Mischen von Musicals

  • Hallo

    Jetzt geht's hier ja richtig ab:):thumbup:

    Zwei Aspekte sind mir in dieser Diskussion besonders wichtig:

    1. Usecases
    2. Speicher Struktur und Speicher Möglichkeiten am Pult.

    Die in diesem Thread bereits zusammen getragenen Usecases sind nicht die Einzigen.

    Geht mal während/nach den "besinnlichen" Festtagen und nach der Jahresend-Rally in euch und notiert weitere Usecases, welche ihr so detailiiert wie nötig beschreibt.


    Dann analysiert und notiert ihr, wie diese Usecases an dem gegeben Pult umsetzbar sind, möglichst mit mehreren Varianten pro case.

    "Ich kann so mit diesem Schlitten nicht arbeiten" is nich!

    Was mir persönlich in diesem Forum gelegentlich auffällt, ist das zu frühe "Jump into the solution"-Phänomen, oft zu recht begründet mit einer über lange Zeit erarbeiteten Praxis-Erfahrung.


    Die Usecases und deren praktische Impacts sind oft den SW-Entwicklern der Pulte gar nicht vollständig bekannt, weil das Produkt Management sagt:

    "Wir können unsere Softies doch nicht auf die Kundschaft loslassen, der Product Mgr. weiß schon Bescheid."

    Dann kommt es manchmal zum Paradefehler in der Kommunikationstheorie über mehrere Stufen:

    Beim Empfänger (Entwickler) kommt das ursprünglich Gesagte vom Sender (Kunde/Operator) unvollständig oder verfälscht an.

    "Dafür haben haben wir ja dann Praxis erfahrene Beta-Tester" entgegnet darauf dann das P-M.

    In der AudioPro Welt bekannt als "Fix it in the mix":(.


    Ein Ausweg daraus kann ein SW-Design bieten, welches sehr generische Speichermanagement Möglichkeiten bietet, die vom Hersteller über den Produkt Lebenszyklus immer mehr dem/der gewünschten Ziel Markt/Märkten angepasst wird. Dies ist jedoch riskant und kann sehr teuer werden.


    Schaun'mer mal.;)


    LG
    Nlate

  • Hallo miteinander


    Bei fehlendem Offline Tool oder nicht vorhandener Cue List Funktionalität fällt mir noch eine App für alle"SmOmbies" & Tablet Benutzer ein: Setlist Maker

    http://www.arlomedia.com/apps/setlistmaker/main/home.html.

    Dieses Tool wurde eigentlich für die Musiker von Top 40 Bands entwickelt.

    Eignet sich aber auch zum Durchspielen von Shows und entsprechenden Usecases.

    Ich besitze dieses Tool nicht und habe auch keine Erfahrungen damit! Darum Anfragen dazu an mich zwecklos.

    Vielleicht hat jemand von euch damit schon versucht zu arbeiten.

    LG

    Nlate

  • Ich kenne da schon ein paar...
    oder welche die Farbenblind sind

    Vorsicht!!!

    >> Off topic ON

    Es gab vor ein paar Jahren mal vom Frauenhofer, AES oder VDT (von wem genau, ist mir entfallen)

    einen Doppel-Blindtest zur Unterscheidungsfähigkeit von dynamisch und spektrum-mäßig anspruchsvollen Musikstücken von 16 bit CD zu MP3 (bis 320 kbit/s) codiertem Material.

    Die treffsichersten und die meist richtigen Entscheidungen lieferte eine Person, deren Hörvermögen nachweislich nur bis 8 kHz reichte. Diese Behinderung hatte sich die Person durch eine Krankheit im Kindheitsalter zugezogen.

    << Off topic OFF
    Sorry

    Nlate

  • Ein Thema in diesem Thread Kontext halte ich auch für wichtig: Nennen wir es mal Psycho-Sozial-Hygiene.


    Ich bin mir darüber bewusst, dass ich mich damit auf ziemlich dünnes Eis begebe::/

    • Die Älteren und sehr erfahrenen Forum Mitglieder werden sagen:
      Was erzählt er uns denn da? Ist doch alles sowieso jedem Beteiligten bewusst.
    • Die Jüngeren und noch nicht so lange in diesem Metier Aktiven werden sagen:
      Was will der alte Sack uns da in Oberlehrer-Manier erzählen? (kann ich ja bei Bedarf zusammengoogeln)

    Trotzdem fang' ich jetzt mal damit an.


    Zielgruppe:

    Tonkutscher, aktiv in der 2. und hauptsächlich in der 3. Kat.

    Die in der 1. Kat. Aktiven wissen 'eh wie´s geht, sonst wären sie dort nicht mehr aktiv.


    Historie:

    Die (Revue-)Theater und Musical Branche zählen m.M.n. zum zweitältesten Gewerbe der Welt
    (Let Me Entertain You).

    Die dort heute gelebten Arbeitsprozesse wurden über Jahrhunderte entwickelt und verfeinert.

    Elektrisch verstärkter Ton hielt dort erst in den 60ern Einzug. Zuerst in der Musical Branche.

    Später dann auch im (Sprech-)Theater, weil auch da das Auditorium größer werden musste, damit sich eine Aufführung finanziel halbwegs rechnet.

    (Manche Berufszyniker sagen auch, weil die Hauptsponsoren schon ziemlich alt und fast taub sind);)

    • Zuerst kommt das Schauspiel
    • dann der Schauspieler
    • dann die Bühne (Kulisse)
    • dann das Licht, damit man das Dargebotene sieht.
    • und schließlich der Ton, damit man die Darbietung auch hört.
      => die/der Ton Frau/Mann ist in der Nahrungskette ziemlich weit hinten!

    Mit dem letzen Punkt haben manchmal vor allem Neulinge in der Event Branche Probleme.

    Sie sind von OpenAir und vgl. Veranstaltungen gewöhnt, dass dem Ton ein bewundernter Respekt entgegen gebracht wird. Trotdem in der o.g. Branche: Ball ganz leise und flach halten!


    Regiseur (alle Kat.):

    • Wirkt in den Proben manchmal/oft schlecht gelaunt.
      Warum: Bindeglied zw. Cast, Gewerken (Bühne,Licht, Ton etc.) und Intendanz.
      Diese verschiedenen Rollen sind sehr nervenaufreibend, weil jede Gruppe andere Bedürfnisse und Sorgen hat.
    • Fragen zum Ablauf möglichst nicht an den Regiseur richten, sondern an ihre/seine Regie-Assistenz.
    • Produktionsarbeit ist oft wenig demokratisch sondern meistens streng hierarchisch organisiert.
      Gründe: Historie, (mangelnde) Erfahrung, Time is money etc.


    Schauspieler/Sänger (Kat. 1&2):

    • Profies in ihrem Metier, oft nur für diese Produktion engagiert.
      Das bedeutet auch, dass sie bei Smalltalk in Pausen o.A. auch eine authentisch wirkende Rolle spielen können ohne das ihr es merkt, deshalb sich bei Fragen oder Konversationen zum Stück oder zu Kollegen sich immer nur zurückhaltend äussern. Absolutes No Go: Bad Mouthing!
      Die Aktöre sind Einzelkämpfer und unterliegen einem großen Konkurenzdruck gegenüber ihren "Kollegen" in der Produktion.
    • Dies unterschiedet die Aktöre eines Musicals von den Musikern einer Band:
      Diese treten meistens als eingeschworene Gemeinschaft (Tribe) auf.
    • Herzlich freundlicher Umgang im Cast und gegenüber den Gewerken bei unüberlegten Statements von euch zu Rollen oder Personen kann diese den Job kosten.
    • Profi, bedeutet auch hier:
      sie müssen damit ihren Lebensunterhalt und ggf. den ihrer Lieben bestreiten.

    Freizeit-, Schul- oder Hobby-Ensembles (Kat. 3):

    • Diese sind oft unerfahren mit der tontechnischen Unterstützung ihrer Aufführung(en).
    • Da hat man es während den Proben oft mit an der Technik Interessierten und diese bewundend Beteiligten zu tun.
      (Was machst du da?...).
      Der Techniker will nicht arrogant wirken und erklärt mit einfachen Worten seine Maschinerie.
      Die Bewunderung seiner Arbeit genießt er.
      Dann richtet der Toni für einen Solisten die Dynamics und Eq settings ein.
      Er arbeitet dabei ohne Saal-PA, nur mit Kopfhörer und PFL.
      Dann kommt die Bitte von den soeben erbeuteten Fans: "Darf ich auchmal hören?"
      Bereitwillig reicht der Tönler den fragenden Fans sein Head set....
      Dies ist m.E. ein absolutes No Go für unsere Zunft und gehört für mich zum Straftatbestand: Verletzung der ärztlichen Schweigepflicht!
      Wir alle wissen, wie sowas klingt...

    Eine weitere Entscheidungsfage in der Kat.3 ist oft die Wahl der Funken:

    Lav. Mic oder Headset


    Lav. Mic:

    • + Unsichtbare Positionierung möglich.
    • + kann einfach evt. mit Taschensender am/im Kostüm befestigt werden,
      dadurch auch mehrfach Benutzung möglich.
    • + Kugel Charakteristik weniger Körperschall empfindlich.
    • + Einschminken möglich.
    • - Mic. Kapsel stärker beansprucht -> Verschleiss; Hygiene;
      wird bei großen Produktionen als Verbrauchsmaterial angesehen.
    • - Erfordert Erfahrung beim Tragenden:
      Wie stehe ich beim Duet, bei Nähe zum Lautsprecher und anderen Quellen?
    • - Wer darf meinem Körper beim Montieren so nahe kommen?

    Headset:

    • + Auch von unerfahrenen Trägern zu handhaben.
    • + Nieren Char. unempfindlicher für aktuelle Position des Trägers
    • + Einfacher Wechsel bei wechselnden Trägern.
    • + Kann evtl. vom Träger selbst richtig angelegt werden.
    • - Meistens sichtbar -> Selbstwertgefühl des Darstellers beschädigt.
      "kann Der/Die nicht ohne fremde Unterstützung singen?...";
      Produktion wird vom Publikum evtl. als technisch empfunden.
    • - gute Headsets oft teuerer als Lav.Mics

    Gerade bei Schul- und Erst-Prodroduktionen der Kat.3 empfehle ich den Initiatoren/Verantwortlichen oft Headsets:

    Gründe

    • s.o. und
    • gerade bei jungen, unerfahrenen Darstellern diese Situation neu und ungewohnt ist:
      "Da kommt ein Fremder (der Tonmensch) in unsere Behelfsgarderobe und fingert an mir rum..."

    In Kat. 1 & 2 ist das kein Thema, weil:

    • dafür gibt es ausgebildete Leute in oder nach der Maske.
    • Berufsdarsteller ein anderes/relaxtes Verhältnis zu ihrem Körper haben,
      aber auch dort gibt es Diven (m/f), die es sich leisten können, persönliche Spezialisten dafür zu halten.

    Besteht man in Kat.3 trotzdem Lav. Mics, so gibt es die Möglichkeit eine Vertrauensperson aus der Maske entsprechend einzuweisen und anzulernen , die Mics und Sender schnell und korrekt am Körper der Aktöre anzubringen.


    So, jetzt können wir wieder technische Aspekte diskutieren. ?(

    LG

    Nlate

    Einmal editiert, zuletzt von Nlate ()

  • So, wegen einer Musical-Produktion war etwas wenig Zeit zum Antworten. ;)

    28/20 Funk Mics verorte ich mit gehobener Kat.2.Privilegiert setze ich deshalb in "..." weil das sehr viel KnowHow und Zeit erfordert. Normalerweise ist das in Kat.1&2 ein dedizierter Operater zuständig.

    Je nach Größe habe ich eine Person die sich ausschließlich um Funk bzw. Headsets kümmert.

    Wenn es das Budget hergibt einen Techniker, der auch mögliche Funkprobleme lösen kann.

    Beispiel der letzten beiden Wochenenden:

    Musical einer Musikakademie, 16 Headsets. Es gab eine "beigestellte" studentische Hilfskraft mit der ich das Anziehen, kontrollieren der Headsets und Sender sowie das Ansprechen der Headsets mit Blick auf die Sender durchgegangen bin. Sie war bei den Proben und während dem Stück dafür zuständig und hat auch auf während der Show kommunizierte Probleme (Headset 14, Sängerin xx hat vergessen ihren Ohrring abzunehmen) entsprechend reagiert.

    Bei Funkproblemen hätte sie jedoch nicht eingreifen können, hierfür hätte es eine Spare-Strecke gegeben.



    Solange der Chor statisch an einem Ort steht, vesuche ich das mit

    hängend verdrahteten vom Schnürboden oder in den Kulissen versteckten Mics oder
    mit Richt (Spot)-Mics von der Bühnenbodenkante

    zu lösen. Damit kannst du evtl. auch gleichzeitig dein angesprochenes Problem der Überpräsenz einzelner Sänger im Ensemble lösen.

    Das hatte ich auch schon getestet, je nach Location und einem über die ganze Bühne verteiltem, tanzenden und singendem Ensemble aber keine gewünschten Ergebnisse erhalten. Da die Headsets entsprechend verteilt waren also doch Nutzung der Headsets dafür. Hier hilft mir die Subgruppenbildung natürlich.


    Zitat

    + Nieren Char. unempfindlicher für aktuelle Position des Trägers

    Was meinst du mit der aktuellen Position? Mehr Gain before Feedback, bzw. weniger Interferenzen zwischen mehreren Headsets?

    Bei der Ausrichtung habe ich mit Kugeln viel bessere Erfahrung gemacht, da ich bei Nieren eher das Problem hatte dass bei Veränderung der Trageposition der Klang und Pegel deutlich variiert hat.

    Daher war meine Entscheidung soweit möglich nur noch Kugeln einzusetzen.


    Zum Umgang mit den Darstellern:

    "Bad mouthing" sollte generell nicht sein (nicht nur auf die Kategorien und auch nicht nur auf Musical bezogen) ;)

    Auf meine Erfahrung in Kategorie 3 bezogen:

    Ich finde ein persönliches und freundliches Vorstellen wichtig. Dazu versuche ich recht früh (je nach Ensemble) auch ein paar Hinweise zu den Headsets oder Sendern zu geben. Wo ist die Ausgabe- und Einsammelstation, wer wird ihr Ansprechpartner bei Fragen oder Problemen. Dürfen sie es selbst ein- und ausschalten? Dann auch meist nochmal Anmerkungen zum Umgang (Bitte vorsichtig behandeln, empfindliche Technik). Und dass am FOH Süßigkeiten stehen und man sich gerne bedienen darf. ;)

    Auch beim Anziehen der Headsets würde ich immer fragen ob man helfen kann, ob die Darsteller es selbst anziehen möchten. Ob mann nochmal an den Ohrbügel zum Korrigieren des Sitzes darf.


    Wie von Nlate schon geschrieben - die anderen Gewerke haben meistens Vorrang.

    Trotzdem gibt es (vielleicht gerade bei Produktionen mit wenigen Aufführungen und einem eigenen technischen Aufbau für diese Aufführung) für uns notwendige Punkte, hier finde ich die Kommunikation im Vorfeld wichtig:

    - Wieviel Zeit wird für Soundchecks einzelner Darsteller benötigt

    - Durchlaufprobe mit Kontrolle / Anpassung der Cues - z.B. Durchlaufzeit * 1,5

    - Wenn möglich Generalprobe mich echten Szenen- und Headsetwechseln - hier kam es durchaus schon vor dass zuvor gespeicherte Cues nicht mehr funktionierten, da der nächste Song im echten Durchlauf doch schon früher einsetzt, Dialoge direkt ineinander übergehen, etc.


    Zu optimistisch eingeschätzte Zeiten sind im Nachgang für alle Beteiligten ärgerlich, lieber gemeinsam zuvor versuchen realistische Zeiten durchzusetzen.


    Grüße

    Jürgen

  • Nö, nix schnarcht. ..


    Voll interessant...

    So manches, aha war schon dabei...


    Lobenswert finde ich, das hier auch für interessierte Leser, die nicht aus der Profiecke sind, geschrieben wird.


    Kat.4 muss demnach selber basteln, Theater AG sein?


    Vor einiger Zeit bin ich mit Licht bis Kat 2 vorgestossen, aber das ist auch schon eine Weile her... Die Tonis hatten dort ein 02R und wie ich mitbekommen hatte, hatten sie für die B Besetzung einen extra Speicher Platz... Den Ordner mit Drehbuch aber immer mitgelesen. Ständig warten sie am Mikrofonleitung/ Stecker reparieren, das lag aber auch an den hektischen Zeitplan der beim umziehen nicht berücksichtigt hat, das es auch Mikros gibt.

    Cues mit weiter Step kannte ich bisher nur für Licht.


    Bitte gerne weiter so.


    Danke

  • #50 @ JS-Collect:

    Hallo Jürgen

    Vielen Dank, dass du dir nach deinem Ereignis-reichen Wochenede die Zeit nimmst, sogleich deine für diesen Thread wertvollen Erfahrungen hier zu posten.:thumbup::thumbup:


    Das mit dem Ohring gleich aufschreiben :thumbup:unter DO & DON'T.


    Bei nicht statisch an einem Ort fixiertem Ensemble sind Hänge-Mics keine Option.

    Vielleicht wären fixe Mics über Dugan Automix bei sich langsam bewegenden Chor-Gruppen eine Lösung?

    Nur so eine Idee von mir, 'habe das noch nie probiert.


    Den Vorteil von Nieren Kapseln sehe ich nur bei der Position des Darstellers relativ zu seinem Sender näheren Umgebung. ("Mit"-Sänger, Lautsprecher etc.)

    Die Mic-Pos. am Kopf des Trägers ist bei Nieren viel heikler.

    Kugeln sind da problemloser, v.A. was Körperschall betrifft. Kugeln sind auch von mir bevorzugt.


    Kugeln haben mehr Spill, deshalb bei nah stehenden Duetten evtl. über Kreuz mischen.

    Romeo singt: Julia's Mic hochfahren, Julia singt. Romeo's Mic hochfahren.
    Vorsicht bei Gates Einsatz auf diesen Mics!


    Interferenzen, welche meinst du?

    • Akustisch? da sind Kugel Headsets oder Lav. problemloser, weil diese auch off-axis natürlicher klingen.
    • HF-technisch: Da hilft einem eine überlegte Freq. Planung in der Vorbereitung.
      Das ist bei den heute eingesetzten automatisch sich einstellenden Systemen nicht ganz einfach.
    • + Automatische Frequenz Zuweisung: Nur deshalb kann man heute auch mit nur mäßigen HF-Kenntnissen soviele Funken gleichzeitig betreiben.
    • - Erfordert sehr genaue Planung: Wann sind welche Funken gleichzeitig aktiv?
      Frquenz-Zuteilung sollte max. Interferenz-Freiheit gewährleisten. Stichwort: Bessel Fkt.

    Das mit den Süssigkeiten ist wichtig!

    Schafft immer eine positive Vertraunensbasis gegenüber dem "Fremden"

    Auch "die Liebe (zum Tonkutscher) geht durch den Magen!":thumbup:


    Das mit der viel zu knappen Zeit ist normal!

    Gründe:

    • Kat 3: Unerfahrenheit
    • Kat 1&2: Absicht, wg. Budget, "die sollen nicht rumgammeln..."

    Tip: Selbst knapp aber realistisch abschätzen, dann je nach Auftraggeber Faktor 1,5 2,0 draufschlagen.;)

    Die Finanzveranwortlichen in Kat. 1&2 kennen dieses Spielchen natürlich. Trotzdem kämpfen

    Abn allen Kategorien gilt: "You'll get what you pay for"


    #52 Rebecca

    Kat. 4 braucht es m.E. nicht, wird für mich bereits durch Kat.3 abgedeckt.

    Kat.4 muss demnach selber basteln, Theater AG sein?

    Ja, das ist mir hinreichend bekannt. Ich habe oft mit den Theater AGs zugordneten Event AGs zu tun.

    Diese Mädels und Buben glänzen oft durch, nennen wir es einmal leistungsentrücktes Selbstbewusstsein.

    Bei einem ersten Kennenlern-Workshop, auf den ich immer bestehe, lasse ich diese dann mal Kabel wickeln...:evil:

    Nur so um zu zeigen, wo der Hammer hängt.:cursing:


    Eine meiner wenigen Grundsätze lautet:

    "Traue keinem Kabel, das du nicht selbst gelötet hast."


    In einem E-Akustik Seminar an der Uni in den 80ern habe ich den 2. Hauptsatz der E-Akustik gelernt:

    " Probleme in elektroakustischen Anlagen lassen meistens auf ein Kabel- oder Stecker-Problem reduzieren"


    LG

    Nlate

    2 Mal editiert, zuletzt von Nlate ()

  • Bei nicht statisch an einem Ort fixiertem Ensemble sind Hänge-Mics keine Option.

    Vielleicht wären fixe Mics über Dugan Automix bei sich langsam bewegenden Chor-Gruppen eine Lösung?

    Nur so eine Idee von mir, 'habe das noch nie probiert.

    ich arbeite seit jahrzehnten mit automatikmischern und kenne ihre stärken - und schwächen ganz gut.

    nur soviel dazu: solche mischer sind dazu da, sprachveranstaltungen zu managen und ein mikrofonsystem mit möglichst wenigen offenen mikrofonen zu erreichen. der idealfall ist die 1. das können diese system erstaunlich gut, wenn mehrere mikrofone gleichzeitig offen sein sollen bekommen diese systeme allerdings schwierigkeiten. denn sie wollen ja eigentlich möglichst nur eine quelle auf machen. liegen dann ein paar mikrofone im grenzbereich, dann werden sie zu und abgeschaltet. dabei kann man glück haben, wenn es nicht so sehr auffällt. aber es kann auch situationen geben, in denen man artefekte durch zu und abgeschaltete mikrofone hört.

    deshalb setze ich automatikmischer normalerweise ausschliesslich in konferenz-situationen ein. ausnahme: drumsets mit vielen toms ;)

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • ich habe nie so richtig verstanden, was diese Automatikmischer besser machen als eine handvoll gut eingestellte Gates. Das einzige Argument was ich sehe ist die Zeitersparnis insb. bei oft wechselnden Sprechern/Rollen im Sprachbeschallungs/Konferenzbereich. Wenn man sich ein wenig Mühe gibt sind Gates perfekte Werkzeuge um nur die wirklich benötigten Mikrofone offen zu haben und mE durch die variableren Einstellmöglichkeiten jedem Dugangedöns weit überlegen. Dugan mag toll sein wenn man in großen Konferenzen sitzt und sich Arbeit sparen will. Für alle anderen Anwendungsfälle sehe ich keinen Einsatz dafür, da gibts einfach Tools, die diese Aufgabe wesentlich besser und flexibler erledigen...


    Ich jedenfalls benutze Gates schon seit langer Zeit sehr ausgiebig in fast allen meinen Mixen und ganz besonders auch in Produktionen mit mehr als 60 Quellen, welche ich ich in der letzten Zeit regelmässig an FOH oder Monitorposition zu betreuen hatte. Wichtig ist die Einstellungen und den Status der Gates immer gut im Blick zu haben und die entsprechenden Parameter wenn möglich im Direktzugriff zu haben. Das geht je nach Pult sehr unterschiedlich gut, und ist für mich neben anderen wichtigen Punkten ein sehr wesentliches Kriterium für die Pultauswahl bei einer solchen Produktion.


    ist aber grad ein bißchen OffTopic, oder ist der Austausch über diese Randthemen der praktischen Organisation solcher Produktionen hier auch erwünscht?

  • Dugan mag toll sein wenn man in großen Konferenzen sitzt und sich Arbeit sparen will.

    ich möchte nicht zu sehr vom thema ablenken, aber automatikmischer sind eine sehr wert- und sinnvolle hilfe in allen situationen, in denen mehrere menschen über verscheidene mikrofone reden halten oder miteinander konferieren wollen. der trick daran ist (zumindest bei den guten automischern - und nicht nur beim Dugan), dass die mikrofone hier möglichst geneneinander verriegelt werden - also wenn ein mikro aufgeht, wird möglichst ein anderes zugemacht. und wenn doch mal mehrere personen gleichzeitig sprechen, dann wird die gesamtempfindlichkeit der offenen mikrofone so heruntergeregelt, dass es die empfindlichkeit des idealen "ein-mikro" systems nicht überschreitet. sowas kann man selbst mit noch so gut eingestellten gates nicht erreichen.

    aber wie gesagt: gaaanz anderes thema! ;)

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • und wenn doch mal mehrere personen gleichzeitig sprechen, dann wird die gesamtempfindlichkeit der offenen mikrofone so heruntergeregelt, dass es die empfindlichkeit des idealen "ein-mikro" systems nicht überschreitet. sowas kann man selbst mit noch so gut eingestellten gates nicht erreichen.

    aber wie gesagt: gaaanz anderes thema! ;)

    vielen dank, das stimmt, das kann ein gate nicht und kann wirklich sicher sehr nützlich sein. Ich bin nicht im Sprach / Konferrrenzbusiness unterwegs so dass ich da keine Praxiserfahrung habe, danke für die Richtigstellung / Erläuterung :D Für Musicals etc... taugts auf jeden Fall mE nicht, denn ein solches strenges 1-offenes Mic - System will man da ja eigentlich nie haben...

  • Das mit dem Ohring gleich aufschreiben unter DO & DON'T.

    Ja, das gehört zu meiner Vorstellung und den Infos die ich mitgebe dazu. Aber - es kommt leider immer wieder mal vor dass es nicht beachtet wird. Manchmal gehört es ja zum Kostüm dazu, dann wenigstens das Headset an der Stelle entsprechend abkleben um das metallische Klacken nicht zu haben. Wenn immer möglich - kein großer Ohrring. ;)


    Grüße

    Jürgen

  • ich arbeite seit jahrzehnten mit automatikmischern und kenne ihre stärken - und schwächen ganz gut....ausschliesslich in konferenz-situationen ein. ausnahme: drumsets mit vielen toms ;)

    Vielen Dank Wolfgang für deine Erklärungen, das war mir im Detail so nicht bekannt/bewusst.

    >> Offtopic ON

    Ich dachte, die Automix Implementierungen wären verschiedene Gates mit Signal abhängiger automatischer Sidechain-Parametrierung.

    Das erklärt auch, warum meine damaligen, rudimentären Versuche, Automix auf ein komplettes Drumkit anzuwenden (set and forget), so erfolglos waren (klang echt sch...). Glücklicherweise habe ich das nur im stillen Kämmerlein probiert.

    << Offtopic OFF

    Ich jedenfalls benutze Gates schon seit langer Zeit sehr ausgiebig in fast allen meinen Mixen und ganz besonders auch in Produktionen mit mehr als 60 Quellen...

    Ja, das mache ich meistens auch so, gehört für mich zur Quellen-Hygiene.

    Vorsicht aber beim Gate-Einsatz im Fall des Überkreuz Mischens beim o.g. Romeo & Julia Szenario.
    U.U. öffnen die Kanal-eigenen Gates zu spät, da sie ja von einer entfernteren Quelle getriggert werden. Trigger-Threshold vermindern, hilft dabei manchmal.


    LG

    Nlate

    Einmal editiert, zuletzt von Nlate ()