt hat.